GOLD : Märkte und Informationen

  • gutso


    Aber natürlich ist Gold keine Anlage, da eben keine Rendite. Wenn ich Gold langfristig halte, werde ich nicht reicher. Nenne es Spekulation, Währungsspekulation vielleicht.


    Gold bleibt langfristig stabil relativ zu Warenpreisen, das war es auch schon. Reich wird man damit mit Sicherheit nicht.


    Ich denke die Supermarktpreise sind heute so 50-70% höher als vor 15 Jahren. Damals stand Gold bei 300 Euro. Heute wären es so 500-550. Dann noch berücksichtigen , das Gold damals deutlich unterbewertet war und man kommt auf einen vernünftigen, realen Preis.


    Auch im Goldstandard haben Warenpreise im übrigen um den Faktor 3 geschwankt. D.h. der Goldpreis kann auch mal 50% discount oder Aufschlag haben. Spielt langfristig alles keine Rolle, über Jahrzehnte entspricht so etwas 1,x%.


    Gegen richtige Anlagen sieht so etwas sehr schlecht aus. Richtige Anlagen wie z.B. Aktien als Derivat von Produktionsmitteln. Da hatte man langfristig eine interne Rendite von 10% wovon 5% ausgezahlt wurden und 5% reinvestiert wurden. Die Reinvestitionen dienten zu 3.5% dem Inflationsausgleich und Ersatz von obsoleten Anlagen, 1.5% waren Produktivitätswachstum. D.h.nach Inflation bringen Produktionsmittel seit ca. 200 Jahren 1.5% Wertsteigerung, auch gegenüber Warenpreisen und Gold, sowie 5% Ausschüttung zum Verbrauch, die berühmten 6-7% reale Rendite.


    Leider ein permanenter Ritt auf dem Vulkan, denn wenn es nicht min. 20-30 Jahre Stabilität gibt, ist das Kapital weg. Oktoberrevolution z.B.


    Und das ist eben das Problem, wo gibt es denn noch Stabilität?


    Auch meine Pachinko Werte sind keine Anlagen, entweder Cash oder Land.


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    ....M.E. ist der durch die Verbraucherpreisinflation gerechtfertigte Goldpreis immer noch bei unter 900 US$, da ist noch mehr nach unten drin. Gold ist zuletzt gegenüber Silber und Platin sehr sehr teuer.... .


    Hallo Saccard


    Diese Deine Einschätzung ist nicht neu, hier hattest Du 2014 eine ähnliche Betrachtung aufgestellt : GOLD : Märkte und Informationen


    Darüber läßt sich streiten, es gibt da andere Betrachtungen zu den Geldmengen, die auf ganz andere Goldpreisdimensionen hinzielen. Aber ich denke, die großen Spieler an den Hebeln haben ihre eigenen Vorstellungen : Fedbanken spielen gern mit Shorts, und China steigt bei jedem Dip ein und bildet irgendwo Widerstände im Goldpreisfall. Wo sich das Gleichgewicht einstellt, weiß niemand, das hängt m.E. bestimmt sehr wesentlich von dem ab, was die Achse China / Rußland / BRICS künftig mit Währungsalternativen plant.


    Gold ist m.E.demnach nicht zu teuer, eher könnte man auch sagen: Silber und Platin sind zu billig, was bei Platin auch eher zutrifft, hast du bereits klargestellt.


    ......Dann gibt es im Goldsektor ja noch die Zwerge. Einige haben geringere Kosten als die üblichen $1000-$1000. Ich habe da z.B. einen im Auge ....


    Oh ja, es gibt eine ganze Anzahl erstklassiger Zwerge oder Juniors ! An andere Stelle haben value und ich einige aufgeführt, die bei 1000 $ noch profitabel arbeiten und derzeit um 800 $ AISC haben.


