• Offizieller Beitrag

    Ich habe kürzlich ein langes Interview mit Jim Sinclair zu diesem Thema gehört. Es machte außerordentlich nachdenklich, ganz besonders, als er sagte, er sei nicht angreifbar und habe starke Partner (Chinesen). Da bekam man den Eindruck, dass es viele Gründe hat, warum er in Afrika lebt. (....)


    Ist ja hier etwas OT, aber als alter Sinclair Spezi seit 2003: Sinclair hat seinen Hauptwohnsiz im NW der USA, nahe Kanada mE. :] Dort hat er ein nahezu versorgungsunabhägiges Verwaltungszentrum mit eigener Luftflotte etc. etabliert....
    Seine Tochter mit Familie wohnt in Tanzania.

    Mit Chinesen meint er seine neuen Partner (in chin.Staatsbesitz), die in seiner Firma Tanzania Exploration beteiligt sind.


    Dergleichen macht ihn sicher in vielerlei Hinsicht unabhängiger gegenüber US Einflüssen.


    Gruß
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Danke. Das mit der Firma (Mine) in Tansania und den chinesischen Geschäftspartnern hatte ich mitbekommen, die US-Info war mir vollkommen neu.

    "What we in the Western world are about to learn is that there is no such thing as a Keynesian free lunch."

  • So liest es sich, wenn die FAZ einen langen "Hintergrundartikel" über "Die Macht von Goldman" in Auftrag gibt.
    Harmloser geht´s nimmer - ohne jede Aufklärung darüber, wie Goldman in Wahrheit seinen Reibach macht.


    Große Erkenntnisse:


    "Die Bank bietet sich aufgrund ihrer ertragsstarken und wenig transparenten Handelssparte ideal für Verschwörungstheorien an."


    Dream on Frankfurt:


    Die Macht von Goldman


    http://www.faz.net/s/RubD16E1F…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Grüße
    auratico

  • Goldman Sachs hat im Grunde kein anderes Geschäftskonzept als den extrem gehebelten, spekulativen Eigenhandel und natürlich das Verdealen der immensen Staatschulden. Sie sind schon lange keine "Investmentbank" im ursprünglichen Sinne des Wortes mehr. Es kann einfach niemanden mehr geben, der ernsthaft glaubt, "Gott" Goldman habe irgendeine privilegierte Kompetenz im Kundengeschäft mit Immobilien, Übernahmen im Unternehmenssektor etc.


    Daher rührt auch die ungebrochene Gefährlichkeit von Goldman Sachs & Co. Es sind allein die multimilliardenschweren Wettgeschäfte und kruden Swap-Deals, die das Geschäftsmodell ausmachen - der Rest ist lediglich eine Fassade nach außen, um sich den Anschein einer breit aufgestellten Investmentbank zu geben.


    Man könnte wohl darauf wetten, dass Deutschland hier nicht einfach "Zielland" ist, sondern auch Lebensversicherer und Fonds aus Deutschland bei Goldman Kunden sind. Für die Kunden gibt es ganz bestimmt keine ausgetüftelten Hedgingstrategien gegen Verluste, das behält man sich schon selbst auf Kosten der Kunden und der Allgemeinheit vor, die, wie im Falle von AIG, zum unfreiwilligen Zwangsschuldner gemacht wird.


    Goldman Sachs schockiert Anleger mit Horrorverlust


    Investorenschreck Immobilien: Ein Fonds der Investmentbank Goldman Sachs hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" nahezu sein gesamtes Eigenkapital in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar verloren. Ein Schwerpunkt des Portfolios ist Deutschland.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…men/0,1518,689302,00.html


    Grüße
    auratico

  • ich lach mich tot, da investieren die amis zur abwechslung mal nicht in ihre eigenen - fahrenden holzhütten - sondern in deutsche bausubstanz und dann gehts trotzdem schief. :P

  • Zitat

    [b]US-Börsenaufsicht klagt Goldman Sachs an[/b]


    Die US-Investmentbank Goldman Sachs soll Anleger hinters Licht geführt haben. Die US-Börsenaufsicht SEC klagte deswegen am Freitag eines der einflussreichsten Geldhäuser der Welt an. Das ließ nicht nur die Aktie der Wall-Street-Größe um zeitweilig mehr als 10 Prozent einbrechen. Weltweit gerieten die Aktienmärkte unter Druck. Goldman Sachs soll Anleger um mehr als 1 Milliarde Dollar gebracht haben, indem die Bank ihnen ein Finanzprodukt verkaufte, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Der mächtige Hedgefonds Paulson & Co. hatte nach den Erkenntnissen der SEC gegen die Anleger gewettet. Goldman Sachs verschwieg dies jedoch laut Anklageschrift. (BZ-NEWS-Ticker )

    Wer klagt hier Gottman Sachs an, etwas durcheinander zur Zeit, wer hätte das gedacht?!

