Der unsichtbare Crash: Trendwechsel bei Staatsanleihen

  • Die USA werde von nun an vom Stillstand regiert, der Kongress hat es nicht fertiggebracht, Besserverdiener eine höhere Steuerlast aufzuerlegen, besser gesagt, den Status vor Bush wieder herzustellen, dass sind mehrere 100 Milliarden, die die nächsten Jahre flöten gehen, wobei ich bezweifle, dass Obama das Ende seiner Amtszeit noch miterlebt, wenn die Amis ersteinmal erkennen, dass alles was sie besitzen, weg ist, dann ist die demokratische Regierung schneller weg vom Fenster als irgendjemand anderes.


    Zu Dr. Meyer, auch Deutschland, die USA oder irgendein anderes Land auf dieser Welt, wird seine Schulden niemals zurückbezahlen, dass System ist darauf ausgelegt, denn irgendjeman muss ja die Zinslast der Welt bezahlen und wer eignet sich da besser, als die Steuerzahler aller Länder? Vor allem, wir sprechen von den offiziellen Schuldenstatistiken, was sind mit den Pensionsrückstellungen, die die Bundesregierungen nie angelegt haben? Die müssten eigentlich nach derzeitiger Buchführung auch berücksichtigt werde und dann sind wir mal schnell bei der doppelten bis dreifachen Größe des derzeitigen Schuldenberges.


    Zu sicherer Geldersatz, ist Silber sicherlich das bessere Investment, nicht nur das es durch den imensen Verbrauch zu Gold geringer verfügbar ist, es ist in historischer Sicht zu Gold nach wie vor massiv unterbewertet, dank Goldman Sach kauft man subventioniertes Silber, da die riesige Shortpositionen halten.


    Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um das Finanzssystem zu restrukturieren und neu aufzubauen, ist ein Umschuldung in der Eurozone, die eine globale Umschuldung nach sich ziehen würde. Bloß würden dann zwar die Sparer auch betroffen sein, nur würde dann auch eine gerechte Verteilung auf alle Gläubiger stattfinden, Großbanken, Großinvestoren, Staaten, etc.


    Da dies aber nicht geschehen wird, da wir in einer Welt voller Lobbyisten leben, sollten wir alle die Füße hochlegen, auf unserem Schatz sitzen und zusehen, wie die Märkte kollabieren.


    Gabs eigentlich schonmal eine solch globale Krise, die einen kompletten Reset des Systems erzwingt? Die Asienkrise war ja auf einem lokalen Markt.

  • dank Goldman Sach kauft man subventioniertes Silber, da die riesige Shortpositionen halten.


    Das setzt sich hier im Forum langsam als Selbstläufer durch, bleibt aber trotzdem FALSCH.
    Goldman Sachs hält keine riesigen Shortpositionen in Silber, die Banken, die das tun, nennen sich JP Morgan und HSBC.

  • Gabs eigentlich schonmal eine solch globale Krise, die einen kompletten Reset des Systems erzwingt? Die Asienkrise war ja auf einem lokalen Markt.


    der letzte zyklus war sehr lange, da Dank papiergeld die verschuldung in irre größenordnungen getrieben werden konnte.
    üblicherweise gab es so alle 80 jahre einen reset mit schuldenschnitt.


    im frühen mittelalter waren die zyklen weniger ausgeprägt, da sowohl die katholische kirche, als auch der islam zins unter strafe stellten.
    außerdem gab es dann die Jubeljahre alle 50 jahre, in denen alle schulden gestrichen wurden


    im späten mittelalter war die krise vergleichbar heftig wie heute, da gab es ähnlich wie heute heftige handelsbilanzdeizite und die jubeljahre mit schuldenschnitt wurden
    auf Betreiben reicher Geldverleier wie der Fugger gestrichen.


    das abendland hatte ein komplettes defizit gegenüber dem orient. die westlichen eliten waren vernarrt in seide, pfeffer und weihrauch, das edelmetall floss in den orient ab,
    was zu einer deflation in europa führte, am ende hatte eine unze silber in westeuropa die kaufkraft von 5000 dollar.
    gleichzeitig gab es ein heftiges defizit zwischen norden und süden: deutschland transferierte unsummen an gold an den papst und wurde dafür mit ablassbriefen und seelenheil beliefert.


