Goldprüfgeräte:Wer hat Erfahrungen damit?

  • Wer sicher sein will, wird in der Regel eine Kombination mehrerer Prüfverfahren anwenden müssen... wobei alle Vor- und Nachteile haben... auf der letzten Numismata in Frankfurt hatte einer der Händler ein Goldprüfgerät wie hier abgebildet: http://www.bullion-investor.ne…st-der-ideale-goldtester/ ... nach ein paar Sekunden hat man auf Knopfdruck die exakte Zusmamensetzung des Materials. Einfach galvanisch vergoldete Sachen sollte das auch erkennen. ... Wenn jemand bei einem 12 Kilo-Barren allerdings seitlich ein Loch reinbohrt und was anderes reinschiebt, ist das ohne Weiteres damit natürlich auch nicht zu erkennen.


    Ultraschill hingegen ist schlecht bei dünnen prüfobjekten wie Kettchen oder dünnen Ringen... da funktioniert es wegen zu dünn nicht richtig :)


    Dichtemessung ist auch nicht aussagekräftig, wenn Luftblasen im Barren sind, was auch bei renommierten Herstellern vorkommt..

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • Wer sicher sein will, wird in der Regel eine Kombination mehrerer Prüfverfahren anwenden müssen... wobei alle Vor- und Nachteile haben... auf der letzten Numismata in Frankfurt hatte einer der Händler ein Goldprüfgerät wie hier abgebildet: http://www.bullion-investor.ne…st-der-ideale-goldtester/ ... nach ein paar Sekunden hat man auf Knopfdruck die exakte Zusmamensetzung des Materials. Einfach galvanisch vergoldete Sachen sollte das auch erkennen. ... Wenn jemand bei einem 12 Kilo-Barren allerdings seitlich ein Loch reinbohrt und was anderes reinschiebt, ist das ohne Weiteres damit natürlich auch nicht zu erkennen.


    Ultraschill hingegen ist schlecht bei dünnen prüfobjekten wie Kettchen oder dünnen Ringen... da funktioniert es wegen zu dünn nicht richtig :)


    Dichtemessung ist auch nicht aussagekräftig, wenn Luftblasen im Barren sind, was auch bei renommierten Herstellern vorkommt..

    Dieses Prüfgerät ist auf der World Money Fair in Kürze in Berlin zu sehen. Wen es stärker interessiert, der sollte sich vielleicht dafür die Zeit nehmen. Wenn er danach dann noch besser schlafen kann. [smilie_love]


    Berichtet mal was der Brocken mit Software und Zubehör so kostet.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • maexu
    Die von Dir verlinkten Geräte bzw. Prüfmittel von Starstruck LLC in USA prüfen auch nur an der Oberfläche einige Mikrometer (1/1000 mm) mittels Prüfstift mit Gel bzw. Elektrolytlösungen oder nach Anfeilen mit Säuren-/Farbprüfungen auch etwas tiefer. Das kann man bei Barren und Bullion-Münzen komplett vergessen bzw. die Münzen und Barren sind dann nach Anfeilen/Ankratzen beschädigt. Die alternative Ultraschallprüfung ist da deutlich sicherer (unterscheidet z.B. sehr gut zwischen Gold und Wolfram [auch wenn in Gold verborgen] oder auch Silber und Bleilegierungen), weil der Schall sogar zweimal durch den ganzen Prüfling hindurchgeht und das auch gänzlich zerstörungsfrei. Die Dichtemessung ist bestimmt eine gute Methode (solange kein Wolfram im Gold bzw. Blei in Silber drin steckt), aber eine große Dichtewaage bei Starstruck für Gold-/Silberbarren bis 1 kg für USD 1500 bis 2500 ist ohne die zusätzlich erforderliche Ultraschallprüfung nicht wirklich preiswert. Dazu kommen noch die Zollabwicklung, Einfuhrumsatzsteuer und die Transportkosten aus USA. Da bekommt man für diesen Preisbereich in Deutschland & CH/AT auch gleich einen Prüfsatz in Kombination mit der Ultraschallprüfung. Außerdem kann man auch noch größere Barren (z.B. 100 oz, 5 kg o. 15 kg Silberbarren) mittels Ultraschall sauber an jeder Stelle des Barrens durchprüfen. Google doch mal: "ATS 1000 Ultraschall" oder AuroTest
    MfG Epoxy


    Sorry, aber hast du nicht schon in einem anderen Forum Werbung für aurotest gemacht (gxxx.de)? Kann aber auch eine Verwechslung sein...


    Ich habe für ein anderes Gerät, den Edelmetall-Analysator Niton XL2, versucht einen Preis zu recherchieren - aussichtslos.
    Bisher zwei Anfragen abgeschickt - Null Ergebnis.
    Der Preis wird astronomisch sein und wer nicht hauptberuflich mit Barren handelt, bei dem lohnt sich so ein Gerät nicht. Vermute ich mal - Preis bestimmt jenseits von 10 Unzen Gold.