    Das ist auch der Hauptgrund, keinen Senior ausser Franco-Nevada im Depot zu haben, eine Ausnahme als Royalty. Nahezu alle Seniors verbrennen heutzutage gewaltig Geld und werden früher oder später einige der Zwerge mit hochklassigen und hochgradigen Reserven kaufen müssen, um zu überleben.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Hallo Edel,


    Rußland und China sehe ich gerade als Problem. Irrsinnige Spekulationen wie über 7 Billionen US$ Zuwachs an market cap in einem Jahr, dann so viele margin credits wie nie zuvor in der Geschichte. Alles um Plastikregenschirmhersteller mit KGVs von 2000 zu kaufen.
    Die Konsumenten schrauben jedenfalls aufgrund der Aktienverluste ihre Käufe zurück. Autoabsatz 2015 wird negativ sein. VW verkauft die Hälfte nach China z.B.


    Ich denke von China wird viel Druck auf Rohstoffpreise kommen. Nachdem China ja auch ein wichtiger Nachfrager im Goldbereich ist, sieht es von dort m.E. schlecht aus.
    Andererseits könnte der monetäre Charakter von Gold zum tragen kommen. Die Chinesen haben nach 2000 durch die hohe Inflation sehr negative Erfahrungen mit Sparprodukten gemacht. Aktien sind nun auch verbrannt. Der Staat wiederum dürfte auch finanzielle Probleme bekommen, hält aber 1.3 Billionen US$ in Treasuries.


    Mir scheint es so als wäre nun der Zug abgefahren. Nur die Richtung ist noch unklar. Im Verlauf des Jahres wird er an Geschwindigkeit zulegen.


    Nach meinen 55000 Lonmins heute werde ich auch noch etwas Goldjuniors kaufen. Noch in der Erwartung fallender Kurse, aber man weiß ja nie...


    Gruß
    S.

  • So sieht es leider aus woernie.


    Neben Lonmin habe ich heute noch kleinere Positionen Teranga und Golden Star gekauft.


    Ich denke Produktion, niedrige Bewertung und AISC unter $900, eher Richtung $700, scheint der richtige Ansatz zu sein. Dazu am besten noch Explorationspotential, das durch bisherigen Cashmangel nicht genutzt werden konnte.


    Bei Golden Star scheint sich ja viel getan zu haben, genaueres muß ich mir noch ansehen.


    Gruß
    S.



  • Hallo Saccard!


    Mich freut es auch, dass Du wieder einmal mehr substanzielle Sachen hier schreibst! Deine Äusserungen waren für mich immer wieder ein Prüfstein, ob das was ich denke weiterhin für mich Sinn macht, oder nicht.


    So ist es auch dieses Mal wieder. :)


    Was mir an Deiner Argumentation auffällt, ist, dass darin eine starke Trennung zwischen Anlage (mit eher planbarer Rendite verbunden) und Spekulation angenommen wird, die für Gold in Deinem Sinn bedeutet, dass es generell eine im besten Fall währungsähnliche Spekulation ohne Planungssicherheit sei und für konventionelle Aktien, dass es bei der passenden Auswahl der Werte eher um Anlageformen ginge, da hier einigermaßen sicher planbare Rendite möglich oder gegeben sei, - bei Gold dagegen nicht.


    Ich halte genau dieses Argumentmuster für sehr wichtig, da es mir deutlich zeigt, wie grundlegend die letzten 25-35 Jahre das Bewusstsein ökonomisch denkender Menschen durch die Finanzmärkte und die sie in dieser - in meinen Augen extremen - Form ermöglichende angloamerikanische Wirtschaftspolitik beeinflusst und geprägt wurde.