  • Die Meldung, dass die US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs wegen Betrugsverdacht ermittelt, ist natürlich THE news of the day. Die Banktitel vor allem, aber auch Rohstoffe und wie dann meist auch die Edelmetalle geben kräftig nach.


    Diesmal geht es auch um den zuletzt so erfolgsverwöhnten Hedgefondsmanager John Paulson, der sich mit seinen Wetten gegen den Subprimemarkt, die er sich offenbar von Goldman hat maßschneidern lassen, Milliarden verdient hatte.


    Paulson hat sich später dem Gold zugewandt und ist heute ein Big Player beim GLD-ETF (sein Anteil ist groß genug, um sich eine physische Auslieferung garantieren zu lassen) und etlichen Goldminenwerten. Heute wird auch gegen Paulsons Portfolio gewettet.
    Man sieht am heutigen Tag auch, welche Krake Goldman inzwischen geworden ist...


    SEC klagt Goldman Sachs an


    Das Image der Bank ist angekratzt. Dagegen helfen die erwarteten Milliardengewinne nicht - und schon gar nicht die Klage der Börsenaufsicht: Goldman Sachs soll Kunden bei hypothekenbesicherten Wertpapieren getäuscht haben.


    Goldman habe Anleger nicht darüber informiert, dass Paulson & Co, einer der weltgrößten Hedge-Fonds, eine große Rolle bei der Auswahl der Portfolios gespielt habe - während er gleichzeitig gegen diese Positionen wettete. Der Hedge-Fonds habe der Bank 15 Mio. $ dafür bezahlt, eine entsprechende Konstruktion aufzusetzen. Ziel sei es gewesen, vom Schadensfall (Credit Event) zu profitieren. Hedge-Fonds-Manager John Paulson erzielte - unter anderem dank dieser Wetten - gewaltige Renditen und avancierte zum neuen Star der Finanzwelt.


    http://www.ftd.de/unternehmen/…an-sachs-an/50101870.html


    Grüße
    auratico

  • das behält man sich schon selbst auf Kosten der Kunden und der Allgemeinheit vor, die, wie im Falle von AIG, zum unfreiwilligen Zwangsschuldner gemacht wird.

    Da die Allgemeinheit keine Steuererhöhungen aufgedrückt bekam, sind es wohl wieder die in- und ausländischen Gläubiger/Sparer, deren Ansprüche sich zunehmend in Luft auflösen.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Da die Allgemeinheit keine Steuererhöhungen aufgedrückt bekam, sind es wohl wieder die in- und ausländischen Gläubiger/Sparer, deren Ansprüche sich zunehmend in Luft auflösen.


    AIG wurde natürlich mit dem Geld der US-Steuerzahler aufgefangen, so wie hierzulande die Commerzbank. Und dass Steuererhöhungen in der einen oder anderen Form kommen werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

  • Mich wundert die Anklage auch ... wie ist das überhaupt möglich? Schiessen da irgendwelche Leute über das Ziel hinaus und werden demnächst bei mysteriösen Unfällen umkommen? Ich hoffe jedenfalls, dass GS zerschlagen und Blankfein geteert, gefedert und gevierteilt wird. Vorher sollte man ihm aber noch die Zunge abschneiden.

  • Heute wird auch gegen Paulsons Portfolio gewettet.


    So sieht es auch ein zynischer Poster bei zerhohedge.com:


    "Isn't this simply a convenient way of forcing Paulson to liquidate his GLD position?"


    Was wird geschehen? Wird Goldman im schlimmsten Falle einfach eine Strafe zahlen wie so viele andere Unternehmen in den letzten Monaten auch - ohne Schuldeingeständnis - und dann wieder zur Tagesordnung übergehen? Dies ist leider meine Meinung. Wäre schön, wenn ich mit dieser Meinung nicht recht behalten sollte.


