Beiträge von Knudolf

    @ Tollar
    Ich habe mir gerade diesen thread und auch Deine sehr interessanten Beiträge reingezogen und frage mich nun bzw. Dich indiskreterweise: Hast Du Gold nun demzufolge in Erwartung einer Deflation in Dollar getauscht?
    Oder gar in Euro -in Erwartung einer leicht verzögerten Eur-Deflation?
    Und wann hast Du vor, es in Gold zurückzutauschen? -Bei welchen Anzeichen?


    Denn dass die (Buch)geldmenge fällt, trotz staatlichem "Konjunkturprogramm", Staatsverschuldung und Drucken von neuem Bargeld durch die EZB gegen immer schlechtere "Sicherheiten" (Geldmenge M0 steigt) ist ja scheinbar evident. -Weil die Banken schlicht keine neuen Kredite mehr vergeben -aus Angst, sie nicht mehr wiederzubekommen. Soweit ich das jetzt kapiert habe...


    Gruß
    Knudolf

    Zitat

    Original von TeeKay
    Und was bringen die 10 EUR Zinsertraege pro Monat, wenn 30% der Preise fuer die von mir gekauften Gueter in irgendeiner Form Zinsen sind? Die schnell wachsende Einkommenskluft im Land der Sparer zeigt, dass an deiner Theorie etwas falsch sein muss.


    Hm... die wachsende Kluft zw. "arm" und "reich" (falls das stimmt; -ich habe mich nicht mit den entspr. Statistiken beschäftigt), könnte auf politische Probleme zurückzuführen sein (immer höhere Arbeitslosigkeit + Ausbeutung/-pressung des Mittelstandes zur Finanzierung der Subventionen für Großkonzerne) und/oder -auf die Spekulationsblasen an den Aktien-und Immobilienmärkten (siehe unten), -aber wie die Kluft zw. Arm und Reich aufgrund von Zinsen immer größer werden kann, leuchtet mir noch nicht ein.


    Ein Beispiel:
    Ein "Armer" leiht seiner Bank 1000,-Eur für 5% Zinsen/Jahr und ein "Reicher" leiht seiner Bank 1000.000,-Eur für 5% Zinsen/Jahr.


    Der Reiche ist also zu Beginn des Jahres genau 1000 mal reicher als der Arme.
    Nach einem Jahr besitzt der Reiche 1050.000,-Eur und der Arme 1050,-Eur.
    1050.000,- geteilt durch 1050,- = 1000.
    Der Reiche ist also immer noch exakt 1000 mal reicher als der Arme.
    Die Kluft hat sich nicht vergrößert. An den Zinsen kann es also nicht liegen.
    Dass viele "Arme" lieber auf Kredit einen protzigen Wagen kaufen, anstatt das Geld zu sparen, ist ein anderes Thema, das nichts mit dem Zins-System zu tun hat.


    Und dass die Geldmengenausweitung größer ist, als die Zinsen, die man auf der Bank bekommt -der Reiche wie der Arme aus obigem Beispiel also real Vermögen verlieren, ist ebenfalls ein interessantes aber nebensächliches Detail.


    Zitat

    Original von TeeKay


    Deine Behauptung ist mindestens ebenso an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht haben die Vermoegen noch nicht die kritische Masse erreicht? Wer Multimillionaer ist, bleibt es in der Regel auch. Die ueberdurchschnittlich stark steigenden Einkommen der Reichen deuten auch auf selbstaendige Vermehrung hin.


    Falls die Einkommen der Reichen aus Kapitalanlagen tatsächlich überdurchschnittlich stark steigen, kann das, wie oben gezeigt, nichts mit dem "Zins-System" zu tun haben, sondern -es hat möglicherweise eher etwas mit den spekulativen Blasen (Aktien- und Immobilienmärkte) zu tun, die überall auf der Welt, genährt durch Geldmengenwachstum, entstanden sind.
    "Die Armen" konsumieren eventuell im Moment (noch) lieber (das ändert sich in der "Hausfrauenhausse"), anstatt es "den Reichen" gleichzutun und an den Märkten herumzuzocken.


