Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • Verehrter Woernie, ich kann Dir weitestgehend beipflichten was AU betrifft. Was Ag betrifft haben wir seit Jahren Überschüsse. Ich gehe sogar davon aus, das bestimmt Beimetalle künstlich höher gehalten werden um die Überschüsse bei Ag zu erhalten. Im Endeffekt interessiert die Herren dieser Welt EMs ein Dreck. Sie wollen in Ruhe Geld aus dem Nichts schöpfen, dazu müssen die EMS physisch irgendwie gemanagt werden. Dies ging jahrelang weitgehend im Verborgenen und eben seit 4/2013 krass offensichtlich. Das Managment bei Ag ist dort viel einfacher da es laufende Überschüsse auf dem Markt gibt.


    Grüsse


    Neo

  • Und welches Verhältnis hast Du bei Position 1 zu 2?


    Caledonia gefallen mir die Mikroumsätze nicht. Deine Vorbehalte wegen der Bewertung hab ich nie verstanden.


    Tesco finde ich den Buchwert von 1,6 und die EK-Quote von 33 % etwas fraglich. Bevor es zur Hyperinfla kommt ( Wenn überhaupt jemals) sehe ich erst noch einen ausgewaschenen Deflaschock (herbst 2014- frühjahr 2015).Da sollte Teso weiterfallen ..


    Gruss


    Neo

  • 183


    Ja ich habe es etwas übertrieben.


    Caledonia ist im Vergleich zu den Südafrikaners nicht billig, Blanket hat zuwenig Reserven und da sind Billards mitgerechnet. Realistisch vielleicht 400000 ozs von denen 200000 Caledonia gehören und die restlichen 50% den Einheimischen.


    Caledonia hat eine große Cashposition, über 50% der Marktkapitalisierung, zahlt vor allem daraus gute Dividenden und hat Potential mit Blanket, denn da wurde ja nichts investiert. Exploration ist jedenfalls sehr vielversprechend. Kommt es eines Tages zu anderen Zeiten in Zimbabwe sitzen sie schon in der pole position und können viele deals machen.


    Tesco ist rechnerisch mit KGV 8-8.5, 5% Dividendenrendite billig. Sie sind mit ca. 75% des Immobilienwertes (schon mit abgezogenen Schulden) bewertet. Aber sie werden min. weitere 2-3 Jahre benötigen, um alles wieder ins Lot zu bringen, die Gewinne werden wohl noch ein Stück weiter fallen.


    Wichtig finde ich, daß man Alternativen zu den Minen hat. Bleiben die Werte schwach, dann werde ich in den nächsten Monaten immer mal wieder zukaufen.


    Der angesagte Crash ist bislang ausgeblieben. Es kann auch sein, daß diese Dümpelwirtschaft einfach so 10-15 Jahre weiter geht, ganz ohne Crash. Dann wären Aktienkurse durch ausbleibende Gewinnsteigerungen und höhere Kapitalertragssteuern gedeckelt.


    Gruß
    S.

  • Im Artikel wird von Staatsschulden gesprochen. Grantham meint aber bestimmt die US-Schulden wenn er vom 3.3-fachen des BIP spricht.


    Naja, gibt es wirklich einen Crash? Ich lag mit meinem Crash Gerede bislang auch falsch.


    Fakt ist, daß ein Crash derzeit immer noch den US-Bürgern nutzen würde. Die sind immer noch in der Ansparphase fürs Alter. Viel brutaler wäre es doch wenn es einfach so weiter geht. über die nächsten 10 Jahre würden die Bürger dann noch netto zu überteuerten Preisen Aktien kaufen. Danach wird es KGV mäßig wieder billiger, wenn entspart wird. Die Kurse könnten durchaus 20 oder fast 30 Jahre stagnieren.


    Gruß
    S.

  • Die allermeisten US Bürger werden im Crash - zu spät verkaufen - oder in den neuen Anstieg dannach. Die lähmende Angst wird dann vorherschen.


    Es kommt definitiv zum Crash, wahrscheinlich dann wenn niemand damit rechnet.