    Gewohnt ketzerisch möchte ich da aber ganz entschieden einwenden, dass umgekehrt die Suche nach und der Erhalt von Rendite eben auch nichts weiter als reine Spekulation darstellt! Die Frage ist für mich also gar nicht, ob Gold Rendite abwirft oder "nur Spekulationsgewinne", sondern, ob nicht Zinsen und sogenannte Renditen eben nichts weiter sind, als von den Umständen begünstige Spekulationsgewinne (in Zeiten, wo das eben schlicht als möglich und sinnvoll erscheinen mag). ***


    Ich denke deshalb auch, dieses - zugegeben einfache - Argument stellt das derzeitige angloamerikanische Ökonomiedenken für mich ausreichend anschaulich vom Kopf auf die Füsse. Denn, wer wirklich ernsthaft glaubt, dass auf dieser Welt das Erhalten von Zinsen, Dividenden und langfristigen Kursgewinnen andauernd möglich sei und deshalb als Anlage auch abgrenzbar gegenüber anderen, größeren Schwankungen unterworfenen Formen, tätigt damit ja erst einmal auch nichts weiter als eine Grundannahme, die von der Vergangenheit geprägt ist und von der weiteren künftigen Entwicklung entweder bestätigt oder widerlegt werden wird. Argumentativ mächtig wird eine solche Grundannahme dann alleine durch die vergangene Entwicklung. Deine Argumentation kommt also dem altbekannten Motto gleich: The trend is your friend, oder anders gesagt, weil es jahrzehntelang so war, wird es wohl auch vorerst so bleiben. Man darf hier durchaus skeptisch sein, vor allem angesichts der weltweiten Ungleichgewichte bei Schulden und Assetpreisen.


    Was mich betrifft: Deshalb kaufe ich ja seit Ende 2014 wieder Edelmetallaktien, und seit Februar 2015 bisher ausschließlich Goldexplorer-Aktien. Bisher hat sich das bewährt, sie sind im aktuellen Umfeld stabiler als die Produzenten.


    Ich denke zudem ganz grundsätzlich, dass die Zeit der seligen Geld- und Schuldenvermehrung sich abermals dem Zeitpunkt der Überspannung nähert und es bei den derzeitigen Kursen am Minenmarkt nicht wirklich falsch sein kann, auf fundamental gute Werte zu setzen (zu den Kriterien siehe unten). Und hier überschneiden wir uns dann wieder ganz kurz ... . Wobei ich eben im Gegensatz zu Dir auf ganz andere Parameter schaue.


    Und ab hier wirds jetzt kurz technisch, alle dies nicht interessiert, weghören. :D Mich interessieren schlicht die Unzen im Boden, der Wert pro Tonne Gestein (bzw. Erz), das vorhandene Cash sowie der absehbare Umgang damit, die Marktkapitalisierung, die Qualität des Managements und die Ore-Grades je nach Oberflächen- oder Tiefenvorkommen gesplittet. Zusätzlich sind dann natürlich auch die absehbaren Kosten für den Bau der Mine selbst wichtig und die Internal Rates of Return bei bestimmten Schwellenwerten im Spotpreis.


    Dafür gibts die geduldigen Tabellenkalkulationen - und schon geht sie eigentlich ab die Luzie. Dargestellt und stabil dokumentiert habe ich das alles seit Monaten im Musterdepot-Teil dieses Forums. ;)


    Momentan schiele ich sogar wieder auf erste Silberminenaktien, allerdings bin ich bei den Werten die mich interessieren nicht sicher genug, wie sie in einem voraussichtlich anstehenden Abwärtssog an den Weltbörsen mitgehen, deshalb habe ich da noch nichts gemacht, sondern stärke erst einmal meine Cashposition dahingehend weiter.



    Grüße,
    gutso


    PPS: *** Mir kam da beim Schreiben das Bild vom Gewimmel von geschäftigen Einzellern in einer Pfütze an einem warmen Sonnentag nach dem Regen. Wenn es zwei Sonnentage sind wird es stärker. Wenn es drei sind noch stärker. Am vierten Tag wird das Gewimmel hazardeurisch. Sollte die Sonne ohne Regen weitere drei Tage scheinen, werden aber nur die überleben, die in der Lage sind radikal andere Zustände auszuhalten.

