Die amerikanische Denkfabrik Hudson Institute gab dem künftigen Präsi Donald Trump die Marschrichtung vor. Nachdem es in der Ukraine nicht so recht klappen will, muß eine neue Spielwiese eröffnet werden:
Der außenpolitische Briefkasten der kommenden Trump-Regierung ist bis zum Rand gefüllt. Während Donald Trump sein Kabinett nominiert und sich darauf vorbereitet, im Januar wieder ins Oval Office einzuziehen, erfordern wichtige außenpolitische Fragen Aufmerksamkeit. Eine Region, die dabei nicht übersehen werden darf, ist Zentralasien, ein Gebiet von erheblicher geopolitischer und wirtschaftlicher Bedeutung.
Die fünf zentralasiatischen Republiken – Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan – liegen im Herzen der eurasischen Landmasse. Seit sie 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erlangten, haben sie nach und nach einzigartige Außenpolitiken und nationale Identitäten entwickelt. Zentralasien liegt strategisch günstig an einem historischen Knotenpunkt für Handel und Transit und spielt seit Tausenden von Jahren eine wichtige Rolle im eurasischen Handel. Die Region, insbesondere in der Nähe des Kaspischen Meeres, ist zudem reich an natürlichen Ressourcen und bietet ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial.
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Kein amtierender US-Präsident hat Zentralasien jemals besucht, und nur eine Handvoll Besuche auf Kabinettsebene fanden statt. Dieser Mangel an Aufmerksamkeit auf höchster Ebene deutet auf eine umfassendere Abkehr hin, die die strategischen Interessen der USA untergraben könnte.
...Ein weiteres Problem ist die Haltung Amerikas gegenüber der Region, die Menschenrechte und Demokratisierung oft über andere wichtige Themen wie Sicherheit, Terrorismusbekämpfung, Energie und Handel stellt. Diese Werte sind zwar von wesentlicher Bedeutung, aber um eine breitere regionale Zusammenarbeit zu fördern, ist eine ausgewogene Strategie erforderlich.
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Um diese neue Strategie zu unterstützen, muss die Washingtoner Regierung ihre Präsenz in der Region zur Priorität machen. Trump sollte der erste US-Präsident sein, der Zentralasien besucht, und damit ein starkes Zeichen des Engagements setzen.