Ich erwarte eine Stagflation und keine Rezession.
Vielleicht erwartet jemand anderes noch, dass es nach einer kleinen Delle wieder weiter geht mit der "Hochkonjunktur",
Noch ein anderer erwartet vielleicht einen provozierten Krieg oder ähnliches, um wieder Nachfrage zu erzeugen: zuerst nach Waffen, dann nach den durch Waffen zerstörten Dingen,
ein weiterer erwartet vielleicht den finalen Crash mir Hyperinflation, Notstandsgesetzen und Währungsreform,
wieder andere warten auf den Kaiser.
Ich denke, dass jeder so seine Erwartungen hat.
Und ganz gewiss will ich niemandes Erwartungen ins Lächerliche ziehen, denn:
erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Und ich weiß:
würde jeder diese mit Datum aufschreiben und später denn das, was geschrieben steht, regelmäßig mit dem vergleichen, wie es dann gekommen ist, wären sich mehr und mehr Menschen im Klaren darüber, dass Erwartungen und Prognosen, selbst die eigenen, keine verlässliche oder gar erfolg versprechende Entscheiungs- und Investitionsgrundlage darstellen.
Daher bin ich bemüht, Entscheidungen auf der Grundlage unverfläschter Fakten zu treffen.
Grundlagen:
(1) der Gewinn liegt stets im Einkauf: billig kaufen - teuer verkaufen
(2) Fiat-Währungen sind durch die Erhöhung der Geldmengen einem dazu proportionalen Entwertungsprozess ausgesetzt, der sich allerdings in Bewertungen ausgedrückt nur unter heftigen Schwankungen und sehr langen Betrachtungszeiträumen ablesen lässt. Daher weis man nie, ob ein in Papiergeld bezifferter Preis gerade "teuer" oder "billig" ist. Demzufolge wird viel Blödsinn geschrieben - alle Wirtschaftszeitungen sind voll davon.
(3) ganz "böse" sind so genannte Eurocharts, bei denen Dollarcharts zu aktuellen Euro-Dollarkursen umgerechnet werden. Das ist Verarsche pur.
Auf (3) gehe ich daher nicht ein.
Aus (1) und (2) folgt:
Wirklich "Billig" oder "Teuer" ist etwas immer nur relativ zu anderen Gütern. Vergleichen darf man dabei immer nur zeitgleich geltende Bewertungen.
Weiterhin gilt:
Ich kann nur heute oder in der Zukunft zu einem Zeitpunkt t+x, x>0, (und das mit gewissen Einschränkungen, die da lauten: keine Währungsreform und keine Kaufverbote bis zum Zeitpunkt t+x) kaufen. Käufe zum Zeitpunkt t-x sind nicht mehr möglich (jeder kennt die Sprüche: Fürs "Gehabte" gibt´s nichts und Wenn "hätt ich" kommt, ist "hab ich" weg).
Die Bewertungen von Gütern schwanken langfristig relativ zueinander.
Die Kaufkraft von Fiat-Währungen schwankt langfristig gesehen nicht, sondern nimmt ab. Das allerdings unter kurz- und mittelfristigen Schwankungen.
Diese Unterschiede zu kennen und Mittel zu finden, um diese bei Entscheidungen / Investitionen zu berücksichtigen, macht zu einem bedeutenden Teil den Erfolg bzw. Misserfolg einer Investition aus.
Wenn ich mich entscheiden kann, entweder auf der Grundlage von Erwartungen oder auf der Grundlage von echten, unverfälschten Fakten zu entscheiden, dann fällt meine Wahl auf eine faktenbasierte Entscheidung.