So und jetzt hänge ich noch ein paar Überlegungen zum Themenkomplex Gold und Krieg an:
Das Fehlen von Gold als Ursache für Krieg mag zwar aus der Perspektive des "Beutemachens" nicht ganz unberechtigt sein - nur dann müßten die Währungen der einen Krieg auslösenden Staaten bereits vor deren Kriegsbeginn entsprechend unter Druck sein.
Zu Beobachten ist jedoch vielmehr daß die Währungen aller kriegsbeteiligten Länder im Zuge des Krieges unter Druck geraten. (Vergl. z.B. die Währungen der am ersten Weltkrieg beteiligten Länder).
Da die Kriegsführung selbst keinen nennenswerten Einfluß auf die Goldmenge der dann zueist ohnedies relativ stark abgeschotteten Volkswirtschaft(en) hat, (Gold hat zwar auf Grund seiner Dichte gewiß hervorragende ballistische Eigenschaften... lassen wir das aber... ) kann es somit nur das Fehlende Warenangebot als Folge der Umstellung der Produktion auf "kriegswichtige Güter" sein, welche zu einer Verknappung an Konsumgütern und in Folge zu Preisseigerungen führt. Daß Letztgenannte erst nach dem Krieg voll zu tragen kommen mag im Wesentlichen daran liegen, daß während der Kriege über Gesetze oder Rationierungsmaßnahmen die freie Preisfindung aufgehoben wurde.
So weit waren wir ja schon mal - und jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter und stelle die These auf, daß die zurückligenden Weltkriege ohne das Vorhandensein von Goldreserven noch weniger führbar gewesen wären.
Sowohl die deutschen als auch die alleierten Importe aus Drittstaaten mußten - da diese Staaten nicht ganz zu Unrecht an der Stabilität der jeweiligen Währungen zweifelten - in Gold beglichen werden.
Vergl. hierzu den Strom Englischen Goldes in die USA oder den Strom deutschen Goldes im II.Weltkrieg über die Schweiz u.A. nach Schweden.
Ohne diese Goldreserven wäre es vielen am Krieg beteiligten Staaten nicht bzw. noch schwerer möglich gewesen ihren Bedarf an Rohstoffen und evtl. sonstigen Gütern zu decken.
Damit wäre festzuhalten daß das Vorhandensein entsprechender Goldreserven geeignet ist Kriege zumindest zu erleichtern bzw. zu verlängern.
Dies könnte man jetzt auch auf eine private Ebene projezieren. Gold ermöglicht dem goldbesitzenden Individuum über einen gewissen Zeitraum hinweg konsumptives Verhalten ohne produktive Gegenleistung - bzwl nicht-produktives Verhalten.
Positiv ausgedrückt ist das der Aspekt der Sicherheit, welche vielfach mit dem Besitz von Gold verknüpft ist.
Ganz marktwirtschaftlich betrachtet nimmt das Gold damit vom Individuum den Druck sich selbst produktiv zu engagieren. Unwidersprochen ein positiver Aspekt vür den, der dazu nicht in der Lage ist. Aber zugleich eine Verlockung auf eigene Anstrengungen zu verzichten.
Was wir aber brauchen ist doch Wettbewerb! Oder nicht?