    richtig unangenehm ist nicht der schuldenschnitt, sondern der seltene versuch, verschuldung durch ein zwangssystem aufrecht zu erhalten,
    wie es am ende des weströmischen reiches geschah oder in spanien in der frühen neuzeit: das komplette ausquetschen der bevölkerung führte im weströmischen reich zu separatismus und erosion, in spanien kam es zu einem völligen stillstand der ökonomischen aktivität, abwanderung und innerer immigration.


    was heutzutage einmalig sein dürfte, ist die komplette weltweite synchronisation der märkte, der schnelle Informationsfluss und die Demokratisierung des Wissens durch das Internet.


    die Demokratisierung des Wissens ist eine Revolution vergleichbar mit dem Buchdruck.


    Der Buchdruck führte zu Reformation, Baunernkrieg, Hugenottenkriegen.


    wegen der weltweiten vernetzung und der labilen dünnen und langgestreckten lieferwege ist die heutige welt für schocks jeder art anfällig.
    Nach 3 tagen glatteis gab es in einigen gegenden großbritanniens kein brot mehr zu kaufen.


    2004 oder 2005 wurde zwar in deutschland ein gesetz über die einführung einer zwangswirtschaft im katastrophenfall beschlossen, d.h. bei ausfall des zahlungsmittels müssten bauern und bäcker trotzdem liefern.


    das ungewöhnlich heutzutage ist also nicht die verschuldung und die möglichkeit eines resets, sondern die enorme abhängigkeit einer stadtbevölkerung, die sich nicht mehr selbst ernähren kann.


    selbst bei der hyperinflation 1923 lebten wohl noch 30-50% der Bevölkerung auf dem land und konnten sich auch ohne geld ernähren, ähnlich war es bei der asienkrise,
    als die arbeitslosen arbeiter einfach wieder zu ihren familien aufs feld gingen.


    im englischen oberhaus sorgte sich ein parlamentarier vor einer hungersnot in GB in 2011, da er befprchtet, dass die Kreditkrise zu viele Lebensmittelhersteller bankrott gehen lässt, die seit Jahren von Tesco & co ausgequetscht wurden.


    früher wurde ein schulden reset also zeitlich und örtlich enorm gepuffert, während heute ein währungscrash oder schuldenschnitt zu einem globalen schock führen würde.


    mit den derzeitigen maßnahmen wird die kreditkrise nicht beigelegt, sondern der zeitpunkt der implosion wird nach hinten verschoben und die fallhöhe wird erhöht.


    2008 hätte man die banken pleite gehen lassen, sie wären verstaatlicht worden und der staat hätte die guthaben der realwirtschaft garantieren können,
    wenn heute ein staat irgendwelche guthaben garantiert, dann lachen schon die Hühner drüber.

  • Zitat

    früher wurde ein schulden reset also zeitlich und örtlich enorm gepuffert, während heute ein währungscrash oder schuldenschnitt zu einem globalen schock führen würde.


    Genau. Deshalb --> Dead Man Walking

    Zitat

    Nun, das Fazit besteht aus einer guten und einer schlechten Nachricht. Die schlechte ist: Es kann so nicht weiter gehen, Es wird so nicht weiter gehen und Sie, die Politiker, können gar nichts dafür. Die gute Nachricht ist: Es ist egal wen oder was Sie dieses Jahr wählen, es macht mittel- und langfristig keinen Unterschied. "Dead Man Walking" ist der US-amerikanische Ausdruck, wenn ein zum Tode Verurteilter aus seiner Zelle zum Hinrichtungsraum geführt wird. Natürlich hofft der Delinquent auf ein Wunder, eine Begnadigung in letzter Minute. Auch wenn vorher noch mal eine königliche Henkersmahlzeit aufgefahren wird, es ist nur ein Aufschub. Es hilft nichts, der letzte Augenblick rückt unaufhaltsam näher

  • Zitat

    das ungewöhnlich heutzutage ist also nicht die verschuldung und die möglichkeit eines resets, sondern die enorme abhängigkeit einer stadtbevölkerung, die sich nicht mehr selbst ernähren kann.


