Gutes Psychogramm....
Dass Trump eisern entschlossen war, in einer völlig anderen Liga zu spielen, wollten viele BeobachterInnen lange Zeit nicht wahrhaben – sie schluckten die neuen Realitäten häppchenweise. Und nicht nur Gutmenschen konnten oft noch etwas Positives in den Verheerungen finden, die Trump anrichtete. Ja, es gab und gibt auch Gründe, die Handelspraktiken und das internationale Verhalten Chinas kritisch zu hinterfragen, und da hätten auch die Vorgänger Trumps aktiver werden sollen als sie es waren.
Sie hätten Differenzen bereinigen können. Trump aber liebte es, aus Differenzen Konflikte – mehr noch: Handelskriege – zu machen. Auch hinsichtlich der Zölle zwischen den USA und der EU gab es Schieflagen, zugunsten der Europäischen Union. Auch diese harrten eigentlich einer ehrlichen Bereinigung. Trump aber schlug mit dem Vorschlaghammer zu und machte gleich noch klar, dass er dieses ganze EU-Konstrukt für obsolet hielt.
Ähnlich beim Thema Nato respektive der Verteilung der finanziellen Lasten (da allerdings schwindeln die USA seit Jahren konsequent, indem sie ureigene militärische Interessen mit jenen der europäischen Partner gleichsetzen). Und noch krasser bei einer Vielzahl von Themen im Bereich multilateraler Zusammenarbeit. Trump machte, bald immer rasender, via Twitter klar, dass er die UNO für überflüssig hielt, Organisationen wie Unesco, UNHCR oder WHO ohnehin, dass er die mühsam erarbeiteten Klimaschutz-Vereinbarungen zutiefst ablehne, ja sobald wie möglich aus dem entsprechenden Vertrag austreten werde. Und noch schneller werde er den (in jahrelanger Arbeit ausgehandelten) Vertrag über das iranische Atomprogramm kündigen.
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