Schweizer Goldinitiative - Abstimmung am 30.11.2014

  • c) Selbst wenn man annimmt, das die Schweizer in der heutigen Zeit schneller ihre Meinung ändern (--> ich habe 2 Jahre in der CH gelebt und kann das nicht glauben! Wenn die eine Meinung haben, ist die "Beton"! Im Politischen noch zweimal.)
    und dann noch annimmt, daß die Umfrage ungenau war,
    sind 27% Änderung trotzdem und einfach zuviel. Für 2 Wochen und die Schweiz! Bei Amiland kann ich mir so einen Stimmungsumschwung eher noch vorstellen. Aber selbst da muß erst etwas passieren wie 9/11 ! (Erst gegen Nahost-Kriege, dann dafür. [smilie_blume] )

    Wenn ich hier in der Svhweiz mit den Leuten rede so verstehe ich das Abstimmungresultat , die haben keinen Ahnung.Auch ohne die mediale Beweihräucherung hätte die Nein gestimmt. Mich wundert das 20% Ja gestimmt haben.

  • b) Aber wie ist dann der schnelle Stimmungswechsel von 47% auf unter 20% innerhalb von nur 2 Wochen erklärbar, und das bei Schweizern? Ich finde, gar nicht.
    c) Selbst wenn man annimmt, das die Schweizer in der heutigen Zeit schneller ihre Meinung ändern (--> ich habe 2 Jahre in der CH gelebt und kann das nicht glauben! Wenn die eine Meinung haben, ist die "Beton"! Im Politischen noch zweimal.)


    So mancher Schweizer tut sich tatsächlich sehr schwer, seine Meinung zu ändern, weil er einen festgezimmerten Standpunkt für etwas durchweg Positives hält. Das merkt man gut in pollitischen Diskussionen, z.B. am Fernsehen: Zuerst ist eine Meinung da (beidseitig), dann wird auf biegen und brechen diese Meinung verteidigt, und am Schluss sind alle da, wo sie angefangen haben. Standhaft werden Argumente der Gegenpartei ignoriert, kleingeredet oder mit selektiven "Statistiken" angegriffen. Und auf solche Trauerspiele sind sie dann alle stolz, Hauptsache, sie mussten ihre Meinung nicht ändern.


    Bei der Goldinitiative kamen aber va. zwei Punkte zum Tragen:
    1. Die Mehrheit hatte anfänglich keine Meinung dazu, und vielen war wohl anfangs der Gedanke einfach sympatisch, den Franken mit richtigem Gold zu hinterlegen. Sehr viele vermuten, dass der ungebremste Ankauf von Euros irgendwie auf Dauer nichts Gutes bringen wird, und der € hat hier kaum Anhänger. So erkläre ich mir die anfänglich grosse Zustimmung.
    2. Dann kam die geballte Propaganda ins Spiel, die an der Initiative kein gutes Haar liess. Man hat immer wieder die Angst-Keule geschwungen: Alle "Experten" haben gedroht, dass die SNB dann den Franken/ Euro- Kurs nicht mehr halten könne, dass dies den Export zum Erliegen bringen und in Massenarbeitslosigkeit enden würde. Dass diese Argumente nicht haltbar sind, konnten dann sehr viele nicht wissen, weil sie sich nie mit Geldpolitik oder internationalem Handel beschäftigen. Sie glauben einfach nur, was die Nachrichten erzählen, zum Beispiel, dass es eine feine Sache sei, den Franken laufend zu schwächen. Immer wird nur vom Export geredet, nie von den Importen. Dabei wird generell unterschlagen, dass die Schweiz kaum preissensible Massenware exportiert, und daher die Exportwirtschaft durch einen starken Franken nicht sehr verletzlich ist. Ausserdem muss sie ja Rohstoffe und Halbfertigprodukte i.d.R. importieren, was einen gewissen Ausgleich mit sich bringt.