    Wieso die Einschränkung auf die Stadtbevölkerung?
    Selbst im ländlichen Raum leben heute viele, die keine Ahnung (mehr) von Landwirtschaft haben und der Bauer, der eine gut gefüllte Speisekammer und Silos voller Getreide hat, bei dem man mal eben gegen eine Unze Ag sich für den Rest des Monats eindecken kann, existiert auch nur in der Phantasie vieler Träumer.
    Fakt ist vielmehr, dass die Landwirte heute sehr spezialisiert sind, das was sie erwirtschaften, meistens bereits vor der Ernte verkauft haben bzw. an eine Genossenschaft abliefern.
    Ergo, das mit der Unze Silber tut nicht.


    Und wenn ich aus dem Fenster schau, wird selbst bei Vorhandensein von Wissen, Saatgut und Grund "etwas" Zeit vergehen, bis man sich aus eigenem Anbau und Aufzucht selbstversorgen kann...


    Ping

    Diese Signatur ist unter Deiner Landesdomain nicht sichtbar, da sie aufgrund eines behördlichen Hinweises bzw. einer Anordnung entfernt wurde.

  • Fakt ist vielmehr, dass die Landwirte heute sehr spezialisiert sind, das was sie erwirtschaften, meistens bereits vor der Ernte verkauft haben bzw. an eine Genossenschaft abliefern.
    Ergo, das mit der Unze Silber tut nicht.


    Na, ob im Ernstfall die Landwirte ihre Lieferverpflichtungen gegen Papiergeld erfüllen ? :S


    Denke, daß die Unzen da doch überzeugender sind. :D

    Beiträge sind persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    2 Mal editiert, zuletzt von goldie08 () aus folgendem Grund: smilie verwechselt

  • Das Handelsblatt hat einige Großanleger gefragt, wie sie das ihnen anvertraute Geld zukünftig investieren wollen, wenn Staatsanleihen zu unsicher werden. Die Antworten sind ziemlicher Klartext ... Aktien, weil Gold nicht in ausreichendem Maße verfügbar sei, um darin große Kapitalbeträge aufzubewahren. Und Staatsanleihen sind aus ihrer Sicht (wenig überraschend) nicht mehr erste Wahl.


    Quelle: http://www.handelsblatt.com/fi…r-jetzt-empfehlen;2708421




    :!: Aktien werden als sicherer als Staatsanleihen eingestuft
    :!: Europäische werden als genauso unsicher wie amerikanische Staatsanleihen bewertet
    :!: Keiner weiß wirklich wie es weitergeht - außer Aktien gibt's es keine Alternativen für institutionelle Anleger


    Soll der Artikel die letzten Bären in die Aktienmärkte locken, damit diese den "Bagholder" spielen?


    P.S.:
    Aktuelles Interview der FT mit dem Bundesfinanzminister:
    http://video.ft.com/v/69892285…urobonds-and-fiscal-union


    FT-Artikel:
    http://www.ft.com/cms/s/0/d60d…a_crisis/0/#axzz17iIfNjIN


    Zitat:

    Zitat

    He added that it was also key that governments had incentives to maintain discipline over finances – and faced sanctions when they did not. “Otherwise the euro would fail,” he warned. Germany also fears the issuance of joint bonds would raise its borrowing costs.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • http://www.handelsblatt.com/fi…n-us-anleihemarkt;2709290


    Bisher habe ich mich nie mit dem US-Kommunalanleihenmarkt beschäftigt, aber wenn sich hierdurch, wie im Artikel beschrieben, die Refinanzierung von CA und NY nochmals erschwert, kann das bei der Bedeutung dieser beiden Bundesstaaten für die US-Wirtschaft wohl nicht folgenlos bleiben.


    Interessant ist auch die Stelle, wo Ben Bernanke zitiert wird:
    "Das Gesetz gibt der Fed nur sehr begrenzte Befugnis, Schuldverschreibungen direkt von einem Staat oder einer Kommune zu kaufen"


    Es gibt diese Befugnis aber offenbar dennoch, so dass abzuwarten bleibt, ob die Fed bei diesem Thema wirklich nicht aktiv wird, falls es zum Käuferstreik kommt.

  • Zitat

    Aktien werden als sicherer als Staatsanleihen eingestuft
    Europäische werden als genauso unsicher wie amerikanische Staatsanleihen bewertet
    Keiner weiß wirklich wie es weitergeht - außer Aktien gibt's es keine Alternativen für institutionelle Anleger


    Soll der Artikel die letzten Bären in die Aktienmärkte locken, damit diese den "Bagholder" spielen?


