Ich find das Interview nicht schlecht. Auch für Goldbugs.
a) Es wird die Bedrohung des Geldsystems in der 1.Hälfte der Diskussion von den Geldfuzzis abgewunken. Aber das glauben die Zuschauer sicher nicht.
b) Der ölige Friedman ist vielen sicher nicht sympathisch. Und sein Argument, "er als Philosoph" setzt ja diesem mallorcabraunen Ballermann die Spitze auf. Die Argumente der Goldfuzzis waren jedenfalls eindeutig und unmißverständlich. Deswegen ist ja Friedman denen dauernd ins Wort gefallen, weil ihm in dieser Öffentlichkeit (!) die verbreiteten Wahrheiten nicht passten.
c) Gefährlich ist natürlich dieser Finanztestler, der erstens eigentlich nur seine Domäne - nämlich die Geldprodukte, wild, aggressiv und geschickt verteidigt hat. Zweitens aber die Goldbesitzer, die nur ihr Vermögen retten wollen, als Zocker darstellt. Die Goldfuzzis haben ja nie den Geldvorteil als Zockerei als Hauptargument dargestellt, sondern nur Vermögensrettung durch Goldkauf.
Die dumpe Masse könnte sich aber da ein falsches Argument ziehen, daß wenn das Geld-Schneeballsystem schließlich kracht, die Goldzocker schuld seien. (Erinnert an Nero und den Brand Roms.)
Deswegen ist die Verbreitung der wirtschaftl. Zusammenhänge, wie durch das Gedicht von dem Professor aus Wien, für uns existenziell.
So find ich es besser lesbar:
Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen. – Echt famos!
Leichter noch bei solchen Taten,
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.
Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.
Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken
- auch die Spekulantenbrut ***
zittert jetzt um Hab und Gut!
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man* doch in jenem Land
die Regierung in der Hand. (*FED ist gemeint.)
Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und – das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!
Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.
Aber sollten sich die Massen
dies mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird einfach Krieg gemacht.
*** Hier seh ich den Finanztestler angesiedelt. Der Friedman ist eher ein "Geldelite"-Schmeichler .
In einer Zeitung wurde bereits versucht, dies Gedicht als "Schüttelreime" lächerlich zu machen.
DAS IST DAS EINZIGE MITTEL, DAß SIE HABEN: JEMANDEN PERSÖNLICH LÄCHERLICH MACHEN.
ANDERE ARGUMENTE, sachliche (!!!!) haben sie nicht. Die Wahrheit spricht absolut gegen sie.
...