    Dass Multimillionäre es in der Regel auch blieben, kann ich mir nicht vorstellen...-jedenfalls nicht über mehr als 3 Generationen betrachtet.
    Gibt es dazu irgendwelche Statistiken?
    Ich weiß lediglich, dass die Nachkommen erfolgreicher Unternehmer es selten schaffen, das Kapital zu vermehren. -Maximal gelingt es, das Vermögen bzw. Reste davon einigermaßen zu halten...
    Ausnahme ist es, wenn die betreffenden Familien so reich waren, dass sie die Kapitalvermehrung nicht mehr durch Geschäftssinn bewerkstelligen mussten, sondern -auf gewaltsamem/politischem Wege -durch Steuereinnahmen (also -Raub) z.B. und Klüngelei mit den Staatsoberhäuptern.
    Aber selbst die Nachkommen dieser Familien (Fugger und Medici z.B.) besitzen heute nur noch Bruchteile ihres einstigen Vermögens.


    Kapital zu vermehren ist einfach eine Sache, die gelernt sein will. Und das dazu nötige Wissen traue ich den meisten verwöhnten Milliardärs-Erben, Ölscheichs etc. nicht zu.
    Selber Ahnung von der Kapitalvermehrung zu haben ist mE eine essentielle Voraussetzung, da es kaum gute Vermögensverwalter gibt (Ausnahmen wie Warren Buffet bestätigen die Regel) und -geben kann. Denn wer wirklich was auf dem Kasten hat, verwaltet sein eigenes Vermögen und nicht -als Angestellter- das Vermögen anderer Leute.

    Zitat

    Original von tankist
    Aber wozu sollte Deutschland eine Goldwährung einführen wenn es gar kein Gold im Boden hat? Das heißt ja Deutschland müsst das Gold von andren Ländern aufkaufen/verleihen. Das macht uns aber abhängig von deren Goldproduktion. Wir sind dann nicht mehr Herr unserer eigenen Währung!


    Deutschland sollte mE gar nix einführen, sondern lediglich etwas abschaffen. Nämlich den §35 des Bundesbankgesetzes (Unbefugte Ausgabe und Verwendung von Geldzeichen):
    "(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,


    1. wer unbefugt Geldzeichen (Marken, Münzen, Scheine oder andere Urkunden, die geeignet sind, im Zahlungsverkehr an Stelle der gesetzlich zugelassenen Münzen oder Banknoten verwendet zu werden) oder unverzinsliche Inhaberschuldverschreibungen ausgibt, auch wenn ihre Wertbezeichnung nicht auf Euro lautet;


    2. wer unbefugt ausgegebene Gegenstände der in Nummer 1 genannten Art zu Zahlungen verwendet.


    Quelle
    Das sehe ich genau wie Hephaistos oben.


    Welche Standards für Tauschmittel sich anschließend in Deutschland herausbilden, kann getrost den betreffenden Wirtschafts-Subjekten (also allen, die etwas kaufen oder verkaufen) überlassen werden.


    Wenn irgendein ungedecktes Papiergeld mehr Vorteile haben sollte, als Besitzurkunden über eingelagertes Gold (=Goldstandard) oder -Besitzurkunden über einen bestimmten Anteil an einer Schafherde, dann werden die Leute von ganz allein dieses Geld zum Standard machen.
    Dazu bedarf es keiner "weisen" Planers und Lenkers in Form von Staatsoberhäuptern oder Zentralbankvorsitzenden.
    Diese sind sogar schädlich für eine Volkswirtschaft; so wie jegliche zentrale Planwirtschaft stets nur Mist baut.


    Zum Freigeld: Hier schließe ich mich den Beiträgen von HIghtekki und Jenne an.
    -Das funktioniert nur, wenn ein Diktator den Besitz jeglicher privater Wertaufbewahrungsmittel verböte. -Von Immobilien über Briefmarken, Edelmetallen und antiken Möbeln und -Sammelobjekten bis hin zu Gemälden und Aktien.
    Aber der Wille der Menschen zu sparen, -zum Zwecke der Absicherung, -Vermögensbildung, -für das Studium der Kinder etc., lässt sich nicht verbieten.
    Und das ist auch gut so.
    Die Hauptprämisse der Freiwirtschaftler, dass Zins zu einer immer größeren Kluft zw. arm und reich führe, ist mE ebenfalls falsch.
    Denn
    1. darf Jeder Geld, das er übrig hat (spart) gegen Zinsen verleihen (z.B. an eine Bank) -egal ober er reich oder arm ist und
    2. ist die Behauptung der Kommunisten, Kapital vermehre sich ab einer bestimmten Menge "von selbst" eine an den Haaren herbeigezogene, Behauptung, die von der Realität widerlegt wird.
    Tatsächlich werden die meisten Vermögen von den Erben mindestens ebenso schnell wieder verjubelt, wie ihre Vorfahren brauchten, um diese anzuhäufen.

