Maximalen Profit aus steigendem Silberpreis

  • Hallo Mesodor!


    Nein, mir wurden solche Produkte von niemanden empfohlen..und ja, ich habe keine Ahnung von solchen Produkten...genau deshalb frag ich ja. Es wird hier zwar andauernd vom großen Risiko bei solchen Hebel-Zertifikaten gesprochen..aber ganz nachvollziehen kann ich das nicht. Wenn ich von einem weiter steigenden Silberpreis ausgehe, müsste ich dann nicht dumm sein, mir kein solches Zertifikat auf Silber mit einem Knock Out im Bereich von 8,5-8,9 zu kaufen? Wo liegt mein Denkfehler..und warum werden solche Produkte andauernd mit einem Casino verglichen? Ich gehe nicht davon aus dass dieses KO in nächster Zeit wieder erreicht wird und wenn doch...gut dann hab ich meine Lektion gelernt...mit welche Risiken außer der Insolvenz des Emittenten (ist doch auch eher unwahrscheinlich, oder?) hab ich da noch zu rechnen?
    Oder wenn der Ölpreis wieder zu laufen beginnt und es mehr als unwahrscheinlich ist, dass dieser den Bereich bei 60$ unterschreitet, warum kauft man sich dann nicht jeder Hebelzertifikate mit KO im Bereich der 60, um maximal davon zu profitieren?
    Bitte um Aufklärung


    mfG


    Zarathustra

  • Zarathustra


    Sicherlich sind die Gewinnmöglichkeiten bei Zertifikaten enorm, leider jedoch auch das Risiko. Wie schnell das gehen kann, hast Du diese Woche gleich zweimal erlebt.


    Ich bin mir sicher, daß vor gar nicht allzulanger Zeit der Silberpreis noch weiter in den Keller gerauscht wäre, wie Eldo in einem anderen Thread bereits erklärt hat und in dem Fall wäre dann ein Zertifikat mit einem KO von 8,9 mehr als in Gefahr.


    Weiterhin mußt Du selber beurteilen, wie stark Deine Nerven sind, wenn Du z.B. der Überzeugung bist, daß der Markt in eine Richtung gehe sollte und er das dann eben nicht tut und sich stattdessen immer weiter dem KO nähert.


    Auf der anderen Seite gibt´s natürlich gerade an solchen Tagen wie heute hervorragende Möglichkeiten schnell hohe Gewinne mitnehmen zu können, vorausgesetzt du wirst auf dem richtigen Fuß erwischt.


    Idealerweise hast Du tagsüber viel Zeit, beschäftigst Dich ausgiebig mit dem Markt, in den Du einsteigen willst (bei mir Silber) und triffst Dann Deine Entscheidung, ob Du Long oder Short gehen willst und dann mußt Du nur noch richtig liegen :D


    Ich würde Dir empfehlen, Dir bei onvista.de kostenlos einen Account mit Watchlist und Depot anzulegen. Dann suchst Du Dir über den Zertifikatvergleich ein oder mehrere Interessant Zertifikate raus, überlegst Dir, wann Du die kaufen würdest und legst sie Dir dann in Dein Depot. Anschließend beobachtest Du, ob Du mit Deiner Einschätzung richtig lagst oder nicht.


    Dein letzter Absatz erinnert mich stark an die Endphase beim Aktienhype, wo man um reich zu werden doch nur einfach ein paar Aktien kaufen mußte, die irgendwie nach Internet rochen und schon war man reich. Das das Spielchen nicht so einfach ist, haben wir alle mitbekommen.

  • Zitat

    Original von Zarathustra
    Es wird hier zwar andauernd vom großen Risiko bei solchen Hebel-Zertifikaten gesprochen..aber ganz nachvollziehen kann ich das nicht.


    Optionsscheine sind im Unterschied zum Aktienpapier Wettscheine. Du hast dann nicht nur die Kurse im Nacken, sondern außerdem die Zeit. Schon manche todsichereren Wetten waren der sichere Tod für den Anleger. Ja, wahrscheinlich steigt der Silberpreis, aber wenn er fällt, dann ist der Einsatz eben futsch. Und er kommt auch nicht wieder, egal wie lange man wartet. Bei Aktien kann sich die Situation eben bessern, wenn es der Firma besser geht. Beim OS ist bei einem bestimmten Termin Ende im Karton. Man spekuliert ja auf Kurs UND Zeit.