    Also: Wenn man vor der Lancierung der Initiative eine Umfrage gemacht hätte, ohne irgendwelche Informationen zu geben, dann hätte sicher eine Mehrheit nur leer geguckt und die Achseln gezuckt. Der Meinungsumschwung ist somit darauf zurückzuführen, dass kaum jemand einigermassen sattelfest ist in dieser Frage. Aber jetzt sind die Meinungen gemacht (worden!) und ein Umschwung wird da kaum mehr möglich sein, zumindest nicht ohne die grossen Medien.


    Gruss
    Ophiuchus

  • 1.) Warum aber haben die Schweizer 2 Wochen vorher mit 47% für Goldankauf gestimmt?
    Du sagst, sie waren nicht sattelfest infomiert und wollten nur den Franken mit Gold hinterlegt haben.
    Aber mehr braucht man doch gar nicht wissen. Mehr weiß ich auch nicht.


    Du sagst selbst, wenn die Schweizer eine Meinung haben, dann lassen sie diese sich auch nicht wegdiskutieren. Aber hier ging das in 2 Wochen.


    2.) Ich mach Löhne für die Schweiz. Die sind himmelweit von Deutschen (EU) Löhnen entfernt.
    Beispiel: Ungelernt, Baubranche, spricht kaum deutsch, keine Leitungs-Verantwortung, seit 1 Monat in der Firma: Recht auf 3.000€/Monat plus Urlaubsgeld usw. (Kanton Genf und Vallis!)
    Das haben die Schweizer ihrer hartnäckigen Ablehnung der EU zu verdanken. Warum hier anders???f


    3.) Bei der Einwanderungsablehnung gab es damals genau denselben Medienterror. Aber die Schweizer haben damals (!) abgelehnt. Und diesmal mit Pauken und Trompeten für die Einwanderung!


    Klingt das logisch?


    Eher "Alles in einem Aufwasch". 8)

    ANTI-links: “Der Edle strebt nach Harmonie, nicht nach Gleichheit. Der Gemeine strebt nach Gleichheit, nicht nach Harmonie.” Konfuzius
    "Unser ökonomisches Denken empfindet denjenigen, der Schweine großzieht, als produktiv. Und denjenigen, der Kinder großzieht, als unproduktiv."
    ^^ Friedrich List, dt. Ökonom, ab 1840 internat.anerkannt.
    Anti-Deutsch "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht." Aristoteles

    2 Mal editiert, zuletzt von ttt ()


  • Gruss
    Ophiuchus


  • bleibt:
    1.) Die Schweizer haben meiner Erfahrung nach nicht mal "grade so eine Meinung" (gemäß Zitat "eben erst gebildet"). Die überlegen sich ihre Meinung langfristig.


    Außerdem: Es gab von der SVP Ende 2002 bereits eine Goldinitiative. Insofern war das auch für wenig Interessierte bekanntes Terrain und sicher kein Neuland. Und ein schlechtes Gedächtnis haben Schweizer ebenfalls nicht. Das ist todsicher.
    http://www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis297.html
    http://www.parlament.ch/d/mm/2…2004-01-27_103332_01.aspx
    Ich glaub, da gab es auch noch mehr Diskussionen in der Öffentlichkeit, da kenn ich mich aber zu wenig aus und find jetzt bei google nix.


    2.) Das glaub ich einfach nicht: "Diesmal hat der Medienterror halt gefruchtet." Das ist keine Erklärung! Gar keine.