    Zitat

    [Ich finde, Lohnarbeiter gehen oft ein viel höheres unternehmerisches Risiko ein, als Gewerbetreibende.


    Ich muß mich korrigieren. Ich meinte: "Lohnarbeiter, die ihre Dienstleistungen nur einem einzigen Kunden (dem Boss) verkaufen, würden normalerweise ein viel höheres unternehmerisches Risiko eingehen als durchschnittliche Gewerbetreibene (die meist mehrere Kunden haben), wenn diese spezielle (mE hochriskante) Form des Broterwerbs nicht durch den Staat hochsubventioniert und gepampert wäre."


    So muß der Arbeitgeber 50% der Arbeitslosenversicherung für seinen Angestellten aus der eigenen Tasche bezahlen und -die anderen 50% ebenfalls abführen, bevor er das Gehalt an seinen Angestellten überweist. Letzterer muß sich um nix selbst kümmern, der "selbständig Tätige" dagegen muß sich selbst gegen Verlust seiner Kunden -also gegen Arbeitslosigkeit- absichern, indem er für diesen Fall Geld (bzw. Gold) spart oder -evtl. in eine private Arbeitslosenversicherung einzahlt.


    Wenn dagegen ein Gewerbetreibender von seinen Kunden fordern würde, sie sollten 50% seiner Arbeitslosenversicherung bezahlen, -schließlich trügen sie als Arbeitgeber die Verantwortung für die soziale Sicherheit von ihm als Arbeitnehmer, würden die ihn, völlig zu recht, für durchgeknallt erklären.


    Für genauso durchgeknallt halte ich die derzeitigen Gesetze, die Arbeitgeber dazu zwingen, 1. überhaupt sich um die Arbeitslosenversicherung der Arbeitnehmer kümmern zu müssen und 2. zu allem Überfluss auch noch Geld aus eigener Tasche für die Arbeitsl.versicherung des Angestellten zahlen zu müssen.


    Und nun soll der Boss gefälligst dafür sorgen, dass seine Angestellten abgesichert sind, oder was?
    Mit dem unternehmerischen Risiko hast Du allerdings recht. -Ich finde, Lohnarbeiter gehen oft ein viel höheres unternehmerisches Risiko ein, als Gewerbetreibende.


    Ich sehe das nämlich so:
    Jeder, der sein Geld selbst verdient, ist ein Unternehmer und -verkauft an seine Kunden entweder Dienstleistungen oder -Produkte.
    Auch der Lohnarbeiter ist nur ein Unternehmer, der eine Dienstleistung verkauft.
    Während die vom Finanzamt so bezeichneten "Unternehmer" jedoch meist mehrere Kunden haben und somit -beim Ausfall eines Kunden nicht so großen Gewinneinbußen haben, also -quasi vorausschauend agieren und Risikiostreuung betreiben, hält es der durchschnittliche Lohnarbeiter für eine gute Idee, sich auf Gedeih und Verderb an einen einzigen Kunden zu binden (an seinen Boss).
    Dadurch glaubt er, ein geringeres Risiko einzugehen, als jemand, der "selbständig" (laut Finanzamt-Definition) arbeitet.


    Wäre der durchschnittliche Lohnarbeiter eine Aktiengesellschaft, würde ich diese Aktien nicht mal dann kaufen, wenn die Erträge seit Jahren steigen. -Das Risiko einer Pleite wäre mir einfach zu groß. -Es muß ja nur der einzige Kunde (der Boss) ausfallen und schon ist es aus.


    Dass Lohnarbeiter sich erst völlig von einem einzigen Kunden abhängig machen und dann Entschädigung verlangen, wenn dieser Kunde sich ihre Dienste nicht mehr leisten kann, finde ich genauso absurd, wie z.B. ein Musiker, der Schadenersatz von seinen ehemaligen Fans fordert, weil sie seine Konzerte nicht mehr besuchen.


    Soll heißen: für die Absicherung, Risikostreuung/-minimierung ist jeder Unternehmer selbst verantwortlich -nicht der Kunde des Unternehmers.

    Zitat

    Original von MillyIch kenne da einen, der würde über 3% bloß lachen. Fängt mit St an und hört mit aat auf.