    Es gibt eine ganz einfache Regel: Je höher die vermutete Rendite, desto höher ist auch das Risiko! Und manchmal ist das Risiko sogar überproportional höher, weil die Anleger nicht blicken, was sie da eigentlich kaufen oder wie es funktioniert.


    Und nicht zuletzt: Mit einem OS hat man kein Silber. Beim Crash sind die OS so wertlos wie jedes andere Papier.


    Gruß KR

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Oh Zarathustra,


    Ich hoffe Du hast Deinen beitrag nicht so gemeint oder Du bist wirklich sehr naiv. Es kann gar nicht das eintreten was alle erwarten. An der Börse wird kein Geld erschaffen, nur umverteilt. Den Big Boys wirst Du es meistens nicht abnehmen können, die sind immer cleverer als Du. Du must also immer einen "greater fool" als Du selbst finden.
    Konkret: Glaubst Du wirklich es ist unmöglich, daß der Silberpreis plötzlich (ganz kurz ) unter 8,90 sinkt ? Dann ist Dein Geld zum größten Teil woanders. Es ist ein Spiel dessen Regeln den Meisten nicht bekannt sind. Mir auch nicht. Deshalb muß man vorsichtig agieren oder auf sein Glück vertrauen.
    Übrigens wird sich der Wert eines Hebelzertifikat völlig unvermutet vermindern und die Knockout Schwelle steigen. Evtl. vermindert sich auch die Partizpationsrate. Deshalb sind Liberty und ich auch der Meinung daß sie intransparent sind.


    Auch ich erwarte in der Zukunft höhere Silberpreise. Bloß wann und wie hoch weiß kein Mensch. Ich erwarte starkes Auf und Ab. Ich habe mir sagen lassen, das ist für Rohstoffe in der "public phase" typisch. Dann sind Hebelzertifikate höchst gefährlich, weil sich die Knockout Schwelle sehr schnell nähern kann.
    Auch ich kann mir im Moment nicht vorstellen, mit langfristigen OS nicht gewaltig Geld zu verdienen (weil ich einen Silberpreis auf Sicht von 2-3 Jahren viel höher sehe). Allerdings bin ich aus o.g. Erwägungen sehr mißtrauisch.


    In Kurzzusammenfassung die mir bekannten Risiken (außer nachgebende Kurse):
    Hebelzertifikate:
    - Kündigung des Emittenten im ungünstigstes Augenblick
    - Verminderung der Partizipationsrate
    - zeitwertverlust durch steigende Finanzierungskosten
    - (starker) Anstieg der Knockout Schwelle dank steigenden Finanzierungskosten
    - Wertminderung am Roll-over Tag
    - Kurssteigerung erfolgt, ist aber kleiner als der Zeitwertverlust


    (Welche für Dich relevant sind entnehme bitte dem Emissionsprospekt des Emittenten. Wenn Du dazu einen Fachanwalt benötigst kann ich das verstehen.)


    Optionsscheine:
    - Zeitwertverlust
    - Verminderung der impliziten Vola durch den Emittenten
    - Kündigung durch den Emittenten (??), ist mir bisher nicht bekannt, ist aber sicher in Spezialfällen möglich
    - Kurssteigerung erfolgt, ist aber kleiner als die eingepreiste


    Größtes Risiko:


    Alles kommt ganz anders als man (die Mehrheit) denkt.

  • wer sich dafür interessiert sollte doch mal im Thread http://www.goldseiten-forum.de/thread.php?threadid=2283&sid=


    Hebelzertifikat auf Silber nachlesen.


    Die Knockoutschwelle von GS0D6c ist seit dem 7.11. von 6,25 auf 6,395 gestiegen. Das sind 2,3% innerhalb von 3 Monaten, der innere Wert müßte um den selben Betrag gefallen sein. Bei circa 23% Kursgewinn im Silber in dieser Zeit fällt das nicht groß auf. Es kommen aber sicher auch wieder schlechtere Zeiten.


