Der Preisverfall von Konsumgütern - die roten Preisschilder nehmen überhand (zeitnahe Berichte)

  • Ich möchte hier mal einen Themenstrang (engl. thread; umgangssprachlich auch sräd, fred oder threat [engl. für Gefahr] genannt) zum obigen Titel eröffnen.


    Hier soll die Möglichkeit gegeben sein, alle aktuellen Berichte und eigenen aktuellen Erfahrungen über den fortschreitenden deflationären Preisverfall zu sammeln.
    Daraus könnte man eventuell ableiten, wie weit wir schon in der deflationären Preisspirale von Konsumgütern und (nebensächlich auch) Waren des täglichen Bedarfs sind.
    Außerdem lässt sich aufgrund der gesammelten Meldungen auf den Gesamtzustand der jeweiligen Handelsketten schließen, welche dann im Entlassungen-Thread und im Insolvenz-Thread weiter behandelt werden können.


    Es soll hierbei nicht um deflationäre Tendenzen bei Aktien, Immobilien oder sonstigen Finanzwerten und Pseudo-Sachwerten gehen - auch Edelmetalle und andere Rohstoffe sind hier nicht das Thema!


    Die aktuelle Lage (in Deutschland) möchte ich aus eigener Sicht noch als "ruhig" bezeichnen. Es gibt kaum Geschäfte, bei denen wirklich ein Großteil des Sortiments ständigen Preisverfällen ausgesetzt ist.


    Die Supermärkte und Discounter liefern sich zwar eine günstige-Preise-Schlacht, aber wirklicher Preisverfall herrscht auch hier noch nicht. Wobei ich anmerken muss, dass PLUS mit seinem Gebahren am meisten hervorsticht, da jede Woche weitere Produkte im Preis auf längere Zeit bzw. "auf Dauer" herabgesetzt werden. *Noch* handelt es sich dabei meistens um teurere Markenprodukte - daran sieht man jedoch deutlich, dass eben bei diesen "teuren" Produkten derzeit erhebliche Absatzprobleme vorliegen... denn die billigen Sachen "tuns ja auch".


    Ich freue mich auf eine Informative und Hilfreiche Ansammlung von eigenen Erfahrungen und Meldungen. Vielleicht können wir somit einen weiteren "Kanarienvogel" erschaffen, welcher uns anzeigt - in welchem Stadium der Deflation/Abschwung wir uns gerade befinden. [smilie_blume]

  • Der Milchpreis beschäftigt mich: Nach den Streiks der Milchbauern wurde der Preis erhöht, und jetzt haben fast alle Ketten die Preise wieder runtergesetzt.
    Mittlerweile kostet frische Milch das gleiche wie H Milch.


    Also wäre anzunehmen das einige Landwirtschaftsbetriebe sowie Molkereien etc wohl auch (wieder) in finanzielle Nöte geraten könnten.


    An der Kakaofront gibt es bei Markenprodukten 10% mehr in den Packungen, nachdem der Preis um ca 20% gesteigert wurde - kaufen wohl doch zuviele die "billig" Produkte.

  • Die erste Erfahrung, die mich zur Eröffnung dieses Fadens gebracht hat...


    In der Geschenkartikel-Kette "NANU NANA" gibt es zur Zeit fast nur noch rote Preisschilder. Bevor ihr jetzt denkt, die wollen bloß noch ihre Weihnachts- und Winterartikel loswerden: Nein es betrifft alles mögliche, von Keramikfiguren für jeden Anlass über Geschirr und sonstige Geschenkartikel, die anscheinend zuwenig Absatz generieren.
    Als Beispiel, Keramik-Figuren mit 30cm Höhe (verschiedenste Motive) kosteten einst unsägliche 7,95€ - jetzt für 1,95€ zu haben. Keine Ahnung ob Nanu-Nana mit dem Verkauf immer noch Gewinn macht, aber das ist schon ein erheblicher Verfall. Das gleiche für andere Dinge wie Schlüsselanhänger, Aufkleber und so weiter... einst 1,95€ - jetzt nur noch 25-50cent. Natürlich war der ganze Kram vorher maßlos überteuert und hat jetzt gerade mal das "vernünftige" Preisniveau erreicht - trotzdem eindeutig Preisverfall aufgrund von Absatzproblemen.


