Verfall des Hegemon USA

  • guten morgen...


    was ich mir so überlegt habe: welchen wechselkurs €/$ sehen fachleute (nicht experten) als gerade noch hinnehmbar an, damit euroland und der exportweltmeister nicht gänzlich den bach herunter gehen? vor wenigen monaten hatten wir schonmal das verhältnis von 1€ : 1,60$. wo wirds brenzlig?


    mfg
    schönen tag

  • wo es brenzlig wird kann ich nicht beantworten.




    wenn ich mir den USD Index ansehe, welcher gerade richtung süden abgedreht hat, werden wir bald wissen wo es brenzlig geworden ist.

    es ist gar nicht mehr so entscheidend wo der dollar steht. es dauert ohnehinnicht mehr lange, bis die amerikanischen verbraucher aufhören europäische produkte zu kaufen. dafür gibt es viele gründe:
    zunächst ist von obama ein gutes maß an protektionismus zu erwarten.
    zweitens erhöhen die amerikaner ohnehin ihre sparrate und werden dies noch deutlich verstärken, wenn sie erkennen, dass es kein v ist. die spanier machen es gerade vor und sparen ein viertel ihres einkommens. das kommt bei den amis auch noch.
    drittens wird man zusätzlich zu echten protektionistischen maßnahmen in den usa national aber vor allem auch lokal "buy american-aktionen" ausrufen. sowas funktioniert im patriotischen amerika viel besser als protektionismus. das erfordert einfach die wirtschaftliche entwicklung im land. ich kann den amis dafür nicht mal wirklich böse sein.
    das was dann noch als export von europa (eigentlich ja ohnehin nur deutschland) in die usa geht, ist sowieso nur unverzichtbares gut, das die amis selbst gerade nicht produzieren können. dafür werden sie den preis zahlen müssen, der gerade gefordert wird oder es eben bleiben lassen. da ist dann viel entscheidender wie der yen steht um einem preisvergleich mit den japanern standhalten zu können.

  • wo es brenzlig wird kann ich nicht beantworten.




    wenn ich mir den USD Index ansehe, welcher gerade richtung süden abgedreht hat, werden wir bald wissen wo es brenzlig geworden ist.

    Haengt davon ab, mit welchem Dollarkurs die Industrie langfristig kalkuliert hat. Kurzfristige Waehrungsschwankungen koennen auch gehedged werden, solange diese Derivate-Intsrumente nicht kollabieren.


    Langfristig produziert man eben mehr da, wo es billiger ist, z.B. in den USA oder in China. Die deutsche Autoindustrie hat ja schon Werke in diesen Laendern.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    • Offizieller Beitrag

    Ambrose Evans-Pritchard im Telegraph, auch mit einigen Stimmen:


    "You can date the end of dollar hegemony from China's decision last month to sell its first batch of sovereign bonds in Chinese yuan to foreigners....


    The new order may look like the 1920s, with four or five global currencies as regional anchors – the yuan, rupee, euro, real – and the dollar first among equals but not hegemon. The US will be better for it."


    http://www.telegraph.co.uk/fin…e-on-dollar-hegemony.html
    .


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    ;)


    .

  • Sie fuerchten Gefaehrdung ihrer Exportgeschaefte. Auch EZB will Dollar stuetzen.


    Asian central banks intervened heavily in the currency markets on Thursday to stem the appreciation of their currencies against the US dollar amid fears that their exports could be losing ground against China.
    ...
    Jean-Claude Trichet, European Central Bank president, issued a warning about the euro’s strength on Thursday and said that authorities on both sides of the Atlantic would “co-operate as appropriate”.

    http://www.ft.com/cms/s/0/1e89…ab49a.html?nclick_check=1

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Sie fuerchten Gefaehrdung ihrer Exportgeschaefte. Auch EZB will Dollar stuetzen.


