Sachwertdiversifikation mit Automatikuhren

  • Hat schon mal jemand darüber nachgedacht neben Gold und Silber in Automatikuhren wie Rolex und Co. zu investieren? Ich meine als reine Ergänzung zu seiner Sachwertanlage EM und Immo.
    Klumpenrisiko gilt es zu vermeiden habe ich mal gelernt.


    1) So eine Rolex hat den Vorteil man trägt Sie direkt und erfreut sich jeden Tag an ihrem Anblick. Zeitmesser und Schmuckstück in einem. EM liegt (leider) nur im dunklen Keller
    2) Die letzten Jahre brachten eine sehr gute Performance mit rund 10% p.a. Preissteigerungen seitens Rolex z.B. Klar, die Frage ist wie lange geht das weiter, die Frage stelle ich mir bei Gold aber auch. Jedenfalls muß man lange nach Sachwertalternativen suchen die so eine Preissteigerung generiert haben
    3) Eine Uhr ist ein Sachwert und keine Nullen auf dem Girokonto genau wie Gold und Silber - Uhren bringen zwar keine Zinsen und man kann sie nicht essen - Gold auch nicht ;)
    4) Bei einer großen Krise kann ich mir vorstellen das sich auch solche Gegenstände wie bekannte Uhrenmarken als Tauschmittel neben AG/Au eignen. Man sagt eine Rolex stellt eine eigene Währung auf der ganzen Welt dar.


    Wichtig ist natürlich die richtige Marke auszusuchen. Hier eignen sich besonders Rolex und Patek Philippe. Bei anderen Marken wäre ich vorsichtig.


    Ich kann mir jedenfalls vorstellen anstatt 5 Krügerrands auch mal eine Submariner Stahluhr in den Safe zu legen und abzuwarten. Man sollte schon längerfristig denken aber das wäre bei EM auch der Fall. Die Preisschwankung bei Uhren ist auf jeden Fall nach unten extrem abgesichert. Silber von 50 Dollar auf 25 Dollar haben wir erlebt und ist fast schon normal. Eine ungetragene Submariner steigt im Endeffekt langsam aber sicher nur nach oben. Wie gesagt ich will nicht für Automatikuhren im Goldseitenforum missionieren sondern nur einen Denkanstoß für Alternativinvestments im Bereich Sachwertanlage geben.

  • ...sind hier manchmal etwas unterrepräsentiert und wenig diskutiert....


    Ich bin zwar ein neuer Schreiber, aber alter Leser und erinnere mich dunkel daran, daß es mal den Beginn einer Diskussion gab mit dem Schwerpunkt edelmetallhaltige Orden+Ehrenzeichen (Platin, Gold, Silber...).


    Dieser Ansatz wurde entweder ignoriert doer komplett zerlegt mit unqualifizieerten Äußerungen - kann mich nicht mehr so genau erinnern. :hae:


    Offensichtlich war für mich aber ein sehr geringes Interesse hier in der Community, über solche Alternativen nachzudenken.


    Ich finde Deinen Ansatz sehr gut und wünsche mir diesmal eine sehr rege Diskussion.

  • für den einen oder anderen macht es sicherlich keinen großen unterschied, ob er 100 oder 105 Goldis im Tresor rumfliegen hat - hier finde ich den gedanken der diserfizierung gut, mir wurde es manchmal auch zu langweilig immer und immer wieder das gleiche zu kaufen und habe mir auch gedanken gemacht was wären alternativen.


    wenn dir eine solche uhr freude bereiten würde...warum nicht. ich bin zwar kein fan von uhren, da ich sie nicht trage und auch kein kenner von uhren, aber einen gewissen wert wird eine rolex sicherlich immer haben. was das wertsteigerungspotenzial angeht, da kann ich keine qualifizierte einschätzung abgeben, das können andere besser, aber vom grundgedanken her kann ich deine gedanken nachvollziehen und insbesondere bei größerem vermögen was investiert werden muss durchaus auch sinnvoll.


    ich für meinen teil habe angefangen in edelmetallaktien zu diserfizieren. hier sind die kursschwankungen zwar noch extremer als bei physischem metall, aber wenn das ganze mittelfristig ausgelegt ist sollte es schon passen

  • Bekomme ich denn eine Automatik wieder seriös zum laufen, wenn sie einmal steht.