    Meine Vermutung: Nanu-Nana hat kräftig zu straucheln, was die Einnahmen und Gewinne angeht. Durch Wirtschaftskrise gibt es immer weniger Bedarf an sinnlosen Geschenken, was natürlich die Hauptgeschäftsgrundlage dieses Unternehmens darstellt. Um überhaupt noch Absatz zu generieren, werden jetzt die 50% der Produkte, die "gar nicht" laufen, zu Schleuderpreisen rausgehauen. Die Glaskugel sagt mir, dass Nanu-Nana bald Stellen streichen wird und Filialen schließt. Insolvenz möglich, wenns so weiter geht.


    Fragt nicht, wieso ich in solch einem Geschäft war! Reines Interesse - genauso wie der EU-Propaganda-Stand daneben... :wall:

  • Also wäre anzunehmen das einige Landwirtschaftsbetriebe sowie Molkereien etc wohl auch (wieder) in finanzielle Nöte geraten könnten.


    Wie wäre es, wenn ihr eure Wocheneinkäufe am Grünen Markt in der nächsten Kreis/Bezirksstadt beim Bauer direkt tätigen könntet, das ist zwar nicht so bequem und kostet vielleicht um einen inflationären Papierzettel mehr wie im Supermarkt, aber Geiz ist dann nicht mehr Geil, wenn die lokalen Versorger in den Ruin getrieben wurden und und der Supermarkt dicht gemacht hat.

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • Also, da ich seit einiger Zeit wieder den wöchentlichen Gang zum Supermarkt übernehme kann ich derzeit folgendes zu der Situation sagen.


    Auf eine Reduzeirung der immer wieder im Warenkorb befindlichen Waren warte ich schon länger, eine Preisrückgang ist nicht feststellbar.
    Eher das Gegenteil. Ein Glas Nutella z.B. kostet mittlerweile 1.99€, ca. 10% mehr als noch vor 2 Moanten. Der einzigste Preisrückgang habe
    ich bei H-Milch festgestellt.

  • Beim Preisverfall im Supermarkt ist natürlich auch beachten das oft der Inhalt reduziert wurde.


    Läden wie NANU NANA und ähnlich sind natürlich die die Krise als erstes zu spüren bekommen..Überflüssigen Tinneff kauft man, wenn überhaupt, wenn man sich vor Geld kaum retten kann.


    Bei den Dingen wo mir der Preisverfall ganz besonders aufgefallen ist, sind DVD´s..Klassiker gibt es jetzt sogar schon bei Real für 2,50 Euro.

  • Zitat

    Läden wie NANU NANA und ähnlich sind natürlich die die Krise als erstes zu spüren bekommen..Überflüssigen Tinneff kauft man, wenn überhaupt, wenn man sich vor Geld kaum retten kann.

    genau solche extremen Tendenzen - wie sie zur Zeit in den Spittelgeschäften stattfinden - sollten hier im Thema erfasst werden. Bis jetzt ist dies im großen Rahmen nur bei diesen Produkten der Fall. Unterhaltungselektronik, schnickschnack-Handies, Modeschmuck, Spittel, Geschenkartikel, "neuartige" Haushaltsgeräte (swiffer, elektrische Kartoffelschäler, Sagrotan super-hygiene-kampfroboter usw.), erotikartikel, "nutzlose" Möbel, Sofakissen, Deko-Lampen, Haushaltsdeko allgemein, USB-Gimmicks (USB-Tassenwärmer, USB-Mixer, USB-Staubsauger, USB-Waschmaschinen), lifestyle-Getränke, Glitter, Kitsch, Schminke, etc. all diese Produktgruppen werden noch in naher Zukunft alle "Opfer" des Preisverfalls, weil es einfach niemand braucht.


    Solange es "nur" dabei bleibt, besteht meines Erachtens nach (hoffentlich) noch kein Grund zur Sorge, dass die Deflation bald abbricht? Zum Thema Lebensmittel: sobald die "teuren" Produkte wie z.b. Maggi, Knorr, etc. einen annähernd gleichen Preis zu den Billigprodukten haben, sollte man seine bereits vorhandene Vorsorge aufstocken - da wir nun beim echten Preisverfall von wirklich notwendigen Gütern angekommen sind. Die Einstellung "ich warte bis es noch billiger wird" sollte dann tunlichst vermieden werden! Es kann jetzt jederzeit in Inflation umschwingen *oder* der Handel bricht einfach zusammen. Nicht alles auf einmal Kaufen, sondern genauso wie beim Edelmetall in regelmäßigen Abständen die Vorräte/Vorsorge aufstocken.