    Scheint ja ein lustiger Kerl zu sein, den Du da kennst... :]

    Zitat

    Original von unrich&ugly
    was haben die friseuse oder der tankwart, für die der unternehmer als kunde nur einer unter vielen ist (sie verkaufen also nicht speziell ihm ihre arbeitskraft, wie du hier ganz platt zu suggerieren versuchst), mit dessen gewinnen zu tun, wenn sie doch gar nicht bei ihm angestellt sind. ?


    Die Friseuse arbeitet für unseren erfolgreichen Unternehmer und der festangestellte Lohnarbeiter tut es.
    Den Grund dafür, warum die Friseuse kein Recht auf einen Anteil am Erfolg des Unternehmers haben sollte, der festangestellte Lohnarbeiter aber schon, siehst Du darin, dass die Friseuse auch für andere Leute arbeitet.
    Wenn die Festanstellung der Knackpunkt ist, der den Rechtsanspruch am Erfolg des Unternehmers bewirkt, -bitteschön:
    Dann stellt der Unternehmer einfach keine Arbeitskräfte mehr fest an, sondern -jeder darf nur, sagen wir, 8 Stunden pro Woche bei ihm arbeiten; in der restlichen Woche muß er sich wo anders Arbeit suchen...
    Somit hat der Mensch, der zum Verkauf seiner Dienstleistung einmal wöchentlich 8 Stunden in die Fabrik unseres Unternehmers geht, den selben Status, wie die Friseuse, die außerhalb der Fabrik für unseren Unternehmer arbeitet.


    Oder kommt jetzt als nächstes Argument, der Rechtsanspruch des Lohnarbeiters auf den Erfolg des Unternehmers leitet sich daraus ab, dass er seine Dienstleistung auf dem Grundstück (in der Fabrik) seines Auftraggebers verrichtet?
    -Dann hätte auch die Friseuse, die zum Unternehmer nach Hause kommt, um ihm dort die Haare zu schneiden, Anspruch auf Anteil an seinem Erfolg.


    Oder etwa nicht?


    Zitat

    2. du negierst also das die arbeitnehmer die gewinne erwirtschaften.


    Die Arbeitnehmer erwirtschaften lediglich ihren Lohn. Nicht mehr und nicht weniger.




    Ein schönes Beispiel. Ich gönne den Leuten das. Allerdings tragen sie jetzt selbst das unternehmerische Risiko.
    Jeder Arbeiter in einer AG kann es genauso machen: -er kauft sich einfach Aktien seiner Firma. -Schon ist er Teilhaber und kann auf den Hauptversammlungen über seine Firma mitbestimmen.

    Zitat

    Original von walpel
    Wer erwirtschaftet den die Superrenditen? Das sind kleine Arbeitnehmer wie ich.


    Hallo walpel,


    soll das heißen, Alle die für einen erfolgreichen Unternehmer arbeiten, erwirtschaften für diesen "Schmarotzer" die hohen Renditen?
    -Nicht nur hochspezialisierte Ingenieure usw. sondern auch -die Sekretärin, die Putzfrau, seine Friseuse, sein Tankwart...-die arbeiten doch alle für diesen erfolgreichen Unternehmer, indem sie ihm ihre Arbeitskraft verkaufen.


    Sind die jetzt für den Erfolg des Unternehmers verantwortlich und haben demzufolge ein Recht auf Beteiligung am Gewinn? Oder sind sie lediglich Lohnarbeiter, die in ihrem kleinen Aufgabenbereich tun, was ihr Chef ihnen sagt?
    -Doch wohl Letzteres!
    Das gesamte Unternehmensrisiko liegt dagegen beim Chef!
    Wenn Du unbedingt am Erfolg eines Unternehmens beteiligt werden willst kannst Du entweder a) selbst eins gründen oder b) Anteile an einem Unternehmen kaufen.


    Aber dass es das Recht eines Arbeitnehmers sein soll, am Erfolg eines Unternehmens beteiligt zu werden, ohne gleichermaßen am Risiko beteiligt zu sein -dieser Meinung bin ich absolut nicht.
    So eine Einstellung ist für mich Schmarotzertum in Reinkultur.


    Zitat

    Und wer steckt's in die Tasche?

    -der Chef. Und das ist auch gut so.

    Zitat

    Wer ist der Schmarotzer?


    -die Sozialisten


    Zitat

    Ich bin der Meinung, wer die Gewinne erwirtschaftet, sollte auch über deren Verteilung bestimmen.


