Der technische Analyst und Chef des renommierten Research-Unternehmens Elliott Wave International, Robert Prechter, sagte vor einem Jahr richtig eine deutliche Erholung des US-Aktienmarkts voraus. In den vergangenen Monaten änderte der Experte in radikaler Weise seine Sichtweise. Bereits im November ging dieser von einer nahenden Top-Bildung des Marktes aus. Nun erklärte Prechter gegenüber Tech Ticker, dass sich mittlerweile die Psychologie des Marktes vollkommen drehte und von einer extrem negativen Stimmung vor einem Jahr in extremen Optimismus umschlug. Daraus habe sich für den Markt im Januar eine Top-Formation ergeben. Unter den vielen von ihm beobachteten Stimmungsindikatoren sei der niedrige Barmittelbestand bei Investmentfonds sehr auffällig gewesen. Dabei hätten sich Niveaus ähnlich der Jahre 1973, 2000 und 2007 ergeben, wo sich an den Aktienmärkten jeweils große Top-Formationen ausgebildet haben. Derzeit rät er niemanden zum Eingehen von Risiken, zumal die aktuelle Zeit Sicherheit erfordert.
Der Privatinvestor habe den Aktienmarkt mehr oder weniger aufgegeben und sich dem Kauf von Anleihefonds zugewendet. Durch diese Strategie gelange aber der Investor vom Regen in die Traufe. Der Bondmarkt stelle die bislang größte Blase in der Weltgeschichte dar. In einer etwaigen großen Deflation würden Unternehmens-und Kommunalanleihen sowie Verbraucherkredite unter Druck geraten. Er geht davon aus, dass dieses Szenario bereits in Gang gekommen ist und empfiehlt, für die nächste Zeit vor allem das Halten von Barmittelpositionen.
Quelle boersego
Prechter muss gute Nerven haben. Da spricht er von einer Bondblase, also extrem hohe Bondpreise, gleichbedeutend mit extrem niedrigen Zinsen. Wenn diese Blase platzt explodieren also die Zinsen. Macht es Sinn, bei so einem Szenario Bargeld zu halten?
-> Ja, wenn, ja wenn(!!!!) die Staaten bei den Zinssätzen nicht pleite gehen und damit Geld werthaltig bleibt. Aber wie soll das gehen, wie soll der Staat liquide bleiben, ohne massiv das notwendige Zinsgeld zu drucken und damit das Vertrauen in das Papier zu zerstören?
Prechter liegt IMO falsch, weil in einem solchen Szenario die Unsicherheit bzgl. Staatspleiten so exorbitant groß wird, das Gold Papier outperformen wird.
Prechter geht langsam das Licht auf, dass Staatsanleihen kein sicherer Ort mehr sind, stattdessen aber Bargeld zu halten ist irgendwie phantasielos. Prechter will einfach nicht uneingeschränkt Gold empfehlen. In seinem Buch empfiehlt er Gold quasi nur als Absicherung für den Fall, dass seine vermutete Deflation doch nicht kommen sollte. Das ist IMO Quatsch. Wenn die extreme Deflation kommen sollte, die Prechter mit seinen "Wellen" prognostziert, dann ist das schlicht eine Form des GEC und Papiergeld garantiert bei seinem "inneren Wert" angekommen.
Minos