Ist physische Ware wirklich knapp?

  • chefboss schrieb:

    Zitat

    Vielleicht ist die WarenKnappheit bei den Haendlern ja auch nur vorgeblich ?
    ==> Jetzt Bestellungen aufnehmen zum hohen Preis,
    ==> und in ein paar Wochen dann liefern,
    ==> aber auch erst dann beschaffen, zum hoffentlich niedrigen Preis (vom Besteller aber den hohen Preis des BestellZeitpunktes nehmen)



    Das traue ich jedem Haendler zu,dass er auf diese Weise extra-verdienen will ...


    Ein 'Super-Geschäftsmodell.


    Hat allerdings nur einen kleinen Haken: Es würde bedingen, daß man vorher weiß, daß nach dem Kunden-Kauf die Kurse fallen. Ich kenne selber keinen Händler, der mir die Kurse für die nächsten 3 Wochen zutreffend vorhersagen könnte.
    Jemand, der das könnte, würde auch nicht mit Edelmetallen handeln, sondern auf einem großen weissen Boot im Mittelmeer schaukeln und in die Sonne blinzeln...


    Ein sichereres Geschäftsmodell wäre es, in die nächste Spielbank zu fahren und auf ROT oder SCHWARZ zu setzen, da hat man wenigstens eine Wahrscheinlichkeit von annähernd 50%, daß man auf der richtigen Seite ist....


    Es gibt allerdings immer wieder schräge Vögel oder Unerfahrene, die ein solches Modell probieren. Das Scheitern ist jedoch vorprogrammiert, alleine schon deshalb, weil es immer wieder im Kursverlauf lange Phasen der Seitswärts- oder Aufwärtsbewegung gibt.


    Keiner der im deutschen Edelmetallhandel tätigen grösseren Anbieter dürfte daher so verfahren.

  • Z.B. haben die U.S.A. in den letzten 3 Wochen Staatsanleihen in Höhe von 3 % ihres (durch Zusammenzählen aller wirtschaftlichen Aktivitäten absurd aufgeblähten) BIP aufgenommen! Das ist das Prinzip linke Tasche -> rechte Tasche, aber kein neu erschaffenes Geld. Denn die Staatsanleihen hat ja jemand mit seinem Geld gekauft (z.B. nach eigener Aussage der GSF-Poster leondrama).


    Da steht nicht, dass "ausschließlich" neu gedrucktes Geld dafür genutzt wird.
    In sofern widersprechen sich unsere beiden Aussagen nicht.



    chefboss bitte nicht schon wieder diese Diskussion! Die hatten wir ein paar Seiten weiter vorne schon.
    Ergebnis: Edelmetallhändler spekulieren auf diese Weise nicht.

    "Erleben Sie den Euro nicht als harte Währung, sondern genießen Sie ihn als Fruchtgummi"

    Einmal editiert, zuletzt von schwuppp ()

  • Überleg mal mit welchen Beträgen der Händler hantieren müsste. Bei Gold. Wer das versucht und sich einmal vertut ist vom Markt.

    Nein: Wenn er sich vertut, und das Gold nicht zum besseren Preis beschaffbar ist, tritt der Haendler einfach vom Vertrag zurueck und gibt dem Kunden sein Geld zurueck, mit dem er ja nix gemacht hat, ausser auf besseren GoldPreis zu hoffen ! Zu diesem Zweck lag das Geld einfach auf des Haendlers "KundenGeldKonto".


    Wenn der GoldPeis sinkt: Haendler handelt und verdient den extra-spread.
    Wenn der GoldPreissteigt: HYaendler tritt vom Geschaeft zurueck.


    Vermutlich wird von fast jeder AGB irgendeines Haendlers der Ruecktritt vom Geschaeft unter GeldZurueckZahlung ermoeglicht ...


    Die meiste Zeit verdient der Haendler seine 5 %, aber zweimal im Leben gibts auch die Moeglichkeit, sich die goldene Nase zu geben, naemlich dann, wenn des Haendlers Position auch mal stark ist. Bei Baeckern, als Vergleich, war das nach demKrieg der Fall, als NahrungsMittel hoch im Kurs standen ....Jede Branche ist mal oben ...


