• Inflation bekämpfen und Euro stabilisieren: So funktioniert's! – Interview mit Thomas Mayer


    17.09.22, 53 Minuten, Mayer: Wir stehen erst am Anfang der Zinserhöhungen. [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten-forum.c…mages/smilies/thumbup.png]


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    Der renommierte Ökonom Prof. Dr. Thomas Mayer, Leiter des Flossbach von Storch Research Institutes, hat in seinem Leben schon einige Krisen mitgemacht. Von 1978 bis 1982 forschte er während der zweiten Ölkrise am Institut für Weltwirtschaft in Kiel für seine Promotion, nachdem die erste Ölkrise 1973 bereits eine schwere Rezession ausgelöst hatte.


    Die aktuelle Krise weise laut Mayer zwar Parallelen zu den vorher genannten Krisen aus, sie sei aber vielschichtiger: "Es ist komplizierter als damals", sagt Mayer. Die große Frage laute natürlich, ob die Notenbanken die Lage noch im Griff haben und die davongaloppierende Inflation wieder einholen können oder ob die gigantische Geldmengenausweitung der vergangenen Jahre aus dem Ruder läuft.


    Derzeit gehen immer mehr Marktteilnehmer davon aus, dass US-Notenbank-Chef Jerome Powell die Leitzinsen bei der kommenden Fed-Sitzung am 21. September 2022 um 1,0 Prozentpunkte auf dann bis zu 3,5 Prozent anheben könnte. "Sicher ist, es kommt eine deutliche Zinserhöhung. Und Herr Powell redet ja sehr taff und gibt vor, dass er in die Fußstapfen von Paul Volcker treten würde. Aber ich habe da ein bisschen meine Zweifel", sagt Mayer. "Heute kommt mir Powell eigentlich so vor wie Burns, er rennt der Inflationsrate hinterher."


    Die Europäische Zentralbank (EZB) wiederum steht noch deutlicher im Zugzwang als die Federal Reserve. Schließlich ist die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich unter die Parität zum US-Dollar gefallen und könnte weiter an Wert verlieren. Wie Thomas Mayer die weitere Entwicklung des Euro einschätzt, welche Lösung er für unser Geld hat, warum er eine Abschaffung der Geldschöpfung fordert und welche Anlageklassen – Aktien, Anleihen, Immobilien, Gold oder Kryptos wie Bitcoin und Ether – mittel- bis langfristig den besten Inflationsschutz bieten, erfahrt ihr im neuen Video.



    Für mich das wichtigste Video des Monats September, um die Märkte besser einschätzen zu können.


    Die Daten, die den DAX töteten:

    Germany:
    German PPI (YoY) (Aug) increased from 37.2% to 45.8%
    German PPI (MoM) (Aug) increased from 5.3% to 7.9%
    Von Armstrong Economics


    45,8% ist die Pipeline Inflation.
    Wer seine gestiegenen Produzentenpreise nicht an die Kunden weitergeben kann, der muss zusperren!

    Die großen Bekleidungshäuser nehmen Waren oft nur noch auf Kommission.

    Es gibt dann keine Sonderangebote, da man unverkaufte Ware an den Hersteller zurück schicken kann.
    Der hatte aber die Kosten und ist entsprechend in Vorleistung getreten. GN8


    Ich habe mir zum 01.01.2023 die Rente (Miete) erhöht. Der betreffende Apotheker war nicht begeistert und meinte, die Preise würden ja wieder zurück gehen, wenn der Krieg vorbei sei. [smilie_denk]


    LG Vatapitta

  • "Mayer rechnet vor, wie sich die EZB „verzockt“ habe. Bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit der Anleihen von acht Jahren sinke ihr Kurswert um etwas weniger als acht Prozent, wenn der Marktzins um einen Prozentpunkt ansteigt. Das würde laut Mayer Bewertungsverluste von rund 400 Milliarden Euro ergeben. Die EZB schneidet sich also durch die Zinsanhebung ins eigene Fleisch. Dazu kommen bei gleichem Anstieg des Einlagezinses der EZB noch Zinszahlungen auf die Zentralbankgeldeinlagen der Banken in Höhe von 47 Milliarden Euro: „Die Summe aus beiden Belastungen wäre beinahe zehnmal so hoch wie der Gewinn des Eurosystems im letzten Jahr und würde zwei Drittel der Rücklagen samt Eigenkapital aufzehren.“


    ich schreibe davon schon seit 10 Jahren hier...


    und
    400.000.000.000 € Wertverlust - jetzt pro Prozentpunkt - wie ich es verstanden habe - richtig?


    normalerweise ist das Deflation, wenn sich soviel in Luft auflöst...