    Persönlich habe ich mit Ecodrive Uhren aufgerüstet.


    Ich hoffe, diese funktionieren ausreichend lange.


    Da sie auch keine künstlich Energie benötigen, halte ich diese ggf. auch für eine Alternative.

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • ich finde die idee mit den uhren gut. man(n) muß aber tunlichst drauf achten was man für modelle kauft, davon hängt die "rendite" maßgebend ab. rolex sportmodelle in edelstahl waren bisher immer ne gute idee, goldene weniger. auch alte patek philippe modelle erzielen auf auktionen regelmässig höchstpreise....es empfiehlt sich also genau zu überlegen/recherchieren bevor man auf einkaufstour geht.....

  • Ich trage auch gerne schoene Uhren (meine Eltern hatten sich damit beschaeftigt), aber nur die allerwenigsten bringen eine Wertsteigerung oder wenigstens eine Werterhaltung (Inflationsbereinigt) , naemlich nur welche mit streng limitierten Auflagen oder sehr alte Uhren.
    Als Beispiele: eine Patek Ellipse in Gelbgold, Anfang der 90er kostete so weit ich mich erinnere 16000 DM neu, heute, gebraucht aus dieser Zeit bekommt man die fuer 5000-7000 EUR, soweit zur Werterhaltung. Eine Breitling Patrouille de France Old Navitimer die auf 1000 Stueck limitiert war, hat sich Inflationsbereinigt gehalten, kostet heute ca soviel wie damals aber in EUR (also von ~4500 DM auf 4500 EUR).
    99% der Uhren sind Gebrauchsgegenstaende, nur eine Handvoll sind wirklich "Investment grade", und da muss man sich sehr gut auskennen, und das Geld dazu haben. Ich falle in die erste Kategorie und erfreue mich der schoenen Uhr, zum investieren gibt's Au/Ag. Es ist wie mit Oldtimer Autos, die die "Investment Grade" sind, sind alte Ferraris, 300SL mit Fluegeltueren, 507er, alles Autos die im 6 oder 7 Stelligen Bereich liegen...
    Bei EM gibt es keine Schwelle: ob man 1/4 Unzen sammelt oder 12kg Barren, die Wertsteigerung/Erhaltung ist die gleiche (in % natuerlich :) )

  • Genau diese Frage (mit derselben Uhr) beschäftigt mich nun auch schon seit Monaten. Ich persönlich werde das so machen, dass ich kein au/ag verkaufe, um Uhren zu invesitieren, sondern kurzfristig anstatt au/ag zu Kaufen, das Geld anspare, um mir dann die Uhr leisten zu können.


    Wie schon in anderen Threads mehrfach betont, darf man nicht vergessen, dass man abseits der Krisenvorbereitung und Schwarzmalerei auch noch ein Leben zu führen hat und man dieses nicht vernachlässigen darf. Für den Fall der Krise ist die EM Vorsorge (gepaart mit anderen vorsorgen --> siehe Lebensmittel-/Survivalthread) zwar absolut empfehlenswert, doch habe ich das Gefühl, dass wir (mich eingeschlossen) im Fall, dass es zu unseren Lebzeiten keine wirkliche Krise gibt, das EM unangetastet im Tresor lassen und an unsere Erben weitergeben. Für diesen Fall ist eine schöne und hochwertige Uhr ein guter Kompromiss, ist es doch etwas, das ich mir gerne anschaue, was mir Freude bereitet, aber trotzdem einen bestimmten Wert aufweist.

  • ECU
    Ich ziehe meine Patrouille de France jeden Tag auf, das geht auch, man darf es nur nicht vergessen ;) Wenn man sie gut behandelt (ich trage sie Tag ein Tag aus, nur nicht im Wasser und in der Dusche), braucht sie nicht einmal zur Revision. Wenn man aber Millisekunden genau sein will, braucht man eine Funkuhr/Quartz Kombi...

  • .

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mithras () aus folgendem Grund: Doppelpost

  • Wenn so eine Uhr Freude bereitet, bitte gerne. Das ist dann aber unter Konsum zu verbuchen und nicht unter "Investition".
    Als Anlageobjekt würde ich das niemals sehen.
    Das geht zu 99% in die Hose, genauso wie bei Oldtimer, Kunstgegenstände, Diamanten & Co.


    Da muss man schon absoluter Profi sein, um damit wirklich Gewinn machen zu können.