    Oder kennt jemand einen Haendler, dessen AGB _nicht_ diese Moeglichkeit bieten bzw. ausschliessen ?


    Das ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen Handler und Zwischenhaendler (!) :
    ==> Haendler kauft u. verkauft 100% auf eigenes Risiko und eigene Rechnung
    ==>Zwischenhaendler beteiligt Kunden am Risiko, aber nicht zwangslaeufig am Gewinn .

  • Quoted from "Delphin"
    Überleg mal mit welchen Beträgen der Händler hantieren müsste. Bei Gold. Wer das versucht und sich einmal vertut ist vom Markt.


    Nein: Wenn er sich vertut, und das Gold nicht zum besseren Preis beschaffbar ist, tritt der Haendler einfach vom Vertrag zurueck und gibt dem Kunden sein Geld zurueck, mit dem er ja nix gemacht hat, ausser auf besseren GoldPreis zu hoffen ! Zu diesem Zweck lag das Geld einfach auf des Haendlers "KundenGeldKonto".


    Oder kennt jemand einen Haendler, dessen AGB _nicht_ diese Moeglichkeit bieten bzw. ausschliessen ?

    Keiner der seriösen Händler arbeitet so. Sie garantieren bei der Bestellung einen bestimmten Preis, üblicherweise. Sonst kaufe ich nicht. Rücktritt is nicht, egal was eine AGB sagen wird, der Händler der einmal seine Zusage nicht hält ist raus aus dem Spiel. Siehe auch die obigen Mails. (over and out zu diesem Thema (von mir)).

    Delphin
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Aktuelle Lieferzeiten, wie sie auf der Homepage von PA angegeben werden:


    Goldbarren 1 Gramm bis 500 Gramm: 6 Wochen
    Goldbarren 1000 Gramm: 4 Wochen
    Goldmünzen zur Kapitalanlage: 3-6 Wochen
    Silbermünzen Maple Leaf: voraussichtlich I. Quartal 2009
    Silbermünzen American Eagle: voraussichtlich I. Quartal 2009
    Silbermünzen Philharmoniker: 2-4 Wochen
    Silbermünzen Andorra: 2-4 Wochen
    Silbermünzen Australien: Januar 2009
    Silberbarren bis 1.000 Gramm: Januar 2009
    Silberbarren 5.000 Gramm: Dezember 2008
    Platin und Palladium: I. Quartal 2009


    Gruß
    Joyson

  • Ich hatte letzte Woche mal bei ProAurum nachgefragt, wie es bzgl. der Lieferbarkeit von 1000oz-Silberbarren aussieht. Antwort: keine lieferbar, es gibt nur noch einige wenige Restposten. Das spricht nicht gerade für die von ghost_god vehement vorgetragene These, dass die Comex-Lagerhäuser voll sind. Naja, wenn sie tatsächlich voll sein sollten, dann kommt nix raus. Vielleicht haben die den Tresorschlüssel verlegt ;)

  • Ich hatte letzte Woche mal bei ProAurum nachgefragt, wie es bzgl. der Lieferbarkeit von 1000oz-Silberbarren aussieht. Antwort: keine lieferbar, es gibt nur noch einige wenige Restposten. Das spricht nicht gerade für die von ghost_god vehement vorgetragene These, dass die Comex-Lagerhäuser voll sind. Naja, wenn sie tatsächlich voll sein sollten, dann kommt nix raus. Vielleicht haben die den Tresorschlüssel verlegt ;)


    Proaurum ist im Bereich der Standartbarren wohl nicht unbedingt als Referenz zu sehen...

  • an alle schwätzer hier...


    heut gibts mal wieder gold ohne ende zu kaufen,....
    es wird einem förmlich nachgeworfen....zumindest bei CID...da kosten 1 unzen stücke mittlerweile bald 100e++ aufschlag.....


    Ich habe da vor ca. einer Woche angerufen:


    Die Lieferzeiten für die meisten Produkte liegen Wochen, manchmal auch Monate in der Zukunft. Die haben nicht mehr alles auf Lager, was die anbieten.
    Und trotzdem liegen die Preise gut 100 € über Spot.