    Die SEC kann mit dieser Aktion zeigen, dass sie nach all den peinlichen Nummern der letzten Jahre, vor allem im Fall Madoff, nun etwas unternimmt und sich nach außen hin aggressiv gibt: "Wir haben keine Angst vor großen Tieren."


    Goldman wird wahrscheinlich argumentieren, dass bei dem epochalen Verfall der Subprime-Hypotheken jeder, der zur rechten Zeit auf der richtigen Seite stand, viel Geld verdienen konnte und dass keineswegs nur die von Paulson geshorteten Werte massiv an Wert verloren haben sondern tausende andere ebenfalls.


    Noch ist unklar, ob das Vorgehen der SEC gegen Gouvernment Sachs den Beginn eines radikalen Wandels bei der Verfolgung von Wall Street-Betrügereien darstellt oder ob man ganz im Gegenteil damit nur Nebelkerzen auswirft, um die massiv gegen die Finanzindustrie eingenommene Öffentlichkeit mit einem gewissen Aktionismus zu beruhigen, der dann aber nur zu einigen Strafzahlungen führen wird.


    http://www.zerohedge.com/artic…-fraud-subprime-mortgages


    Grüße
    auratico

  • Ich befürchte es sind nur Nebelkerzen. Wenn Obama das Verfahren fördert, wird ihm vermutlich das gleiche Schicksal wie JFK bevorstehen.


    Es ist ja nur ein zivilrechtliches Verfahren. Ein paar Millionen Pönale schmerzen Goldman & Co nicht, wenn die Sache damit erledigt ist. Das einzige, was diese Leute fürchten wie der Teufel das Weihwasser ist ein Strafprozess, der sie hinter Gitter bringen könnte wie den Kollegen Madoff. Davon ist man jedoch (noch ? ) meilenweit entfernt.


    Interessant wird freilich sein, ob nun eine Klagewelle von etlichen anderen Investoren, vor allem Fonds, einsetzen wird gegen ähnliche Praktiken bei den anderen Großbanken. Der Deutschen Bank werden inoffiziell ja ähnliche Praktiken vorgeworfen. Dass die IKB hingegen auch auf diesen Schwindel hereingefallen ist, gehört nur zu den Selbstverständlichkeiten der deutschen Bankenfolklore. Es gibt wahrscheinlich keinen Schwachsinn, den diese sogenannte Mittelstandsbank in den letzten Jahren nicht exzessiv mitgemacht hätte. Mal sehen, ob sie irgendwann etwas von ihren 150 Millionen zurückbekommen werden...


    Grüße
    auratico

  • Die SEC kann mit dieser Aktion zeigen, dass sie nach all den peinlichen Nummern der letzten Jahre, vor allem im Fall Madoff, nun etwas unternimmt und sich nach außen hin aggressiv gibt: "Wir haben keine Angst vor großen Tieren."


    Große Tiere, Selbstverstümmelung oder geht es um was ganz anderes, muß jeder selber wissen wie er den aktuellen Fall einordnet. Nach der Nummer mit Madoff hat die SEC den Vize von Goldman zum Häuptling gemacht, der jetzt nix besseres zu tuen hat, als seiner "Familie" an's Bein zu pinkeln?

  • Ich befürchte es sind nur Nebelkerzen. Wenn Obama das Verfahren fördert, wird ihm vermutlich das gleiche Schicksal wie JFK bevorstehen.


    Ist der nicht am Sonntag in Krakau auf so einer großen Trauerfeier?! :hae:

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

  • Ist der nicht am Sonntag in Krakau auf so einer großen Trauerfeier?! :hae:

    :D :thumbup: :D Ich glaube eher nicht, das "Submarine One" wird es zeitlich nicht schaffen und die "Air Force One" bleibt am Boden - man könnte ihn aber mit einer Interkontinentalrakete nach Krakau schießen! :D :thumbup: :D