  • Quelle:
    http://www.gegenfrage.com/gold…e-kaufkraftentwicklungen/


    19. Jahrhundert


    1882 kostete ein Pfund Kalbfleisch 55 Pfennig = 0,2 Gramm Gold


    1882 kostete ein Pfund Schweinefleisch 63 Pfennig = 0,23 Gramm Gold


    1882 kostete ein Pfund Weizenmehl 24 Pfennig = 0,086 Gramm Gold


    1882 kostete ein Zentner Kartoffeln 3,06 Mark = 1,1 Gramm Gold


    20. Jahrhundert
    1900 kostete 1 Liter Milch 0,07 Gramm Gold


    1925 kostete ein Laib Brot 37 Pfennig = 0,13 Gramm Gold


    1930 kosteten 100 kg Weizenmehl 50 Mark (Großhandel) = 17,67 Gramm Gold


    1930 betrug die Monatsmiete für einen 4-Personenhaushalt 24 Mark = 8,48 Gramm Gold


    1930 verdiente ein Maurer pro Stunde 1,37 Mark = 0,48 Gramm Gold


    1930 kostete ein Pfund Rindfleisch 1 Mark = 0,35 Gramm Gold


    1930 kostete ein Pfund Salz 8 Pfennig = 0,03 Gramm Gold


    1930 kostete ein Pfund Kartoffeln etwa 20 Pfennig = 0,07 Gramm Gold


    1933 Durchschnittl. Stundenlohn: 45 Pfennig = 0,2 Gramm Gold


    1933 Kubikmeter Wasser: 19 Pfennig = 0,05 Gramm Gold


    1936 Durchschnittl. Stundenlohn: 50 Pfennig = 0,18 Gramm Gold


    1937 Durchschnittl. Stundenlohn: 60 Pfennig = 0,21 Gramm Gold


    1939 kostete ein halber Liter Bier in einer Bar 39 Pfennig = 0,14 Gramm Gold


    1950 kostete 1 Liter Milch 0,07 Gramm Gold


    1959 kostete ein Liter Benzin 60 Pfennig = 0,13 Gramm Gold


    1959 kostete ein Eigenheim im Durchschnitt 33’000 DM = 7,016 kg Gold


    1960 verdiente ein Arbeiter durchschnittlich monatl. 449.99 DM = 90,71 Gramm Gold


    1965 Müllgebühren pro Gefäß (2-3 Pers.): 16 DM = 3,46 Gramm Gold


    1970 Müllgebühren pro Gefäß (2-3 Pers.): 22 DM = 4,93 Gramm Gold


    1970 kostete ein Liter Benzin 60 Pfennig = 0,13 Gramm Gold


    1975 Kubikmeter Wasser: 2,75 DM = 0,050 Gramm Gold


    1975 Müllgebühren pro Gefäß (2-3 Pers.): 48 DM = 4,02 Gramm Gold


    1984 Kubikmeter Wasser: 4,50 DM = 0,14 Gramm Gold


    1985 Müllgebühren pro Gefäß (2-3 Pers.): 126 DM = 3,88 Gramm Gold


    1990 verdiente ein Arbeiter durchschnittlich monatl. 2325.99 DM = 105,33 Gramm Gold


    1990 kostete 1 Liter Milch 0,06 Gramm Gold


    1990 kostete eine Zigarette 24 Pfennig = 0,01087 Gramm Gold


    1992 kostete ein Liter Benzin 1,33 DM = 0,06254 Gramm Gold


    1993 kostete ein halber Liter Bier in einer Bar 1,12 DM = 0,0755 Gramm Gold


    21. Jahrhundert


    2002 kostete eine Zigarette 15,79 Cent = 0,01353 Gramm Gold


    2003 kostete ein Laib Brot 2,50 Euro = 0,2259 Gramm Gold


    2004 Kubikmeter Wasser: 1,71 Euro = 0,17 Gramm Gold


    2005 kostete ein Liter Benzin 1,25 Euro = 0,119 Gramm Gold


    2005 kostete eine Zigarette 22,35 Cent = 0,02119 Gramm Gold


    2009 verdiente ein Arbeiter durchschnittlich monatl. 2114,29 Euro = 90,26 Gramm Gold