    Bei Münzen ist so eine Prüfung zwecklos, es sei denn man hat überhaupt keine Ahnung.
    Aber das war ja hier schon so oft Thema wie the President of the German Banana Republic...... :tired:

  • Der Preis wird astronomisch sein und wer nicht hauptberuflich mit Barren handelt, bei dem lohnt sich so ein Gerät nicht. Vermute ich mal - Preis bestimmt jenseits von 10 Unzen Gold.


    Diese Teile bewegen sich wohl im Bereich +/- 25KE - http://www.muenzenwoche.de/de/Archiv/8?&id=346&type=n bzw. $30K - http://cgi.ebay.com/ws/eBayISA…iewItem&item=120786532368

    • Offizieller Beitrag

    Für die Röntgenspektrometer kompakter Bauart ("schleppbar") ist das etwa der Preis vor wenigen Jahren gewesen, oder etwas günstiger. Man benötigt dazu aber noch einen behördlichen Befähigungsausweis (wegen Rö-Strahlen). Eine Tauchwaage wäre viel billiger. Dazu ein gebrauchtes, ausrangiertes Ultraschallgerät aus dem Medizinbereich (wegen Wolfram...)


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Für den Privatsammler sind solche Geräte i.d.R. zu teuer.... Edelmetallhändler, die das Gerät einsetzen, werden in der Regel aber nicht mehr darauf verzichten können. In 5-10 Jahren gibt es sicher auch Geräte, die beide Messverfahren (Ultraschall und Röntgen) in EINEM Gerät vereinen... dann spart man sich etwas Platz auf dem Prüftisch.


    Bei den großen Scheide-"Anstalten" nutzen praktisch alle diese Geräte, dito in großen Kreditinstituten.


    Die Vor- und Nachteile der einzelnen Prüfmethoden sind ja hinlänglich bekannt. Ein vernünftiges Röntgen-Analysegerät kostet incl. Steuer mindestens rund 20.000 Euro, je nach Ausstattung kann das auch deutlich teurer werden.


    Der Nutzen ist im gewerblichen Handel allerdings enorm, da grosse Mengen relativ schnell geprüft werden können. Beschädigungsfrei. Da rechnet sich die Investition relativ schnell, - auch, da Ankäufe von "Mist" weitgehend ausgeschieden werden :) Die Woche war wieder ein Goldankäufer bei uns, der uns Rhodium-Schmuck als Gold verkaufen wollte. 3000 Euro wollte er dafür bezahlt haben... entweder gelogen oder 3000 Euro in den Sand gesetzt...


    Wer einmal bei einem Goldaufkäufer war, wo die Leute mit Zahngold und Kettchen Schlange standen, weil der mit Prüfsäure rumhantiert und bei einem anderen, der 3 Sekunden das Gerät draufhält, wird den Unterschied schnell erkennen: Die Schlange wird viel schneller kürzer... :)

  • Zitat

    Goldprüfgeräte:Wer hat Erfahrungen damit?

    Ich! 8)


    -Bin stolzer Besitzer eines Kombiprüfgerätes, das sowohl die Dichte als auch die Schallgeschwindigkeit des Prüflings testet: Damit dürften die Wolfram-Fälschungen keine Chance mehr haben, denn dort stimmt zwar die Dichte, aber dafür ist die Schallgeschwindigkeit in Wolfram ungleich höher als in Gold.


    Gut an diesem Prüfverfahren ist somit die Zuverlässigkeit (und, dass es vollkommen zerstörungsfrei arbeitet -ist für einen Sammler ja auch nicht gerade unwichtig..).


    Schlecht ist, dass eine solche Prüfung doch schon einiges an (konzentrierten!) arbeiten abverlangt, d.h.: Wer sich einen Sack Silbermünzen kauft, wird sich wohl eher auf eine Stichprobe zurückziehen statt alle Münzen einzeln zu testen.
    Auch sind Münzen nicht ganz einfach zu prüfen: Die Dichtemessung ist zwar recht einfach, aber die Ultraschallprüfung braucht doch erst mal ein bisschen Übung..


    Und schließlich liefert der Test keine "Schwarz-Weiß-Aussage", d.h.: Er kann einem z.B. bei einem "900er Gold" nicht sagen, ob das nun "899er" oder "901er" Gold ist und ob die restlichen 100er Teile nun Silber, Kupfer oder eine beliebige Mischung davon ist. Die Aussage ist eher andersherum: Man schaut nach, welcher Legierungsart die zu prüfende Münze denn nun eigentlich sein sollte. Dann führt man die Messung durch und vergleicht die gefunden Werte gegen die real zu erwartenden. Liegt man dann so +-10% um die Sollwerte, dann kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Münze echt ist.


    Aber trotzdem: Die Möglichkeit, seine "Schätze" zu testen, beruhigt dann doch, wenn man hier, auf ebay, hood oder sonstwo einkaufen geht.. :thumbup:

  • Da wir vor einigen Tagen auf einen weiteren Fall von gefälschten Krügerrändern und American Eagle (AGE, Gold) aus Wolfram-Legierungen von einem bekannten Edelmetallhändler in Süddeutschland aufmerksam gemacht worden sind, hier noch einige Daten und Bilder bzw. Links zu diesem aktuellen Fall für alle, die es interessiert.