    Eine Geldanlage sollte auch immer fungibel sein und das sind o.g. Dinge sicher nicht.

  • man kann sich ja "spaßeshalber" mal die Wertentwickluing von namhaften Taschenuhren ansehen
    die war die letzten Jahre sehr unerfreulich, ohne daß ich jetzt genaue Zahlen nennen kann
    ist halt ein Sammelgebiet und da ändern sich die Trends auch mal
    (da will ich gar nicht von Briefmarken oder Telefonkarten anfangen)
    zusätzlich ist eine teure Uhr dann im Zweifelsfall nicht so einfach gut zu verkaufen, denn man muß dann erstmal den potenten Privatkäufer finden, der den aktuellen Martwert bezahlt
    bei Gold ist der Spread auch im Profihandel sehr klein, weil Gold extrem liquide ist
    beim Uhrengebrauchtprofihandel sicher etwas größer
    und selbst wenn man Zeit hat: auch bei Auktionen gibts heftige Gebühren


    EDIT: fungibel triffts mit einem Wort, kannte ich bis eben nicht

  • Wäre ebenfalls an weiteren / zusaetzlichen Beispielen interessiert, weil:


    Sachwertdiversifikation mit Automatikuhren
    ist meiner Ansicht nach etwas fuer Liebhaber - demzufolge hoechstens auch noch fuer versierte Schnaeppchen-Jaeger.


    Ich trage ueberhaupt keine Uhr - und das nicht nur weil ich mir meine Wunsch-Modelle nicht leisten kann ; )
    sondern weil ich mich grundsaetzlich nicht von den zeitlichen Vorstellungen anderer stressen lassen will...


    neben der ueblichen Sonnen-Orientierung - habe ich realtiv verlaesslich festgestellt:
    falls die Voegel morgens noch nicht zwitschern ist es noch vor 4 Uhr ; )
    sobald die Muecken anfangen zu beissen ist es eher schon so 17-19 Uhr ; ))
    bei Kneipen-Besuchen frage ich ab und an wie spaet es ist - ist dann immer +/- 10 Minuten 0 Uhr Mitternacht ; )))


    Nun denke ich mir eine krisertaere Situation - wen juckt es dann wie spaet es ist ?
    Oder wer wuerde irgendetwas fuer einen Zeitmesser geben - ausser der Schnaeppchen-Jaeger einen Bruchteil des Wertes ?


    Wer mir jetzt mit "brauche ich auf Arbeit" kommt - macht sich doch was vor...
    jeder Computer hat 'ne Uhr - in jeder Fabrik-Halle haengt auch eine...
    am Bahnhof oder so sowieso, und wer dauernd zu spaet kommt - dem hilft das Teil auch nicht wirklich ; )


    Also: "habe ich gerne" lasse ich wirklich liebend gerne gelten oder durchgehen -
    "Sachwertdiversifikation" halte ich eher fuer ein PR-Geruecht der Hersteller oder Haendler ; )


    nur so meine 30 Sekunden dazu ; )
    (ja doch sicher kannte ich mal nen Uhrmacher und habe dessen Schaetze bewundern duerfen -
    immer wenn man 'drauf kuckt - isses bloss spaeter als vorher, vorausgesetzt das Teil funktioniert ; ))

  • ging doch weniger um Krise als um Diversifikation
    also um den fall, daß sich alles weiter so hinschleppt
    oder die eigentliche Krise abgearbeitet ist
    für die Krise hat er ja schon Edelmetalle
    trotzdem finde ich technische Spielereien wie Oldtimer und Edeluhren ziemlich sperrig,unflexibel, trendabhängig

  • Ich verlinke mal auf die folgende Preishistorie:
    http://www.minus4plus6.com/PriceEvolution.htm


    Das ist Theorie, eine vergleichbare Liste kann man für Gold, Silber, Tupperdosen und Toilettenpapier ebenfalls erstellen. Problem ist und bleibt die Akzeptanz und da ziehen Uhren nunmal den Kürzeren. Vom Erhaltungsgrad will ich garnicht anfangen, Tragespuren dürften da wohl schmerzhafte Verluste zur Folge haben.