    Da sind wir einer Meinung.
    Allerdings erwirtschaftet der Unternehmer die Gewinne.
    Die Lohnarbeiter machen lediglich, was der Chef ihnen sagt. -Der Chef kauft ganz bestimmte Dienstleistungen, die er gerade braucht, bei ihnen ein.
    Der einzige Gewinn, den Lohnarbeiter somit erwirtschaften, ist der Preis für ihre Dienstleistung, den sie zuvor mit dem Arbeitgeber ausgehandelt haben.
    Ansonsten, wie gesagt, könnte ja auch die Friseuse eines erfolgreichen Unternehmers Anspruch auf dessen unternehmerische Gewinne erheben. Denn auch sie hat ja dem Unternehmer ihre Arbeitskraft verkauft.



    Zitat

    Was hast du gegen Luxus für alle??
    Ist dir Luxus für wenige lieber?


    Ich habe absolut nix gegen Luxus für Alle. Es wäre toll, wenn alle Menschen im Luxus leben könnten, ohne sich dafür anstrengen oder -Risiken in Kauf nehmen zu müssen. Das würde ich den Leuten absolut neidlos gönnen.


    Ich habe nur etwas dagegen, wenn Leute im Luxus leben wollen, indem sie Anderen ihr rechtmäßig erworbenes Eigentum stehlen.

    Zitat

    Original von Schlange
    Knudolf, Du hast eben wunderbar bewiesen, daß Dein "freier Markt" eine Utopie ist, eine theoretisch vorstellbare Vision, ein Modell, das mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Wir sprechen aber von unvollkommenen Märkten und deren möglichst für alle gleichermaßen gerechte Ausgestaltung. Die anderen Unterstellungen Deinerseits gehen an der Sache vorbei, es ist wirklich schlechter Stil, jemanden persönlich anzugreifen und nicht bei der Sache zu bleiben.


    Walpels Signatur lautet: "Luxus für alle - Gott schütze die Armen vor den Reichen"
    Wenn ich mich darauf beziehe und sage, dass Walpel Umverteilung von ohne Zwang erwirtschaftetem Eigentum für gerecht hält, ist das somit keine unsachliche Unterstellung, sondern eine sachliche Feststellung.


    Dass ein Markt, der völlig frei von Enteignung und Raub durch faule und neidische Schmarotzer ist, eine Utopie ist -da bin ich mit Dir einer Meinung.
    Ich befürchte allerdings, dass Du mit Deiner obigen Bemerkung eher meinst, man könne andere Menschen durch freien Handel (freier Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen) irgendwie "unterdrücken", "ausbeuten" oder am freien Marktzugang hindern.
    Dieser Meinung bin ich nicht und -halte sie lediglich für eine Entschuldigung, warum es moralisch vertretbar sein soll, (erfolg)reicheren Menschen ihr gewaltfrei erwirtschaftetes Eigentum zu stehlen.


    PS: Hast Du schon eine Antwort auf Deine letzte Frage gefunden ("wie kann es sein, daß tendenziell die Arbeit, die unbeliebt ist, niedriger bezahlt wird als die Jobs, die in hohem Ansehen stehen? Wäre es "der Markt", der das Gehalt bestimmt, müßte dieses Verhältnis genau andersherum sein.") ? -würde mich interessieren.

    Zitat

    Original von walpel
    Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt und das Gesetzt, das befreit.
    Jean-Jacques Rousseau


    Dir geht es doch nicht um Gerechtigkeit, sondern um Umverteilung, wie Du in Deiner Signatur verdeutlichst.
    Du willst genauso viel Geld wie "die Reichen", aber kein Risiko dafür eingehen und -keinen Finger dafür krumm machen.
    Ich verstehe unter Gerechtigkeit dagegen nicht, dass alle Menschen das Gleiche besitzen sollen, sondern ich verstehe unter Gerechtigkeit, dass jeder das behalten darf, das er sich aufgrund seiner Fähigkeiten und (manchmal auch) -seines Glückes am freien (freiwilligen) Markt verdient hat.


    "Wer dem Markt freien Lauf lässt, der wird sehen, dass die Löhne gegen Null tendieren, genau wie Marx das vorhergesehen hatte.
    Profit ist nichts anderes als unbezahlte Arbeit."


    *wein*


    Na gut, ich lasse mich mal dazu hinreißen, auf dieses, offensichtlich ernst gemeinte, Weltbild einzugehen:


    1.Profit ist der Lohn für das Risiko, das eingesetzte Kapital zu verlieren.
    "Kapital" vermehrt sich nämlich, entgegen der marxistischen Propaganda, nicht "von selbst", sondern Kapital zu vermehren ist eine ziemlich riskante Angelegenheit, wie Du eventuell selbst bei diversen Aktien- Geschäften bereits feststellen konntest. Nur in sehr wenigen Familien überdauern Vermögen deshalb mehr als 3 Generationen.