    Beide Münztypen bestehen im Original aus 22karätigem Gold, der AGE enthält außerdem 3 % Silber neben Kupfer. Von den Fälschern wurden passend vergoldete schwere Wolfram-Kupfer-Legierungen für das Prägen verwandt. In der Hand stellt man den vergleichsweise geringen Dichte-Unterschied zu den Originalen nicht fest, da beide falschen Münztypen auch vom Gewicht her identisch zu den Originalen sind (mit ca. 33,96 g).


    Insbesondere die AGEs gleichen den Originalen schon ziemlich perfekt.


    Sowohl der Krügerand als auch der AGE passieren den o.g. genannten "Fisch-Test". Der "Fisch" ist also wertlos bei dieser Art von Münzfälschungen.


    Weitere Details zu diesen Fälschungen unter: http://www.aurotest.de/counterfeit_gold.htm


    MfG Epoxy


    Nachtrag: Die Münzrandicke bei den Original-Krügerränder lt. Rand Refinery max. 2,84 mm, in der Realität aber bis 2,92 mm.
    Die falschen Krügerränder haben eine Münzranddicke von 2,89 mm, trotz der geringeren Dichte! Der Trick liegt darin, daß nicht
    die Münzränder der Fälschungen dicker sind, sondern nur der Innenbereich der Münzen statt im Original 2,48-2,53 mm (z.B. im Kopfbereich des Krügers), die Fälschungen dann dort bis ca. 2,87 mm - je nach genauem Prägdedetail - dick sind. Darum hilft der "Fisch" und auch die Waage nicht weiter.

  • Wenn man sich das Bildnis von Paul Kruger (rechts) anschaut und mal vergleicht, kann man eigentlich mit bloßem Auge die Unterschiede erkennen. Würde mich wundern, wenn ein Münzhändler das nicht erkennen sollte. Trotzdem natürlich eine Sauerei, wenn solche Fälschungen in Umlauf sein sollten.

  • Wenn ich es recht verstehe, sind Durchmesser, Dicke und Gewicht bei Original und angeblicher Fälschung nahezu gleich - die Dichte der gefälschten Münze soll aber mehr als 10 % niedriger sein. Wie das? :hae:
    Weiterhin verstehe ich nicht, wieso die Dichten sich nennenswert unterscheiden, denn das Besondere an Wolfram ist hier doch gerade die nahezu gleiche Dichte wie Gold. Wenn man die Pseudolegierung an die echte Legierung anpassen würde, müssten doch somit auch die Dichten gleich sein. Kann man die Mischung aus irgendwelchen technischen Gründen nicht einhalten, würde man etwas mehr vom schwereren Wolfram nehmen, oder? :hae:

  • Zum neuen Nachtrag:


    könnte man ein scharfes Bild sehen? Bitte die Motivseite (da wo das GLC fehlt) und mit der ganzen Waagefläche im Bild ;)
    ....bei der Gelegenheit würde mich ein Detailbild der Schnittfläche sehr freuen (der "angefeilte" Teil vom ersten Bild).


    Rund 11,4% mehr Volumen am Kopf.....Erstaunlich

  • @ zweiblum76
    Die abgeschliffene, falsche Krügerrand-Münze bringt noch 33,66 g auf die Waage. Die Schnittfläche ist hier im Bild mit dem USB-Digital-Mikroskop aufgenommen. Die Legierung ist grau-rötlich passend zum ca 15..20%igen Kupferanteil der zum Prägen benutzten Wolframlegierung. Eine genaue Elementanalyse der Legierung mit der XRFA (Röntgenfluoreszenzanalyse-Tischgerät) gibt es dann im Laufe der nächsten Woche. Unterhalb von ca. 10 % Kupferanteil werden solche W-Cu-Pseudolegierungen deutlich schwerer prägbar, aber es ist nicht unmöglich.


    MfG Epoxy


    Nachtrag: Der Randstab der falschen Krügerrandmünzen ist immer noch klar sichtbar und die Erhebung des Randstabes über der Basisfläche der Münze beträgt bei den verfügbaren Exemplaren ziemlich genau 0,30 +/- 0,01 mm. Im ersten Mikroskop-Bild der Schlifffläche ist der Randstab nur sehr schwach konturiert sichtbar. Im angefügten zweiten Bild ist die vorhandene Erhabenheit etwas besser zu erkennen. @ zweiblum76: Bitte im Nachtrag zum oberen, ersten Posting nochmals nachlesen, worin "der Dreh" der Münze zur Erreichung der Gesamtmasse besteht, auch bei der geringeren Dichte und fast gleichen oder geringfügig geringeren Randdicke.


    Nachtrag 2: Wir kümmern uns nur um die technischen Aspekte derartiger Fälschungen, die juristischen sind nicht unser Thema.

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