    PS: der Link funzt nicht. Im Editor wird er richtig angezeigt, beim Speichern wird er abgeschnitten. Ich vermute mal eine zu kurze Felddefinition, was für HTML aber seltsam ist.

  • [quote]Original von wef



    In Kurzzusammenfassung die mir bekannten Risiken (außer nachgebende Kurse):
    Hebelzertifikate:
    - Kündigung des Emittenten im ungünstigstes Augenblick
    - Verminderung der Partizipationsrate
    - zeitwertverlust durch steigende Finanzierungskosten
    - (starker) Anstieg der Knockout Schwelle dank steigenden Finanzierungskosten
    - Wertminderung am Roll-over Tag
    - Kurssteigerung erfolgt, ist aber kleiner als der Zeitwertverlust


    ok...was heißt Kündigung des Emittenten im ungünstigsten Augenblick? Bei Insolvenz?....der Emittent kann ja nicht aus heiterem Himmel kündigen wenns ihm gerade passt.
    starker Anstieg der Knockout Schwelle? Nach welchen Regeln kann der Emittent die Knockout Schwelle erhöhen? Das kann er ja auch nicht einfach so machen, weils ihm grad Spaß macht..
    Kurssteigerung erfogt, ist aber kleiner als Zeitwertverlust? Versteh ich auch nicht...termingebunden sind ja Mini-Futures nicht.


    Man sieht ich hab noch keine Ahnung...


    Mir scheint dass auch viele hier ganz einfach ein Problem mit solchen Scheinen haben, weil der Basiswert dadurch nicht steigt...Ich kann euch insofern beruhigen, dass ich für mein sehr bescheidenes Vermögen doch recht große physische Mengen Gold und Silber daheim habe.

  • Zitat

    Original von Zarathustra
    ....ok...was heißt Kündigung des Emittenten im ungünstigsten Augenblick? Bei Insolvenz?....der Emittent kann ja nicht aus heiterem Himmel kündigen wenns ihm gerade passt......


    ach nein, das kann der Emmitent nicht?


    wirklich nicht?.


    ganz sicher nicht?.


    Solch ein Unfug!. Er kann. Und er darf. Sogar Jederzeit. Und ohne Angabe eines nachprüfbaren, vorab exakt definierten Grundes.


    Und zwar zum Kaufpreis. Ohne Zinsen. Und nicht zum evtl. viel höher liegenden Marktwert (viele "Goldzertifikate" sind so gestrickt.... Logisch, denn es gibt wohl ein vielfaches mehr an Zertifikaten (Lieferansprüche) , als an Barrengold weltweit existent ist).


    Voraussetzung dafür ist, daß dies im Emmissionsprospekt Ihres Zertifikates steht.


    Daß muß noch nicht einmal explizit so da stehen. Es reicht schon ein Hinweis aus, daß dem Zertifikat die Bedingungen eines bestimmten Wertpapiermarktes zu Grunde gelegt werden, in denen das so steht.


    Und wenn dort Zertifikate oder Terminkontrakte jederzeit vom Emmitenten gekündigt werden dürfen / können (wann und warum auch immer), so kann und wird Ihnen das auch passieren, wenn´s drauf an kommt und ein Fall eintritt, nachdem an diesem "Markt" solche Kontrakte gekündigt werden dürfen!.


    Außerdem kann der Emmitent sich durch Verkauf seiner Stillhalterpflichten jederzeit aus der Verantwortung ziehen - ohne daß Sie als Zertifikateinhaber darüber informiert werden müssen. Auch das steht in vielen "Prospekten" Und beweisen Sie mal im Insolvenzfall, daß ein Vertrag, mit dem sich ihr ursprünglicher Partner herauskgeauft hat, nicht rückdatiert wurde.


    Ich schrieb Ihnen das ja bereits in Kurzform:


    Die "Verrechnung" ist doch ganz einfach: Sie zahlen erst mal den Kaufpreis. Ob und wieviel Sie ggf. wann bekommen, das wissen Sie nicht. Und - je nach Konstruktion - ist manchmal alles Futsch.


    Also immer fleissig den Emmissionsprospekt durchlesen und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Viel Spass damit. Versteht man etwas nicht oder wird auf Märkte oder Gepflogenheiten verwiesen, deren Regeln Ihnen nicht bis ins letzte Detail geläufig sind bzw. die Sie als Laie natürlich nicht kennen, so haben Sie wohl sehr wahrscheinlich einen gut verpackten Pferdefuß entdeckt: FINGER WEG!.

