Selbstständig - Wie geht es Euch momentan ?

  • Ich hätte da mal die eine er andere Frage an Mitmenschen die selbstständig sind oder an jene, die welche kenne oder an andere die einen Einblick in die wirtschaftliche Situation Ihres Arbeitgebers haben.


    Ich persönlich bin selbstständig und habe seit ca Anfang 2007 einen prozentualen Abschwung zu erleben, der sich seit Anfang 2008 weiter beschleunigt hat.


    Momentan liege ich so bei ca 30 - 40 % Einbußen zum Vorjahr, was sich natürlich sehr bemerkbar macht. Dabei registriere ich das es monatlich immer schlimmer wird, so das ich vermutlich im Sommer bis Ende des Jahres eine Firma schließen werde und das ganze als Einzelunternehmen weiter betreiben werde.


    Als ich gestern bei meinem Autohändler saß und einen neuen Wagen bestellte ( mit einer Leasingversicherung, so das die Versicherung die Raten bei Schließung des Unternehmens weiter zahlt ) , erzählte mir mein Verkäufer des Vertrauens, das seit Anfang 2008 der Absatz an Autos an Privat Leute komplett eingebrochen ist.


    Ein weiterer Bekannte, er arbeitet in einer großen Spielbank, erzählte einem anderen Bekannten, das der Umsatz seit Anfang2008 um ca 45% eingebrochen ist und dem zu folge natürlich auch der Gewinn. Das könnte man allerdings noch auf das Nichtrauchergesetz schieben, allerdings habe ich bis heute nicht verstanden warum Wirt mit diesem argumentieren, denn ich kenne keinen, der Nur zum rauchen in die Kneipe geht.


    Mich würde Interessieren, wie es bei Euch aussieht, natürlich keine Zahlen, sondern Angaben in % reichen vollkommen aus und in welchen Bereichen bzw Branchen Ihr tätig seit.

  • Ich bin kein Selbstständiger nicht!


    Aber in unserer Firma (3.000 Mitarbeiter weltweit) wurden seit Anfang des Jahres eine ganze Monatsproduktion storniert!


    Diese Stornierung kam zwar nicht plötzlich (man rechnete zwar schon damit) aber mit dieser Größenordnung wurde nicht gerechnet!

  • Selbst und Ständig, das sagt doch über die Arbeit alles aus, oder?


    Bin auch so einer, bei mir ist der Verdienst ungefähr wie früher, allerdings verschieben sich die Geschäftsfelder.


    Du soltest halt den Bedarf erkennen und diesen befriedigen, dann wirst Du weiterhin Geld verdienen.


    ...bis es nichts mehr wert ist 8)

  • Wir haben einen kleinen Handwerksbetrieb mit 4 Mitarbeitern. Das Geschäftsjaht 2007 war das Beste seit der Gründung vor 10 Jahren. Ziemlich genau seit Januar 2008 sind die Aufträge zurückgegangen. Januar 2008 - 15%, Februar 08 -20%, März 08 -45% . Jeweils verglichen gegenüber Vorjahresmonat. Der April wird ähnlich.


    Wir haben für einen MA keine Arbeit mehr. Die geplante Einstellung eines neuen Auszubildenden für September 08 ist erstmal gestrichen.

  • Bin auch selbständig und das seit nunmehr 17 Jahren. Somit hatte mein Unternehmen ausreichend Zeit, sich am Markt zu etablieren. Auch der Geschäftszweck ist dazu geeignet, die momentane wirtschaftliche Situation als Chance zu sehen: es ist ein Inkasso-Unternehmen. Trotzdem fühlt man sich natürlich gegängelt und ausgebeutet von einer Handvoll Parasiten, die sich an den werteschaffenden Teil des Volkes hängt und dort herumschmarotzt. Berufsgenossenschaft und Finanzamt sind da zuerst zu nennen, dann folgen diverse andere Ämter und Zwangsmitgliedschaften in Kammern und Verbänden.


    Da ich damit aber das "Ohr an der Masse" habe, kann ich sagen, daß man sehnlichst auf einen Wechsel wartet. Man wartet, daß irgendwas passiert. Alles was man macht, ist ein Rumwursteln bis zum Reset, den man förmlich herbeibetet. Mir fällt keiner ein, der mir in den letzten Monaten gesagt hätte, daß er rumum zufrieden sei und es nicht besser laufen könnte. Das Gegenteil ist der Fall.