  • Ich hatte letzte Woche mal bei ProAurum nachgefragt, wie es bzgl. der Lieferbarkeit von 1000oz-Silberbarren aussieht. Antwort: keine lieferbar, es gibt nur noch einige wenige Restposten. Das spricht nicht gerade für die von ghost_god vehement vorgetragene These, dass die Comex-Lagerhäuser voll sind. Naja, wenn sie tatsächlich voll sein sollten, dann kommt nix raus. Vielleicht haben die den Tresorschlüssel verlegt ;)


    Wovon spricht ProAurum, wenn sie von einigen wenigen Restposten berichten? Ganz sicher nicht von den Lagerhaeusern der Comex sondern von ihren Bezugsquellen. Das bitte nicht verwechseln. Frag Deinen Kontakt bei ProAurum doch mal warum sie nicht einfach silver futures an der NYMEX kaufen und sich die Ware aus den USA nach Deutschland verschiffen lassen statt so zu tun, als waere die Ware nicht zu beschaffen.


    Bin gespannt auf die Antwort.

  • Ich habe vor ca. 10 Tagen 50 x 1oz Kruegerrand Unzen bei meiner Bank bestellt. Lieferzeit wurde mit 1-2 Wochen angegeben, nach 4 Banktagen war die Ware da.


    Erwaehnenswert: Ich habe nicht wie erwartet 50 Unzen mit verschiedenen Jahrgaengen bekommen, sondern 2 x 10er tubes und 2 x 15er tubes alle von 1978 und ohne jeden nochso kleinen Kratzer. Die tubes duerften seit 30 Jahren unberuehrt in irgendwelchen Tresoren gelegen haben. Ich hatte mit klassischer "Umlaufware" gerechnet, also verschiedene Jahrgaenge die mal ge- und mal verkauft wurden.


    Meine Bank haette auch ohne Probleme mehr verkauft.

  • @gostgod
    dann lass doch mal den Namen der Bank hören... wenn die so ohne Probleme 50 KR bestellt ich doch glatt auch welche.
    (Ich bekam kürzlich auf der Voba gesagt - haben wir nicht und können wir auch nicht bestellen....)
    Was musstest du dafür hinlegen?

  • Daran werde ich nicht glauben, dass die Edelmetalle knapp geworden sind. Richtig scheint mir, sie werden zurückgehalten, weil einschlägige Händler wohl weniger Fiat in den Händen halten möchten (wie wir auch). Wenn der Goldpreis mittelfristig weiter fällt, werden wir beobachten können, wie schnell sich die "Verkaufslager" der Händler füllen, auch wenn kaum jemand eine grössere Menge zu ihnen bringt. Fraglich für mich ist in diesem Zusammenhang, wie die "Handelshäuser" bis dahin zu überleben gedenken. Veräussern sie nur soviel, um ihre Unkosten zu "deckeln"? Bei PA habe ich diesen Eindruck. Warten wir es ab!

  • Zitat

    Daran werde ich nicht glauben, dass die Edelmetalle knapp geworden sind. Richtig scheint mir, sie werden zurückgehalten, weil einschlägige Händler wohl weniger Fiat in den Händen halten möchten (wie wir auch). Wenn der Goldpreis mittelfristig weiter fällt, werden wir beobachten können, wie schnell sich die "Verkaufslager" der Händler füllen, auch wenn kaum jemand eine grössere Menge zu ihnen bringt. Fraglich für mich ist in diesem Zusammenhang, wie die "Handelshäuser" bis dahin zu überleben gedenken. Veräussern sie nur soviel, um ihre Unkosten zu "deckeln"? Bei PA habe ich diesen Eindruck. Warten wir es ab!


    Das dürfte doch arg UNWAHRSCHEINLICH sein... in einer freien Marktwirtschaft würden sich dann immer Händler finden, die nix zurückhalten, weil sie in der Lücke ihr Geschäft wittern... in der Folge würden dann mehr und mehr Händler Ware anbieten, weil sie sich nicht Marktanteile wegnehmen lassen wollen und Kundenbindungen nicht verlieren wollen.