    Aktien sind nach meinem Verständnis immer noch eine Art Sachwert. Man sollte sich die herkömmlichen Kennzahlen wie KGV und Dividendenrendite anschauen und das Bussines, was die Firma betreibt. Es wird Dinge geben, die sich auch ärmer gewordene Leute weiterhin leisten müssen oder wollen. Das kann sich jeder selbst fragen und beantworten. Ob man als vollgesogener Gold - und Silberbug nun unbedingt auch noch Rohstoffaktien braucht? Vielleicht tut es ja auch etwas anderes; quasi als kleine Beimischung. Nahrung, Telekomunikation und Medien; falls die o.a. Kennzahlen stimmen....

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Marx hatte eine (an der Praxis vorbeigehende) Vorstellung von „festen“ Werten von Geld und Gütern.
    Hätte er tatsächlich z.B. mal einen Betrieb geleitet, hätte er sich nie so etwas wie die „Mehrwerttheorie“ zusammengefaselt :boese:

    Ich habs jetzt nicht parat, aber es gibt eine Stelle im 'Kapital', wo Marx sinngemäß sagt: 'Die kapitalistische Kostenrechnung wird aufgemacht in Geld, aber die reale Kostenrechnung müßte man aufmachen in Arbeit', Das heißt, die späterer Gleichsetzung von Preis (in Geld) und Arbeitsaufwand für ein Produkt ist keineswegs so selbstverständlich aus Marx' Schriften herauszulesen, wie es später getan wurde


    Ich übersetze das Marx-Zitat jetzt mal so,wie ich es verstehe: Was die Gesellschaft insgesamt zur Verfügung hat, wird bestimmt durch die geleistete Arbeit. Denn nur durch Arbeit kann(!) mehr realer Wohlstand in die Welt kommen. Was der Einzelne zur Verfügung hat, läßt sich innerhalb dieses Rahmens aber beeinflussen durch Geld. Denn beim Handel vermehrt sich nichts: nach jedem Geschäft gibts genausoviel Ware und Geld wie vorher, aber beides wird anders verteilt. Die Fixierung auf Märkte (statt Arbeit) erscheint dann als eine Fehlorientierung, die eine Fixierung auf Verteilungskämpfe (statt auf Produktion) bewirkt.


    Zitat

    Wagenknecht hat sicherlich mit Etlichem Recht, aber natürlich ist es keine konstruktive Kritik: Der Offenbarungseid kommt schnell, wenn man selbst mal in irgendeiner Verantwortung steht. Siehe Lafontaine und Gisy. Es gibt nun mal etliche ökonomische Realitäten (z.B. die Internationalität der Märkte - und die Marxisten sind doch Internationalisten :P ), die sich nicht mit Wunschdenken außer Kraft setzen lassen.

    Der klassische Marxismus hat sich auf den speziellen Verteilungskampf zwischen 'Arbeit und Kapital' konzentriert, eine nachvollziehbare Folge des Frühkapitalismus, im Grunde aber nichts anderes als heutige BWL, die untersucht, wie der eine aus dem anderen möglichst viel rausschlagen kann per Preisbildung. Egal ob national oder international.


    Durch EM-Sparen vermehren wir übrigens auch nichts. Wir sichern uns nur persönlich etwas(!) besser ab als andere (d.h.auf deren Kosten).


    Gruß
    Klaus_H.

  • Naja, Klaus, es gibt vor allem sinnvoll eingesetzte Arbeitskraft, sinnlos eingesetzte Arbeitskraft und destruktiv eingesetzte Arbeitskraft.


    Beispiele: Bürokratische Knüppelschmeißer, Bauarbeiter auf einem totgeborenen Immoprojekt.


    Der "Wert" der Arbeit ist Null bis eher negativ und daher grundsätzlich überbezahlt; ganz gleich, wie ausgebeutet sich der Malocher/Bürohengst fühlt.


    Die Fähigkeit des Unternehmers im positiven Sinne ist, die ihm anvertraute Arbeitskraft effizient zu organisieren und später auch zu vermarkten. Diesbzgl. gibt es himmelweite Unterschiede, paar Prozent "Profit" spielen nicht die Rolle, bzw. sollten (positiver) Anreiz sein für gute unternehmerische Leistungen.