    c) Warum soll denn die Schweiz besser sein als Schottland?
    Die Beweisfotos (keine Theorien) von Tischen mit Yes-Stimmen, die als "No" gewertet wurden, die Auszähler, die eindeutig falsch zählen, werden großzügig ignoriert! ... oder lächerlich gemacht:
    http://www.faz.net/aktuell/pol…rschwoerung-13168907.html
    Sogar die Faz kann das Thema nicht vom Tisch wischen, und macht sich (natürlich) darüber lustig. (Ich hab in meinem Leben noch nie eine Zeitung gekauft! TV und Radio hab ich auch nicht. An mir verdienen die nix.)
    https://www.youtube.com/watch?v=kUR-HgAtwtg
    https://www.youtube.com/watch?v=ZzpY41YLRkM#
    https://www.youtube.com/watch?v=1S30B9AqE6Y
    https://www.youtube.com/watch?v=gU_j1J6T8VM
    https://www.youtube.com/watch?v=Xw0aj2qBSw4
    Wenn die Regierung in London Panik hat, warum soll sie nicht den Geheimdienst einschalten? Es geht ja um die nationale Sicherheit. Z.B. sind A-Boote in schott. Gewässern. Dies kann man "treuen" Engländern leicht verkaufen, um sie zum Verbrechen zu animieren. Hitler und Stalin haben den Schergen Alkohol gegeben, usw. Das geht anderswo auch. 8)

    ANTI-links: “Der Edle strebt nach Harmonie, nicht nach Gleichheit. Der Gemeine strebt nach Gleichheit, nicht nach Harmonie.” Konfuzius
    "Unser ökonomisches Denken empfindet denjenigen, der Schweine großzieht, als produktiv. Und denjenigen, der Kinder großzieht, als unproduktiv."
    ^^ Friedrich List, dt. Ökonom, ab 1840 internat.anerkannt.
    Anti-Deutsch "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht." Aristoteles

    4 Mal editiert, zuletzt von ttt ()

    • Offizieller Beitrag

    "Meinungsumfragen" in der politischen Propaganda


    Wenn 1000 Leute telefonische zu irgend einer Sache angefragt werden (mehr sind es nie! weil zu teuer) so ist das gut und recht.
    Aber zu jeder statistischen Stichprobe gehörten eigentlich die verwendeten Auswahlkriterien dazu. Wir kennen sie nicht. Und optimal stratifizierte Stichproben zu ziehen ist sehr aufwändig (=teuer).


    Weiter gehören zu dem Resultat einer solchen Befragung unbedingt die statistisch zu errechnenden Vertrauensintervalle (Vertrauensgrenzen) sowie deren Wahrscheinlichkeit. Wir kennen sie nicht.... wollte man 100% sicher sein, dass der wahre Wert eingeschlossen innerhalb der Grenzen liegt, dann wäre das Vertrauensintervall unsinnige 0-100%...


    Und noch dazu müsste man wissen, wie viele angefragte Personen überhaupt geantwortet haben und noch wie viele indifferent waren.


    Also: vergessen wir Meinungsumfragen, außer wir geben selber eine in Auftrag...unter Vorgabe des erwarteten Resultates....


    Und: eine bekannte Werbeagentur hat schon vor vielen Jahren gesagt: Für etwa nn Mio Franken gewinnen wir jede Abstimmung. Also in unserer "Demokratie" herrscht Demagogie.
    In den traditionellen afrikanischen Gesellschaften diskutierte der Ältestenrat solange, bis Einigkeit herrschte....allerdings kaum auszuschließen, dass der vorletzte und der letzte sanftem Zwang ausgesetzt waren.


    Es hat einen Grund, dass ich nicht Politiker bin und es auch nicht zu werden gedenke...


    Mark Twain: Politiker und Windeln müssen häufig gewechselt werden, und der Grund dafür ist nicht der Geruch."


    Gruss!
    Lucky

  • @ ttt: Zweifel sind erlaubt, und es war nicht meine Absicht, diese einfach zu zerstreuen. Auch ich habe Zweifel. Es gab ja gerade einmal 2 Meinungsumfragen, und beide wurden durch das Staatsfernsehen/Radio in Auftrag gegeben und verbreitet. Neben den vielen Unsicherheiten, die Lucky aufgezegt hat, ist dies auch ein wichtiger Punkt. Es würde z.B. gut zum Propagandaauftrag passen, das erste Resultat sehr stark, und das zweite relativ stark nach oben zu manipulieren, um die Gegner (die "Retter" der Schweiz) an die Urne zu treiben.


