GOLD : Märkte und Informationen

  • danke für Eure Beiträge.
    Genau die persönlichen Erfahrungen interessieren mich am allermeisten.
    Ich bin da auf Euch angewiesen, ich komme ja quasi aus D kaum raus.
    Und auf die Doku-Soaps kann man sich halt auch nicht immer verlassen :wacko:


    Das war von meiner Seite schon ernst gemeint.
    Denn im Gegensatz zu einem Poster besitzt in Indien ja gerade nicht nur
    die Oberschicht Gold, sondern gerade die einfachen Leute auf dem Lande.
    Und die haben eben keinen Tresor.
    Wahrscheinlich funktioniert da das Kollektiv , sowohl in der Familie als auch
    als Dorf noch sehr gut.


    Zitat

    Ist der deutsche Michel in der für ihn fatalen Ära der Sackgasse im Hosenanzug zu blöd, um einige Kilo Gold sicher aufzubewahren ? Manche Postings hier legen den Gedanken nahe. Es ist und bleibt ein Obrigkeits- und Sklavenstaat.


    volle Zustimmung. Unglaublich wieviel Trägheit u. Naivität in den Leuten innewohnt.
    Wenn ich mir die "Argumentation" für ihre passive Haltung anhöre, dann muss ich mich immer wundern, wie wir als Menschheit überhaupt
    das Feuer entdecken konnten oder das Rad oder wie wir uns von den Pfaffenröcken befreien konnten.... :hae:


    "Gold kann man auch nicht essen"


    Stimmt ja gar nicht, sach ich dann immer :
    http://www.gold-gourmet.de/content/Sitemap.html
    :D


  • Stimmt das, was ich Herbst ltzt Jahr mal gelesen habe, dass die Inder aufgrund des gestiegenen Goldpreises bei der Heirat zunehmend auch auf Silber umgestiegen sind und z.'B. dieses vermehrt schenken?


    Kann Silber aufgrund des Glaubens und der Tradition der Menschen in diesen Gold-affinen Ländern überhaupt auch nur ansatzweise das gold substituieren? Oder ist die von mir gelesene Ausage eine Finte und ist undenkbar? :hae:


    LG,


    foci

    :rolleyes: Erfolgreich gehandelt mit: Specki, silberkunta, cyberworky, resi, Rambo, jloobiwan, fabio [smilie_blume]

    Einmal editiert, zuletzt von Focusianer ()

  • Kann Silber aufgrund des Glaubens und der Tradition der Menschen in diesen Gold-affinen Ländern überhaupt auch nur ansatzweise das gold substituieren? Oder ist die von mir gelesene Ausage eine Finte und ist undenkbar?


    Silber war bspw. auf d. Balkan-Laendern historisch _das_ Material ... , Gold nicht ueblich ...
    ==> ... zumindest fuer d. Schmuck des Volkes ...


    ... so belehrte mich neulich die Angestellte eines SchmuckMuseums als ich sie e. Objekt begutachten liess ... ( seltenes byzantinisches Armband )


    Das gleiche galt fuer den Schmuck aus vielen Erdteilen ...


    Silber is was, Gold is erstmal nix ...


    Vielleicht hatte das Museum aber auch nicht genug Budget um sich goldenes hinzulegen ... :hae:

  • danke für Eure Beiträge.
    Genau die persönlichen Erfahrungen interessieren mich am allermeisten.
    Ich bin da auf Euch angewiesen, ich komme ja quasi aus D kaum raus.


    Auszug aus einem höchst informativen, lebendig geschriebenen Artikel einer indischen Frau aus der gehobenen Mittelschicht (Hervorhebungen von mir):


    Es war das am besten gehütete Geheimmittel zur Erlangung von Schönheit und das beliebteste Aphrodisiakum der Maharajas: die Betelnusspäckchen, die sie nach dem Essen kauten, waren in Blattgold gewickelt, weil sie glaubten, es steigere ihre Potenz. Aus demselben Grund unterzogen sich auch ihre Frauen einer Gesichtsbehandlung mit Blattgold und Massagen.