    Bei Marx war mir irgendwo alles zu "fix", auch der Wer der Arbeitskraft.


    Darüber hinaus gibt es noch ein paar Punkte, z.B. die hohen Einmalkosten (Entwicklung, Marketing) und geringen Vervielfältigungskosten, auch das wird bei Marx nicht gewürdigt.


    Sinnlos und sogar gesamtgesellschaftlich äußerst spaltend/schädlich ist das Dogma von den "Verteilungskämpfen". Als ob die zur Verfügung stehende Gütermenge irgendwo "fix" oder begrenzt wäre (das ist sie dann tatsächlich in der sozialistischen Mangelwirtschaft [smilie_happy] - nie im Kapitalismus).
    Zig "Gerechtigkeitskämpfer" wenden hierfür ihre Energien auf.


    Einfacher wäre es, einfach einen größeren Kuchen zu backen ^^
    Aber manche Leute haben nie "Backen" gelernt ;) - und lassen sich halt lieber von der "Verteilungsindustrie" alimentieren.

  • Eines steht fest:


    Wenn heimlich gigantische Beträge dadurch aus Staatsanleihen abgezogen werden,
    dann werden diese anderswo wieder auftauchen?


    Nicht unbedingt.


    Was beispielsweise wäre, wenn Banken mit ZB-Kohle Bonds gekauft haben,
    und nun über den Bondmarkt, diese Bonds an die annonym kaufenden ZB´s
    zurückgeben und anschließend ihre ZB-Kredite rückführen?


    Das dürfte bei den PIGGS der Regelfall sein. Dann passiert..... garnichts.


    Bei Versicherungen und Rentenfonds ist das ähnlich.... die dürfen garkein
    Gold physisch kaufen, und keine oder nur stark begrenzte Direktinvestments in
    Rohstoffe, Immos oder Aktien tätigen......


    Wenn die flüchten, passiert zwar etwas, aber nichts, was direkte Auswirkungen
    hat. Wahrscheinlich kaufen die Fonds oder ETF´s oder Papiergold oder sowas.....


    Anders schaut es aus, wenn Privatpersonen Wertpapiere verkaufen und
    sich anschließend ihre Erlöse auszahlen lassen und damit einkaufen (Immos, Edelmetall,
    Aktien usw. oder Gegenstände des langlebigen / gehobenen Konsums) kaufen.


    Die erzeugen dann nämlich NACHFRAGE nach irgendwas....


    Und zwar Nachfrage, die es nicht gegeben hätte, wenn alles in Ordnung wäre.


    Und solange das nicht massiv passiert, "funktioniert" das perfide Betrugssystem
    weiter. Nicht mehr so, wie vor 5 oder gar 10 oder 20 Jahren.....
    aber es funktioniert. Wenn auch immer mehr schlecht, als recht.


    Also: langsames Siechtum bis.... ja, bis zum B A N G


    von dem keiner weis, ob und wann und wie der kommt.


    Nur Eingeweihte wissen überhaupt, dass es so, wie es derzeit läuft
    nicht mehr 10 Jahre oder länger weitergehen kann.


    Auch keine 5 jahre.


    Die Alermeisten glauben, dass "es" sich irgendwann wieder
    beruhigen wird......


    Dafür aber läuft diese Krise schon viel zu lange.


    1971/1972, 1979/80, 1987, 1997/98 2002 usw....


    das war im Vergleich dazu alles sehr, sehr kurz.


    Diese Krise läuft seit 2006 (subprime, Mortage lender Inplodeometer,
    Leute, die schon länger dabei sind, erinnern sich gewiss).....
    ....und ist immer noch nicht vorbei.


    Erstmalig ist eine wirklich große Bank hops gegangen.


    Mehrere Länder haben zuerst mehrfach für ihr Bankensystem garantiert,


    dann sogar mehrfach für andere Länder.


    Das hier hat eine völlig andere, viel gewaltigere Dimmension, als die
    im Vergleich dazu klein, harmlos und überschaubar erscheinenden
    "Krisen" zuvor.


    Allein die geforderten 1,5 Billionen für den "Rettungsschirm"....
    das is tmehr, als D seit 1948 (ohne Bankenrettungen wohlgemerkt)
    an direkten Staatsschulden angehäuft hat.....