    Man siehts auch an der Art der Schuldner. Das sind keineswegs nur H4-Existenzen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen (können). Das geht bis in die (einstmals) Mitte der Gesellschaft. Da werden Alltagsrechnungen in homöopathischen Raten abgestottert, weil man schon in alle Richtungen irgendwas abzahlt.


    Die Privatinsolvenz setzt dem Ganzen die Dornenkrone auf. Da man nun Konsumieren kann und sich vor der Vollstreckung des Anspruchs in die Insolvenz flüchten darf, haben breite Kreise im Mittelstand massive Probleme. Würden alle Verpflichtungen bedient werden, sähe es bei weitem nicht so mies aus.

    Joh. 19, 22
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    "Als der Teufel das Geld erfunden hatte, konnte er sich getrost zur Ruhe setzen."

  • Nach meinen Erfahrungen stagniert der Umsatz bestenfalls, die Belastungen steigen dafür ständig...
    Als Einzelunternehmer kann man sich m. E. noch am besten durchschlagen... War auch einmal an einer GbR beteiligt, hab aber nach einiger Zeit schnell die Reißleine gezogen und gemerkt, dass Risiko und Aufwand in keinem Verhältnis zum Gewinn stehen... Es lohnt sich einfach nicht mehr, sich den A... aufzureißen. Hab schon einige tüchtige Leute in die Insolvenz rutschen sehen..
    Ich versuche, als Freiberufler gerade so viel zu arbeiten, um alle Fixkosten/Steuervorauszahlungen und einige Versicherungen zu bedienen und etwas übrig zu behalten (u.a. für EM-Käufe)... Es gab auch in der Vergangenheit immer mal umsatzschwache Zeiten, die muss man halt mit eigenen Rücklagen überbrücken, was will man auch sonst tun? In den Genuss der sozialen Hängematte kommt man ja leider nicht... Das gravierendste Problem sehe ich für mich eher in der steigenden Inflation und der kalten Steuerprogression, wenn man es denn schaffen sollte, höhere Preise bei Kunden durchzusetzen..

  • Hallo,


    bin auch selbstständig, evtl. könnt ihr ja mal schreiben in welcher Branche ihr seid, dann fällt die Einordnung leichter.


    Für die IT-Branche gilt : beschleunigter und sehr hoher Bedarf, steigende Stundenlöhne/Gehälter seit 2004. Seit dem Jahr 2002 scheint 2007/2008 für mich das beste Jahr zu sein, allerdings sind die Stundenlöhne nach 2000 komplett eingebrochen, sodaß ich heute noch nicht die Honorare nehmen kann, die ich 2002 hatte.


    Ursache ist : jahrelang wurde entlassen, konzentriert, Investitionen wurden aufgeschoben. Jetzt ist ein Punkt erreicht wo es mit kleinen Kernmannschaften in der IT nicht mehr geht, es wird zunächst extern und anschliessend intern aufgestockt - wenn es denn geeignetes Personal gibt und das ist sehr sehr rar.


    Fazit : Der Umsatz seit 2002 praktisch konstant, Kosten sind aber enorm gestiegen (Flug/Bahn/Hotel/Weiterbildung...). Durch Wahl des jeweils kostengünstigsten Verkehrsmittels in Abwägung der Reisezeit sowie Unterkunft in preiswerten Wohnungen bei längeren Einsätzen konnten die Reisekosten z.T kompensiert werden.


    Trotz des Erfolgs bin ich am überlegen, ob ich mich wieder einstellen lassen soll, um mehr Zeit für die Familie zu haben (Reisetätigkeit minimieren) und um die nächsten 20 Jahre beruflich noch zu überstehen, das Rad dreht sich momentan so schnell, dass ich mit meinem Wissen trotz Weiterbildung etc. u.U. irgendwann nicht mehr mithalten kann.


    Die Nachfragen und erreichbaren Stundenlöhne decken sich ziemlich genau mit der folgenden Grafik "Projektanfragen" eines bekannten IT-Portals.

  • ein freund von mir ist seit 27 jahren autohändler. er hält sich noch gut über wasser, weil er alle 6 monate von einem autovermieter 400 halbjahreswagen bekommt. diese muss er komplett vorfinanzieren und dann auch innerhalb von 6 monaten verkaufen. seinen gewinn macht er durch die masse. pro auto ist da nicht viel drin. er hat mir gesagt, dass er mit seinem normalen handel nicht überleben könnte.
    er hat damals, nach der lehre als lkw mechaniker, angefangen alte autos aufzumöbeln und weiterverkauft. ein paar jahre danach war er mitsubishi vertragshändler.
    er meint, so eine karriere könnte er sich in diesen zeiten nicht mehr vorstellen. und es würden zur zeit viele händler dichtmachen.
    er selber will aufhören, sobald er von dem autovermieter keine autos mehr bekommt.