  • Da Ich selber in regelmäßigen Abständen eigentlich die immer gleichen Sachen einkaufe, kann ich ein kurzes Feedback geben.
    Einen Preisverfall habe ich nicht bemerkt, Milch und Butter einmal ausgenommen, das sind die Preise teilweise um 30% zurückgegangen, im Vergleich zu vor einem viertel Jahr.
    Ganz im Gegenteil eigentlich, ein Beispiel wo es mir ganz gravierend aufgefallen ist: Maggi und Knorr Tüten, diese Gewürzmischungen für verschiedene Gerichte. Die haben hier vor gar nicht langer Zeit im Angebot ca.35 Cent gekostet. Im Regelschnitt so 50-60 Cent, je nach dem. Und seit Anfang des Jahres haben sich die Preise auf unverschämte 85 Cent erhöht. Damit bin ich raus aus der Sache und würze mein Essen jetzt immer selbst und das schmeckt dann "meistens" genauso gut :) .
    Auch bei Champions ins Dosen wurde in allen Discountern der Preis von 30Cent aus 49Cent erhöht. Bei Nudeln das gleiche Spiel. Teilweise 30-40% Erhöhung. Mit Brot kommt man bei "grade mal" 10% Erhöhung noch gut weg.
    Leider sind das Sachen die man fürs Leben nun einmal braucht und das regelmäßig. Daher sind Preiserhöhungen gerade hier besonders ausschlaggebend.
    Einen DVD Spieler oder eine Waschmaschine, die kaufe ich einmal, eine Reduzierung ist in diesen Sparten leider nur ein kleiner Trost.

  • Nahrungsmittelpreise sind in den USA auf jeden Fall im Rueckmarsch (Preise fuer alles andere wie Haeuser oder Industriewaren sowieso). Die Supermarktketten selbst machen Druck auf die Hersteller, die Preise zu senken. Milchpreise sind hier auch spuerbar untergegangen. Nur eine Frage der Zeit, dann kommt diese Entwicklung ebenfalls in Deutschland an.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • .............................. Bei Nudeln das gleiche Spiel. Teilweise 30-40% Erhöhung. Mit Brot kommt man bei "grade mal" 10% Erhöhung noch gut weg.
    Leider sind das Sachen die man fürs Leben nun einmal braucht und das regelmäßig. Daher sind Preiserhöhungen gerade hier besonders ausschlaggebend.
    ..............................

    Naja Nudeln mache ich selber, Hartweizengries direkt in der Mühle in Italien gekauft ( 50kg ) das reicht uns 1 Jahr. Kosten pro Kilo Nudeln ~ 80 Cent.
    Brot mache ich auch selbst, vom Brötchen bis zum normalen Laib, daher weiss ich nur dass die Kornpreise im letzten Jahr bis heute sich nicht einen Cent bewegt haben. Kaufe Roggen und Weizen Korn ( Standardanbau ) bei 10kg für 4 Euro Dinkel für Rund 13 Euro.
    Somit kostet mich der Laib Vollkornbrot mit ~ 1,5 kg runde 1 Euro.
    Hefe ist auch im Preis gleichgeblieben seit nem Jahr mind.


    H-Milch liegt bei uns atm bei 49 Cent für den Liter 1,5% .. hatte der nicht früher auch ne Mark gekostet ? Schon so lange her...

  • Milch und Butter einmal ausgenommen, das sind die Preise teilweise um 30% zurückgegangen

    Das erinnert an den ButterBerg: Eine Ueberproduktion, due buerokratisch bekaempft wurde. Die Nahrungspreise in den entwickelten Laendern haben meistens nichts mit HerstellungsKosten zu tun, sondern mit Kartell-PreisAbsprachen und ProduktionsVerknappungs-Regulierungen, bspw. der EU.

  • Wie wäre es, wenn ihr eure Wocheneinkäufe am Grünen Markt in der nächsten Kreis/Bezirksstadt beim Bauer direkt tätigen könntet, das ist zwar nicht so bequem und kostet vielleicht um einen inflationären Papierzettel mehr wie im Supermarkt, aber Geiz ist dann nicht mehr Geil, wenn die lokalen Versorger in den Ruin getrieben wurden und und der Supermarkt dicht gemacht hat.