    Asian central banks intervened heavily in the currency markets on Thursday to stem the appreciation of their currencies against the US dollar amid fears that their exports could be losing ground against China.
    ...
    Jean-Claude Trichet, European Central Bank president, issued a warning about the euro’s strength on Thursday and said that authorities on both sides of the Atlantic would “co-operate as appropriate”.

    http://www.ft.com/cms/s/0/1e89…ab49a.html?nclick_check=1


    Auch wenn wir in der Vergangenheit ein paar Dispute hatten, freut es mich, dass Du hier bist. Nur mal so :!:

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    Einmal editiert, zuletzt von Homm13 ()


  • Passt und hat Luft :thumbup: Ich wusste lang nicht wie die $ Rally initialisiert wird. Das dürfte der erwartetet Zünder für die Korrektur sein. Am 12.10 gehts los. Ich geh dann mal € short. Danke Tollar :love:

    Mit solchen Stützungsmaßnahmen können sie die Dollar-Shorter aussqueezen.
    Normale Dollar-Besitzer, die in andere Währungen wechseln wollen, werden eine counter trend rally aber eher zum aussteigen nutzen.


    Falls die Notenbanken richtig viel Material hinstellen, führen die Stüzungsmaßnahmen eher dazu,
    die Dollar-Krankheit in alle Währungen der Welt zu schleppen: dann haben wir auch beim euro mehr importierte Inflation.


    Die einzige Währung der Welt, die nicht darauf achten muss, dass die Exportfähigkeit der Nation leidet, ist Gold.

    • Offizieller Beitrag

    "Politische Börsen haben kurze Beine"


    Der Fall des Dollar ist mehr oder weniger beschlossene Sache. Dafür spricht die eindeutige Haltung der BRIC und des IWF.


    Die Aktivitäten einiger Zentralbanken, soweit verständlich, werden den nahezu totalen Vertrauensverlust in dieses Fiatmonster nicht aufhalten können. Temporär ja, aber mE. nur für eine relativ kurze Zeit.


    Die Haltung und das Handeln der BRIC ist entscheidender, denke ich , als die der kleineren Handelsnationen, auch die der USA Vasallen in Europa.


    Grüsse
    Edl Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Mit solchen Stützungsmaßnahmen können sie die Dollar-Shorter aussqueezen.
    Normale Dollar-Besitzer, die in andere Währungen wechseln wollen, werden eine counter trend rally aber eher zum aussteigen nutzen.


    Falls die Notenbanken richtig viel Material hinstellen, führen die Stüzungsmaßnahmen eher dazu,
    die Dollar-Krankheit in alle Währungen der Welt zu schleppen: dann haben wir auch beim euro mehr importierte Inflation.


    Die einzige Währung der Welt, die nicht darauf achten muss, dass die Exportfähigkeit der Nation leidet, ist Gold.

    das ist das dollar-problem.
    andere währungen könnte man einfach verfallen lassen. beim dollar ist man trotz seines abschieds vom status der weltreservewährung gezwungen, zumindest halbwegs so schnell papier zu bedrucken wie die amerikaner. sonst muss man zusehen, wie der wert der eigenen währung gen himmel schießt und die exportindustrie zusammenbricht. die chinesen haben das sehr früh erkannt und einfach genauso viel neues geld geschaffen wie die amis. die japaner und europäer kommen auch noch dahin.


    das wirtschaftliche szenario ist deflationär, das politische ist inflationär.

  • Wenn ich solche Meldungen


    http://www.spiegel.de/wissensc…nik/0,1518,654036,00.html


    lese, dann frage ich mich, ob wir uns gegenwärtig im Jahre 1929 oder 1939 befinden. Das immer aggressiver auftretende Washington bereitet mir Sorgen. Die Lage muss absolut verheerend sein, wenn man verzweifelt Kriegsziele sucht.


    Was ist da los? Einerseits ein kraftstrotzender Militärriese, andererseits im Inland zerfallende Städte mit bankrotten Verwaltungen, die schon bei der Polizei sparen müssen.
    Erst dieser Woche wurde von einer amerikanischen Stadt berichtet, deren Sheriff 24 von 29 Angestellten entlassen und 5 von 7 Polizeiautos der Bank überlassen musste. Kollegen aus Florida schenkten ihm ein paar ausrangierte Polizeiwagen. Doch leider hat er kein Personal, welches diese Wagen fahren könnte. Die Stadt sieht aus wie nach einem Krieg. Verfall allerorten.


    Der Krieg als Ent-Schuldner aller Dinge? ;(

  • Sie fuerchten Gefaehrdung ihrer Exportgeschaefte. Auch EZB will Dollar stuetzen.