    Die Gold-Initiative von 2002 hatte eine andere Fragestellung: Den Abverkauf des Goldes hatten die Politiker (bzw. die SNB!) bereits beschlossen und dem Volk "schmackhaft" gemacht. "Unnötige Reserven" "keine Zinsen" usw. und auch die SVP hat damals tapfer im Chor mitgesungen. Bei der Initiative ging es nur noch um die Verwendung der Erlöse.


    Zur Frage der Wahlfälschung habe ich keine dezidierte Meinung, ich halte es einfach für möglich, dass man nicht auf diese zurückgreifen musste, weil die Angstkampagne gewirkt hat.


    Gruss
    Ophiuchus

  • Heute war das Tief bei 1,2006, der tiefste Stand seit September 2012.
    Die SNB kauft verzweifelt Dollar- und Euro-Papiere, um die 1,20 zu halten. Das Ding werden sie früher oder später verlieren! Die Turbulenzen werden epische Ausmaße annehmen. :huh:

    „If you try to make everything muticultural, you end up with no culture at all.“ Morrissey

    Einmal editiert, zuletzt von Spengler ()

  • Ich bin der Meinung die Fragestellung war das Problem, sehr einfach ausgedrückt wurde doch gefragt:


    Soll mindestens 20% in Gold gehalten und nie mehr was verkauft werden? Ja/Nein


    Hätte man lieber gefragt:
    1.) Soll mindestens 20% in Gold gehalten werden? Ja/Nein
    2.) Sollen Verkäufe verboten werden? Ja/Nein


    Beide Fragen hätten unabhängig von einander etwas gebracht:
    Bei Ja/Ja: Aufstockung und nie wieder was verkaufen (analog Referendum)
    Bei Ja/Nein: Aufstockung und Handlungsspielraum bei fallenden Reserven (dieser Handlungsspielraum nach unten wurde am meisten bemängelt)
    Bei Nein/Ja: Hätte zumindest den weiteren Verkauf gestoppt und nach oben ist ja theoretisch weiterhin Luft (immerhin ein Mindestziel)
    Bei Nein/Nein: Ein weiter so. (Schlechteste Alternative aus sich der Goldinitiative)


    Hätte man zumindest ein Ja erringen können, hätte man vielleicht in 10 Jahren noch das zweite hinzubekommen können ... aber so ist das Thema für lange Zeit erst mal tot.

  • Man hat die Fragen absichtlich falsch gestellt.
    Natürlich ist es im Sinne einer souveränen Währungspolitik zweckmäßig, Edelmetalle anzukaufen und zu verkaufen. Je nach Wirtschaftslage.
    Geldpolitik erschöpft sich nicht in entweder/oder Fragen.
    Die Geld- und Währungspolitik eines Landes ist nichts wert, wenn sie dem Börsengeflüster lauscht.
    Aber sich davon abzuheben, ist für die Schweiz nicht gerade leicht.
    Wenn sich die Wertschöpfung auf die Endmontage von schweizer Taschenmessern konzentriert.
    Dann wäre noch zu fragen, ob die Kakaubohnen für die Toblerone von den schweizer Berghängen herunterrollen, oder ob sie importiert werden müssen.
    Wenn ja, wovon?
    Lila Kühe gibt es nicht.
    Irgendwann sind die Guthaben der Steuerhinterzieher aufgebraucht und was dann?
    Zieht die Schweiz komplett nach Delaware um?
    Die hier ansässigen Schweizer haben gewiß Antworten auf Tasche.

