ich denke, dass in der Tat 2010 ein gutes jAHr für Gold wird,
aber da es eine Devise bzw eine Rohstoff ist, wird trotz der hohen Kurse, die wir sehen werden,
noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Kein moderner Investor hat seit den frühen 8ßer Jahren Gold auch nur mit der Kneifzange angefasst.
Keine Notenbank hat Gold gekauft.
Das ist nun anders.
Da mache mir über mögliche Höchstkurse wenig Gedanken:
vielleicht sehen wir eine Balkanisierung der westlichen Währungen und ihrer Gesellschaften,
d.h. wir gewöhnen uns an 15% Inflation, alles andere geht seinen Gang,
und West-währungen behalten ihre Funktion als Zahlungsmittel.
Aber keiner, der noch bei Trost ist, käme dann auf die Idee, dass Euro, Sloty, Dinar und Dollar
nicht nur Zahlungsmittel, sondern Mittel der WERTSPEICHERUNG sind.
In diesem Szenario spielt Gold die Rolle , die Schweizer Franken in den letzten 50 jahren für Lire-Milliardäre gespielt haben: Wertspeicher.
ODER
die kommenden Gold-Höchstkurse werden von Menschen bestimmt werden, die in Panik
eine ominöses Etwas, genannt Giralgeld,
bestehend aus Nullen und Einzen,
in counterpartfreies Goldgeld umtauschen wollen.
Und es wird ihnen egal sein, wieviele Nullen sie weggeben, nur um dafür Gold und Silber zu bekommen.
Bei einer Balkanisierung der Westwährungen könnte aus Gold meiner meinung nach sowas wie eine jahrzehntelang performende Hochzinsanleihe sein: ein asset, dass stramm über eine Dekade 20%-25% jährlich macht.
Im zweiten Fall kann es zu einem echten Peak kommen:
das peak selbst, wird schwer zu erkennen sein:
wenn Eichelburg in den ARD-Tagesthemen als Top-Interview-Partner zum Thema Staatsbankrott
befragt wird,
wenn auf NTV die Goldkurse stündliche kommentiert werden:
dass kann ein Signal sein, dass man die Assetklasse wechseln sollte.
es ist schwer zu sagen, ob Gold dann bei 5000 oder 50.000 unzen steht
falls es irgendwo auf der welt eine stabile währung mit 8% zinsen geben wird, ist die Goldhausse tot,
egal wie sehr das metal glänzt.
aber derzeit kann ich auf Jahre nicht erkennen, dass es einen verlässlichen Counterpart gibt, in dessen Währung man werte speichern könnte. das weltweite finanzsystem ist wie ein verletzter Soldat,
dem der Vorgesetzte nochmal die weisse Spritze mit Morphium gesetzt hat.
(In der NVA hatten wir so ein Notfallverbandspäcken mit 3 Spritzen für den kriegsfall:
ein Offizier erzählte mir mal, dass in der weissen Spritze 100% Morphium/Heroin drin ist:
selbst wenn einem der halbe Fuß fehlt: nach der weissen Spritze konnte man wieder laufen
und für 3-4 Stunden einen Auftrag erfüllen - bevor man dann wahrscheinlich stirbt.)
Das Finanzsystem kommt mir wie ein sterbenskranker Mensch vor, dem jetzt die letzte weisse Spritze gesetzt wurde, damit er nochmal läuft.
Alle Beobachter freuen sich, dass der Kranke wieder aufgestanden ist, aber sie haben Null Ahnung,
welche Spritze der diabolische Onkel Doktor gesetzt hat.
Als Investor muss man Aktien in der Mitte der Hausse mitleidlos aus dem Portfolio liquidieren,
und das werde ich mit der Hälfte meines Goldes auch tun.
Aber zum jetzigen Zeitpunkt fehlt mir schlichtweg die Phantasie um mir vorzustellen, dass in 2010 mit den Staaten und ihren Währungen wieder alles in ordnung sein soll.