    Diese 1,5 Billionen das wäre noch 2003 mehr Gold gewesen,
    als jemals gefördert worden ist, wenn man mal von 150.000 Tonnen und etwa
    8.000 bis 9.000 € das Kilo im Jahr 2003 ausgeht.....

  • Nehmen wir mal ein bekanntes Beispiel: die Erzeugung von Oliven zur Verwendung als Lebensmittel. Wird allgemein mehr gearbeitet, entstehen mehr Oliven, entsteht bei ihrer Produktion und im Lebenshandel mehr Profit, werden mehr Löhne gezahlt, und davon können am Ende mehr Oliven (und andere Produkte) gekauft und gegessen (konsumiert) werden. Mehr Investitionsgüter entstehen natürlich auch, und davon wächst alles weiter. Alles in Butter und so stellen sich die verschiedenen Formen von Wirtschaftswissenschaft die Welt vor: alles wächst synchron, harmonisch und ausbalanziert. Nur was die gerechten oder optimalen Preise (und damit die gerechte oder optimale Verteilung) sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die einen glauben, utility müsse maximiert werden (derzeit die Mehrheit), andere glauben, die Profitrate müsse sich ausgleichen und dritte glauben, das solle sich an Arbeit orientieren.


    Jetzt lassen wir Zustände einreißen, in denen Oliven nicht gegessen, sondern vernichtet werden und zwar der Einfachheit halber (über EU-Praxis hinausgehend) alle. Was bleibt dann übrig von dem schönen Gebäude? Nichts. Es könnte unendlich lang gearbeitet werden, aber es würde nie Oliven geben, denn mit jeder Verdoppelung der Erzeugung würde sich auch die Tätigkeit in den Vernichtungsanlagen verdoppeln. Verdoppeln würden sich aber die Umsätze und Profite der Olivenerzeugungs- wie -vernichtungsindustrie und damit fällt die Kostenrechnung in Geld (sinnvoll, profitabel, wir müssen jede Chance zur Umsatzausweitung wahrnehmen) total auseinander von der Kostenrechnung in Arbeit (und Ressourcen). Von letzterem Standpunkt ist die gesamte Tätigkeit zu 100% Verschwendung und soweit dabei noch Ressourcen verbraucht werden,ist sie destruktiv. Woher kommt nun das Einkommen der Olivenerzeugungs- und vernichtungsunternehmer und -arbeiter? Ganz einfach, per Geldzuweisung (Umverteilung) von denen, die noch etwas nutzbares erzeugen.


    Wegen dieser Schizophrenie verdoppeln sich heimlich die Bedeutungen aller Begriffe. Effizienter oder mehr arbeiten ist 'sinnvoll', 'produktiv' usw. vom Standpunkt betrieblichen Kostenrechnungen der Olivenbranchen (in Geld) , aber 'unproduktiv', 'sinnlos' und sogar verschwenderisch (mit formal negativer Produktivität) bei einer Gesamtaufrechnung von Arbeit bzw. verbrauchten Ressourcen gegen das Ergebnis in konkreten Produkten. Je mehr, desto weniger! Aus dieser Perspektive sollte man das Ganze einstellen, den Olivenarbeitern ihren Lohn für Dauersiesta zahlen, den Unternehmern und Managern ihre Gewinne und Boni für die Organisation der Siesta und ggf. den Politiikern ihre Schmiergelder direkt als Gehaltserhöhung.


    Wer nicht an Oliven glaubt, kann stattdessen auch an Abwrackprämien, Stuttgart21, Rüstung und ähnliches denken.

    Zitat

    Bei Marx war mir irgendwo alles zu "fix", auch der Wer der Arbeitskraft.


    Darüber hinaus gibt es noch ein paar Punkte, z.B. die hohen Einmalkosten (Entwicklung, Marketing) und geringen Vervielfältigungskosten, auch das wird bei Marx nicht gewürdigt.