    2. Die völlig absurde Behauptung, dass an einem freien Markt (frei von Zwang und Gewalt) die Löhne gegen 0 tendieren sollen, ist eine ziemlich schwache Entschuldigung dafür, sich zum Zwecke der Umverteilung gegenseitig in die Taschen zu greifen.
    Dann darum geht es doch: Entschuldigungen finden, um Leuten ihr Eigentum zu stehlen, weil man neidisch ist. Neidisch, dass man selbst zu faul, dumm oder -risikoscheu ist, so viel Geld zu verdienen, wie reichere Leute.


    Die Enteignung jeglichen Eigentums, das ohne Zwang -durch Handel und Produktion- erworben wurde, ist kriminell -egal ob der Dieb sich einredet, ein "guter Mensch", ein "Marxist", ein "Kämpfer gegen Ausbeutung und Unterdrückung" etc. zu sein.


    Ausbeutung und Unterdrückung durch freien (=freiwilligen) Handel existieren nicht.


    Löhne können an einem freien Markt nicht gegen 0 tendieren, weil an einem wirklich freien Markt sowohl Arbeitnehmer um Arbeitsplätze-, als auch -Arbeitgeber um Arbeitnehmer konkurrieren.
    Das bedeutet: wenn in einer Gegend der Welt die Lohnkosten tatsächlich nahe 0 wären, würden an einem freien Markt sofort alle lohnkostenintensiven Branchen dort Fabriken eröffnen. Mit dem Resultat, dass sich diese Firmen gegenseitig Konkurrenz um die Arbeitskräfte machen und -die Löhne somit relativ schnell auf das Niveau der restlichen Welt steigen.


    Oder aber: die Firmen ziehen nicht um, sondern die Billiglohnarbeiter ziehen zu den Firmen.


    Beides wird vom demokratischen Plebs verhindert: -Billiglöhner werden nicht ins Land gelassen; -Firmen werden durch Subventionsbestechung zum Hierbleiben überredet. Da die Subventionen von den Staatsschulden gezahlt werden, sind die Segnungen dieser Marktabschottung nur von kurzer Dauer und -werden, nach dem Staatsbankrott, für eine nur umso heftigere Lohneinbuße beim Wahlvolk führen.

    Zitat

    Original von holger73
    Das ist das gleiche wie meine Leute meinen ich verdiene mich dumm und dämlich an Ihnen


    PS: Wenn sich der Boss tatsächlich wegen seiner Arbeitnehmer derartig "dumm und dämlich" verdient, -wegen ihres hohen knowhows z.B., dann haben diese Arbeitnehmer ein Druckmittel gegen ihren Boss, an dem mE auch moralisch nichts auszusetzen ist:
    Sie sagen dann nämlich einfach: "gib uns mehr Lohn, oder wir gehen kündigen" (außer, wenn sie Betriebsgeheimnisse zur Konkurrenz mitnehmen -das wäre dann nicht mehr moralisch korrekt).


    Wenn der Boss also tatsächlich wegen der unverzichtbaren Leistungen bestimmter Arbeitnehmer viel Geld verdient -dann wird er ihnen ganz von selbst (bzw. nach einer kleinen Andeutung des betreffenden Arbeitnehmers) mehr Lohn zahlen -bzw. diesen Angestellten gar am Erfolg des Unternehmens beteiligen.


    Leute, die dagegen behaupten: "der Boss verdient sich dumm und dämlich an uns, aber beteiligt uns nicht am Gewinn", sind meist einfach austauschbar, haben zu wenig knowhow, -sind zu gering qualifiziert.
    Ansonsten wären sie nämlich am Gewinn beteiligt.


    Mit dem selben Argument könnte dann meine Friseuse behaupten: "der Kunde verdient sich dumm und dämlich an mir".

    Zitat

    Original von Schlange
    oder wie kann es sein, daß tendenziell die Arbeit, die unbeliebt ist, niedriger bezahlt wird als die Jobs, die in hohem Ansehen stehen?


    Da kommst Du nach einer kurzen Denkpause bestimmt von alleine drauf...