    Wehe, das hat andere Effekte auf die andere Märkte/Assets...
    (und ja das wird es haben)

  • und
    400.000.000.000 € Wertverlust - jetzt pro Prozentpunkt - wie ich es verstanden habe - richtig?


    normalerweise ist das Deflation, wenn sich soviel in Luft auflöst...


    Wehe, das hat andere Effekte auf die andere Märkte/Assets...
    (und ja das wird es haben)

    Moin @Deflationator,


    400 Mrd. x 12,5 = 5 Billionen €


    Diese 5 Billionen € hält die EZB an Staatsanleihen. Wenn die sich mit jedem Zinsschritt in Luft auflösen, wie Du richtig sagst, dann verschlechtert das die Bilanz der EZB. - Das mit den Anleihen geschöpfte Geld verschwindet nicht, da niemand jemals diese Schulden zurück zahlen wird. Zur Tilgung und für die Zinsen der alten Anleihen werden dann neue Anleihen ausgegeben. Soweit die EZB diese Anleihen nicht hält, ruhen sie in den Lebens- und Rentenversicherungen der Deutschen Bevölkerung. Die bekommen bei einer Pleite dann "Bürgergeld" anstatt ihre Rentenansprüche aus ihren "Ersparnissen". - Der Prozess ist n. m. M. also nicht deflationär.



    Wenn die Bilanz der EZB sich so dramatisch verschlechtert, wird das vermutlich zu einem weiteren Verfall des Euros führen. So etwas verläuft exponentiell, erst schön langsam (das liegt hinter uns) und je mehr Leute das realisieren (= Klarheit = Handlungsfähigkeit), um so schneller verläuft der Verfall.



    Am Ende wird der Euro senkrecht abstürzen, wenn die letzten Hanseln, ihre Kröten in Dollar, SFr. oder Gold tauschen. Dann haben auch Exporteure von Energie und Lebensmitteln kein Interesse mehr an der Bezahlung mit Schwundgeld. Die Schulden in Fremdwährungen explodieren und die EU verliert ihre politische Handlungsfähigkeit gegenüber IWF, Ölexporteuren, externen Staaten usw. und wird dann vermutlich auseinander fliegen.


    Der Euro ist schon tot, das Datum der Beerdigung steht noch nicht fest.


    Sachwerte, die eine ordentliche Rendite in relativ stabilerer Währung abwerfen, sind ein must have.


    So sehe ich das. Keine Garantie für die Richtigkeit. - Lass uns das ruhig von allen Seiten beleuchten.


    Die anderen Effekte auf die Märkte und unser Leben liegen bei mir zur Zeit außerhalb einer realistischen Einschätzung.



    Wenn die FED die Zinsen um 0,75% anhebt, müsste die EZB zur Stabilisierung des Euro die Zinsen eigentlich mindestens um 1% anheben und dazu das Bekenntnis den Euro durch hohe Zinsen zu stabilisieren. Das kann sie aber nicht, wegen der Auswirkungen auf ihre Bilanz. :hae: Noch mal von vorne Lesen. 8|



    LG Vatapitta

  • Moin moin,

    Diese 5 Billionen € hält die EZB an Staatsanleihen. Wenn die sich mit jedem Zinsschritt in Luft auflösen, wie Du richtig sagst, dann verschlechtert das die Bilanz der EZB. ......


    Wenn die Bilanz der EZB sich so dramatisch verschlechtert, wird das vermutlich zu einem weiteren Verfall des Euros führen.

