Ist Irland das nächste Island?

  • ...titelte ein Schreiber im Netz.


    http://www.creditwritedowns.co…ireland-next-iceland.html


    In Irland wurde eine gewaltige Blase aufgepustet, die nun ebenfalls zerplatzt. Ich erinnere mich noch daran, dass ich im Dubliner Hafen unzählige Baustellen gesehen habe und dort schicke Wohnungs-und Bürotürme entstanden, wo einstmals vergammelte Lagerhallen das Hafengebiet dominierten.
    Baukräne so zahlreich wie Fernsehantennen bestimmten das Panorama der Stadt und Irland wurde dem grau-deprimierten Deutschland als Erfolgsgeschichte ohnegleichen präsentiert.
    Jetzt verfallen die Preise und die Luft ist raus.


    Was ist also los auf der Grünen Insel, um es mal forumspopulär zu formulieren... :rolleyes:
    Gruß, Gaudi

  • Dieses irre Land welches das einzige 3. Weltland in der EU ist, wird es hart treffen. Da wurden jahreland Milliarden von der EU reingepumpt um die Infrastruktur auf europäisches Niveau zu heben, nachdem seit 1916 als die Engländer gegangen sind und nix mehr gemacht wurde. Leider sind die ganzen EU subentions in die Taschen der lokalen Stammesfürsten und IRA Leute geflossen, und nichts weiter als eine halbkreisförmige Autobahn um Dublin mit einer !! toll bridge!! in der Mitte wurde geschaffen. (und noch ein Tunnel gegraben)
    Außerdem haben sich noch viele Hig-tech Unternehmen in den 90gern dort angesiedelt weil die für 10 Jahre keine Steuern zahlen brauchten. Diese Unternehmen haben nichts produziert, nur nach Europa verkauft, und gehen jetzt nach Polen oder Ungarn wo es billiger und zivilisierter ist. Dem Land bleibt nix außer einer Immobilienblase. Keine Industrie, und Landwirtschaft bring nur Erträge in guten Jahren, ansonsten verfault alles auf den Feldern vom ständigen Nieselregen.

  • Trotzdem vermisse ich Guinness und Kilkenny zu günstigen Preisen in den heimischen Supermärkten. Irland hat in den letzten Jahren nur profitiert von der EU, Milliarden-Kredite und Subventionen - Dublin hat ein exorbitantes Mietpreisniveau. Meiner Meinung nach sollen die Iren sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und mit den obengenannten Biersorten den Deutschen Markt (Mich) günstig versorgen. :D

  • Mein Bruder macht dort oben gerade seine MasterThesis und muss für sein zimmer in einer WG 600 Euro berappen dabei ist die Heizung dort nur für ein paar Stunden am Tag an.
    Das Essen ist sehr teuer und das Bier kostet 5 euro im Pub. Das Land scheint sehr heruntergekommen nur die Innenstadt und die neunen Virtel sehen gut aus der Rest ist very fucked.
    Die Iren haben es ja noch nie leicht gehabt mit ihrer Insel
    Erst die Engländer
    dann keine Kartoffeln
    und deshalb viel zu viel Schnaps

  • Irland wird bald sehr viel Geld von der EU bekommen... deshalb wird Irland dann für das EU Ermächtigungsgesetz stimmen.

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • Moin,


    ich mache irische Musik und war selber schon ca. 20 Mal dort. Allerdings das letzte Mal vor 3 Jahren. Dieser celtic tiger fraß die ganze irische Gemütlichkeit auf. Hauptursache für den kulturellen Verfall ist auch die Tatsache, dass mit dem Anziehen der Konjunktur viele irische Amis zurück auf die Insel kamen mit dem ganzen US-Quatsch und Kitsch. Seitdem ist es mit der Ruhe dort vorbei. Die Hauspreise sind immer noch jenseits von Afrika, für die schlimmsten Hütten wollen die ein Heidengeld. Man müsste die Immobilien dort shorten können, das wäre eine quasi sichere Geldanlage derzeit.


    Aber trotzdem: Ein wunderbares Land und sehr nette Menschen dort! Ich habe selten in anderen Ländern so viel Positivität erfahren, wie dort. Abgesehen vom Wetter und den Bierpreisen, ja.


    8|

  • Ja..auf Inseln ist das Leben teuer....aber Hauspriese..dann ghe mal auf ISCHIA....da rollt es dir die Zehennägel auf.


    Der Hasenstall mit grund kostet dort einen ferrari.


    Aber sagt mal..was soll an dem Bier..vulgo Gesöff gut sein. :D :D :D


    Trinkt mal Aventinus oder dessen Variante eisbock....12 Volt...Starkstrom.


    cu DL...und Whisky ..ein rauchiges Dreckszeugs.....ein Jäckchen oder macchen hat Stil [smilie_blume] [smilie_blume] [smilie_blume]

  • Irland hatte vor Wochen eine Staatsgarantie für alle Einlagen dort in Höhe von 400.000.000.000 € ausgesprochen, um
    Gelder vom Kontinent nach Irland zu locken. In einem Brief an die Redaktionen, der nicht veröffentlicht wurde,
    wollte ich darauf hinweisen, dass diese Summe pro Kopf das 69-fache des US-Pakets von 700.000.000.000 $
    (300:3,5 Millionen Einwohner + Kursdifferenz) ausmacht und dass jeder Anleger wohl seine "eigene" Staatsgarantie
    mit dem angelegten Geld erst mitbringt und sicherlich damit zunächst einmal die enormen Löcher der Finanzkrise
    stopfen würde und damit die Sicherheit der neuen Anlagen sofort aushöhlt. Ich hatte diese Garantie, über die die
    EU sauer war, als staatliches Schneeballsystem bezeichnet, für die sich ein Privatmann strafrechtlich zu verantworten
    hätte und diese Aktion in meinem Brief als unsolidarisch bezeichnet. Weiß jemand, wie viele Dummköpfe dieser
    Einladung gefolgt sind ?
    Wie weit sind die kontinentalen Garantien von einem Schneeballsystem entfernt ?


