Alles anzeigenIch bin da kein Experte, aber ich könnte mir vorstellen:
-Der Staat stellt sich selbst unter Gläubigerschutz
-Zahlt keine Zinsen mehr für Anleihen und nimmt keine Zurück
-Senkt die Löhne um x% und erhöht die Steuern um y%
-Stoppt bis auf weiteres Investitionen in Strassen, Schulen, etc.
Damit müsste man doch den Haushalt halbwegs ausgleichen können oder?
Zusätzlich könnte man dann Staatseigentum verkaufen, oder Privateigentum (von Ausländern) enteignen.
Wie man sich dann allerdings mit den Gläubigern "einigt", so dass in absehbarer Zeit Ausländer jemals wieder dort Investieren / Staatsanleihen kaufen ist eine andere Sache.
Mir fällt gerade ein, dass Griechenland ein paar Ägäis Inseln an die Türkei verkaufen könnte (Rußland hat ja auch mal so ein "profitables" Geschäft gemacht), genug Inseln wären ja vorhanden ...
Wenn die EU Griechenland stützt, dann kommen gleich die nächsten Länder, bis hin zu England. Wenn sie Griechenland nicht stützen, gibts einen ordentlichen Knall, wo dann auch ein paar Länder pleitegehen werden, weil die Investoren das Risiko scheuen, dass das dort auch passiert.
Ich möchte die Entscheidung nicht treffen müssen, das sinnvollste wäre wohl Griechenland aus dem Euro austreten zu lassen ...
In Le Monde stand vor 2 Monaten mal, dass in den letzten 500 jahren die Staaten schon oft so verschuldet waren wie heute.
Zweimal konnten sich Staaten durch Wirtschaftswachstum und Raubexpansion von den Schulden befreien, in allen anderen Fällen (ca. 300 mal) gingen die Staaten pleite, unter oder es gab eine Währungsreform.
Anfan des jahres schrieb ein Professor der Bundeswehr uni in Hamburg in der NZZ einen Aufsatz über Staatsbankrotte.
er schrieb, dass staaten eigentlich nie pleite sind, da sie ja über das Gewaltmonopol verfügen und ihre Bürger enteignen können.
er schrieb, das der Staatsbankrott erst dann eintritt, wenn die finanziellen Verpflichtungen der Staaten am zivilen Ungehorsam der Bürger scheitern.
Die gute Bonität des deutschen Staates ergibt sich aus der Vorstellung von Investoren, dass die Deutschen vermögend sind und finanzielle Verpflichtungen des Staates sehr lange tragen werden, bevor ziviler Ungehorsam einsetzt.
Wie staatsbankrotte aussehen, kann man anhand zahlreicher Fallbeispiele studieren.
Die oft geäußerte Vorstellung, dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt, wenn der Staat den Rentnern und Staatsdienern keine Renten und Gehälter mehr zahlt, ist falsch.
Wer ein gutes Gedächtnis hat, erinnert sich noch an Spiegel TV reportagen aus den frühen 90ern, in denen russische Rentner gezeigt wurden, die auf dem Balkon Möhren und Kartoffeln zogen.
Die Rentner bekamen damals 2-3 jahre lang keine Renten.
auch heimkinder vegetierten vor sich hin, in den zoos verhungerten die Tiere.
Das ist zwar alles nicht schön, aber weit von revolutionären oder bürgerkriegsähnlichen Zuständen wie 1920-23 in Russland oder 1918/19 in Deutschland entfernt.
Im Übrigen wurde bei Staatsbankrotten auch noch nie Staatseigentum versteigert:
das meiste Staatseigentum wird schon jahreland vorher verkauft und der Erlös wird aufgezehrt.
(Privatisierung Lufthansa, Telekom, Post).
wenn irgendwann ein Staatsbankrott eintritt, wird es wenig Masse geben - und die wird ohnehin nicht gepfändet.