  • Ich betreibe eine kleine 1 Mann Firma seit 1990. Eigentlich erlebe ich seit Gründung meiner Firma einen permanenten langsamen Rückgang, der aber für meine Branche (Luxusgüter) symptomatisch ist. Seit ca. 5 Jahren hat sich der Abstieg beschleunigt. Mein Umsatz beträgt jetzt noch 1/3 von 2002. Ich bin dabei mir ein kleines zweites Bein auf einem ganz anderem Feld zu schaffen. Ein komplett anderer Vertriebsweg und Verkauf an den Endverbrauchen anstatt an Wiederverkäufer. Ohne dieses 2. Bein wäre es "stockenduster". Ich habe die Rezession aber kommen sehen und fahre seit 2 Jahren alle Investments kontrolliert zurück. Ich bin deshalb gottseidank schuldenfrei. Die KLVs sind gekündigt - Geld aber noch nicht da. Irgendwie ist es
    fühlbar, daß es so nicht weitergeht und daß etwas auf uns zurollt.


    Die von "Rostu" erwähnten Parasiten quälen mich auch. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir sie los sind.


    Wenn ich meine Kunden (kleine Handwerksbetriebe) danach frage, ob denn der von der Regierung postulierte Aufschwung denn auch bei Ihnen schon angekommen wäre, bekomme ich nur noch sarkastische Antworten! :cursing:


    Ich würde meine Selbstständigkeit trotz aller Schwierigkeiten nicht gegen ein Angestellten-Verhältnis austauschen wollen.


    Wir werden es schaffen :) Gruß an alle hier


    Mic

  • Für die IT-Branche gilt : beschleunigter und sehr hoher Bedarf, steigende Stundenlöhne/Gehälter seit 2004. Seit dem Jahr 2002 scheint 2007/2008 für mich das beste Jahr zu sein, allerdings sind die Stundenlöhne nach 2000 komplett eingebrochen, sodaß ich heute noch nicht die Honorare nehmen kann, die ich 2002 hatte.


    Ursache ist : jahrelang wurde entlassen, konzentriert, Investitionen wurden aufgeschoben. Jetzt ist ein Punkt erreicht wo es mit kleinen Kernmannschaften in der IT nicht mehr geht, es wird zunächst extern und anschliessend intern aufgestockt - wenn es denn geeignetes Personal gibt und das ist sehr sehr rar.


    Fazit : Der Umsatz seit 2002 praktisch konstant, Kosten sind aber enorm gestiegen (Flug/Bahn/Hotel/Weiterbildung...). Durch Wahl des jeweils kostengünstigsten Verkehrsmittels in Abwägung der Reisezeit sowie Unterkunft in preiswerten Wohnungen bei längeren Einsätzen konnten die Reisekosten z.T kompensiert werden.

    Kann ich größtenteils alles so unterschreiben. Das Auftragsvolumen ist seit 2002 wieder kontinuierlich gestiegen, insbesondere seit ca. Mitte 2007 sogar förmlich explodiert, die Honorare nähern sich allerdings gerade mal wieder dem Niveau von 2000/2001 an, wobei allerdings gleichzeitig die Kosten und Abgaben enorm gestiegen sind. Ergo - fast gleicher Umsatz aber weniger Gewinn.


    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich (bereits seit Juli letzten Jahres und bisher unverändert) von einem ähnlich katastrophalen Einbruch wie 2002, ab ca. dem 3. Quartal 2008 ausgehe. Dies hängt mir der Zeitverzögerung von den Gewinneinbrüchen bis zu den Einsparungen in der Budgetierung bei den meisten Großkonzernen zusammen.


    Wirklich schützen kann man sich davor nicht, aber meiner Erfahrung nach die Chancen durch einige Maßnahmen erheblich verbessern: z.B. durch persönliche Netzwerke, zufriedene Ex-Kunden, Ausbildung eines scharfen Spezialisierungs-Profils (das gleichzeitig möglichst universell ist, kling bescheuert aber das gibt es), professioneller Marktauftritt (Homepage, Angebote, Vita usw.) etc.