  • Heute war das Tief bei 1,2006, der tiefste Stand seit September 2012.
    Die SNB kauft verzweifelt Dollar- und Euro-Papiere, um die 1,20 zu halten. Das Ding werden sie früher oder später verlieren! Die Turbulenzen werden epische Ausmaße annehmen. :huh:


    So wie der Euro momentan an der 1,20 klebt, muss beim gleichzeitigen rasanten Verfall des Euros gegen Dollar von massiven Interventionen der SNB ausgegangen werden. Allerdings gelingt es ihnen nicht den Kurs nennenswert von der 1,20 wegzubewegen. Mit größter Mühe wird ein Durchrutschen verhindert. Hoffentlich wird die Bilanz der SNB bald veröffentlicht. Ich denke die Spekulanten werden am Ende siegen und die SNB in die Knie zwingen. Das wird bitter für unsere Nachbarn.

  • Ich denke, es wird eine Goldinitiative "drei" in der Schweiz geben....


    LF


    So würde übrigens der Initiativtext aussehen:


    Initiative zur Einführung staatlich normierter privater Goldmünzen
    Art. 99bis (neu)
    Schweizer Goldmünzen


    1. Der Bund erlässt Vorschriften zur Herausgabe eines Satzes von einfach und rasch handelbaren Goldmünzen mit je einem festen, klar erkennbaren Gewichtsgehalt an Gold beginnend bei 0.1 g Goldanteil.


    2. Die Herausgabe (Herstellung, Prägung und Inverkehrbringung) erfolgt durch schweizerische Unternehmen. Die Münzen tragen ein einheitliches Symbol für die schweizerische Herkunft, die Angabe des Goldgehalts in Gramm und eine frei gestaltete Identifikation des Herausgebers.


    3. Die Herausgabe, der Erwerb und der Handel der Goldmünzen sind steuer- und abgabenfrei


    Begründung:


    Die andauernden Turbulenzen im Finanz- und Währungssystem führen zu Verunsicherung und zu steigenden Absicherungsbedürfnissen in weiten


    Teilen der Bevölkerung. Gold kann einen wertvollen Beitrag zur Diversifizierung und zur Werterhaltung auch von kleinen Vermögen leisten, doch der Zugang dazu braucht Fachwissen und ist unattraktiv; nur 13% der Bevölkerung besitzen Gold.


    Dem will die Initiative entgegenwirken: Mit Goldmünzen kleiner Stückelungen ab 0,1 g Goldanteil (entsprechend etwa dem Wert eines „Fünflibers“), der Möglichkeit eines einfachen Erwerbs und der Befreiung von Steuern und Abgaben sollen alle Bevölkerungsschichten günstigen und jederzeitigen Zugang zum Gold erhalten. Die Goldmünzen geben gleichzeitig die Möglichkeit für neue Entwicklungen, so als Teil von Lebensversicherungen, der Altersvorsorge und zu Marketingzwecken.Die öffentliche Hand wird mit der Prägung und Inverkehrbringung nicht belastet. Dies wird von Privaten übernommen. Das Gesetz sorgt sodann dafür, dass der Erwerb der Goldmünzen einfach und rasch möglich ist, dies insbesondere durch den Verzicht auf bürokratische Erschwernisse.


    Weitere Überlegungen: Dollars, Euros und selbst Schweizer Franken haben entweder eine elektronische Form oder bestehen aus Papier oder Baumwolle und können beliebig vermehrt werden. Das Schicksal der Papierwährungen ist eng miteinander verknüpft und die historisch einmalige Geldvermehrung der letzten Jahre birgt das Risiko, dass unser Geld in Zukunft deutlich an Kaufkraft verlieren könnte. Gold hingegen kann nicht gedruckt werden. Seine Kaufkraftunterliegt wohl kurzfristigen Schwankungen, hat sich aber über Jahrhunderte als äusserst stabil erwiesen. Gerade in den heutigen unsicheren Zeiten wäre ein einfacher und attraktiver Zugang zu Gold daher wichtig.