    Bei Au haben uns das die Anglobrüder gut demonstriert. Crashs laufen zukünftig komplett gesteuert.


    Zunächst übertreiben Sie den Anstieg ( Au 1911) - dann kommt die Korrektur, mit der alle noch umgehen können und dann hauen Sie dem Fass den Boden aus, damit keiner mehr Lust auf diese Assetklasse hat. ( Ist in den westl. Ländern jetzt so)


    Bei den Akktienmärkten geht das noch viel einfacher( phys. Nachfrage fehlt) und diesmal sicher viel viel schneller als 2008 - da Sie ja gut üben konnten. Die US-Bürger werden Aktien verkaufen, nicht kaufen. Der Markt wird dann noch mehr Richtung Anleihen gedrängt, die später auch dran kommen.


    Es geht doch um Umverteilung von der Mittelschicht und Oberschicht zu den 0,00000000000001% und Ihren Helfern. Dazu braucht es Vola im Kleinen wie im Grossen. Das Beispiel Japan kannst dazu nicht hernehmen. Andere Zeit, andere Funktion und andere Ziele.


    Dein Szenario wäre aus meiner Sicht realistisch, wenn man ab sofort aufhören würde in die Märkte einzugreifen und allenfalls noch die Zinsen niedrig hält, aber es wird mittelerweile in jeden Markt eingegriffen. Die natürlich ökonomische Entwicklung ist tot.


    Beste Grüsse


    Neo

  • Ich sehe es genau anders rum. Crashs laufen nicht gesteuert. Gold im letzten Jahr war kein Crash, sondern gezieltes Drücken einer ungeliebten Assetklasse mit fast unbegrenzten finanziellen Mitteln. Zusätzlich war eine Korrektur einfach an der Zeit. Störend einfach, dass nur Edelmetalle korrigierten und Aktien künstlich hoch gehalten wurden.....In der aktuellen ökonomischen Konstellation besteht für mich kein Zweifel, dass den Notenbankern keine Alternative mehr bleibt als den Schuldenpegel weiterhin ins Unermässliche steigen zu lassen und mit dem geschaffenen Geld Assets zu inflationieren und damit Wohlstand vorzugaukeln. Ausser sie nehmen einen sofortigen Einbruch bzw Gesundschrumpfungsprozess in Kauf. Was politisch unpopulär ist....


    Wachstum wird hiermit aber nicht geschaffen, sondern lediglich kurzfristrig das Disaster verhindert.......ich denke aber, dass es nur hinausgezögert wird aber nicht verhindert. Die Notenbanker haben jetzt sicherlich dicke Hosen (na ja, vielleicht Tante Yellen nicht :D ) angesichts dessen, dass ihre Politik bisher so erfolgreich war.... erfolgreich bezgl Verhinderung eines Zusammenbruches, echtes Wachstum kann wohl niemand erwarten... und ich denke dass sie jetzt das Gefühl haben, allesin ihrem Sinne beeinflussen zu können. Und genau hier kommen meine Zweifel bzw meine Überzeugung, dass es den Bankstern nicht gelingen wird. Irgendwann, wahrscheinlich eher früher als später, funktioniert es nicht mehr und es geht den Bach runter. Interventionen bringen nichts mehr, eine destruktive Dynamik (allerdings notwendig) wird einsetzen und wird nicht unter Bankenkontrolle gebracht werden.

  • Meine unverbindliche und unbedeutende Lageeinschätzung.
    Wegen der aufkommenden, neuen Rüstungsspirale wird die Nachfrage nach Industriesilber kurz-, mittel, und langfristig ansteigen.
    Dann gibt es die wachsende Bedeutung als Währungsmetall, die man nicht unterschätzen sollte.
    Eine unity in diversity Goldeinheit hat 100 Silbereinheiten als Untergliederung.
    Kupfer käme als weitere Untergliederung in Frage, nicht aber Nickellegierungen.
    Die werden anderen Bestimmungen und Zwecken zugeführt.
    Die Verschuldungsspirale ist dabei relativ unwichtig, weil die Finanzkonzernen bislang immer auf kreative Auswege gekommen sind.
    Des eine Schulden sind des anderen Guthaben, des einen Einkauf ist des anderen Verkauf
    usw.