  • ich hab 17 Jahre ein kleines Einzelhandelsgeschäft . Noch..... !! Am 30.06. ist Schluß ! Eigentlich müsste ich ja traurig sein das ich die Unkosten nicht mehr durch die Umsätze reinbekomme und darum schließen muß . Zum Glück hab ich hier durch das Forum ein paar sehr aufschlußreiche Links zu Videos gefunden , die mir sagen , gut jetzt aufzuhören bevor es noch schlimmer wird und ich noch Insolvenz anmelden muß .



    http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ


    http://www.secret.tv/player_po…d=4938959&movieid=4939221


    http://video.google.com/videop…1218626257944570167&hl=de


    Meine Kosten würden weiter steigen und die Einnahmen werden weiter sinken durch die Inflation . Man ist als Unternehmer also doppelt getroffen gegenüber einem Angestellten der zwar auch die steigenden Kosten hat aber seine Einnahmen sind einigermaßen stabil wenn seine Firma keine Stellen abbauen muß .


    Also schiebt bloß nix auf die lange Bank wenns schlecht läuft und macht dicht . Das Finanzamt möchte zum Schluß auch noch mal ein Batzen Geld , das da sein muß !


    Gruß Goldfreund

  • Ich denke auch, man muss das ganze Branchen abhängig sehen, ich bin auch in der Konsum Branche und hatte 2006 mein bestes Jahr, das Jahr war vom Gewinn so gut, das das Finanzamt im Jahr 2007 eine Vorsteuer von 85.000 haben wollte. Das schlug dem Fass dann doch den Boden aus, auf meinen Anruf mit dem Hinweis, das ich das nicht bezahlen konnte, meinte der Hirni doch, dann müsse ich hat zur Bank und mir einen Kredit holen.


    Ab 2007 ging es dann immer schon prozentual abwärts und ab Anfang 2008 kam dann zum Vorjahr teilweise bis zu 40% . Was für mich eigentlich auch nachvollziehbar ist, denn wenn Lebensmittel, Energie und sonstiges steigt schrauben die Menschen halt ihren Konsum auf ein Minimum zurück.

  • Ich bin zwar selber nicht selbständig, aber ich habe einen Bekannten, der seit vielen Jahren als Selbstständiger für eine Marketing Agentur arbeitet! Der hat mir vor ein paar Tagen erzählt, es gebe in diesem Jahr kaum Aufträge. Mehrere Kollegen hätten aus lauter Not jetzt Arbeitslosengeld 2 beantragt um wenigstens Miete und Lebensmittel bezahlt zu bekommen!


    Dazu muss ich sagen, dass er in den letzten 5 Jahren mit Aufträgen zugeschüttet wurde und diese teilweise sogar ablehnen musste, weil er das zeitlich einfach nicht auf die Reihe bekommen hätte. Er meinte, zum Jahresende 2007 wäre die Auftragslage plötzlich brutal eingebrochen und die paar wenigen Aufträge, die die Agentur zu vergeben hätte würde jetzt so gut wie möglich auf ihn und seine Kollegen aufgeteilt, damit man wenigstens nicht völlig ohne Einkommen da steht! Dazu würden die wenigen, verbliebenen Aufträge völlig verspätet gezahlt. Die Agentur wartet selber 2-3 Monate auf das Geld der Auftraggeber obwohl es sich teilweise um sehr große und bekannte Firmen handeln würde!

  • Zweiradeinzelhandel


    Seit ca 20 Jahren mein eigener Cheffe, (abgesehen von den bereits vorher erwähnten Institutionen) Hatte in den Jahren 2001-2004 wirklich besch... Zeiten und mehr als 100 mal überlegt zuzuschliessen...
    Habe jedoch zu viel Energie, Lebenszeit usw. investiert um kampflos aufzugeben. 2004 Habe ich beschlossen den Standort und das Warensortiment zu wechseln und hatte damit Erfolg. Seit dieser Zeit geht es Umsatz mässig ziemlich steil aufwärts, 2007 hatte ich das beste Jahr meiner Selbständigkeit. 2008 läuft noch besser an... Wobei ich unterm Strich, bei fast 50% mehr Umsatz, keinen Cent mehr in der Tasche habe als im Jahr 2000 (Teuerung u. Abgaben bezogen).

  • das Straßenbaugeschäft, daß mein Großvater 1930 gegründet hatte, wurde zum 29.02.2008 geschlossen. Grund für die Geschäftsaufgabe war das ruhinöse Preisniveau und die Tatsache, daß viele, auch größere Konkurrenten nicht Tariflohn zahlten (wie wir nun wissen). Etwa 400.000 DM haben mein Vater und mein Onkel seit 2000 zugeschossen. Irgendwann dann konnte man die Augen vor der Realität nicht verschließen. Der traurige Rest wurde verkauft. Übrig geblieben sind ein grundstück im Wert von etwa 200.000 EUR und etwa 120.000 EUR aus dem Verkauf von Maschinen.