    Das letzte ist ein wichtiger Punkt.Spätestens bei geistiger Arbeit wird das schöne Prinzip des völlig oder annähernd linearen Zusammenhangs zwischen Aufwand (egal ob Materialaufwand, Arbeit oder Büroquadratmetern) und Ergebnis obsolet, das Kostenrechnungen' aller Typen zugrundeliegt. Denn ein Erfinder wird niemals dieselbe Arbeit exakt wiederholen und schon gar nicht wird er in doppelter Arbeitszeit zweimal dasselbe erfinden. Das macht schon die Quantifizierung von Arbeit selber problematisch,


    Ich bin kein Marx-Experte, der im Detail nachvollziehen könnte, welche Bedeutung bei Marx welche Stelle hat und ob er 'wirklich das gesagt' und das 'auch wirklich so gemeint' hat. Die Streitereien darüber sind uferlos, und werden es vermutlich bleiben, denn es ist kaum vorstellbar, daß jemand mit dieser Biographie nicht selber immer wieder mal seine Sichtweise revidiert hat. Vor allem wenn er ais Hauptthese vertritt, daß alles aufgrund der eigenen Dynamik sein Ende haben muß. Stellen bei Marx wie die von mir erwähnte lösen das für mich quasi innerhalb der eigenen Theoriebildung ein, eine Fähigkeit, die der etablierten Wirtschaftswissenschaft völlig abhanden gekommen ist.


    Zitat

    Sinnlos und sogar gesamtgesellschaftlich äußerst spaltend/schädlich ist das Dogma von den "Verteilungskämpfen". Als ob die zur Verfügung stehende Gütermenge irgendwo "fix" oder begrenzt wäre (das ist sie dann tatsächlich in der sozialistischen Mangelwirtschaft [smilie_happy] - nie im Kapitalismus).
    Zig "Gerechtigkeitskämpfer" wenden hierfür ihre Energien auf.

    Schädlich wird es, wenn man 'den Bösen' sucht, statt den Sinn des Konkurrenzkampfs also solchen zu hinterfragen, nachdem es lange schon viel mehr als 'genug' von allem gibt. Bzw. gäbe, wenn man mehr in Rechnung stellen würde, inwieweit irgendeine Aktivität am Ende etwas sinnvolles hervorbringt bzw. dazu beiträgt..Die Konkurrenz kann dieses Problem nicht lösen. Ob der obige Olivenproduzent oder einer von vielen miteinander konkurrierenden Olivenprodizuzenten etwas im materiellen Sinn 'sinnvolles' tut, entscheidet sich daran, ob die Oliven am Ende gegessen oder eingestampft werden, Das kann er aber heute gar nicht beeinflussen, häufig noch nicht einmal wissen. Alles, was er sieht, ist die Absatzchance, und der jagt er nach mit allen Kräften und Ressourcen, die er zur Verfügung hat..


    Zitat

    Einfacher wäre es, einfach einen größeren Kuchen zu backen.
    Aber manche Leute haben nie "Backen" gelernt ;) - und lassen sich halt lieber von der "Verteilungsindustrie" alimentieren.

    Je größer der materielle Reichtum wird, desto einfacher wird die Bedienung per Umverteilung gegenüber der Produktionsteigerung (die Frage nach dem 'sinnvoll' der Produkte lassen wir hier mal weg.). Eine einfache Überlegung nach marginalistischen Grundsätzen, aber mit einer positiven statt negativen zweiten Ableitung der Nutzenfunktion, zeigt, daß dann die Zahl der Betriebswirte gegenüber derjenigen der Ingenieure unbegrenzt anwächst und ebenso die Zahl der Sozialtrickser gegenüber der Zahl derjenigen, die was 'sinnvolles' lernen und tun wollen. Und die Bedeutung der Banken gegen derjenigen der Industrie, und die Anzahl korrupter Beamter gegenüber korrekten usw. usw.. Ich schätze diese Verhältnisse mittlerweile auf irgendwo zwischen 1:1 und 4:1. Genau läßt sich das nicht angeben, weil man ja vorher insbes. überlegen müßte, was man als 'sinnvoll' akzeptieren will. Bei Projekten wie Olivenvenrichtung fällt mir eine Antwort vom Typ ja/nein relativ leicht, bei solchen vom Typ S21 wird sie differenzierter ausfallen müssen.


    Gruß
    Klaus_H.

  • Es muß schon was passiert sein. Jemand muß ihnen die Bonds abgekauft haben, statt was anderes zu kaufen. Wo, läßt sich abstrakt nicht sagen, aber irgendwo ist dadurch die Nachfrage geringer, als sie sonst wäre (und von irgendeinem Ökonomen vorausberechnet wurde). Dadurch werden irgendwo Märkte (Preise) beeinflußt, wodurch irgendwer einen Gewinn machen kann, der sonst nicht entstanden wäre. Und irgendwer anders muß den korrespondierenden Verlust einstecken.


