INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Wer den DEGUSSA Newsletter bekommt, kennt vielleicht diesen Artikel, ich finde ihn sehr interessant zu lesen, auch wenn er ein bisschen lang ist.


    DIE EZB AUF DEN SPUREN DER REICHSBANK


    Lassen Sie uns den Vortrag beginnen mit einem Zitat des österreichischen Öko-nomen Ludwig von Mises (1881–1973): „Wir sahen, daß eine Regierung sich immer dann genötigt sieht, zu inflationisti-schen Maßnahmen zu greifen, wenn sie den Weg der Anleihebegebung nicht zu betreten vermag und den der Besteuerung nicht zu betreten wagt, weil sie fürch-ten muß, die Zustimmung zu dem von ihr befolgten System zu verlieren, wenn sich seine finanziellen und allgemein wirtschaftlichen Folgen allzu schnell klar enthüllen. So wird die Inflation zu dem wichtigsten psychologischen Hilfsmittel einer Wirtschaftspolitik, die ihre Folgen zu verschleiern sucht. Man kann sie in diesem Sinne als ein Werkzeug antidemokratischer Politik bezeichnen, da sie durch Irreführung der öffentlichen Meinung einem Regierungssystem, das bei of-fener Darlegung der Dinge keine Aussicht auf die Billigung durch das Volk hätte, den Fortbestand ermöglicht.“Vielleicht geht es Ihnen wie mir; als ich diese Worte las, dachte ich: Was für eine frappierende Parallele! Mises‘ Gedanken – die er vor fast 100 Jahren zu Papier brachte – könnten aktueller nicht sein. Mises formulierte sie im Januar 1923, nur wenige Monate bevor die Mark im Wirbelsturm der Hyperinflation zerstört wur-de.


    ...............................


    200716.Degussa-Report.pdf

  • Euro M3 steigt massiv: +9,2% zum Vorjahr.


    https://www.bundesbank.de/reso…nentwicklung-download.pdf




    Anmerkung:
    Kredite öffentl. Haushalte (orange):
    Das ist der Treiber - aber das Wachstum lässt nach.
    Ich erwarte für Juli einen kleineren Anstieg.
    M3 wird in Juli evtl. auf +9,5% gehen.


    Zum Vergleich:
    In USA stieg M2 um über 24% zum Vorjahr

  • USA M2 fällt (!) um 0,7% (13.07 bis 03.08.)
    Das klingt nach wenig - kam aber sehr selten vor.
    Bisher war 2009 stärker mit -0,88%


    zuvor wurde M2 um 19,2% während Corona-Krise aufgebläht
    M2 velocity ist Q1 zusammengebrochen (von 1,38 auf 1,1)


    Womöglich war das jetzt der Wendepunkt
    Zuerst wird massiv aufgebläht und dann massiv geschrumpft.
    1929+ war es exakt so

  •  [Blockierte Grafik: https://www.ariva.de/forum/beitragsbild.m?uid=738862&resize=50x50]
    Alfons1982:
    Es gibt keine Inflation mehr



    28.09.20 09:41
    #17748 [Blockierte Grafik: https://www.ariva.de/forum/i/down.gif] [Blockierte Grafik: https://www.ariva.de/forum/i/up.gif]


    Wieder so ein Artikel.
    Inflationsziele: Wirksam oder Unsinn?
    25.09.20, 18:00
    Inflationsziele sind eine relativ neue Erfindung der Notenbanken. Die Wirksamkeit ist umstritten. Zeit, Bilanz zu ziehen.
    Die
    US-Notenbank und ihr Inflationsziel erhalten viel Aufmerksamkeit. Dabei
    ist die Fed eine der letzten Notenbanken gewesen, die überhaupt ein
    Ziel eigeführt haben. Erst unter Ben Bernanke im Jahr 2012 wurde formal
    ein Ziel von 2 % beschlossen. In den meisten anderen Regionen war man da
    deutlich schneller. Die EZB hat seit Einführung des Euro ein Ziel von
    nahe, aber knapp unter 2 % (Grafik 1).



