NICHTS ist mehr wirklich sicher.
Eine psychologisch sehr wichtige Erkenntnis, die Du da gelassen aussprichst, die unabdingbar ist um zu verstehen, was momentan ökonomisch passiert. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sd. Weißgarnix hat in den letzten Tagen darüber ausführlich geschrieben - welcher Unsinn z.B. zur Zeit Platz greift, indem die jetzige Phase von immer mehr Politikern und in den Mainstream Medien als "Liquiditätskrise" bezeichnet wird, die man mit der Zurverfügungsstellung von billigem Geld lösen könne.
Tatsächlich - so weist er nach - werden aber Investitionen aufgrund der wachsenden Unsicherheit der Marktteilnehmer, ob sie ihr investiertes Geld später noch wiedersehen werden, aufgeschoben. WGNX führt dazu schlüssig aus, daß keine Geldpolitik der Welt, selbst mit 0 Prozent Zinsen, dabei nicht mehr greift (und so nebenbei klärt er darüber auf, daß Kenyes genau DARAUF hingewiesen hat und ihm unrichtigerweise unterstellt wird, daß man mit Gelderschaffung alles lösen könne), weil sie völlig am Kern des Problems vorbeizielt - die von Dir erwähnte Zukunftseinschätzung und die Unsicherheit im Markt.
Berücksichtigt man diesen Aspekt, wird schlagartig klar, warum die Staatsanleihen der letzte Rettungsanker sind. Wenn auch diese unter Druck geraten, ist m.E. überhaupt keine Autorität in dem Regime mehr vorhanden, welche ökonomische Sicherheit vermitteln kann (mit Ausnahme einer einzigen - oder zweier... ). Dann sind wir in der Phase des heute für die meisten noch immer Unvorstellbaren (und deshalb sind die meisten darauf in keiner Weise vorbereitet): den Staatsbankrotten mitsamt der Implosion des gesamten Papiergeldmarktes. Die reale Unsicherheit überträgt sich auf die Marktteinehmer und sie frißt langsam das gesamte Vertrauen in das Pyramidenspiel auf, bis jeder - der eine früher, der andere später - nur noch seinen Einsatz retten und aussteigen will. Was das dann für Gold bedeutet, will ich mir gar nicht ausmalen...