  • Also Mesodor39 hat in der Sache sicher Recht, allerdings ist seine Interpretation der Dinge IMHO etwas paranoid.


    Tatsache ist, daß das Zertifikat GS0D6C seit 7.11.2005 86% an Wert gewonnen hat, der Silberpreis ist dabei nur 23% gestiegen. Zum Vergleich ist der OS DB7059 um 96% gestiegen (jeweils Geldkurse).
    Wenn jemand diesen Gewinn mitnehmen will, wird ihn am Montag morgen kein Mensch daran hindern. Um den selben Gewinn in Silberbarren zu erzielne, wird man noch eine ganze Weile warten müssen. Zielkurse wäre etwa 14 USD.


    Es muß aber jedem klar sein, daß die Banken das Geld nicht verschenken, sondern von jemand anders holen. Ein Gewinn in dieser Größenordnung ist immer sehr glücklich-jeder der was anders erzählt ist ein Blender - und immer mit hohem Risiko verbunden.

  • Zarathustra:
    Ich beziehe mich auf GSOD6C


    Zitat

    ok...was heißt Kündigung des Emittenten im ungünstigsten Augenblick? Bei Insolvenz?....der Emittent kann ja nicht aus heiterem Himmel kündigen wenns ihm gerade passt.


    Der Emittent kann kündigen wann immer er will


    Zitat

    starker Anstieg der Knockout Schwelle? Nach welchen Regeln kann der Emittent die Knockout Schwelle erhöhen? Das kann er ja auch nicht einfach so machen, weils ihm grad Spaß macht..


    er kann die Knockout Schwelle zwischen 2-20% pro jahr erhöhen. Momentan erhöht er sie um 8% p.A.


    Zitat

    Kurssteigerung erfogt, ist aber kleiner als Zeitwertverlust? Versteh ich auch nicht...termingebunden sind ja Mini-Futures nicht.


    Natürlich sind Futures termingebunden. Es gibt keine endlos Kontrakte.


    Genauso wie Basketzertifikate oft Mangementgebühren kosten, verlangt der Emittent Finanzierungskosten.
    Der innere Wert des Zertifikats sinkt mit 2-20% p.A. Wahrscheinlich momentan mit 8%. Wenn Silber also jährlich im Schnitt um 7% steigt, verlierst Du 1% jährlich, obwohl der Preis steigt.

  • Zitat

    Original von wef
    Also Mesodor39 hat in der Sache sicher Recht, allerdings ist seine Interpretation der Dinge IMHO etwas paranoid.


    Tatsache ist, daß das Zertifikat GS0D6C seit 7.11.2005 86% an Wert gewonnen hat, der Silberpreis ist dabei nur 23% gestiegen. Zum Vergleich ist der OS DB7059 um 96% gestiegen (jeweils Geldkurse).
    Wenn jemand diesen Gewinn mitnehmen will, wird ihn am Montag morgen kein Mensch daran hindern. Um den selben Gewinn in Silberbarren zu erzielne, wird man noch eine ganze Weile warten müssen. Zielkurse wäre etwa 14 USD.


    Es muß aber jedem klar sein, daß die Banken das Geld nicht verschenken, sondern von jemand anders holen. Ein Gewinn in dieser Größenordnung ist immer sehr glücklich-jeder der was anders erzählt ist ein Blender - und immer mit hohem Risiko verbunden.


    wef: daß jemand seine 23 Prozent Gewinn auf sein Zertifikat auch ausgezahlt bekommt, wenn er es verkauft / kündigt - das ist doch völlig unbestritten.


    23 Prozent, die kann ich sogar mit Anleihen machen (z.B. Russland-Anleihen) und ich weis das, weil ich damit auch mal etwas Geld "verdient" habe - wobei wir bei den von Ihnen skizzierten hohen Risiko sind.


    Was aber wäre, wenn im Kriesenfall statt 23 Prozent 23.000 Prozent ausgezahlt werden müssten oder 2,3 Millionen Prozent?.


    Bekäme er dann auch seinen "maximalen" Profit.