    Allerdings ist die private Produktion und Inverkehrsetzung von Goldmünzen in der Schweiz verboten und die Steuerbefreiung für Gold als Wertanlage ist lediglich in einer Verordnung geregelt, welche jederzeit geändert werden kann. Der neue Verfassungsartikel wird diese Hindernisse beseitigen und vielleicht sogar ein Vorbild werden, dem anderer Länder folgen wollen.


    Schweizer Goldmünzen könnten zudem den Aufwertungsdruck auf den Franken mindern. Ausländische Geldflüsse auf der Suche nach einem sicheren Hafen könnten teilweise in die Schweizer Goldmünzen umgeleitet werden, da diese einen garantierten Materialwert mit Schweizer Rechtssicherheit kombinieren. Gleichzeitig bleibt die Geld- und Währungspolitik unverändert Sache des Bundes, denn die Goldmünzen sind kein offizielles Zahlungsmittel.

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

    Einmal editiert, zuletzt von men@arms ()

  • So würde übrigens der Initiativtext aussehen:


    Initiative zur Einführung staatlich normierter privater Goldmünzen
    Art. 99bis (neu)
    Schweizer Goldmünzen
    Hier anklicken für den Entwurf des Unterschriftenbogens1. Der Bund erlässt Vorschriften zur Herausgabe eines Satzes von einfach und rasch handelbaren Goldmünzen mit je einem festen, klar erkennbaren Gewichtsgehalt an Gold beginnend bei 0.1 g Goldanteil.

    Du müsstest es aber auch verlinken.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Von den Staubkörnern halte ich nix. Eine Münze bis herunter zu 5 Franken aka 5Mark Kaiserreich ist sicherlich machbar. Dann sollte man auf die bewährten Vreneli zurückgreifen (inkl. 100Fr.) und einen zusätzlichen 5er und vielleicht noch einen 50er kreieren. Alles darunter wie gehabt in Silber bzw. das Klimpergeld in Cu-Ni.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Taheth, ich glaube auch, dass in der Praxis die Münzen mindestens einen Goldgehalt von 1 Gramm und mehr haben werden, auch auf Grund der Prägekosten. Der Initiativtext schafft lediglich die Möglichkeit für kleine Stückelungen. Da die Münzen von privaten Unternehmen geprägt werden, werden diese nur solche Münzen herstellen, die von der Bevölkerung auch nachgefragt werden. Vermutlich wäre die Nachfrage nach 5 oder 10 Gramm am Höchsten, welche das Goldvrenli ablösen könnten.


    Mir wäre es auch lieber, wenn Thomas Jacob auch Silber aufgenommen hätte. Das Problem ist aber, je mehr man in eine Volksinitiative hinein packt, um so eher können sich die Gegner auf Schwachstellen konzentrieren (siehe das Goldverkaufsverbot der letzten Goldinitiative, welches mit Sicherheit einige %-Punkte gekostet hat). Ich kann also als Silber-Bug durchaus damit leben, dass der Initiativtext sich auf Gold konzentriert, um überhaupt die Chance zu haben, angenommen zu werden.


    Die Unterschriftensammlung hat übrigens noch nicht begonnen und ich bin auch skeptisch, ob diese Initiative tatsächlich weiter verfolgt werden wird, nach der krachenden Niederlage vor einigen Wochen. Ich werde Thomas einfach mal fragen, wenn ich ihn mal wieder sehe (wir sind ein kleiner Haufen hier in der Schweiz, der sich immer mal wieder über den Weg läuft)

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

  • Die Goldinitiative ist tot – lang lebe die Goldmünzen-Initiative


    Wir machten während dem Abstimmungskampf um die Goldreserven-Initiative absichtlich keine Kommentare im Namen unseres Vereins, denn die beiden Initiativen haben verschiedene Ziele. Nach der Abstimmung und im Hinblick auf die kommende politische Arbeit möchte ich nun die Unterschiede in Erinnerung rufen. Doch zuerst ein paar Worte zur Beurteilung des Abstimmungsresultates.


    Always look at the bright side


    Hätte uns ein anderes Abstimmungsresultat die zukünftige Arbeit erleichtert? Ja und Nein.