    Eine Dame aus meinem Bekanntenkreis hat ihrer Tochter zu jedem Geburtstag einen britischen Goldsovereign gekauft. Inzwischen ist das Mädchen fünfundzwanzig, und über die Jahre ist eine erkleckliche Menge Gold zusammengekommen.Die junge Frau ist Modeverkäuferin in einer Boutique und sagt, dass sie für das Gold keine rechte Verwendung habe, Diamanten oder ein Wellnessurlaub in der Schweiz wären ihr lieber als diese sorgfältig gehorteten Goldmünzen aus der britischen Kolonialzeit. Ihre Mutter schüttelt weise den Kopf und sagt: «Eines Tages wirst du mir dankbar sein.» Ich bin völlig ihrer Meinung. Aber auch meine Kinder, besonders meine Tochter Avantikka, können meine Vorliebe für Gold nicht begreifen. Kürzlich hat Avantikka geheiratet, und als ihr Verlobter ihr erzählte, dass seine Mutter ihr Fusskettchen und einen Gürtel aus Gold schenken wolle (zwei in den Augen der heutigen Generation höchst altmodische und uncoole Accessoires), rümpfte sie die Nase. Die heutige indische Jugend investiert lieber in Goldoptionsscheine, als das Metall selbst zu besitzen.


    Für meine Generation war es wichtig, das Gold zu sehen, es zu berühren und bei sich zu tragen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, ein Wertpapier zu kaufen.


    Kurzum: Wir Inder lieben Gold. Und keiner käme auf den Gedanken, dass er genug davon habe. Ich lebe in der Nähe eines jahrhundertealten Fischerdorfs. Die Kolis, die dort leben, sind die Ureinwohner von Mumbai. Es ist faszinierend, die Frauen zu beobachten, wenn die Fischerboote mit ihrem Fang zurückkehren. Sie sind von Kopf bis Fuss in Gold gehüllt! Während die Männer, die mehrere Tage auf See verbracht haben, sich ausruhen, holen die Frauen die Fischernetze ein, sortieren den Fang und tragen ihn auf den Markt – all das mit mehreren Kilo Goldschmuck am Körper, vom Nasen- bis zum Zehenring. Als ich sie einmal fragte, weshalb sie so viel Schmuck trügen, lachten sie: «Es ist unser ganzes Vermögen. Wir trauen den Banken nicht. Im Unterschied zu dir verstecken wir unseren Schmuck nicht im Tresor. Was wir besitzen, tragen wir mit uns herum. Wenn es zu einer Katastrophe kommt – zu einem Erdbeben, einer Feuersbrunst oder Flutwelle –, können wir alles liegen lassen und davonlaufen. Kannst du das auch?»


    Doch trotz alledem hege ich dem Gold gegenüber gemischte Gefühle. Silber, beispielsweise, gefällt mir besser, es ist vielfältiger einsetzbar. Ich liebe auch Holz und andere Materialien. Mit diesen exzentrischen Vorlieben habe ich meine verstorbene Schwiegermutter zur Weissglut getrieben. Jedes Mal, wenn sie mich mit einem solch unorthodoxen Accessoire sah, putzte sie mich herunter und sagte: «Du siehst aus wie eine verarmte, verwahrloste Zigeunerin.» Nach einer Weile gab sie schliesslich auf. Aber wann immer ich mit ihr zu einer Familienfeier ging, behängte ich mich mit so viel Gold wie nötig, um der Familie meines Mannes keine Schande zu machen.


    http://www.nzzfolio.ch/www/21b…26-b87d-702f8fa6e6a3.aspx


    Grüße


    auratico

  • war mal bei einer indischen Hochzeit in Indien


    obwohl es nur ein grosses Dorf war ging es richtig zur Sache, da waren gut 20 Musikern, die mit Tröten, Zimbeln und Schalmeien mächtig Lärm gemacht haben, war im Jahr 2000


    Es wurde laut gefeiert und es kam mir so vor als ob ein grosser Teil des Dorf mitmachte, ganz billig dürfte so eine Hochzeit nicht sein.


    und die in dem Zeitungsartikel beschriebenen Goldoptionsscheine kaufen sich in Indien höchstens ein paar Stadtkinder aus neureichen Familien, die auf dem Land wissen gar nicht was das ist. :P