    Wohl kaum.


    Wie schaut das dann aus mit den Besitzern der 2.000 Kilotonnen "Papiergold" aus, wobei angeblich 72 mal soviel Papiergold existieren soll, wie physisches Gold, wobei ich das physische Gold mal mit den angeblich existenten 30.000 t Zentralbankgold gleichsetze, damit es nicht ganz so teuer wird..... Bei einem Unzenpreis von "nur" 1.000 EUR (ja, ich rechne mal in EUR...) sind das bei 5.000 Kilotonnen immerhin (bei 32.000 UER das Kilo macht das 32 Mio die Tonne und 32 Mrd je 1.000 Tonnen = 1 Kilotonne) imerhin 64 Billionen EUR. Nur mal so zum Vergleich: dei deutsche Staatsverschuldung beträgt angeblich nur 1,6 Billionen EUR.


    Selbst bei 500 EUR die Unze sind wir bei 32 Billionen Papiergold - 20 mal soviel wie der deutsche Schuldenberg!.


    Wer will das bezahlen?. Die Invesrtmentbanken? Lachtot!


    Ich sags mal so: Jeder Kerl, der sich eine attraktive Frau angelt, sie heiratet, der will es doch spätestens in der Hochzeitsnacht wissen, sofern er nicht schon vorher nach Lust & Laune ran durfte....


    ....ich kann mir nicht vorstellen, daß sojemand sich in der Hochzeitsnacht mit einem Spruch in der Art: Süßer, ich muß mich heute abend noch um meinen Ex-Liebhaber kümmern und ihn gut zusprechen, weist du, unsere Hochzeit heute, da hat er doch sehr darunter gelitten.... aber morgen darfst du dann endlich....


    Papiergoldkäufer (egal, ob es Zertifikate, Trubos, OS und wie sie sich nicht alle nennen) haben da kein Problem mit: die geben ihr Geld für Papierschnipsel her, auf denen steht: ich schulder dir... und du kannst von mir kaufen/ bekommen, wenn..... aber nicht, falls.....


    Ich meine folgendes: ich gehe doch nicht hin, arbeite hart, spare und darbe, nur um mir was versprechen zu lassen, wobei ich weis, daß im Fall der Fälle das Versprechen nicht eingelöst werden wird. Da müßte ich doch mit dem Klammersack gepudert sein (es sei denn, ich zocke und glaube ganz, ganz fest an den Geldwert und daran, daß es noch nicht einmal zu einer richtigen Panik kommen könnte in der meine Vertragspartner die Notbremse ziehen würden und wenn ich noch überzeugter bin, dann glaube ich sogar, daß der Silberpreis nicht unter 6,35 EUR fällt, ehe ich mein Silberpapier vertickt habe.... denn daß Silber fallen könnte, davon muß ich ja überzeugt sein, weil ich als nicht mit dem Klammersack gepuderter ja fest am Geldwert glauben muss - andernfalls meine Sichtweise paranoid sein könnte). Bestenfalls einen Put zu kaufen kann ich noch nachvollziehen. Denn da weis man, daß die Ertragschance begrenzt und das Versprechen grundsätzlich erfüllbar ist.


    Da kann ich doch genausogut hingehen und mir in einem Resteraunt ein Schinkenbrötchen bestellen und zusehen, wie die Bedienung mir den Schinken vor der Nase wegisst und anschließend noch die Butter von der Semmel kratzt, mir die Brösel auf den Tisch legt und sagt: das macht dann zweieurofünfzig.


    Jeder, der was auf sich hält, der würde doch die Semmelbröseln nehmen und sie zusammen mit der Faust der Bedienung in den Rachen stopfen, bevor er das Lokal verlässt. Natürlich ohne für diesen Service zu zahlen.


    Warum dann Papiergold oder Papiersilber kaufen, wenn man doch weis, daß im echten Kriesenfall das Vermögen genau so verloren ist, wie bei Staatsanleihen oder bei den meisten Aktien, deren Gesellschaften die Kriese nicht überstehen dürften.