    Gemessen an der gesamten
    Historie der US-Notenbank, die 1913 gegründet wurde, ist die
    Inflationspolitik noch sehr neu. Es fällt aber auf, dass die Inflation
    vor allem bis Ende der 40er Jahre großen Schwankungen unterworfen war.
    Während der beiden Weltkriege stieg die Inflation. Da sich die
    Wirtschaft sehr einseitig ausrichtet sind Kapazitäten an anderer Stelle
    knapp. Die Inflation steigt.
    Zwischen den Weltkriegen führte die
    Große Depression zu stark fallenden Preisen. Im Vergleich dazu war erst
    die hohe Inflation in den 70er Jahren und dann fallende Preise zur Zeit
    der Finanzkrise kein Ereignis, das der Rede wert ist. Trotzdem machen
    sich Notenbanken große Sorgen.



    Inflationsziele wurden von den
    ersten Ländern eingeführt, um die Inflation zu senken. Chile war eines
    der ersten Länder. Die Inflation war hoch und sollte langsam Richtung
    3 % sinken. Das 3 %-Ziel gilt seit 20 Jahren. Chile war in der Umsetzung
    sehr erfolgreich.
    Im
    Prinzip kann man das auch von Neuseeland und Großbritannien sagen
    (Grafik 3). Neuseeland war das erste Land, das formal ein Inflationsziel
    einführte. Es liegt seit Beginn bei 0-2 %. In Großbritannien lag die
    obere Grenze zunächst bei 4 %, wurde dann Ende der 90er Jahre auf 2,5 %
    gesenkt und seit Ende 2003 gelten 2 %.
    Egal welchen Zeithorizont man
    betrachtet, das Inflationsziel scheint gewirkt zu haben. Seit Einführung
    ist die Inflation deutlich stabiler und moderater. Daher sind viele der
    Meinung, dass Inflationsziele eine Wunderwaffe sind. Sind sie nicht.
    Es
    wird gerne Korrelation und Kausalität verwechselt. Die meisten
    Inflationsziele wurden erst eingeführt, als die Inflationsrate wieder
    moderat war. Andere Faktoren haben die Teuerung beeinflusst und Richtung
    2 % getrieben.
    Notenbanken haben heute sehr viel bessere Instrumente
    zur Verfügung als vor 100 Jahren. Geldpolitik ist ausgeklügelter und
    vorhersehbarer. Das hat zweifellos zur Stabilität beigetragen.
    Inflationsziele scheinen hingegen relativ wenig bewirkt zu haben.
    Stattdessen kann man die Mäßigung der Inflation auf andere Trends
    zurückführen.
    Die Zeit moderater Inflation fällt mit mehreren
    Trends zusammen: Überalterung, Globalisierung, Überfluss an Rohstoffen.
    Dem Inflationsziel wird gerne die Moderation zugeschrieben. Das ist eine
    schöne Geschichte, aber wohl weit entfernt von der Realität. Daher ist
    es besorgniserregend, dass sich Notenbanken derzeit so sehr auf
    Inflationsziele als Instrument verlassen.
    Clemens Schmale

  • Hat der Herr Vartian da was durcheinander gehauen oder kapier ich es nicht?

    Wo bitte schrumpft die Geldmenge?


    " Sie ist nicht ausgebrochen, die "Inflation" Wie auch bei einer schrumpfenden verfügbaren Weltgeldmenge!"

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Hallo,


    wenn ich Herrn Vatian richtig verstehe geht seine Argumentation so:
    (Achtung, aus Aktienhändlerperspektive!!)


    "Es ist zu wenig Geld da, die Aktienkurse (hauptsächlich) weiterhin steigen zu lassen!
    Darum haben wir eine Deflation und die Märkte brauchen dringend frisches Geld!"


    .... so zumindest habe ich den verstanden.
    Evtl. liege ich da aber auch komplett falsch;
    ich komme mit dem kryptischen Schreibstil des Mannes irgendwie gar nicht klar.