    Der hohe Nein-Anteil dämpft möglicherweise das Interesse der Öffentlichkeit am Thema Gold. Dadurch wird es für die Goldindustrie umso wichtiger, das Interesse an Gold aktiv zu pflegen und dafür sind wir ideale Partner. Der Grund für Sparen mit Gold ist gleichzeitig unser Motto, nämlich „eine Gold-Papiergeld-Kombination bringt mehr Sicherheit“. Wir haben die besten Argumente dafür, wissenschaftliche Unterstützung und das einzige politisch realistische Projekt, mit welchem der unbehinderte und mehrwertsteuerfreie Goldhandel auch langfristig abgesichert werden kann.


    Es wird uns auch helfen, dass die Goldpolitik der Nationalbank nun endgültig in deren Verantwortung und damit ausserhalb politischer Diskussionen bleibt. Das Thema Gold und Politik bleibt entspannter, als wenn die Folgen der Goldinitiative dauernd wieder diskutiert worden wären.


    Schliesslich kann uns die Goldinitiative inspirieren. Dass die Initiative überhaupt zur Abstimmung kam, ist eine höchst respektable Leistung der Initianten. Die Initiative wurde ja wahrscheinlich hauptsächlich aus ideellen Motiven lanciert und finanziert, denn die möglichen finanziellen Vorteile für Sponsoren waren, wenn überhaupt dann nur sehr vage und indirekt zu beziffern. Unsere Initiative hat hier in jeder Beziehung bessere Karten, von geschäftlichen Vorteilen für Sponsoren bis über Vorteile für jeden einzelnen Stimmbürger und für die gesamte Wirtschaft – und nüchtern betrachtet selbst für die Nationalbank.


    Goldanker und Rettungsboote, Unterschiede der Initiativen


    Ich will den Unterschied zwischen den Initiativen mit einem Bild illustrieren. Stellen wir uns vor, das Papiergeldsystem sei ein Schiff, die „MS Papiergeld“. Bis 1971 galt die Eintauschpflicht von Dollars in Gold und diese Eintauschpflicht beschränkte das Geldmengenwachstum. Die Goldbindung wurde auch als „goldener Anker“ bezeichnet, er hat bildlich gesprochen den Aktionsradius der „MS Papiergeld“ beschränkt.


    Am 15. August 1971 wurde die Eintauschpflicht von Dollars in Gold von Präsident Nixon aufgehoben, der Goldanker über Bord geworfen. Die Welt hat seither, zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, ein Geldsystem, welches an kein limitiertes Gut mehr gebunden ist und darum beliebig vermehrt werden kann. Die MS Papiergeld kann seither unbehindert auch in gefährliche Gegenden fahren.


    Die Stellung und die Funktion von Gold hat sich damit fundamental geändert. Am 15. August 1971 wurde Gold aus dem alltäglichen Geldsystem verbannt. Gold ist zum ersten Mal seit tausenden Jahren nicht mehr im Spiel sondern sozusagen auf der Ersatzbank. Das ist aber auch gleichzeitig seine neue Funktion. Gold ist der erste Ersatz, die erste Alternative, wenn Papiergeld Probleme oder Katastrophen erleiden sollte. Alan Greenspan hat dies 1999 vor dem Kongress kurz und knapp auf den Punkt gebracht: „Gold ist noch immer das ultimative Zahlungsmittel der Welt. Künstlich geschaffenes Geld wird, im Extremfall, von niemandem akzeptiert. Gold wird immer akzeptiert“. Im Bild ist Gold nicht mehr der goldene Anker auf der MS Papiergeld, sondern eine Absicherung und Überlebenshilfe in Krisen und Katastrophen. Gold mutierte vom Anker zum goldenen Rettungsring resp. goldenen Rettungsboot auf der MS Papiergeld.