    Zitat

    Original von holger73
    Das ist das gleiche wie meine Leute meinen ich verdiene mich dumm und dämlich an Ihnen


    Solche Angestellten würde ich als erstes feuern, wenn in einer Dürreperiode Persolnal eingespart werden muß.
    Wieviel Geld ihr Boss verdient, hat die Angestellten nämlich nicht die Bohne zu interessieren.
    Das Gehalt der Angestellten bestimmt der Markt.
    Ich zwinge sie nicht dazu, bei mir zu arbeiten. Wenn sie einen Arbeitgeber finden, der ihnen mehr zahlt, steht es ihnen frei, zu diesem zu wechseln.
    Und wenn sie reich werden wollen, sollen sie selbst ihren Hintern hochkriegen und auf eigenes Risiko ein Unternehmen gründen.


    Mit dem selben frechen Argument könnte dann z.B. meine Putzfrau von mir mehr Lohn verlangen, weil ich "ja so reich sei".

    Zitat

    Original von walpel
    Das glaube ich gerne, dass du gut lebst, wenn du deine Leute mit ein paar Euro die Stunde abspeist.


    Genau diese Einstellung meine ich mit "fehlendes Unrechtsbewußtsein".


    Viele Leute glauben tatsächlich, es sei nicht unmoralisch, Arbeitgeber zur Zahlung höherer Löhne zu zwingen (z.B. durch Wahl einer "Mindestlohn-Partei"), als der Markt hergibt.


    Genau diese sich für gute Menschen haltenden Leute sind dann knauserig, wenn sie ihrerseits Arbeitgeber sind.
    -Jeder ist nämlich "Arbeitgeber", sobald er von einem "Arbeitnehmer" eine Dienstleistung kauft.
    Die Arbeitnehmer von denen Mindestlöhne und Kündigungsschutz erpresst werden, unterscheiden sich lediglich darin, dass sie ihren Arbeitnehmern dummerweise regelmäßige Arbeit geben.


    Die ganzen "Mindestlohnforderer" sollten dann also konsequenterweise beim Friseurbesuch sich nicht einfach den billigsten suchen und ihn somit nach ihrer eigenen Definition "ausbeuten", sondern sie sollten ihm mehr Geld zahlen, als der Friseur von ihm verlangt.
    Genauso sollte man dem Klemptner, der Kellnerin, dem Schaffner, der Mc-Donalds-Angestellten, dem Taxifahrer, dem Tankwart, der Supermarkt-Kassiererin ... stets mehr Geld geben, als sie verlangen; -ihnen soviel Trinkgeld geben, bis sie einen "angemessenen" Stundenlohn haben.


    Über einen staatlich verordneten Mindestlohn würde sich viele Arbeiter dieser Berufszweige natürlich sehr freuen (meiner Meinung gehörten sie somit allerdings zu den oben erwähnten Subventions-Profiteuren, wären also Schmarotzer, die Hehlerware annehmen und sich quasi von Politikern bestechen lassen, um diese zu wählen).


    Was passiert nun, wenn alle Berufszweige in Deutschland durch staatlich durchgesetzte Mindestlöhne mehr Geld bekommen, als ihnen der freie Markt zugestehen würde? -Ganz einfach: alle Preise für Waren und Dienstleistungen steigen.
    Die Friseuse bekommt nun zwar dank der von ihr gewählten Partei mehr Lohn, hat aber auch erhöhte Ausgaben, da diese Partei ja nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen ihrer Wähler Mindestlöhne durchgesetzt hat.
    Womit wir uns wieder einmal glorreich gegenseitig in die Taschen gegriffen hätten -mit dem Ergebnis, dass niemand von dieser gigantischen Umverteilung profitiert -außer die gewählten Politiker.

    Zitat

    Original von Wilsknacker
    Wer hat eine positive Idee, wie unser Land wieder zu dem zurückkehren kann was es einst mal war?


    Die Moral und das Unrechtsbewußtsein der Leute müssten sich ändern:


    Subventionen vom Staat müssten als das erkannt werden, was sie sind: -geklautes Geld; -quasi demokratisch umverteilte Hehlerware.


    Die Leute müssen aufhören, sich auf demokratischem Wege gegenseitig in die Taschen zu greifen und somit -sich gegenseitig runterzuziehen und -an der wirtschaftlichen (und charakterlichen) Entwicklung zu behindern.
    Also
    1. -nicht mehr wählen gehen
    und
    2. -keine Subventionen mehr annehmen (von Harz4 über Kindergeld bis hin zu Agrarsubventionen etc.)