    Wahrscheinlich auch besser so

    • Offizieller Beitrag

    Gold in Indien

  • chefboss: Indien ist ein halber Kontinent - sehr, sehr viel größer und kulturell sowie landschaftlich vielfältiger als die BRD. Klar, hat ja auch mehr als 1 Größenordnung mehr Einwohner! Und so wie ich in der BRD nicht gern dort zugange bin, wo geschuhplattlert und gejodelt wird (oder überhaupt viele Katholen sind), so kenne zumindest ICH in Indien KEINE Gegenden, wo's Silberbugs gibt (auch wenn's die geben mag ... so wie in der BRD die Katholiken :( ).


    Der von auratico zitierte Bericht trifft's m.E. genau - auch die Gegend (um Mumbai herum) ist dort "meine typische Rennstrecke", also wo ich mich auskenne. ;) Genauso ist das!! Inkl. der "Yuppies", die anfangen zu Zettelwichsern zu werden. Aber wenn schon, dann wenigstens mit GOLDoptionen! ;) Meine dortigen Geschäftspartner im Kunsthandel sind eh meist(!) schon älteres Kaliber; aber auch die jüngeren schätzen in dieser Sparte naturgemäß nur Physisches. Die Zettelwichserei ist - und da ist .in mittlerweile schon total europäisch/westlich!! ;( - eher eine Sache der "Computer-Inder" und so, die in z.T. sündteuren "Arbeiterschließfächern" nahe der futuristischen Glas- und-Stahlbetonpaläste der Hightec-Firmen wohnen und als Neureiche für solche Zettelei anfällig sind. Das gibt sich mit zunehmender Reife und abnehmender Enge der Wohnverhältnisse. ;) Und ich sage Euch eines: Wenn die anfangen, auf physischer Auslieferung zu bestehen, dann sieht der Eichelbug mit seinen Prognosen möglicherweise recht alt aus... :thumbup:


    (BTW: In dem Artikel steht ja auch, warum ich es so mit den Sovereigns habe. Mein Reden, seit ich hier im GSF angemeldet bin: damit biste in Indien der King...)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Kann auch was zu Indien beisteuern;


    wir waren 1992 in Nord-Indien unterwegs. U.A. in Radjastan. Landleben, weitab `vom Schuß`. Trafen da mal in 1 Dorf auf Frauen, die offen ihre Schönheit zur Schau trugen, und das auch in; GOLD...war bemerkenswert, ehrlich ^^


    Als wir gefragt wurden, warum bei uns `Westlern`die weiblichen Touris so schmucklos wären, ob wir Frauen im Westen denn meist *arm* seien? Da packte ich meine Brieftasche aus und zeigte die Reisedollars.


    Unter Gelächter waren wir uns dann einig; die Inderinnen trugen ihren Reichtum mit echtem Gold am Körper, unsereins mit Papiergeld, versteckt im Börsl..das Eis war gebrochen, mit Händen & Füßen & Zeichnen verständigten wir uns weiter :thumbup:


    Inzwischen sind auch wir EM-Bugs geworden. Aber wir würden uns *noch* nicht trauen, hierzulande so offen *unseren Reichtum* an Gold & Silber zu zeigen! :whistling:

  • Die uralte Mitgift-Regelung in Indien schrieb ganz genau vor, wie viel Tuch oder Gold die Braut als Ausstattung bekommen musste. Die Mitgift ist natürlich längst verboten - ist aber leider noch immer "gelebte Realität", zumal fatalerweise auch noch das Ansehen der Brautfamilie mit einer prächtigen Hochzeitsfeier verbunden ist. Töchter bedeuten oft den finanziellen Ruin einer Familie. Deshalb werden ja auch ungewöhnlich viele Mädelchen, ähh, irgendwie "entsorgt" - um es nicht drastischer zu formulieren.


    Anbei noch einige Informationen zu traditionellen, indischen Hochzeitsriten und zur Mitgift:
    Magische Zeichen im Verborgenen, journal-ethnologie.de
    Die Situation der Frauen in Indien, Patengemeinschaft für hungernde KInder


    Ein trauriges Kapitel ist das - da fließt wohl noch viel Wasser den Ganges hinunter, bis sich die Dinge zum Positiven verändern können. Andererseits ist der akute Frauenmangel in Indien schon jetzt ein Problem, das lässt wiederum Hoffnungen auf hinreichenden Leidensdruck nicht unberechtigt erscheinen.