    Mir hatte man letzten Juli angeboten, weiter zu machen. Ich habe abgelehnt. Keine Chance in dem Umfeld einen positiven Mehrwert zu erwirtschaften. Keine Lust, eine Viertel Milion Euros für drei oder vier Jahre Unternehme rspielen dürfen zu versenken, und sich dann noch von dem Verbandsbonzen- und Behördengesoxx anpupsen zu lassen, wenn man Statistik-Daten nicht erhebt.


    Es ist eine ganz einfache Rechnung: Als Unternehmer setze ich jedes jahr 40.000 zu und darf mir, weil ich ja leben muss von meiner Arbeit dafür 24.000 selber auszahlen, verliere auf dem Papier daher "nur" 16.000..... ....für weniger als 10.000 komme ich mit zwei vermieteten Wohnungen super alleine übers Jahr, Frau und 2 Kids inklusive. So lässt sich ein Kondratieff-Winter sehr lange aushalten..... Und die 10.000, die habe ich Ende April dieses Jahr schon locker verdient.....


    Warum also Unternehmer spielen? Es ist unterm Strich nichts anderes, als spielen, weil man nichts unternimmt, außer zu verlieren. Viel Wirbel um NICHTS.


    Die Beschäftigten, die etwas neues gefunden haben, arbeiten nun mehr (im Sinne von länger) und für weniger Geld. Teils werden sie von ihren Arbeitgebern bei der Arbeit mittels Ferngläsern bespitzelt. Ich selbst habe seitdem deutlich mehr verdient, etwa 20 Prozent mehr, als zuvor. Dafür läuft aber mein Vertrag demnächst aus. Jedoch: einen Job zu haben und sicher zu wissen, daß einem sein Verdienst nicht weiterbringen wird, das ist nicht mein Ding. Hartz-IV für Ingenieure? Da gibt sgenügend davon. Da sollen erst mal andere ran. Zumindest bekomme ich im schlimmsten Fall der Fälle ALG I, habe schließlich schon 17 Jahre eingezahlt, und noch nie einen Cent / Pfennig erhalten. Freizeit hat schließlich auch ihren Wert. Und länger als 14 Tage Urlaub am Stück hatte ich die letzten 8 Jahre auch nie. Drauf anlegen will ich es aber dennoch nicht.


    Also: wer einen versierten Speziallisten auf dem Gebiet Ausschreibung und Ausführungsplanung des Straßen und Kanalbaus, einschließlich ÖPNV (Straßenbahnen) Flugbetribs- und Rennsprotflächen sowie Asphalttechnologie, praktische Erfahrung im Kanal- und Straßenbau inklusive, sucht und bereit ist, für gute Arbeit und Expertise guten Lohn zu zahlen, der hat demnächst vielleicht eine Chance, die sich so nicht oft bietet.....

  • Bei mir war 2004 und 2005 der Hammer... Kohle ohne Ende!


    Seitdem gehts kontinuierlich nach unten. Habe noch jede Menge bezahlte Warenbestände, die natürlich für schwarze Zahlen sorgen aber nicht mehr von mir aufgestockt werden, inwieweit da noch Gewinnmargen vorhanden sind kann ich jetzt nicht auf die schnelle sagen... versuche hier mit Gewinn und ohne Stress raus zu kommen. Eben mitnehmen solange es sich noch lohnt...


    Branche: Bürotechnik

  • das Straßenbaugeschäft,


    Mein kleiner bruder setzt die Familientradition fort. Urgrossvater war Straenbauer, Grossvater war Straenbauer, unser Vater ist Straßenbauer, der kleine ist Straßenbauer. Zum Glück ist mein Vater Straßenwärter auf der Autobahn und mein Bruder nun auch. Allerdings arbeitet er nun für ein privatisiertes Stück Autobahn. 1600 Euro ohne Zuschläge, dafür Bereitschaft und Schichten von Oktober bis April. Ein Hungerlohn. Gut, er ist 19, aber er hat alle Scheine, kann alles bedienen und führen. :boese:


    Das wird so weiter gehen. Er häte doch Metzger lernen sollen.