    Warum sollte es mehr kosten, wenn die Bauern immerhin die Zwischenhaendler sparen ? Eher sollte es billiger werden. Die ganzen MarktSchreier sind doch meistens erst dann zufrieden, wenn sie 4stellig am Tag verdienen; dann sind sie wer und koennen ordentlich damit angeben. Dementsprechend viele gibt es nun inzwischen davon ... ;


    mal in Relation: Waum soll der Hartz-IVer, der 1 EUR/Stunde "verdient" , dem Bauern diese GeldMenge fuer 2-3 Aepfel geben, die der selber in vielleicht 5 Sekunden vom Baum geholt hat ? Dann waere doch der HartzIVer mittelbar der Sklave des Bauern, nur dass aufgrund umfangreicher und spitzfindiger GesetzesLagen das in D so nicht definiert wird ...

  • Auch hier einige Beispiele von dem Preisverfall.


    Glas Fischmarindaden 500 Gramm 2,99 und jetzt nur noch 2,49 ABER

    nur noch 300 Gramm Glas in optisch gleich grosser Aufmachung.


    Sprich, 40 % teurer.


    Schrankmodell Alando: 3600.- Dann Aufgabe des Hauses und von angeblich 6600 auf 4600 heruntergesetzt


    Sprich, 1000 Euros teurer als vorher.


    Bei Konkurrenszunternehmen z. B. immer 3333.-


    Die hälfte aller Rotstiftpreise sind Verarsche.

  • Habe letztens meine Schokoladenvorräte bei R**L eingekauft. Dort gab es -für einen Tag -Alpia für 25ct pro 100Gramm. Selbst vor 20 Jahren wäre eine Tafel Markenschokolade für 50 Pfennige ein gutes Angebot gewesen. War abends auch alles ratzeputz weg!


    Klar, ein Lockangebot, um Leute in den Laden zu kriegen. Bei anderen Lebensmitteln stelle ich dagegen deutliche Preissteigerungen fest. z.B. Appel Heringskonserven: Vor 4 Monaten noch 1,15 EUR , jetzt 1,25 EUR.


    Übrigens, ein guter Schredd! Hier können wir vielleicht auch "Hausfrauentips" mit guten Angeboten für Vorratskäufe austauschen?


    Viele Grüße und schönes WE!
    goldnuss

  • An sonsten ist für hochwertiges Elektronik Zeug's ein relativer Preisverfall spürbar und da freue ich ich :D auch ohne Abwrackprämie :D


    und hatte auch letzte Woche etwas gekauft :D ca. 40 % billiger weiter so und Glück auf 8o :thumbup:


    Gruss


    alibaba :D


    PS: An einer freien Tanke kostete Heute der Diesel 97 Cent 8| in Berlin :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

  • ...Maggi und Knorr Tüten, diese Gewürzmischungen für verschiedene Gerichte. Die haben hier vor gar nicht langer Zeit im Angebot ca.35 Cent gekostet. Im Regelschnitt so 50-60 Cent, je nach dem. Und seit Anfang des Jahres haben sich die Preise auf unverschämte 85 Cent erhöht.


    ...........Bei Nudeln das gleiche Spiel. Teilweise 30-40% Erhöhung. Mit Brot kommt man bei "grade mal" 10% Erhöhung noch gut weg.


    Maggi und Knorr drücken seit einiegr Zeit neue Produktlinien in den Markt, Bio oder vom Chefkoch, oder aus fernen Ländern oder anderen Pfeffer.
    Muß man genau aufpassen, die alten "ohne besonders wertvoll Zusatz" kamen üblicherweise 0,55, die "verbesserten" nun alle mind. 0,85


    bei Nudeln gehen die Preise bei uns gerade wieder runter. Die Low-Budget-Produkte a 500gr gibst schon wieder für 0,39 im Angebot, und Marken schon für 0,75. Vor einem Jahr vielleicht ist unserer Nudelschrank fast leer geworden, ich hatte mich geweigert, mehr wie 1€ für das 500ter Pack zu bezahlen. Es gab einfach nüscht, selbst die billigsten kamen damals schon mindestens 0,75€.


    ps. was mir auch zuletzt auffiel: bei Ebay hab ich für manches gefühlmäßig relativ wenig bezahlt. Leider war es bei EM nicht so... ;)

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