    Grüße

  • Ich lebe seit knapp 1,5 Jahren in Irland und einige der o.g. Aussagen stimmen so nicht.


    Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu Hamburg etwa gleich. Lebensmittel sind deutlich
    teuer als in Deutschland (ca. 20%-30%), aber dafür ist die Qualität in jedem normalen Supermarkt
    auch um Welten besser. Alle Lebensmittel die nicht importiert werden müssen kommen auch im
    Supermarkt von den lokalen Bauern aus der Umgebung.


    Benzin und Diesel sind deutlich günstiger, bei uns aktuell 1,02 EUR pro Liter.


    Die Mietpreise sind (bis auf Dublin) deutlich günstiger als in Deutschland und korrelieren absolut
    nicht mit den Preisen aus der Immo-Bubble. In Hamburg habe ich für eine schicke 80qm Wohnung
    deutlich über 1.000,- EUR im Monat gezahlt, hier in Irland bewohne ich für das gleiche Geld ein
    ganzes (Stein-) Haus mit 240qm.


    Essen gehen ist teuer, wenn man gut essen möchte. Ordentliches Barfood gibt es auch hier zu
    vernünftigen Preisen, ein Pint (knapp 0,5 Lieter) kostet 3,50 EUR.


    Irland hatte in den letzten Jahren ernsthafte Probleme mit der Infrastruktur, hat da aber schon ganz
    gut aufgeholt. Alle Motorways haben z.B. bereits eine bessere Qualität als Autobahnen in Deutschland.


    Die Immo-Bubble gibt es tatsächlich definitiv auf einem Niveau, was ich persönlich so nicht gesehen
    habe. Unter 500.000,- EUR ist eigentlich gar kein Haus zu bekommen, was diesen Namen verdient.


    Ich denke ebenfalls, daß die irische Regierung sich mit den 100%-Garantien ein wenig verzockt hat.
    Der ganze Building-Sector wankt bereits verdächtig, aber noch brechen die Preise "offiziell" nicht ein.
    Das ganze Thema wird in den Medien aber auch ziemlich ausgeblendet. Ein Großteil der Bevölkerung
    ist hochverschuldet. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat eine (finanzierte) Immobilie, 95% der
    Iren leben nicht zur Miete.


    Habe ich etwas übersehen? Weitere Fragen beantworte ich gerne.

  • @ aurora



    Danke für die Infos und Korrekturen.


    Wie schaut es auf der Grünen Insel arbeitsmarktmäßig aus?
    Boomt es da noch immer oder spürt man das Abkühlen oder gar Abdriften in die Rezession?
    Von Irland hört man nicht besonders viel - außer dass Ryan Air im Moment auf Aer Lingus schielt und jene übernehmen möchte.


    Gruß, Gaudi

  • Das bekomme ich leider auch nur bedingt ungefiltert mit, da ich nach wie vor für eine
    deutsche Firma arbeite.


    Was man deutlich sieht, ist ein Problem in der Bau-Branche: Viele Firmen klagen über
    drastische Auftragseinbrüche und Preisverfall. Ein Großteil arbeitet hier aber mit
    selbständigen Sub-Contractors, daher müssen sie nicht entlassen. Der Einzelhandel
    hat auch schon rosigere Zeiten gesehen, aber insgesamt hört man bislang kaum Klagen.


    Das Lohnniveau hier ist aber auch nicht vergleichbar, ein Handwerker hat hier zur Zeit
    des Bau-Booms locker 3.000,- EUR netto verdient. Da kenne ich aus Deutschland
    andere Zahlen.


    Eine Menge Jobs sind hier bei Großunternehmen entstanden, die sich aufgrund der
    geringen Gewerbesteuer von 12,5% in Irland niedergelassen haben (z.B. Google,
    Apple, Dell usw.).


    Die Leute nehmen das alles noch recht entspannt, die Mentalität ist hier aber auch
    eine andere. Ich habe gerade gestern mit einem Bekannten gesprochen, der sagte,
    daß er keine Angst habe. Irland ging es eigentlich fast immer schlecht, von den letzten
    20 Jahren vielleicht mal abgesehen - und da spiele es keine Rolle, die nächsten 20
    Jahre wieder nur Kartoffeln zu essen.


    Hier gibt es eine viel positivere Grundstimmung und eine ausgeprägte Unternehmerkultur.
    Anders als in Deutschland gehört Scheitern hier zu jedem Lernprozess und es gibt weniger
    Pessimisten, die alles schlechtreden. Hier tun die Leute lieber etwas und wenn überhaupt
    wird anschließend darüber geredet.

  • Im Gegenzug erhält der Staat Vorzugsaktien.


    Da könnten sie doch auch gleich noch die HRE im vorbeigehen mit kaufen, die ist ja auf irischen Recht gegründet !?
    Darum verstehe ich nicht, warum das Merkel & Co.KG die HRE unbedingt haben wollen.

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

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