    Liebe Grüße
    Marek

    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als

    reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als

    Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3

    (Kunstfreiheit-Satire)

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Die Herausgeber des "In Gold We Trust"-Report haben, anlässlich der Covid-Krise und der weltweiten Antwort darauf, einen Sonderreport mit dem Titel "Der Junge, der Wolf rief: Inflationäre Dekade voraus?" veröffentlicht.


    Wer den eigentlichen "In Gold We Trust"-Report kennt, weiß, wie akribisch hier gearbeitet und zusammengetragen wird. Dieser Sonderreport schlägt in die selbe Kerbe, ist gut zu lesen allerdings doch fachlich anspruchsvoll.


    Hier der Download als .pdf von deren Seite: (bis zum Ende scrollen, um den Download zu aktivieren)
    https://www.incrementum.li/jou…derbericht-zur-inflation/



    Ich zitiere mal die Key Takeaways von Seite 1

    • Geldpolitik und Fiskalpolitik haben terra incognita betreten. Alle Regeln vernünftigen Finanzgebarens scheinen gebrochen zu sein.
    • Die jüngsten geldpolitischen Entwicklungen legen nahe, dass die 2020er-Jahre wie schon die 1970er-Jahre eine Ära der Stagflation werden könnten.
    • Die wirtschaftliche Ungewissheit hat die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vermindert. Der Durchbruch beim Covid-Impfstoff wird nun zueiner sukzessiven Rückkehr von Zuversicht führen. Die Umlaufgeschwindigkeit sollte in diesem Umfeld steigen und die Inflationstimulieren.
    • Die extreme Kreditausweitung im Jahr 2020, die Rallyes bei Anleihen, Immobilien, Rohstoffen und Aktien signalisieren, dass wir uns in der ersten Phase eines „Crack-Up-Booms“ befinden.
    • Ein neues Inflationsparadigma erfordert eine gründliche Überprüfung der traditionellen Portfoliotheorie. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sollten sich Anleger verstärkt Gedanken über Inflationsgefahren machen.

    "Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft."
    Lucius Annaeus Seneca (1 - 65 n. Chr.)

  • Einen Baustein zur möglichen Beantwortung dieser Frage liefert die Entwicklung des Dollar. Dazu liefert wellenreiter-invest.de 2 interessante Charts:
    Zum einen sieht er einen 16-jährigen Zyklus, nach dessen Verlauf in den nächsten Jahren eine Abschwächung des Dollar bevorstünde.
    Zweitens zeigen Dollar- und CRB-Verlauf große Parallelen (Achtung: CRB-Verlauf ist im Chart invertiert dargestellt!)
    Demnach unterstützt die These eines fallenden Dollar in den nächsten Jahren einen wiederauferstehenden Rohstoffmarkt - mit der möglichen Folge einer anziehenden Inflation!

  • Geldvermögen +5,9%
    https://app.handelsblatt.com/f…-fwNzot7DCVZddz5I0rRe-ap6


    Zwar erholten sich auch die Aktienmärkte im Jahr 2020 vergleichsweise rasch vom Corona-Crash im Februar und März. Doch die Wertzuwächse bei Aktien und Fonds trugen nur einen kleinen Teil zum Anstieg der privaten Geldvermögen bei. „Letztlich war der Geldvermögenszuwachs 2020 fast ausschließlich der durch die Coronakrise extrem hohen Ersparnis zu verdanken“, bilanziert Stappel.

  • Hier kann man ganz gut die Inflation einschätzen.
    https://www.heise.de/news/Stat…rueckblicken-5003435.html


    Umsätze Einzelhandel.
    Seit 2015 +20% = 3% Inflation pro Jahr


    Diese scheint sich zu beschleunigen.


    Witzig:
    Der deutsche Einzelhandel hat im November 2020 trotz Corona-Einschränkungen gute Geschäfte gemacht, wenn es nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes geht. Der durchschnittliche Umsatz soll bereinigt um Preiseffekte um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gewachsen sein. Mit Blick auf das Gesamtjahr wird für 2020 eine reale Steigerung zwischen 3,9 und 4,3 Prozent gegenüber 2019 angenommen.

  • "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

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