    Die Goldinitiative wollte nun der Nationalbank bildlich gesprochen vorschreiben, wie viele solche goldenen Rettungsboote sie auf dem Papiergelddampfer montieren müsse. Das Volk hat nun bestimmt, dass die Nationalbank darüber weiterhin selbst bestimmen darf.


    Die Goldmünzen-Initiative hat ein völlig anderes Ziel. Hier geht es um die Absicherung von privaten Vermögen mit Gold. Wir wollen Sparen mit Goldanteil einfacher, praktischer und sicherer machen, wir wollen bildlich gesprochen die Produktion von einfachen und günstigen goldenen Rettungsringen und Rettungsbooten erleichtern wenn nicht überhaupt erst ermöglichen.


    Aktuell, nützlich und dringend


    Die Welt erlebt seit 1971 eine historisch beispiellose Geldvermehrung und Inflation und selbst die BIZ, die Bank der Zentralbanken, warnt im letzten Jahresbericht unmissverständlich vor den ungelösten Problemen der Finanzkrise.


    Sparen mit Gold könnte insbesondere auch Kleinsparern und Rentnern mehr finanzielle Sicherheit geben und unsere Initiative will nun genau dies fördern. Sie ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass der steuerfreie Goldhandel auch langfristig gesichert ist. Sie ist vielleicht die einzige politisch realistische Ergänzung und Alternative zum Papiergeldsystem und ihre Verwirklichung darum nach meiner Überzeugung geradezu eine moralische Verpflichtung. Die Details zu diesen Aussagen finden Sie auf der Website, speziell unter der Rubrik „Broschüren“ sowie in den neu verlinkten Vorträgen in Englisch und Deutsch.


    Für den nächsten Schritt, die Detailplanung der Unterschriftensammlung, inklusive PR und Finanzierungsplan, brauchen wir 30 Tausend Franken. Für 10 Tausend davon haben wir eine Zusage. Lassen Sie uns wissen, wen wir für den Rest kontaktieren dürfen.


    Herzliche Grüsse und herzlichen Dank für Ihr Interesse,


    auf 2015 als Startjahr für die Schweizer Goldmünzen-Initiative!
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    Es fehlen also lediglich noch 20.000 CHF, damit die Unterschriftensammlung beginnen kann!

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

  • Hätte die SNB dies vor der Abstimmung gemacht, wäre es vielleicht doch anders gekommen. Aber natürlich macht sie diesen Blödsinn erst im Januar. Zuerst stolz 38 Mrd Gewinn ausweisen und den grossen Macker markieren, Geld ausschütten an Bund und Kantone von dem Gewinn, der oh Wunder, natürlich risikolos kam, da man ja Geld drucken (gratis!!!) und mit dem Geld Euro-Anleihen (mit Zins...) kaufen kann.


    Risikolos zumindest solange, wie man den Mindestkurs aufrecht erhält.


    Ich nehme an, diese Deppen haben in den letzten Tagen nicht noch massenhaft Devisen verkauft. So ergibt dies rund 550 Mrd. Devisen, Gold und sonstige Assets, die in Minuten einen Buchverlust von über 100 mrd. Franken einfuhren. Aktuell wohl etwa 60 bis 65 Mrd Buchverlust. Und Bund und Kantone freuen sich natürlich über die Gewinnausschüttung.


    Gold und Silber nicht ausgebrochen, was eigentlich zu erwarten gewesen wäre, da Aktien gleich mal talwärts gingen. Schade. Als Schweizer kann man nun günstig Auslandferien machen, aber Gold hat sich auch massiv verbilligt.

  • Ich frag mich jetzt gerade wie verarscht sich ein Schweizer heute fühlen muss wenn er den Argumenten ihrer
    Volksverarscher gefolgt ist und wegen der geschürten Angst wegen einem zu starken Franc gegen die Initiative gestimmt hat.


    Für wie blöd müssen die Lenker und Denker den Bürger eingentlich halten.
    Es ist unfassbar !

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