    Eine gute Basis hingegen ist folgender Ansatz:
    Es muß aber jedem klar sein, daß die Banken das Geld nicht verschenken

  • Zitat

    Original von mesodor39
    [Da kann ich doch genausogut hingehen und mir in einem Resteraunt ein Schinkenbrötchen bestellen und zusehen, wie die Bedienung mir den Schinken vor der Nase wegisst und anschließend noch die Butter von der Semmel kratzt, mir die Brösel auf den Tisch legt und sagt: das macht dann zweieurofünfzig.


    Jeder, der was auf sich hält, der würde doch die Semmelbröseln nehmen und sie zusammen mit der Faust der Bedienung in den Rachen stopfen, bevor er das Lokal verlässt. Natürlich ohne für diesen Service zu zahlen.


    Also mesodor39, ich würde mal sagen das hängt von der Bedienung ab.
    Ich stells mir gerade vor....... :D


    Es grüßt alle Krisengeschüttelten
    Der Misanthrop :D

  • @mesodor,


    ich habe beruflich u.a. mit Zertifikaten zu tun, insbesondere mit der Erstellung der Prospekte. Wie ich schon gesagt habe, halte ich Zertifikate für instransparent und benutze sie nur, wenn ich keine direktere Partizipationmöglichkei am entsprechenden underlying habe, z.B. bei manchen soft commodities.


    Aber es ist ein Märchen, daß der Emittent jederzeit sein Zertifikat kündigen kann.


    Wenn wir einen crash bekommen, wovon ich ausgehe, dann kann er es nach den Standardbedingungen (Es hat sich ein gewisser Marktstandard herausgebildet, die meisten Prospekte sind ziemlich gleich gestrickt) tun. (Es gibt dort eine Klausel bzgl. "Marktstörungen"). Der Anleger bekommt dann einen "fairen Wert", der wahrscheinlich nicht sonderlich fair ausfallen wird.


    Solange wir noch keinen crash o.ä. haben, können sich die Emittenten nicht so einfach aus ihrer Verpflichtung lösen und sie werden es auch nicht tun, weil sie ansonsten ihr Geschäft zerstören. Mir sind mehrer Fälle bekannt, in denen Banken bei Zertifikaten tierisch draufgelegt haben, weil sie ihr hedging nicht richtig hinbekommen haben. Sie haben trotzdem gezahlt.


    Wir sind uns sicher alle einig, daß wir im Zeitbruch des Zusammenbruchs physisch (od. meinetwegen auch über Aktien) anstatt über Zertifikate, OS, etc investiert sein sollten. Bis dahin mache ich noch etwas Geld mit OS u.ä., ohne die physische Nachfrage zu vernachlässigen.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles

  • liberty: Ein Investor, der "Marktstörungen" mit in sein Kalkül einbezieht, der wird immer phsyisch investiert sein und nie auf Termin oder Lieferschein. Wie will er wissen, wann ungefähr die "Störung" eintritt.


    Und derjenige, der "Marktstörungen" (vorerst) außen vor lässt, der ist doch (vorerst) in Aktien, meinetwegen auch Gold- und Rohstofaktien oder Derivaten darauf viel besser investiert, als in langweiligen Rohstoffen:


    Einer größenornungsmäßigen Verdoppelung des Goldperises steht größenordnungsmäßig eine Verzehnfachung des Preisniveaus ungehedgter Goldminenaktien gegebüber.


    Da sieht man, wo die Musik für renditeorientierte Anleger spielt.


    Wenn schon auf steigende Silberpreise setzen, müsste man bei angestrebter Profitmaximierung doch in Aktien von Silberproduzenten oder besser noch: in OS oder Turbozertifikaten auf diese Aktien investiert sein.


    Oder sitze ich hier einem Denkfehlker auf?.

  • @mesodor,


    Wir sind wahrscheinlich, was unser Anlageverhalten angeht, nicht weit auseinander.


    Zertifikate finden wir beide intransparent, teuer und im Krisenfall wertlos.


    Das physische Investment ist, wenn ich Dich richtig verstanden habe, für uns beide vorrangig, da wir vom Krisenfall ausgehen, aber nicht wissen, wann er kommt. Wenn die Krise schneller kommt, als erwartet, wollen wir ja nicht "nackt" dastehen.


    Vor der Krise, gebe ich Dir recht, sind ungehedgte Gold- und Silberminenaktien sicherlich das Mittel der Wahl, weil sie einen hohen Hebel haben und im Krisenfall wahrscheinlich nicht wertlos werden (ev. Gefahr der Verstaatlichung, u.ä..)