    2010 Kubikmeter Wasser: 1,70 Euro = 0,06 Gramm Gold


    2011 Pfund Schweinerücken: 5,45 Euro = 0,172 Gramm Gold


    2011 Liter Milch: 0,56 Euro = 0,0165 Gramm Gold


    2011 kg Zucker 0,65 Euro = 0,019 Gramm Gold


    2011 kostete ein Eigenheim durchschnittlich 235’000 Euro = 7,2 kg Gold


    2011 kostet ein Liter Benzin 1,64 Euro = 0,051 Gramm Gold




    Sicherlich gab es Zeitpunkte extremer Übertreibungen, wie z.B. das Ende
    von Bretton Woods 1971, die Silberblase 1980 oder die Dotcom-Blase im
    Jahre 2000. Zeitpunkte, an denen sich Preise und Löhne aufgrund
    politischer Interventionen kurzzeitig stark änderten. Solche extremen
    Übertreibungen sind aber nie von Dauer und wurden darum weggelassen. In
    diesem Beitrag geht es um langfristige Entwicklungen. Mit dem Fazit,
    dass Gold als langfristiger Wertspeicher geeignet ist und seine Funktion
    als (bürgerliches) Geld durchaus erfüllt. Legen Sie sich eine Unze Gold
    in die Schublade, wird sich Ihr Ur-Ur-Ur-Urenkel davon in 200 Jahren
    aller Wahrscheinlichkeit nach einen schicken Anzug oder etwas in dieser
    Größenordnung kaufen können. Legen Sie stattdessen 1000 Euro für 200
    Jahre in dieselbe Schublade, bin ich mir dessen nicht so ganz sicher.

    • Offizieller Beitrag

    Interessant, zoppo.


    Der von mir geschätzte Wirtschaftshistoriker Paul C. Martin hat einmal geschrieben ( als er noch im DGF aktiv gewesen war, es hat dort Sammlungen seiner Texte), dass man "in Geld, gemeint gesetzliches Zahlungsmittel (GEZ), NICHT SPAREN könne" weil das alles eine Riesenkatze ist, die sich schlussendlich ("Schuldenschnitt") in ihren Riesenschwanz beisst. Allegorie nach Lupo's Geschmack...
    Sparen könne man nur in Sachen, die in sich werthaltig seien. GEZ ist eine iuristische Fi(c)ktion, Schuldscheine, die sich letztendlich zu Null addieren. Ein Bonmot von PCM: "Geld ist ein Gefühl, dass der "Andere" bezahle (leistet).


    Gruss!


    Lucky

  • In der FAZ eine aktuelle Diskussion der unterschiedlichen Geldmodelle unter Bezugnahmen auf den verstorbenen deutschen Ökonomen Wolfram Engels (1933-1995) Zum Gold:


    Welche Geldordnung ist optimal?


    Das Edelmetallgeld


    Die Anhänger der Goldwährung teilen die Verachtung für das ungedeckte Papiergeld; gleichwohl hielt Engels die Goldwährung (bei der eine Emissionsbank Banknoten gegen Golddeckung ausgibt) für untauglich. Hier sind die Gründe: Ein Problem ist, dass Gold keine laufenden Erträge abwirft. Das führt zu der Situation, dass eine Bank, die Banknoten gegen Gold ausgibt, keine Erträge hat. Dafür entstehen Kosten aus der Lagerung des Edelmetalls. Daher betrachtete Engels eine (historisch wohl bekannte) Entwicklung, in der eine Emissionsbank auch ungedeckte Banknoten ausgibt, deren Erlöse sie in zinstragende Aktiva angelegt, für geradezu naturnotwendig: „Sie muss darauf vertrauen, dass nicht alle Inhaber der Banknoten gleichzeitig kommen und ihre Noten in Gold eintauschen wollen … Je höher die Golddeckung ist, um so solventer ist die betreffende Notenbank, um so weniger rentabel ist sie allerdings auch. Sie ist in dem beschriebenen Dilemma, dass sie eine höhere Bonität nur um den Preis einer geringeren Rentabilität verwirklichen kann.“