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • Während der Himmel sich heute zum ersten Mal seit Kindesstagen gänzlich ohne Kondensstreifen zeigte und der erste Sonnenbrand des Jahres auf den Unterarmen juckt, will sich die Bundesregierung offenbar in der Causa Goldman/IKB engagieren:


    http://www.spiegel.de/wirtscha…men/0,1518,689630,00.html


    Die BaFin erwägt nun im Gefolge der Anklage durch die US-Börsenaufsicht SEC ebenfalls eine Klage gegen Goldman Sachs, weil offenbar die deutsche IKB neben der US-Gesellschaft ACA (die das CDO-Paket federführend zusammenstellte und sich dabei komischerweise vom Obershorter Paulson alle strenger bewerteten Tranchen ausreden ließ) die einzigen Investoren waren. Dass Goldman hingegen den Subprime-Markt short ging, während sie ihren Kunden den Schrott noch fleißig andrehten, ist alles andere als eine Neuigkeit – das war sogar hier im Goldseiten-Forum schon 2007 Thema. Für die Mainstream-Presse scheint aber selbst dieser Umstand Neuigkeitswert zu haben.


    Dies wäre eine einmalige Gelegenheit für die zumeist erschreckend zahnlose BaFin, endlich Licht in die gesamten katastrophalen Offshore-Geschäfte auf den Cayman-Inseln zwischen US-Investmentbanken und deutschen Banken, allen zuvor den deutschen Landesbanken, zu bringen. Diese halten sich immer noch gänzlich bedeckt darüber, wem sie wo und unter welchen Bedingungen den ganzen Schrott, für den nun die Steuerzahler haften, abgekauft haben. Erst in einem Falle wie der aktuellen Causa Goldman Sachs kommt zwangsweise ein wenig Licht in diesen abgrundtiefen Sumpf. Dass die Bundesregierung wirklich Interesse daran hat, dass das Totalversagen der Landesbanken en detail in die Öffentlichkeit kommt – was unbedingt notwendig wäre – darf getrost bezweifelt werden. Im Schatten der US-Börsenaufsicht hingegen lässt es sich jedoch ohne großen eigenen Aufwand segeln und man kann damit den Anschein erwecken, selbst aggressiv Betrugsmomenten nachzugehen.


    Bekanntlich haben sich die deutschen Amateurbanken zu 100% allein auf die Ratingnoten der US-Ratingagenturen verlassen, es gab darüber hinaus so gut wie keine „due diligence“, ja nicht einmal ein ansatzweises Verständnis für die Funktionsmechanismen der synthetischen strukturierten Hypothekenderivate. Auch das nun in Frage stehende Abacus-Vehikel von Goldman Sachs, das bis zur Kante ausschließlich mit dem allerschlimmsten Hypothekenmüll angefüllt war, hat sowohl von Moody´s Investor Service als auch von Standard & Poor´s die Bestnote Triple A erhalten. Warum also, so dachte man sich in Düsseldorf, sollte man da nicht dabeisein.


    Die Ratingagenturen sind bislang völlig ungerechtfertigterweise nur mit einem gewissen Imageschaden durch die Krise gekommen, obwohl sie mit ihren absolut falschen Bewertungen ganz wesentliche Akteure dieser Betrügereien waren. Schon wieder richten sich fast alle großen Investoren nach ihrem Geplappere, und das Zinsniveau ganzer Staaten hängt von diesen nachweislich unfähigen Agenturen ab. Auch in dem vorliegenden Fall agierten sie im Grunde nur als ein „hochbezahlter Escort-Service“ in den Diensten von Goldman Sachs.
    Die BaFin sollte allen Mut zusammennehmen und endlich eine Klage gegen die Ratingagenturen in Erwägung ziehen und gleichzeitig den Finanzströmen zwischen den US-Investmentbanken und deutschen Instituten auf den Cayman-Inseln und anderswo nachgehen.


    Während Goldman Sachs schon begann, den US-Subprimemarkt zu shorten, haben sie allein 2006 noch 83 Hypothekenanleihen im Wert von $ 44, 5 Milliarden an vor allem ausländische Kunden verscherbelt. Im Jahr 2007, als der aktuelle Fall sich zutrug, war es nicht viel anders.


    Das US-Finanzministerium bezifferte in einem Report von 2008 die Nominalsumme der auf den Cayman-Inseln gehaltenen hypothekenbesicherten Anleihen mit $ 164 Milliarden und für das andere Steuerparadies Luxemburg mit $ 22 Milliarden.


