Grosse Teile des bundesdeutschen Goldvermoegens lagern leider nicht in der Bundesrepublik Deutschland, sondern in Tressoren in Manhattan. Wieviel davon physisch bereits verliehen ist, weiss kein Politiker. Es wird Zeit, dass wir diese Fragen an die Politiker stellen, damit nachher keiner sagen kann, "davon habe ich nichts gewusst".
Das Gold ist bereits weg. Das boese Erwachen kommt mit der Faelligkeit des Dezemberkontraktes, wenn alle an der COMEX die physische Auslieferung nicht mehr vorhandenen Goldes wúnschen.
Jemand aus der CDU/CSU hier im Forum, der derartige Fragen mal nach oben weiterleiten kann?
Das Gold sollte schnellstmöglichst zurück na ch Deutschland gebracht werden, solange es noch geht. Verleihung von Gold ist umgehend einzustellen.
Was meint Ihr? Sollen wir Emails an Politiker und Zeitungen schreiben und diese Frage etwas in die öffentlichkeit bringen?
Gruss
Otoshi
Alles anzeigen
Hi Otoshi,
ein Bundestagsabgeordneter namens Hohmann hat da schon mal gezielt nach dem Verbleib des deutschen Goldes gefragt. Näheres und das politische Schicksal dieses unartigen MdB's läßt sich sicher ergoogeln. Die ehemalige Finanzstaatssekretärin, jetzige Parteischatzmeisterin (!!!), Barbara Hendricks hat zu dem Thema "Wo ist das deutsche Gold" wirklich lustige Auskünfte erteilt. Nachtzulesen u.a. im Buch von Ferdinand Lips "Die Gold-Verschwörung": http://www.goldseiten.de/shop/buch.php?SID&b_id=2
Außerdem hat hier im goldseitenforum ThorDeWeda (=Dr. Bruno Bandulet? ) eine mehrseitige äußerst informative Zusammenfassung zu den deutschen Goldreserven im September 2006 eingestellt.
P.S. Habe den Beitrag von ThorDeWeda in meinem Archiv gefunden! Hier der Anfang der Ausarbeitung von ThorDeWeda (Bandulet?) :
"Die offiziellen deutschen Goldreserven, knapp 3500 Tonnen im Gegenwert von gut 35 Milliarden Euro, sind ein Schatz mit vielen Attributen: Lohn und Symbol des Wirtschaftswunders unter Ludwig Erhard; eiserne Reserve Deutschlands für den Fall, daß der Euro scheitert; Objekt der Begierde für sozialistische Politiker; möglicher Schlüsselfaktor für den Goldmarkt nach 2004; und nicht zuletzt ein partielles Staatsgeheimnis, das von Bundesregierung und Bundesbank gleichermaßen hartnäckig verteidigt wird.
Letzteres mußte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann erfahren, als er im August 2002 eine Reihe von Fragen an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Dr. Barbara Hendricks, richtete. Am 1. Oktober 2002 antwortete die Staatssekretärin, sagte aber nur das, was ohnehin öffentlich bekannt war. Den heiklen Fragen wich sie aus, oder sie gab irreführende Antworten. Dabei müßte Berlin eigentlich genau wissen, was in Frankfurt vor sich geht, denn das Grundkapital der Deutschen Bundesbank gehört allein dem Bund.
Korrekt war die Auskunft, daß sich der physische Goldbestand der Notenbank Ende Juli 2002 auf 110,8 Millionen Unzen Feingold oder 3446 Tonnen belief. Ende 1998 waren es noch 3701 Tonnen gewesen, wovon 232 Tonnen in der ersten Januarwoche 1999 an die Europäische Zentralbank übertragen wurden. (Diese 232 Tonnen stehen seitdem als Forderung in den Büchern der Bundesbank, seltsamerweise aber als Forderung in Euro.) Außerdem flossen bis 2002 kleinere Mengen ab, die zur Prägung von DM- und Euro-Goldmünzen verwendet wurden.
Soweit geht alles mit rechten Dingen zu. Was hingegen im dunkeln bleibt, ist 1) wieviel genau vom deutschen Gold verliehen ist und 2) wo die Reserven liegen.
Zu Punkt 1 antwortete Dr. Hendricks am 22. August 2002: "Von diesem Gesamtbestand (von 3446 Tonnen) wird ein sehr geringer Teil im einstelligen Prozentbereich im Goldleihegeschäft eingesetzt. Das genaue Volumen kann von der Deutschen Bundesbank aus geschäftspolitischen Gründen nicht veröffentlicht werden."
Eine seltsame Begründung. Warum sollte es der Geschäftspolitik der Bundesbank schaden, wenn sie diese Angaben macht? Nicht nur das: würde die Bundesbank ebenso sorgfältig bilanzieren wie jede normale Aktiengesellschaft, dann müßte se selbstverständlich zwischen Gold als Eigentum und Goldforderungen unterscheiden und dies auch korrekt publizieren.
Was mir meinen, zeigt ein Vergleich älterer und neuerer Bundesbankbilanzen. Noch zum 31. Dezember 1998 stand an erster Stelle der Aktiva der Posten mit der Bezeichnung "Gold" mit einem Gegenwert von 17,1 Milliarden Mark. Das waren die bereits erwähnten 3701 Tonnen, die damals noch zu den Anschaffungskosten von ca. 144 DM pro Feinunze bewertet wurden. Dieses Gold war der einzige nennenswerte Posten in der Bilanz, der keine Forderungen an Dritte darstellte und somit auch nicht notleidend werden konnte. Gold kann bekanntlich nie pleite gehen.
Ganz anders die letzte uns vorliegende Bilanz, die zum 31. Dezember 2001. Jetzt nennt sich der erste Posten auf der Aktivseite nicht mehr "Gold", sondern "Gold und Goldforderungen". Hier werden zwei Positionen, die nicht im geringsten identisch sind, miteinander vermengt. Keine Aktiengesellschaft würde mit diesem Trick durchkommen. Denn Goldforderungen haben eine ganz andere Qualität als Goldeigentum. Manchmal sogar bekommt man das verliehene Gold nicht zurück. Genau dies wiederfuhr vor vielen Jahren den Notenbanken Portugals und Polens, als deren Vertragspartner, das US-Haus Drexel, in Konkurs ging.
Der Verdacht liegt nahe, daß die Bundesbank mit dieser seltsamen Bilanzierungs-methode etwas verbergen will. Aber was? Erstens die Höhe der Ausleihungen, zweitens den Zeitpunkt. Wenn man beides wüßte, könnte man Rückschlüsse darauf ziehen, ob sich die Bundesbank an einem amerikanischen Komplott beteiligt hat: an dem Komplott, den Goldpreis tief zu halten, indem der Markt jahrelang mit Leihgold überschwemmt wurde.
. . .