• Den Moment bewußt erleben und zu genießen hat nichts mit Feiern, Einen-drauf-machen, in Luxus-schwelgen, o.ä. zu tun. Da wird der Augenblick in den Egoismus verkehrt. Wenn ich Kollegen sehe, die aus Sorge oder Strebsucht nachts nicht schlafen können, dann sind sie nicht in der Lage, den Augenblick wahrzunehmen, sie sind mit dem Materiellen und dem Ego beschäftigt. Mein Augenblick ist, wenn die Bienen und Hummeln am Rosmarin oder Lavendelstrauch summen, wenn ich den Sternenhimmel betrachte oder im Wald das Wild beobachte.


    Es ist traurig, daß ausgerechnet ein Karl Valentin, so über sich selbst gesprochen hat. Da kann man nicht mit sich im Reinen sein... :(

  • Den Moment bewußt erleben und zu genießen hat nichts mit Feiern, Einen-drauf-machen, in Luxus-schwelgen, o.ä. zu tun. Da wird der Augenblick in den Egoismus verkehrt.

    Da hast Du natürlich recht. Interessanterweise gibt es dazu seit Jahrzehnten eine eigene Büchersparte, während gleichzeitig die Unfähigkeit dazu wächst.


    Wenn Karl Valentin über ein menschliches Existenzproblem spricht, spricht er dann doch nur von sich selbst? Wirklich? Valentin legte den Finger in eine Wunde, bevor sie gesellschaftlich geradezu gepflegt wurde: das Ankommen bei sich selbst, der Kult um das eigene Selbst. Interessanterweise scheint das Problem mit der Auflösung der Familienstrukturen gewachsen zu sein!


    Natürlich geht es darum, in der Gegenwart zu leben. Aber paradoxerweise lebt nicht in der Gegenwart, der nur in der Gegenwart, nur im Moment leben will. Wenn das "Leben als letzte Gelegenheit" (Marianne Gronemeyer) betrachtet wird, dann hat das Auswirkungen auf das Zeitbewußtsein: man hetzt von Moment zu Moment, getrieben von der Angst, etwas im Leben zu verpassen. Man ist gerade nicht da, wo man gerade ist.


    In der Gegenwart zu leben ist voraussetzungsreich, weil der Mensch von heute nie nur der Mensch von heute ist. Ich will den Faden hier aber nicht mit Kommentaren zumüllen, sd. wollte einfach einen Kontrapunkt zu erbaulich daherkommenden Texten oder Büchern setzen, die m.E. verhindern, was sie anzielen. Es ist nicht der Mangel an fühligen Texten und Büchern, der Menschen daran hindert, da zu sein und zu betrachten, was werden will.


    Es ist vlt. noch nicht mal vordergründig ein individuelles Problem (das man wegtherapieren kann und muß). Vlt. hängt es auch mit der Unbehaustheit zusammen: geschwundene Ewigkeitshoffung, fehlende intergenerationelle Einbindung, aberzogenes Heimatgefühl... womit wir bei einer politischen Dimension wären, die diesem Forum gemäßer ist, meine ich.

  • Es ist vlt. noch nicht mal vordergründig ein individuelles Problem (das man wegtherapieren kann und muß). Vlt. hängt es auch mit der Unbehaustheit zusammen: geschwundene Ewigkeitshoffung, fehlende intergenerationelle Einbindung, aberzogenes Heimatgefühl... womit wir bei einer politischen Dimension wären, die diesem Forum gemäßer ist, meine ich.

    Dort stehen wir.


    Wobei ich mit dem wegtherapieren der individuellen Ausprägungen dieses Mangelseins meine liebe Not hätte.

    Geschieht es doch meist IN den kausal verantwortlichen Universalismus hinein und nur selten aus diesem hinaus.


    Ein Antidot?


    Bedauere ...

    was mir taugt trifft ganz offenbar auf diverse Resitzenzen beim typischen NPC.

  • […]

    Hat nicht mal zehn Sekunden gedauert. Mit dem Fuchs. Anmelden oder registrieren

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

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