    Das Vorgehen der SEC ist nur zu begrüßen, vor allem, wenn die Causa Goldman als Testballon und Auftakt für weitere Aktionen gedacht ist. Andererseits ist offenkundig, dass man wieder der üblichen Hollywood-Dramaturgie folgt und diesen jungen Goldman-Mann aus Frankreich mit seinen reichlich dämlichen E-Mails („ Die ganze Sache wird zusammenbrechen, ich werde dabei fein heraus sein etc…) zum gefälligen Abschuss nach vorne an die Rampe stellt.


    Was ist hingegen mit seinen Vorgesetzten bei Goldman Sachs wie z.B. Jonathan M. Engohl, der der ganzen Bude das Signal zum großangelegten Shorten (was freilich nicht illegal war) gab, während Goldman nach außen hin noch eifrig den ganzen Ramsch an vor allem deutsche Landesbanken vertickerte?
    Das US-Justizministerium ist bei der ganzen Sache nicht dabei. Erst eine strafrechtliche Ausrichtung und Aufarbeitung der Machenschaften der letzten Jahre wäre für die Finanzeliten eine reale Gefahr. Jede Geldstrafe/Vergleich bezahlt Goldman aus der Portokasse, während bald, wie zuletzt bei der Societé Générale, die ersten Medienporträts des jungen Angestellten erscheinen werden, ganz so, als sei es wieder einmal nur eine reine Testosteron- und Bonus-Geschichte von der Wall Street.


    Ein paar z.T schon sehr alte Links (Video + Artikel) zur Sache als Archivmaterial für später und für die Leute von der BaFin, wenn sie vom Kaffeetrinken zurückkommen:


    http://online.wsj.com/article/…04574499740849179448.html


    http://wirtschaftquerschuss.bl…2007-ac1-gottes-werk.html


    http://www.blicklog.com/2010/0…ate-sec-vs-goldman-sachs/


    http://www.antemedius.com/cont…ges-against-goldman-sachs


    http://www.youtube.com/watch?v=wlrmncvNeYE&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=AZg-akz967Q&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=XThAjCzBe7w
    http://therealnews.com/t2/inde…31&Itemid=74&jumival=4410
    http://www.dailyreckoning.com.au/goldman-sachs-2/2007/10/19/
    http://www.mcclatchydc.com/200…-secretly-bet-on-the.html


    Von 2007 (!):
    http://www.business-foreclosur…ann_shorting_subprime.htm


    Grüße
    auratico

  • Es gibt wenige Komplimente, die in derart knapper Form den Anforderungen an eine Realsatire gleichermaßen entsprechen wie auch einen schlaglichtartigen Einblick in eine ganze Branche ermöglichen - in diesem Falle das Geisterhaus der synthetischen OTC-Kreditderivate.


    In einer öffentlichen Erklärung befördert Goldman Sachs die in dem nun skandalisierten Abacus-Vehikel involvierte Düsseldorfer IKB, nachweislich eine der unfähigsten Banken auf dem Planeten, kurzerhand zu "one of the most highly-sophisticated CDO investors in the world". Doch nicht ohne den verräterischen Zusatz: "then", also damals, als das Geschäft abgeschlossen wurde. Jetzt freilich nicht mehr.


    Ob diese zweifelhafte Nobilitierung durch Goldman Sachs Herrn Ortseifen vor Gericht wohl helfen wird - wenn seine Bude von Goldman als superinformiert beschrieben wird, während doch die gesamte Verteidigungsstrategie der deutschen Bankenhiwis darauf ausgerichtet ist, dass sie zu den ominösen Derivaten gekommen seien wie die Jungfrau zum Kinde durch den heiligen Geist von Moody´s und Konsorten ?


    Komisch nur an der ganzen Sache ist, dass sich der zweite Investor des Goldman-Vehikels, die US-Finanzfirma ACA, die über $ 900 Millionen in Abacus investiert hatte, bei ABN Amro zur Gänze gegen einen Ausfall ihrer Investition versichert hat (und die volle Summe auch zurückbekommen hat), während die Düsseldorfer Profibanker von der IKB die gesamte Summe, wie so viele andere ihrer Deals auch, abschreiben mussten und die ganze Schei...e dem deutschen Steuermichel auf die Schultern gelegt haben.


    Zum Text der Sachverhaltsdarstellung von Goldman Sachs:


    http://tinyurl.com/y5y63lq


    Grüße
    auratico

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