    Wenn niemand die Politiker mehr wählt, niemand ihre Stimmenkauf-Hehlerware-Subventionen mehr annimmt und -die Medien nicht mehr über Politiker berichten, -weil man einfach über solche Subjekte nicht spricht, -dann kann es wirtschaftlich und moralisch wieder aufwärts gehen.

    Zitat

    Original von goldjunge2006
    Installier Dir mal den Produktkatalog. Da findest Du dann so sachen wie Ronden, Drähte, Bleche usw. - dass Du da Barren bekommst, glaub ich eher nicht ...


    -habe gerade da angerufen...
    "verarbeitet" beinhaltet auch Silberbarren...-allerdings sind alle Preise ohne Mehrwertsteuer und ohne "Herstellungskosten" ausgewiesen (hätte mir mit etwas Nachdenken eigentlich klar sein können). -Also isses dort auch nicht billiger als bei Proaurum. :(

    Ok. Den relativ hohen (18,61%) Aufpreis beim Silber-Maple 1 Ounce (es waren doch keine 20,44% -ich hatte mich verguckt) sehe ich jetzt, nach ein wenig Nachdenken, ein.
    Denn Goldmünzen mit ähnlich (geringem) Wert -also im 1-bis-3-Gramm-Bereich haben ja ebenfalls sehr hohe Aufpreise.


    Dass es auf Silberbarren 19% Mwst. gibt ist jetzt auch klar (verfluchte Räuber X( )


    Das einzige Mysterium, das bleibt, wäre der relativ hohe Preis der 1-kg-Münze, die Donk gepostet hat. -Aber ich schätze mal, die gilt einfach nicht als Münze, sondern ebenfalls als "Barren"...


    Wegen "Transportkosten": Ich habe mal nachgesehen, was 1kg Silber direkt beim Hersteller kostet ( allgemeine gold-und silber.. ).
    Und siehe da: "Verkaufspreis verarbeitet", 1kg Silber, heute 367,20 Eur.
    -Also nur 14,7% auf den heutigen Marktpreis von 319,-Eur. -Die Transportkosten scheinen also wirklich etwas auszumachen...
    Fragt sich nur, was "verarbeitet" bedeutet ("Pellets" oder "Barren"?)...-wenn das "Barren" bedeutet, würde es sich evtl. sogar lohnen, bei größeren Einkaufen dort hinzufahren. -Oder kann man sich ein paar Barren zu diesem Preis innerhalb Deutschlands von deren "Abholservice" (für Alt-Edelmetall) mitbringen lassen? -Die sind ja eh regelmäßig deswegen in allen größeren deutschen Städten unterwegs...
    -Ich werd morgen mal anrufen, falls es hier keiner weiß.

    Zitat

    Original von Donk
    Deshallb ist auch dieser 1 Kilo MÜNZbarren billiger als z.B. ein 1 Kilo Barren bei Pro aurum, bitte dran denken, wie Tristan schon bemerkte, bei pro aurum auf den Barren 19% dazu addieren.


    -Ist zwar etwas günstiger, aber diese 1kg-Münze kostet 398,97 Eur.
    Das sind also immer noch fast 20% Agio auf den derzeitigen Silbermarktpreis von 320,-Eur.

    Zitat

    Original von Tristan2066
    Die Mehrwersteuer beträgt bei Barren 19%, den ermäßigten Steuersatz
    gibts nur auf Münzen.


    Ok -Barren also 19%.
    Aber beim Maple Leaf Silber, 1 Ounce, ist der Agio auf den Silbermarktpreis doch derzeit ebenfalls bei 20,44%. -Warum? -Warum hier nicht 10%?

    Hallo Allerseits!


    Warum kostet ein 5000kg-Silberbarren bei allen auf http://bullionpage.de/ aufgeführten Edelmetall-Händlern ab 22% mehr als der Silber-Marktpreis, während ein 100g-Goldbarren nur 2,9% mehr als der Gold-Marktpreis kostet?


    Ich weiß, dass es auf Silber 7% Mehrwertsteuer gibt.
    Plus 2,9% Gewinnspanne wie beim Gold und die paar Prozent-Bruchteile, die der Händler an Mwst. auf seine Gewinnspanne zahlt = ca. 10%.
    Warum beträgt der Agio auf den Marktpreis beim Silber also 22% und nicht 10%?
    Wo liegt mein Denkfehler? -denn dass es ein "Silberkartell" der deutschen Händler gibt, das die Käufer abzockt, kann ich mir kaum vorstellen.


    Kann mir jemand weiterhelfen?