    Der Nulleffekt tritt nur auf, wenn die Bonds ursprünglich von der ZB (oder X) gekauft und wieder an die ZB (oder X) zurückgegeben werden UND sich in der Zwischenzeit nichts im Preis- und Zinsgefüge getan hat. Dann gäbe es allerdings auch kein Motiv für irgendeine Transaktion, außer zwei Akteure ändern zufällig ihre Meinung zur Lage exakt spiegelbildlich zueinander. Aber warum sollten sie das bei total stabilen Verhältnissen tun?. Der aktivste Handel passiert deshalb immer dann, wenn deutliche Trends laufen, aber die Lage verschieden interpretiert werden kann.

    Zitat

    Anders schaut es aus, wenn Privatpersonen Wertpapiere verkaufen und
    sich anschließend ihre Erlöse auszahlen lassen und damit einkaufen (Immos, Edelmetall,
    Aktien usw. oder Gegenstände des langlebigen / gehobenen Konsums) kaufen.


    Die erzeugen dann nämlich NACHFRAGE nach irgendwas...

    Und die Geldsumme, mit der ihnen irgendwer die Bonds abgekauft hat, fällt irgendwo anders als Nachfrage aus. Sollte es zufällig an derselben Stelle sein, passiert (in Geldwerten gerechnet) nichts. Sollte es aber woanders sein, kann sich das Preisgefüge ändern und damit Vermögensverschiebungen entstehen, wodurch im schlechtesten Fall einer (viele, eine Branche). pleite gehen kann.


    Gruß
    Klaus_H.

  • Gute Denkansätze, Klaus!


    Mir fehlt grad die Muse, näher darauf einzugehen, erinner' mich mal gelegentlich dran ;)


    Ach ja, wenn ich von "sinnvoll", "produktiv" o.ä. rede, dann nehme ich immer die volkswirtschaftliche Perspektive ein. Das Prinzip Partikularinteresse vor Allgemeininteresse ist leider eines der großen BRD-Übels und gilt ganz unabhängig von der Links-Rechts-Oben-Unten-Schiene.


    Gruß Milly

  • Zitat

    Diese Krise läuft seit 2006

    2003 - wurde bereits eine kritische Situation erreicht.
    Damals deregulierte man die Märkte in DE, um einen Kollaps zu verhindern...


    An sich fing der Prozess ca. 2000 an. 2001 kam der Euro, was sicher kein Zufall war.
    10 Jahre ging es also seitwärts - real aber abwärts.


    Man sagte: es gibt nur 2% Inflation, um die Rente, AL usw. nicht ausufern zu lassen.
    Man produzierte gigantische Kredite und Schulden. Real verarmte das Volk.


    Es kommt, wie es kommen muß: ein massiver Krach

  • siehe http://www.nzz.ch/finanzen/nac…konjunktur_1.8663065.html


    Es wird zwar auch erwähnt, dass die Gelehrten sich über die Interpretation nicht einig sind, jedoch suggeriert die NZZ die Auffassung, dass der Renditeanstieg in Verbindung mit steigenden Aktienmärkten und einem "schwachen" Goldpreis als ein positives Konjunktursignal zu werten sei.


    Wenn dann die USA schlußendlich noch Ihre Ausgaben in den Griff kriegen wird alles gut...

  • An sich fing der Prozess ca. 2000 an. 2001


    Und seitdem bin ich am Grübeln, was sich da in der Welt so grundlegendes verändert hat. Vielleicht kann mir jemand helfen...? Was genau ist damals geschehen?


    Es ist schon sehr auffällig:


    - Seit 200/2001 steigt der Goldpreis ohne große Rücksetzer
    - Übereilte Einführung des Euros
    - Anschläge vom 11.9.2001
    - Liberalisierung des Finanzsektors, so dass Banken Tun und lassen konnten, was sie wollten
    - Anstieg der Staatsschulden in vielen Ländern überproportional stark
    - Einführung Agenda 2010
    - Auslandsmandate für die Bundeswehr werden obligatorisch
    usw.

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