    Krieg wollen sie nicht, aber an den Kriegsaussichten zu verdienen, das geht sogar heute noch.


    Soweit zum Silber als sichere Bank.
    Gold ist auch ein noch relativ unterbewertetes Industriemetall.
    Seine Bedeutung als Schmuckmetall, kann in Krisenzeiten fallen, nicht aber seine Bedeutung als Währungsmetall.
    Es kann sein, daß diesem Währungsmetall eine Rolle im Währungskrieg zugemessen wird.
    Wenn die Kurse abrupt abstürzen sollten, ist das ein Merkmal dafür, daß es danach keinen einheitlichen Weltmarktpreis mehr geben wird.
    Das Preisfixing durch Banken, wird zur Fußnote der Geschichte.
    War ja sowieso anmaßend genug.
    Da fällt mir das Wort Chuzpe ein.
    Wenn jemand seine Eltern erschlagen hat und dann vor Gericht mildernde Umstände als Vollwaise anmahnen will.
    Der Weltmarkt wird regionalisiert, die Globalisierung wird auf ihre ursprüngliche Bedeutung reduziert.
    Handel mit Waren und nicht mit Geld.
    Weil das neue Geld immer dorthin zurückfließen wird, wo es die höchsten Wertschöpfungsraten gibt.
    Da muß sich der Westen schon anstrengen, wenn er gegen den Osten bestehen will.

  • Newcrest mit 988 AISC gar nicht so schlecht.


    Newcrest Mining Limited veröffentlichte heute die Ergebnisse für das am 31. März 2014 geendete Quartal. In den drei Monaten produzierte das Unternehmen 551.590 Unzen Gold und 21.012 t Kupfer. Damit lag die Goldproduktion 11% hinter der des vorherigen Quartals. Der Grund hierfür waren die Instandhaltungsarbeiten bei verschiedenen Projekten. Die All-In-Sustaining-Costs lagen bei 988 AUD je Unze und damit 7% über denen des vorherigen Quartals.


    Das Unternehmen ist weiterhin auf Kurs, um die Produktionsziele für das Finanzjahr 2014 einzuhalten. Dabei konzentriert sich Newcrest Mining Limited vorrangig auf eine Maximierung des freien Cashflows und nicht der produzierten Unzen.

  • Hallo Neo,


    Newcrest ist kein schlechter Wert. Trotzdem rate ich derzeit zur Vorsicht beim Kauf weiterer Minen. Grund:


    Der Goldpreis ist nicht gestiegen. Damit sind die Minen derzeit im high-grading Modus. Ich hatte auch von der Pleite eines größeren Konzerns gesprochen.


    Barrick und Newmont verhandeln über ein Merger. Damit wäre wieder einmal der größte Goldkonzern der Welt geboren. Newmont kann so einige Probleme unter den Teppich kehren. In Nevada wird man extrem viele Synergien realisieren können.


    Aber das wichtigste: Australasien soll abgespalten werden. Es wird sich quasi um die wiedergeborene Normandy Mining + Homestake Hälfte des Super Pit handeln. Dazu Boddington und evtl. Porgera (ex Placer Dome). Australien hat immer noch gewaltiges Explorationspotential. Es könnte sehr interessant werden. Auf jeden Fall sollte man Reserven zum Kaufen haben.


    Ob so ein Merger überhaupt stattfindet steht aber noch in den Sternen.


    Im Fall der Fälle, wo werden die Chinesen eher investieren, Australien oder USA?


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    ....Im Fall der Fälle, wo werden die Chinesen eher investieren, Australien oder USA ?....


    Frage : Wo würden wir investieren, wenn wir Chinesen wären ? Wobei zu unterscheiden ist, ob als Privatmann oder mit politischem Hintergrund. In Kanada sind die China Men mehrfach investiert, aber in USA, das politisch immer undurchschaubarer wird ?


    Ganz davon abgesehen, daß die Amis bei ihren großen Brocken sicherlich keine Chinamehrheit zuließen, denke ich.