    Asian central banks intervened heavily in the currency markets on Thursday to stem the appreciation of their currencies against the US dollar amid fears that their exports could be losing ground against China.
    ...
    Jean-Claude Trichet, European Central Bank president, issued a warning about the euro’s strength on Thursday and said that authorities on both sides of the Atlantic would “co-operate as appropriate”.

    http://www.ft.com/cms/s/0/1e89…ab49a.html?nclick_check=1

    Nach Informationen von El Pais waren das die Notenbanken von
    - Südkorea
    - Thailand
    - Philippinen
    - Hong kong


    sie kauften entweder dollar oder dollar denominated assets


    http://www.elpais.com/articulo…o/20091009elpepieco_2/Tes

    • Offizieller Beitrag

    Diese Ziele für den USDX sieht Jim Whillie, dessen Artikel ich bereits im Goldsräd kommentierte.


    Ein Blick zurück: Als ich diesen Thread am 11,0.2005 hier eröffnete, lag der USDX bei 90,5. €:$ = 1,201
    Der prognostizierte Fall des $ auf 61 schien zuerst abenteuerlich, später weniger spektakulär.
    Ein Fall auf etwa 53 entspräche etwa €: $= 2:1!
    Dies wird auch von Koryphäen wie Sinclair und Dr Bandulet für möglich gehalten, aber sehen wir mal Whillie:


    "...BUT GOLD LEADS THE CURRENCY PARADE, as the Competing Currency War joins many currencies in the downward march. The ultimate long-term goal for the DX index is 53, with a pit stop at 67. The wretched USGovt finances and worsening insolvency of US banks will guarantee it. The only favorable factor working on behalf of US$ support is the almost equally horrendous condition of foreign currencies. The Dollar Carry Trade will ensure the US$ will decline without mercy, via leverage, those wondrous devices that have turned against their masters in the financial engineering laboratories. The Dollar Carry Trade assures both the end of the US$ as Global Reserve Currency, and the relentless decline in its value. It will resemble a Third World currency, all in time....."


    http://news.goldseek.com/GoldenJackass/1255032000.php


    Grüsse

  • Entgegen den offiziellen Verlautbarungen von Geithner & Co können die USA angesichts explodierender Schuldenlasten gar nicht wirklich an einem starken Dollar interessiert sein - das ist nichts weiter als leicht durchschaubare Propaganda. Das derzeitige Ideal wäre aus der Binnensicht der USA ein kontrollierter Verfall des Dollar auf leisen Sohlen, mit deutlichen Gegenrallys als Symbol der relativen Stärke. Aber kann es gelingen, die Gläubiger von einer solchen Strategie zu überzeugen - einen schleichenden Verfall hinzunehmen mit der Vertröstung auf eine bessere Zukunft statt der kurzfristigen, böseren Alternative eines viel gravierenderen Verlustes?


    Hier weist wieder einmal einer darauf hin, dass die Situation der Dollarhalter sehr dem in der Verhaltenspsychologie berühmten Muster des "Gefangenendilemmas" ähnelt:


    Currencies can have significant volatility even within long term trends, due to short squeezes and official intervention. Forex trading is for professionals only, as most amateurs become fooled by the leverage and the opacity of the market's positional dynamics, ie. they don't know who the patsy is at the table.


    That being said, there is an interesting aspect to the currant position of the dollar as the long time, but fading, world's reserve currency known as The Prisoner's Dilemma.


    In a situation such as this, the country which quietly sheds dollars first takes a lesser loss on their reserves than those who hold, but also risks punishment by the US and the G7 for deviating from the consensus of central banks and their financial engineers.


    This is further complicated by the entanglement of some exporting countries in their own mercantilist support for large dollar surpluses. This requires a replacement for the dollar to be phased in slowly, and to gain support amongst non-US trading partners of the major exporting countries. The matter of the petrodollar is also an important aspect, but can probably wait until the move out of the dollar is well underway.


    Is there anyone buying US dollar Agency Debt these days besides the Fed? It used to be a favorite among the Central Banks, but was dumped them in an amazingly short period of time once the perception of risk changed around the world. Almost overnight in Central Bank time.


    This sort of historic change always starts slowly, first a trickle, then a trend, but thereafter can quickly become a torrent.


    http://jessescrossroadscafe.blogspot.com/


    Grüße
    auratico

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