    Anstelle Draghis "What ever it takes!" zur "Rettung" des Euros sagt der FED Chef Paul nun sinngemäß:
    "What ever it needs to bring the Inflation down".


    Seid sicher, wir werden es machen und wir wissen, dass das nicht schmerzfrei sein kann!


    Ab ca. Minute 2 im Video des klaren Markus Fugmann:


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    Bis ca. Minute 5: US Zinsen werden bis Ende 2023 auf ca. 4,5% bis 5% steigen.


    Herr Fugmann meint, dass die Prognosen, besonders was die Zukunft anbelangt, etwas unsicher sein könnten.


    An dieser Stelle bitte nicht vergessen, dass Thomas Mayer (Beitrag 8501) die derzeitigen Zinsen für inflationsfördernd hält, da sie unter der Inflationsrate liegen! = Ein Kredit entwertet sich - trotz der höheren Zinsen - durch die darüber liegende Inflation. Sein Zinsziel für den US Markt sind 12%!


    Irgendwie hatte ich plötzlich im Kopf, dass es noch einen anderen Grund für die "starken" Zinsanhebungen geben könnte. Die FED kennt natürlich die Auswirkungen ihrer Zinspolitik auf andere Währungen, die globale Wirtschaft und die Rohstoffpreise.

    Könnten höhere Zinsen und ein stärkerer Dollar also in Wirklichkeit eine Waffe im globalen Wirtschaftskrieg sein? Das Kapital fließt jedenfalls in den Dollarraum, hilft dort die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation zu senken. = Das verschwiegene Ziel der FED Politik?


    Und höhere Zinsen helfen dabei den Euro als Konkurrenten zu zerstören, andere Währungen ebenfalls.
    Dazu werden in Dollar verschuldete Länder wirtschaftlich stranguliert und damit politisch erpressbar.


    Der Euroraum befindet sich im kommenden Winter. also in der Saftpresse zwischen dem US Dollar und den russischen Sanktionen im Energiebereich.



    Ich vermute , dass in den Monaten Januar + Februar ca. 45% des jährlichen privaten Gasverbrauches für das Heizen der Wohnungen verbraucht werden - Duschen kannst Du im Vergleich vergessen.
    Für November, Dezember und März kann man noch einmal 25% kalkulieren.


    M. M. n. befindet sich in zu 100% gefüllten Gasspeichern nicht einmal genug Gas für die Monate Januar und Februar.



    Wenn es so geplant ist, dann werden die Zinsen und der Dollar weiter steigen und die Zyklentiefs für verschiedene Märkten könnten tatsächlich mit den @Caldera genannten Zielen übereinstimmen.




    EZB-Schnabel: „Whatever is needed“ – Zinsen werden weiter angehoben


    Die EZB am Gängelband der FED!



    LG Vatapitta

  • mein reden!


    so lange der Realzins negativ ist, wird das Pferdchen Teuerung weiter traben, gar galoppen.....


    der Realzins liegt wie seit Jahren bei minus 6% und weniger. Wollen die ZBs das Pferdchen einfangen, müsse sie ne Menge Hafer stellen, ob dann allerdings noch jemand da ist, der Hafer anbaut und Pferde will, wage ich zu bezweifeln.

  • Lieber Vattapitta,


    Ich denke eher, daß der zentrale Eigentümer der FED und fast aller anderen ZBs. gerade eine ein Mega Mega Shortposition im USD aufbaut.


    Und eines Tages macht es Plupp. Und das wars dann mit der USA. Was eben genau das Ziel der zentralen Führung der Welt ist.


    Die US Elite ahnt die Falle nicht (?), da sie es so wie Du eben beschrieben hast denkt. Sie denkt der US Dollar wirkt gerade wie ein Waffe, was er ja auch tut, und so haben sie es ja immer gemacht, um Ihren Einfluss zu stärken.


    Aber sie sind halt nicht souverän, da sie eben KEINEN Einfluss auf die Handlungen Ihrer ZB haben und nur weil die FED in der Vergangenheit immer so agiert hat, daß sie reich und reicher wurden, kann das diesmal auch anders sein.
    Black Swan. Masthühnchen bekommt täglich ordentlich Futter und irgendwann kommt halt das Messer.