    Sonntägliche Grüße
    Mariana

  • Um den Faden hier weiter zu spinnen.. :whistling:


    Stimmt. Diese Traditionen wie `Mitgift`für Töchter bei Verheiratung haben auch weitreichende *NEGATIVE* Auswirkungen.. ;(


    Moderne Technik macht es möglich, früh festzustellen, ob 1 Fötus weiblich oder männlich ist.


    Ergo; wird oft der weibliche abgetrieben. *Moral* ist überhaupt so 1 Sache...?!


    So bewunderten wir zuerst den hochmoralischen Umgang einer der sehr hohen religiösen Hindu-Kasten-Mitglieder (bekannt als Händlerkaste) mit Lebewesen; manche Prister gingen *NACKT* herum, dafür mit 1 Mundschutz (um zu verhindern, daß Insekten in den Mund flögen..) um nur ja keinen anderen Organismus in der Natur zu zerstören, nicht mal für Kleidung etc... ^^


    Bis wir mal in deren Läden einkauften & uns näher austauschten. Nirgends waren Frauen zu sehen, nur Männer.


    Die jungen Männer ebendort (Anfang der Neunziger!) beklagten sich bei uns, daß `es keine standesgemäßen Partnerinnen`für sie gäbe.. 8)


    Grund; die gender-ungerechte Geburtenregelung.. ;(


    Irgendwie verloren wir da die vorherige Bewunderung für deren religiöse `Moral` :evil:


    Tja. Die Älteren wollten den Familienreichtum erhalten, was in dieser Tradtition *nur* über Söhne funktionieren darf; und siehe da, genau *das* wird den Söhnen später zum Bumerang.


    Ein Problem, das indische Moslems *NICHT* kennen. Nebenbei bemerkt. Deren Familienplanung sieht Töchter als zwar untergeordnete, aber potentiell für Kinderreichtum sorgende Mitglieder an. :!:


    Das indische Kasten(un-)wesen ist eh`so 1 Sache... :wall:


    Aber jetzt sind wir da wohl OT, oder?

  • OT? Aus meiner Sicht ein "halbwegs eindeutiges jein". ;)


    Jedenfalls bleibt die erhöhte, indische Nachfrage nach Güldenem speziell in der Hochzeitssaison noch für viele Jahre gewährleistet, da Gold ja die Gesichtskonturen der Braut einrahmen soll und die traditionellen, magischen Zeichen auf den Unterarmen für gewöhnlich mit Goldschmuck verdeckt werden.


    Ursprünglich war die glänzende Mitgift übrigens eine Art Ausgleich für Frauen, da sie nicht erbberechtigt waren/sind.


    Viele Grüße
    Mariana


  • Yau ! :)


    Danke, Du hast Zusammenhang & Bedeutung auch für uns hier im `Westen`gut hergestellt! Indische Hochzeitssaison, physische Goldkäufe für die Absicherung der Frauen innerhalb der indischen Tradition etc.. [smilie_blume]


    Grüßeli


    Goldhengst


    (Besitzerin aber weiblich) :D

  • (Besitzerin aber weiblich) :D

    na, dann überreiche ich Dir hiermit ein symbolisches Fußkettchen - mind. 750 versteht sich ^^


    Gerade überlege ich, wie sich wohl Tut oder der Patrone unter der egozentrisch anmutenden Kopfbedeckung des Punjabi-Bräutigams mit dem erfreulichem rotgoldenem Glanz direkt vor den Guckern fühlen würden. :D


    Punjabi-Bräutigam


    Trotzdem frage ich mich, warum das Inder-nett oder auch das Morgenland beim letzten Dip (scheinbar) nicht in Kauflaune war. Ist das der berüchtigte Respekt vor "fallenden Messern" oder liegt es daran, dass physische Goldkäufe über andere Kanäle abgewickelt werden?


    Viele Grüße
    Mariana

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