    Engels nannte einen zweiten Grund, warum eine Goldwährung in einem Wettbewerb unterschiedlicher Geldordnungen keine Chance hätte: „Ein Geld, das an eine Ware gebunden ist, deren relativer Preis stark schwankt, würde von den Wirtschaftsobjekten als ein unsicheres Geld empfunden … Die Stabilität des relativen Goldpreises beziehungsweise relativen Silberpreises im Rahmen von Edelmetallwährungen beruhte überwiegend darauf, dass das betreffende Metall Währungsbasis war, dass seine Verwendung als Währungsbasis also seinen relativen Preis stabilisiert hat. In einer Welt konkurrierender Notenbanken wäre dieser Effekt natürlich weit aus schwächer.“ Zudem ist zu bedenken, dass die Förderung von Gold (oder Silber) Geld kostet und ökonomische Ressourcen bindet. Noch heute gibt es Anhänger des Goldes, die allen Ernstes meinen, die Menschen würden bei freier Wahl eine Goldwährung bevorzugen – ein Ausdruck historisch verklärten Romantizismus.


    http://blogs.faz.net/fazit/201…ordnung-ist-optimal-6087/

  • Trotzdem. Mein Bäcker wollte heute morgen beim Brötchenkauf immer noch kein Gold nehmen...


    Grüße

    DrK



    “If you don’t own gold you neither understand history nor economics.”
    Ray Dalio


    For my money give me gold not dollars.


    „Blinder Glaube an die Regeln ist der schlimmste Feind der Realität."


    „Entferne dich von Menschen, die meinen, bei dir ihren mentalen Müll abladen zu müssen.“
    Dalai Lama

  • Selbst ein Versuch, Gold als Kreditsicherung bei einer deutschen Bank zu hinterlegen, ist fehlgeschlagen.
    Die Banker wollten es einfach nicht haben.


    Grüße

    DrK



    “If you don’t own gold you neither understand history nor economics.”
    Ray Dalio


    For my money give me gold not dollars.


    „Blinder Glaube an die Regeln ist der schlimmste Feind der Realität."


    „Entferne dich von Menschen, die meinen, bei dir ihren mentalen Müll abladen zu müssen.“
    Dalai Lama

  • Selbst ein Versuch, Gold als Kreditsicherung bei einer deutschen Bank zu hinterlegen, ist fehlgeschlagen.
    Die Banker wollten es einfach nicht haben.


    Grüße


    Der Lateiner wirbt regelmässig für den Goldkredit bei einer Sparkasse. IMHO wird das Collateral zu 50% beliehen ... 8) ... eine lausige Quote, aber hinsichtlich des Kursrisikos durch die Comexzockereien nachvollziehbar X(


    Grüße :P

    • Offizieller Beitrag


    Der Lateiner wirbt regelmässig für den Goldkredit bei einer Sparkasse. IMHO wird das Collateral zu 50% beliehen ... 8) ... eine lausige Quote, aber hinsichtlich des Kursrisikos durch die Comexzockereien nachvollziehbar X(


    Diese Quote und Einstellung der Banken ist aber nicht neu: In meiner frühen Börsenphase hatte ich mein Goldepot beliehen, um mit Minen zu spekulieren, das war lange vor den CRIMEX Manipulationen....


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Den exzellenten Minenfachmann und Geologen Cooke hatte ich kürzlich hier mit seiner persönlichen Entwicklung im Minensektor und momentan finsteren Markteinschätzung :
    GOLD : Märkte und Informationen


    Umso bemerkenswerter, daß er einige Goldexplorer und Juniorproduzenten positiv aus der Masse herausstellt, die bei besseren Rohstoffpreisen "glänzen" werden.


    Es sind einige gute Bekannte darunter, für mich etwas erstaunlich, daß er Guyana Gold / GUY nicht erfaßt, dagegen Columbus Gold und andere. Es ist aber seine Neigung, in dieser Zeit hochgradige Vorkommen zu bevorzugen, unter denen m.E unbedingt Pretium / PVG gehört.
    Im Anhang zeigt Cooke anschließend, welcher 4 der 9 Minen er im eigenen Depot hat.