    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Eben. Denken wir mal an die letzte große Krise, den 2. Weltkrieg. USA oder Deutschland, wo hätte man anlegen sollen? Natürlich in einem neutralen Drittstaat. Anlagen in den USA und auch in China halte ich für politisch sehr riskant. Die EU auch, aber wir sind hier Inländer. Australien ist so etwas wie eine neutrale Rohstoff Schweiz. Sowohl für Chinesen als auch für westliche Bürger interessant.


    Gruß
    S.

  • Zuletzt wird ja mehr über die Einführung eines neuen Goldstandards philosophiert und welchen Einfluß das auf den Goldpreis hätte. Können uns diese Überlegungen Rückschlüsse auf die jetzigen Währungswechselkurse geben? In der Tat.


    Kurz gesagt: Die Formel für den Goldpreis ist 40% der Geldbasis (M0) pro Kopf. Leider wird wieder einmal ein Fehler gemacht: Die Notenbanken halten erhebliche Mengen Staatsanleihen, die ja früher oder später bedient werden. Wenn also QE ausgelaufen ist und die Anleihen zurückgezahlt sind, sinkt M0 um diese Mengen.


    Hier meine Berechnungen:


    Neuer Goldstandard
    1 oz Gold = 40% (M0 - central bank government bond holdings) / inhabitants


    US 0.4 * (4000000 - 2350000) / 312 = USD 2116
    Eurozone 0.4 * (1160000 - 175000) / 332 = EUR 1187
    Japan 0.4 * (230000000 - 200000000) / 126 = JPY 95239
    Damit Wechselkurse
    1 Euro = USD 1.78
    1 Euro = JPY 80


    Der Yen ist also in der Tat massiv unterbewertet.


    Angenommen, die Staaten würden pleite machen und keine einzige Staatsanleihe würde zurückgezahlt, dann ergäbe sich folgendes Bild:
    US 0.4 * (4000000 - 0) / 312 = USD 5129
    Eurozone 0.4 * (1160000 - 0) / 332 = EUR 1398
    Japan 0.4 * (230000000 - 0) / 126 = JPY 1825397
    Damit Wechselkurse
    1 Euro = USD 3.67
    1 Euro = JPY 1306


    Fazit:
    1. Goldpreis ist derzeit nicht zu teuer, moderat unterbewertet
    2. US$ wird leicht manipuliert
    3. Euro Wert sinkt derzeit, da EZB Anleihekäufe plant, die USA gleichzeitig tapert
    4. Yen massiv unterbewertet
    5. Im Fall eines Finanzcrashs mit Nichtrückzahlung von Anleihen oder Umstrukturierungen wird der Euro leicht (max. 100%) aufwerten
    6. Gold wertet in US$ massiv, in Euro moderat auf
    7. Hyperinflation in Japan, vollständiger Verlust der Kaufkraft (1 Euro = 1306 Yen)
    8. Monetary base in der Eurozone ist zuletzt stark gefallen, wenn wir eine Deflation sehen dann in Europa


    Diese Formel von 40% monetary base erklärt so einiges was wir realwirtschaftlich beobachten können, scheint also sehr gut zu sein.
    Japan ist der Dreh- und Angelpunkt der Weltwirtschaft, das wird hier wieder deutlich.


    Gruß
    S.

  • Saccard. Wenn Staatsanleihen auslaufen und der Gläuber ausbezahlt wird, wird dieses Geld wieder in neue Staatsanleihen fliessen. Sollte dies nicht möglich oder nicht gewollt sein, da das Volk gerade einen scharfen Blick auf das Tapering wirft, werden Staatsanleihen kurz vor dem Verfall eingetauscht in andere. Die Notenbanken werden die Staatsanleihen nicht mehr los. Und pleite muss ja ein Staat auch nicht machen, wenn er eine Notenbank hat, die alle Staatsanleihen mit gedrucktem Geld aufkaufen kann. Bei Verfall einer Staatsanleihe kann der Staat ja einfach eine neue Staatsanleihe herausgeben, die die Notenbank kauft.

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