    Ich kann dich voll und ganz verstehen... Wärter ist noch ÖD... aber der Bau... Ich gebe da nichtmal wirklich den Unternehmen die Schuld. Die müssen auch schauen wie sie über die Runden kommen wollen.


    Ich selber habe ja auch nix g'scheids gelernt. Bin nur Informatiker. Gut wir planen und implementieren Rechenzentren, aber wir haben alle gesehen was nach 2001/2002 war. Der Speck von 1999/2000 war weg... Wobei man auch sagen muss, 1998/99 wurde alles was ne Diskette formatieren konnte eingestellt. Gehalten haben sich nur die Spezialisten.


    Manche Anrufer sind verblüfft und gar verärgert, wie wir uns weigern können Drucker, PC und Notebooks an sie zu verkaufen. Selbst ein Lehrling wäre zu teuer, den Kunden zu beraten, ein angebot zu schreiben, ne Rechnung zu schreiben, zu liefern und noch der Zahlung hinterher zu rennen.


    Was die Zukunft bringt? Naja... kommt der worst case, ist es gut für mich. Ich bin auf nem Bauernhof aufgewachsen. Kann schreinern, bauen, schneidern, kochen und Feuer machen mit Feuerstein und Schlageisen.

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • "...Die Ideen römischer Weltverbesserer, die vom Schicksal wenig begünstigten Volksgenossen an dem Wohlstandskuchen einigermaßen gerecht zu beteiligen, erwiesen sich immer wieder als irreal. Durch gelegentlich vorgenommene Umverteilung wurde nur der Kreis der Begünstigten etwas verschoben. Die Ungleichheit blieb immer bestehen.
    Schon damals gab mancher Unternehmer seine Selbständigkeit, seinen Betrieb freiwillig auf und schenkte ihn dem Staat, um dafür das angenehme Leben eines Arbeitnehmers ohne Verantwortung und mit kurzer Arbeitszeit einzutauschen. Wenn sein ehemaliger Betrieb danach nur noch mit Verlust arbeitete, brauchte ihn das nicht zu interessieren, denn jetzt war er ein festbezahlter Angestellter.
    Die meisten Selbständigen waren nicht so glücklich. Ihre Betriebe wurden unter irgendeinem Vorwand enteignet. Die Besitzer waren froh, wenn sie mit dem Leben davon kamen und auf einen abgelegenen Bauernhof als Knecht tätig werden durften. So bemühte man sich schon im alten Rom die Fähigen auszuschalten und ihren Besitz in Brot und Spiele für die Unfähigen umzuwandeln.
    Zur Verschlechterung der Lebensbedingungen hat sich die Bestrafung von Leistung, Intelligenz und Einfallsreichtum schon immer als recht wirksam erwiesen. Nicht erst heute ist der Wohlstand eines Einzelnen wie der eines Volkes verdächtig und verwerflich. Wer es durch Begabung, Fleiß und Tüchtigkeit zu etwas Wohlstand gebracht hat, ist ein Ausbeuter, ein Beutelschneider, ein Kapitalist. Er ist vom Rufmord durch die Masse der Unfähigen, die es zu nichts bringt, die alles geschenkt haben will, bedroht, bis das biologische Ziel der Vernichtung oder wenigstens der Ausschaltung aller Fähigen erreicht ist...."
    Zitat aus: Das biologische Massenwirkungsgesetz von E.Knaul


    Da stellt sich für den Selbständigen die Frage nach einem Antrag auf Enteignung mit unkündbaren Anstellungsvertrag..........


    Gruß
    Eulenspiegel

  • So bemühte man sich schon im alten Rom die Fähigen auszuschalten und ihren Besitz in Brot und Spiele für die Unfähigen umzuwandeln.

    Au Mann. Jetzt bin ich vollkommen desillusioniert. Ich dachte, das wäre nur ein verübergehender Zustand und geht bald wieder vorbei. ;(

    Da stellt sich für den Selbständigen die Frage nach einem Antrag auf Enteignung mit unkündbaren Anstellungsvertrag..........

    Ja, so ein kombinierter Antrag wäre toll. Heute braucht man noch 2 Anträge (Hartz IV und private Insolvenz), 7 Jahre Zeit und jede Menge Nerven.


    Dass es bei so einem Standard-Verfahren aber nur maximal einen 1-Euro-Job gibt ist dir aber auch klar, oder? Siehe oben

    Zitat

    Die Besitzer waren froh, wenn sie mit dem Leben davon kamen und auf einen abgelegenen Bauernhof als Knecht tätig werden durften

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