    "In this interview with The Gold Report, market veteran and Exploration Insights author Brent Cook shares his travel stories and the companies he thinks will shine when the sun returns to commodity prices. ...


    BC: I like companies that are fully funded and building a mine. That includes Asanko Gold Inc. (AKG:NYSE.MKT; AKG:TSX), Guyana Goldfields Inc. (GUY:TSX) and Torex Gold Resources Inc. (TXG:TSX). They're well positioned to be in production when the market turns.


    Further down the line, Dalradian Resources Inc. (DNA:TSX), Midas Gold Corp. (MAX:TSX) and Continental Gold Inc. (CNL:TSX; CGOOF: OTCQX) are drilling out resources that will one day be profitable...


    I just got back from Pilot Gold Inc.'s (PLG:TSX) TV Tower project in Turkey....


    I was also just down in French Guiana visiting Columbus Gold Corp.'s (CGT:TSX.V; CBGDF: OTCQX) Paul Isnard project...


    Richmont Mines Inc. (RIC:NYSE.MKT; RIC:TSX) is an old company that recently discovered considerably more value beneath its Island Gold deposit in Ontario...."


    http://www.theaureport.com/pub/na/16709


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

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  • Eine Überlegung zum fairen Preis von Gold...


    Man nehme das Dow/Gold Ratio. Warum funktioniert das so gut? Weil der Dow ein Kursindex ist, ohne Dividendenberücksichtigung. Er spiegelt quasi den Marktpreis von Produktivmitteln wider. Ca. die Hälfte der Gewinne wird intern investiert, für "Wachstum", in Wirklichkeit aber um obsolete Anlegen zu ersetzen und auf dem neuesten technischen Stand zu bleiben. Damit partizipieren die Produktivmittel voll am Produktivitätswachstum der Wirtschaft, langfristig real ca. 1.5%. Die andere Hälfte wird als Dividende ausgezahlt.
    Macht real 1.5% Kurssteigerung pro Jahr und 5%, nach Steuern vielleicht 3.5%, an Dividenden.


    Gold degegen steigt real nicht, stabil zu Warenpreisen. Gold würde auch um diese 1.5% steigen, wenn es keine Neuförderung gäbe. Meine These ist schon seit Jahren, daß die jährliche Goldproduktion geteilt durch den Weltgoldbestand dem weltweiten Produktivitätswachstum entspricht.


    Nehmen wir folgende Grafik:
    http://bullmarketthinking.com/…03/dow-ratio-chart-21.jpg
    und beachten wir mal die roten, sehr gewagten Markierungen nicht. Nur die grüne Linie.


    Faires Ratio war im Jahr 2000 ca. 18, jetzt ca. 22. Doch Stopp, stimmt das überhaupt?


    Nein. Das Problem ist, daß das ganze nur solange funktioniert solange das oben beschriebene Modell funktioniert. Leider ist das nicht immer der Fall:
    -1929-37: Balance Sheet recession nach Koo, in dieser Zeit wurden Schulden zurückgezahlt, es fand aber kein Produktivitätswachstum statt. Damit müßte das Dow/Gold Ratio über diesen Zeitraum konstant geblieben sein (Grafik zeigt Anstieg von ca. 4 auf 6)
    -1995-2015: Entnahmen aus dem reinvestierten Kapital durch Finanzsektor und gierige Manager, m.E. kein Wachstum mehr
    -2015-2030: die große Deflation? Wie in Japan? Schulden abtragen, wieder kein Produktivitätswachstum.


    Demnach wäre das faire Dow/Gold Ratio im Jahr 2000 bei 12 gewesen und nicht 18. Und es läge immer noch bei 12 und wird es wahrscheinlich auch bis 2030 bleiben.


