Sagen wir es mal so: die meisten hier im Forum sind spätestens seit dem Frühjahr 2009 auf nahezu alles gefasst und inzwischen relativ ruhig, oder?
Mit der Schuldenkrise in Griechenland ist nur dass offenbar geworden, wovon wie hier seit langer Zeit sprechen.
„Tagebucheintrag: Griechenland steht vor dem Staatsbankrott, abends schwimmen gewesen, ruhiger Tag ohne besondere Vorkommnisse“ – frei nach Kaffka.
Gestern habe ich aber ernsthaft mitbekommen, dass sich die Meinungsbildung im Mainstream geradezu in Eichelburgschen Dimensionen bewegt.
Meine Eltern haben sich gerade ein neues Haus gekauft und mit Cash bezahlt.
Nachdem der Kaufvertrag unterschrieben war, beglückwünschte der Notar meine Eltern zu dieser weisen Entscheidung. Die Verkäuferin nahm er jedoch ins Gebet: „Sie sind jetzt in einer sehr sehr schwierigen Situation. Sie haben jetzt einen großen Geldbetrag erhalten. Der Währungsschnitt kann praktisch jeden Tag kommen.“
Das muss einem mal auf der Zunge zergehen. Jeder weis, was für ein Typ Mensch die Notare sind. Wenn schon Notare mit dem Währungsschnitt rechnen – und öffentlich warnen - dann brennt es.
Meine Eltern haben ihr altes Haus verkauft: die Lage war top, aber das Haus war so runter, dass es praktisch nichts mehr wert war. Trotzdem hatten sie einen Käufer, der Cash bezahlt hat und der für den Fall, dass der Vertrag am nächsten Tag notariell beglaubigt wird, noch mal 15% auf den Kaufpreis raufgelegt hat.
Ist das nicht erstaunlich?