  • Generell gehört das auch zu meiner Strategie, einen Teil der Edelmetallbestände in Form von Sammelobjekten zu asservieren.
    Bei Gold würde cih allerdings keine hochwertigen Automatik-Uhren nehmen, der spread zwischen Metallwert und Handelswert ist enorm hoch, zumal auch insbesondere Luxus-Uhren in den letzten paar Jahren stark an Wert gestiegen sind. Da kann es auch passieren, dass Gold sich verdoppelt und der Preis von Rolex-Uhren in der Stagflation abnimmt.
    Ein anderes Gebiet sind Gold-Taschenuhnren zwischen 1860 und 1920, da wird in den letzten paar Jahren viel zum reinen Schmelz- oder zumindest Goldwert gehandelt. Das halte ich vom Chance-Risiko-Verhältnis für optimal; wenn dieses Sammelgebiet eines Tages wiederentdeckt wird, so sind wegen der Schmelzorgien viel weniger Stücke auf dem Markt, eine entsprechende gute Rendite könnte daraus resuliteren.
    Und wenn auch in 20 Jahren die Dinger niemand sammelt, ist es auch nicht schlimm, der Goldwert bleibt.
    Wie immer bei solchen "Spezialgebieten" ist allerdings etwas Fachwissen Voraussetzung. Die Händler übertreiben beim reinen Goldgewicht von Taschenuhren gerne. Wenn man nicht gerade Uhrmacher ist und so ein Teil ohne Schaden zerlegen und zusammenbauen kann, kann man die Angaben zum Goldgehalt nur mit dem Bolzenschneider überprüfen.

  • Hauptanstoß für den Thread war für mich dieser interessante Bericht im Ersten - Ratgeber Geld:


    http://mediathek.daserste.de/s…s-geldanlage-?buchstabe=R



    Wenn würde ich auch eher in Richtung Stahluhren tendieren, der Thread bei Gold/Weißgoldmodellen ist in der Tat sehr hoch. Übrigens als Antwort zu einem Post hier. Gerade Rolex Uhren unterliegen keiner radikalen Veränderung und bei der Modellpflege geht es meist sehr moderat zu. Gerade weil sie seit Jahrzehnten begehrt sind werden hier keine Experimente von den Schweizern unternommen. Siehe z.B. eine Submariner im Jahre 1960 und heute 50 Jahre später. Das diese Marke einem Trend unterliegt kann man nicht sagen. Da verhält es sich fast wie mit der guten alten Nivea Creme ;)

  • Rolex Standardmodelle können als Wertanlage durchaus funktionieren wenn man sie günstig genug einkauft.


    Mit einer Datejust (II?) oder einer Submariner ohne großartige Sperenzchen kann eigentlich nicht viel passieren. Außer das sich die Mode so ändert das kaum einer mehr sowas haben will. Allerdings sind das Modelle mit einer rel konstanten Nachfrage über Jahrzehnte.


    Mit anderen Marken funktioniert sowas recht schwer.

  • Tilo
    nene geht um Sach-WERT-Diversifikation (jetzt klaube ich selbst die Worte...sorry ; )


    und die lieben Zeitmesser sind halt bereits durchaus mit Liebhaber-Preisen belastet,
    was dann der Theorie eines realen Sach-WERTs meiner Ansicht nach entgegenspricht.


    Deshalb bleibe ich dabei, dass es sich meist eher um Haendler & Hersteller-Propaganda handelt -
    und man entweder ziemlich ausgefuchst oder halt wie immer gluecklich sein muss
    fuer tatsaechlichen Gewinn oder auch nur Wert-Erhalt ; )


    Rhein-Main-Gebiet
    kommt da doch fundiert rueber - man bedenke dort koennte eine Rolex auch gefragter sein,
    als z.B. in Hamburg oder Muenchen (reine Mutmassung) und "Material-Wert" Einkauf
    erziehlt in der Regel spaeter dann auch keine wirklichen Liebhaber- oder Sammler-Preise mehr;


    das Beispiel der 1.000er Auflage unversehrt 40 Jahre lang original verpackt mit Zerti aus dem Film -
    trifft wahrscheinlich wertsteigerungs-maessig auf alles andere ebenfalls zu (= etwa Lottogewinn ; )


    da kommt mir eine Kupfer-Kessel-Schnaps-Brenn-Anlage viel sinnvoller vor -
    bei quasi illegaler Benutzung waere auch noch direkt ein bisschen Spannung dabei ; ))


    weitere prima Vorschlaege ?

Schriftgröße:  A A A A A