    Und oh Wunder: ca. 1970 hätte es bei bei 6 gelegen. Diese Trompetenformation ist dann absoluter Schwachsinn (stattdessen verläuft die grüne Linie nach 1945/50 einfach mit einem Versatz 1/3 tiefer weiter). Der Zyklus mit dem Tief im Ratio 1980 wäre dann keine Jahrhundertanomalie gewesen, sondern voll gültiger Tiefpunkt, das Hoch im Jahr 2000 symmetrisches Hoch zu 1966. Geht man von einem symmetrischen Tief zum Tief 1980 aus, und von 48 im Jahr 2000 realem Ratio = 4x das faire Ratio, dann könnten wir als Tief 1/4 vom fairen Ratio, also 3 erwarten.


    Also ist realwirtschaftlich betrachtet doch noch deutliches Abwärtspotential gegeben. In einer volatilen Phase (Zinswende, Anleihecrash?) Ratio 3, dann mehrere Jahrzehnte Schwankungen um 12 herum.


    Das ist die Spekulation, Potential bis $6000.


    Fair Value wäre m.E. dann $1500 bei einem Dow von 18000.


    Wahrscheinlich müßte man für die Zeit um den Bürgerkrieg 1860-65 (auch damals wirtschaftliche Probleme) ebenfalls eine Korrektur durchführen...


    Gruß
    S.

  • Würde alles erklären:
    1. Goldstandard, mit dem prinzipiell gleichen Geldsystem wie heute, aber mit automatisiertem Ausgleichmechanismus bei Handelsbilanzdefiziten -> quasi Dauerrezessionen alle paar Jahre, kein Aufbau langfristiger Unausgeglichenheiten
    2. In Balance Sheet Recession werden Schulden abgebaut, kein Wirtschaftswachstum mehr, kein Anstieg des Ratios
    3. Im Fiat System zunächst keine Auswirkungen
    4. kein unnötig kompliziertes Trompetenmuster
    5. Ab dem ersten Problem im Fiat-System (1929), Keynesianisches Gegensteuern ohne automatischen Ausgleich, dadurch Aufbau langfristiger Unausgeglichenheiten mit abschließenden größeren Crashs -> das Ratio bleibt symmetrisch, die Amplitude erhöht sich


    Fazit wäre dann:
    1. Goldpreis im Verhältnis zu CPI zu teuer ($1150 vs $900?)
    2. Goldpreis muß sich am Finanzmarkt orientieren, dort ist er zu billig, quasi das geringste Übel
    3. 2000-2013 Fall des Ratios von ca. 48 auf ca. 8, 2013-2015/16 Anstieg auf 16 -> 2015/2016-2030? Fall von 15 auf 3? Wäre eine symmetrische ABC Korrektur.
    4. Fairer Dow vs. CPI 10000-11000


    Mögliches Szenario wäre dann
    1. Anleihecrash 2015-2017?
    2. Umschichtung von Anleihen in Aktien, dadurch Dow 24000, eher deflationäre Phase
    3. Dann Gleichbleiben des Dow bis 2030, gleichzeitig 5-6% Preissteigerung, 2030 wäre der Dow dann bei 24000 fair bewertet
    4. Gleichzeitig Goldpreis Anstieg auf $8000, worst case (fair value) $2000.
    5. Alternativ keine Preissteigerungen, dafür Fall des Dow bis 2030 auf 10500, Goldpreis auf $3500, worst case (fair value) $875, nach 15 Jahren NullInflation und ca. 60% Aktienmarktverfall immer noch besser als so ziemlich alles andere


    Dann kämen alle Ratios bis 2030 wieder auf historische Durchschnitte. Auf jeden Fall etwas das ich im Hinterkopf behalten werde.


    Gruß
    S.

  • Das mit mit dem Gold ist so eine Sache.
    Wie viele Leute besitzen denn welches? und reicht es ueberhaupt fuer alle?
    Wenn jeder Mensch weltweit einen Ehering aus Gold moechte, Zahngold oder ein Halskettchen mit Anhaenger.
    Wie viel wird denn benoetigt?
    6 Milliarden x wieviel Gramm?


  • Und die Quintessenz? :hae:

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.
    Anthony Hopkins


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

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