    Das Ganze ist natürlich ein Machtkampf. Globale Führung GEGEN US Elite.


    Ob es die Globale Führung schafft die US Elite in gewünschter Form aus dem Sattel zu kicken wird sich zeigen.


    Gruß


    Arbeiter

  • Wollen die ZBs das Pferdchen einfangen

    DÜRFEN die ZBs den gerade fröhlich trabenden Gaul einfangen?
    ("eine Inflationsgeschwindigkeit von 20 % und mehr ..., von der an von einer galoppierenden Inflation die Rede ist" ist bei den Verbraucherpreisen ja NOCH nicht erreicht worden)


    es heißt ja immer, dass große Schuldner Inflationsgewinner seien ... und dass der Bundeskonkursverschlepper und seine Amtskollegen - euphemistisch "Finanzminister" genannt - indirekt die Herren der Zentralbanker seien ...

  • Sie tun nur so als ob, denn wenn Sie wirklich die Inflation bekämpfen wollten müsten Sie die Zinsen mindestens eine Zeit lang DRASTISCH erhöhen damit der negative Realzins verschwindet. Angeblich liegt die Inflation derzeit nach selbst gemachter Statistik bei 7-9%, gefühlt eher bei 70%. Wo sind denn die Zinssätze von 10, 20 oder 50% damit die Nachfrage nach Gütern nachläßt?!


    Die Staaten entschulden sich durch die Entwertung Ihres eigenen Geldes nicht jedoch durch tatsächliche Tilgung der Schuld. Genau das läuft hier im "Westen" größten Teils. Schön eingefädelt wenn die ganze Welt sich seit 1944 mehr oder weniger in USD oder deren Derivaten verschulden darf ohne USD kostenlos und unbegrenzt drucken zu dürfen.

  • Anfang des Jahres betritt Abdullah Al-Saii eine Bank in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Mit dabei hat er eine Pistole und einen Benzinkanister. Er will 50.000 Dollar und droht, die Filiale in Brand zu setzen, wenn er das Geld nicht bekommt. Das Ungewöhnliche daran: Er fordert sein eigenes Geld. Im Interview mit ntv.de spricht sein Anwalt Ayman Raab darüber, was seinen Mandanten zu dieser drastischen Maßnahme getrieben hat - und warum sich immer mehr Menschen dazu gezwungen fühlen.


    https://www.n-tv.de/wirtschaft…hlen-article23605931.html

    Meine Beiträge sind: Kunst, Ironie, Satire, Polemik, Spiegelschau, Philosophie, Provokation, Idiotie und vor allem mein Grundrecht auf Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG. <3 =)


    In a time of universal deceit - telling the truth is a revolutionary act
    -George Orwell-

  • Man sollte von JEDER Bank weltweit die Hinterlegung von Sicherheiten in einem Wertlager außerhalb des Zugriffs der Bank für eine Einlage (ungesicherten Kredit) ab 1 Monatslohn verlangen und Magels dieser Besicherung binnen 24-48 Stunden alle Penunse abziehen oder verwenden. Mach bis auf 1 pro Mille gar keiner und genau desswegen sieht die ganze Welt so aus wie sie ist.

  • Die Bank of England hat gestern einen Lehmann-Crash 2.0 verhindert. - Fugi erklärt es:


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    Die Steuersenkungen führten zum Verfall der britischen Anleihen. Das hätte zu Margin-Calls und in Folge Pleite bei britischen Pensionskassen geführt.


    Nun hat die Notenbank=der Steuerzahler den Schaden/die Kosten.


    Jetzt raten wir mal, was die Ausgaben-Programme=mit Hilfe Schulden finanzierter Sondervermögen für den Krieg und den grünen Wahnsinn auf den europäischen Anleihemärkten bewirken werden - und was das für Renten-, Lebensversicherungen,
    Banken und Versicherungen bedeutet.



    LG Vatapitta
    @LehmannBrothers ;)

  • Also da möchte ich auch mitraten.
    Mein Tippppp, wir werden Alle Saureich!


    WBT
    und wenn nicht, können wir ES uns Schönsaufen

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