    Ich habe mir nun zusätzlich mit meinem Spielgeld noch ein paar sehr riskante Optionsscheine auf Silber, Gold, Öl und Palladium gekauft. Mir ist bewußt, daß das in Richtung "Wette" geht.


    Zusätzlich habe ich noch ein paar 1:1 Zertifikate auf verschiedene soft commodities. Ein Mal, um ein bißchen zu diversifizieren, zum anderen weil ich das underlying hochspannend finde. Nach meiner Einschätzung haben soft commodities so ein Riesenpotential, daß da auch die Anlage über relativ teure Instrumente lohnt.


    Ich stimme Dir ausdrücklich zu, daß man nicht oft genug darauf hinweisen kann, daß am Ende das physische Investment entscheidend sein wird.


    Viele Grüße


    liberty

    Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf auf die Zukunft vorbereitet zu sein. - Perikles


  • Kaufe nur das, was du zu 100% verstehst. Das ist der Grund, weshalb ich bisher auch nie mit OS uä. gehandelt habe. Kauf Silberaktien, die werden bei steigendem Silberpreisen auch überproportional zulegen.

  • Zitat

    Was aber wäre, wenn im Kriesenfall statt 23 Prozent 23.000 Prozent ausgezahlt werden müssten oder 2,3 Millionen Prozent?.


    Ach mesodor, wenn ich 2300 % Gewinn mache würde ich mich nicht beschweren, daß ich nicht die 23000% gemacht habe, die ich eigentlich verdient habe. Es ist völlig klar, daß kein Emittent jemals Gewinne in dieser Größenordnung auszahlen wird.
    Das Ganze ist völlig hypothetischer Blödsinn.
    Fakt ist: Wenn Silber vor 2008 auf 15$ steigt, was nicht ganz unwahrscheinlich ist, habe ich seit November am Silberkurs 100% verdient. In den richtigen OS mindestens das 3-5 fache. Das Risiko dafür ist überschaubar und ganz weit weg von Ihren Szenarios (um mich höflich auszudrücken).


    silberling3000:

    Zitat

    Kaufe nur das, was du zu 100% verstehst. Das ist der Grund, weshalb ich bisher auch nie mit OS uä. gehandelt habe. Kauf Silberaktien, die werden bei steigendem Silberpreisen auch überproportional zulegen.


    Ach, und Du verstehst was von Bergbau ? Und da vielleicht auch noch was von der Suche und Förderung von Silber ? Bzw. dann von der Bewertung von Silberproduzenten ? Ich denke der Silberpreis und OS darauf ist wesentlich einfacher zu verstehen !!

  • mesodor39


    Wie kann ein einzelner Mensch nur soviel Unsinn von sich geben?


    Ich bin jetzt seit gut 2 Jahren in Silberzertifikaten investiert, keines Deiner Horrorszenarien ist eingetreten und wird eintreten, solange der Silberpreis unter 100$ bleibt.


    Das Argument mit den Aktien ist insofern falsch, als das immer das Risiko besteht, das man die falsche Aktie erwischt. Ich kann hingegen fast auf den Euro genau sagen, wieviel ich gewinne, wenn der Silberpreis um x steigt.


    Seit 2 Jahren tauche ich hier sporadisch auf (früher als "Teetrinker") und muss jedesmal feststellen, das hier immer noch die Weltuntergangspropheten das Wort führen. Ihr macht die Panik und ich mache die Kohle :)


    Beim Uran setze ich allerdings auch auf Aktien, da ich keine geeigneten Hebelzertifikate gefunden habe.


    Zarathustra


    Jubelst Du schon oder fragst Du noch? Kauf Dir Zertis mit nem Knock-Out, der weit genug entfernt ist, denn die Vola beim Silber ist heftig.


    Ich halte A0CU74 und ABN1SV. Die steuerfreien Gewinne bei letzteren werde ich in Kürze realisieren und z.B. in die CM0095 tauschen. Natürlich gleiche Stückzahl und nicht gleiches Volumen. Dann habe ich gut 60% meiner Gewinne schon mal sicher.


    Viel Erfolg!

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