    Niemand verkauft auf Dauer freiwillig NICHTS oder WENIG. Es kann auch nicht an zu kleinen Margen liegen...im Moment ist der Nachfragedruck ja so groß, daß im Prinzip schon fast jede Marge durchgesetzt werden könnte, wenn man denn sofort lieferfähige Ware hätte... diese gibt es aber nicht in Hülle und Fülle...natürlich kommt immer wieder mal jemand und verkauft auch irgendwo was... aber es scheint doch tatsächlich so zu sein, dass Ware knapp ist, sowohl Barren als auch Münzen... sowohl bei Banken als auch bei Händlern... natürlich gibt es einige wenige, die Weniges anbieten, aber das Angebot ist im Vergleich zu vor 6 Monaten drastisch geschrumpft und kaum jemand kann noch grosse Mengen sofort liefern.


    In Österreich kam heute im Radio, daß die Münze Österreich im Monat soviel Gold verkauft wie sonst im Quartal und bis heute dieses Jahr schon mehr als 6,5 Mio Silberphilharmoniker verkauft sind... das würde ich mal als glaubhaft hinstellen.


    Früher konnte man zur Deutschen Bank gehen und 500 Krügerrands kaufen, die waren 3 Tage später in jeder Filiale in Deutschland. Heute geht das nicht. Entweder nehmen die die Order gar nicht an oder brauchen mehrere Wochen, bis die das zusammengekratzt haben...


    Kurszettel nutzen da gar nichts. Ein Kurszettel mit einem Preis ist keine gelieferte Münze, sondern eine theoretische Angabe, die erst durch die tatsächliche Lieferung, die oft nicht möglich ist, erfüllt wird.


    Ich kann auch einen Mercedes S-Klasse mit einem Schild 3.400 Euro auf die Strasse stellen und wenn ihn jemand kaufen möchte, sagen "Ich verkauf ihn aber nicht, kann im Moment nicht liefern...."

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • Möglich ist natürlich, daß eine kleine Menge Ware von Händlern "zurückgehalten" wird, die auf der Edelmetallmesse in München ausstellen, - das will ich nicht ausschliessen.


    Dort wird ja keiner einen Stand für zigtausend Euro buchen, und dann leere Vitrinen dort aufbauen..so dämlich werden die auch nicht sein.... aber lass die mal für ein paar Hunderttausend Euro Zeugs in den Vitrinen haben... das ist im Prinzip nicht mehr als die sonst auch an einem Tag online verkaufen würden... würde ich doch mal vermuten... daran kann es also nicht liegen...

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.


  • ... in einer freien Marktwirtschaft würden sich dann immer Händler finden, die nix zurückhalten, weil sie in der Lücke ihr Geschäft wittern...

    Was bitte schön soll das für eine Lücke sein, sein EM in Papier zu tauschen, wo niemand weiss, was über kurz oder lang aus dem Papier werden kann? Ersteinmal geht jeder auf "Nummer Sicher"! Oder wer hat sich hier im Forum von seinen Metallen getrennt???? Ein Widerspruch??

  • Hallo zusammen,


    Gold und Silber haben wir ja schon ganz gut durch durchgeknetet hier. Auch wenn es so aussieht, daß es knapp ist, so kann man es nach wie vor kaufen, allerdings mit Aufschlägen.


    Nur, wo kann man heute überhaupt Platin oder Palladium kaufen ? Hier finde ich nichts mehr, oder bin ich nur zu blöd einen Händler zu finden ?


    Wenn jemand einen guten Tip hat, bitte mal posten.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Kleiner Hinweis zu CID: die dort angebotenen Gold 1Oz Maples und 1Oz Phills sind nicht auf Lager, Auslieferung Mitte November. Wenn man auf die Münzen klickt, wird das auch inzwischen gesagt. Inzwischen ist aber auch der Preis prohibitiv hoch, im Vergleich z.B. zu den Nuggets dort, ganz abgesehen von Banken, wo man ja inzwischen auch wieder das eine oder andere zum üblichen Spot+5% findet.


    Davon ab war es kurzzeitig so, dass ihnen offenbar die Ware ausging und kein Hinweis dazu bei der Bestellung dort auftauchte. Das fand ich schon, sagen wir mal, eher ärgerlich.

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