Rohstoffboom ...?

  • DE000A0KRKB8 WisdomTree Agriculture
    DE000A0SVX83 WisdomTree Agriculture Longer Dated


    Hast Du Dich bewusst für den Index, der sich auf die nächstliegenden Kontrakte bezieht entschieden und gegen die 3M-Forwards?
    Bei steigenden Rohstoffpreisen am Spotmarkt, sollten doch theoretisch die Rollverluste beim "Longer Dated" geringer ausfallen, da die Preisdifferenzen beim Kontrakterollen niedriger sein sollten.
    Oder habe ich einen Denkfehler?

    Zunächst kommt es darauf an an welchem Ende der Forwardkurve die Preise steigen. Deine Aussage ist aber nicht korrekt oder zumindest stark mißverständlich.


    Bei steigenden Preisen am Spotmarkt (wie in Deinem Beispiel) sind meist Rohstoffschocks die Ursache (also punktuelle Verknappungen). Dabei steigt die Forward-Kuve am kurzen Ende stärker als am langen Ende an. Die Forwardkurve notiert daher tendenziell in "Backwardation". Das heißt es entstehen positive (und keine negativen) Rollgewinne. Daher ist also nicht von Rollverlusten (wie Du schreibst) auszugehen. Theoretisch müßten daher die Rollgewinne - und nicht verluste - beim 3M-Forward geringer ausfallen als beim nächstliegenden Kontrakt des Kurzen Endes. Allerdings steigt der Preis des im Vehicel gehaltenen Kontraktes am kurzen Ende stärker als der längere 3M-Kontrakt was den Effekt kompensiert. Welcher Index also der bessere ist daher nicht so klar.


    Bei Inflationserwartung (ohne aktuelle Rohstoffverknappung) steigen die Preise am langen Ende und die Rohstoffe notieren tendenziell in Contango. Die Folge sind Rollverluste. Diese sind am kurzen Ende kleiner als im 3M-Forward. Allerdings profitiert der Forward selbst stärker vom Anstieg da er sich am langen Ende befindet.


    Wie man sieht sind Rohstoffe-Vehicel und die Indizees leider kompliziert.

  • @Bembelpetzer / All
    Wie siehst du den DE000A0SVX83 WisdomTree Agriculture Longer Dated im Vergleich zu LU0249326488 Market Acess Rogers International Commodity Index ausschließlich bezogen auf die Rollverlustproblematik?

    Ich persönlich würde gar nicht mehr so für einen längeren Zeitraum mit Rohstoffen spekulieren, sondern mir dafür eher Rohstoffunternehmen suchen. ETC und Zertifikate nutze ich höchstens mal für einen Zock <1 Monat, und dann auch sehr selten. Früher, als die RICI-Produkte noch von der ABN Amro emittiert wurden, habe ich damit oft rumgespielt (ebenso mit Baltic Dry Index und Frontier Markets wie Pakistan, Kasachstan, Nigeria, etc.) - reich geworden bin ich nicht, hat nur unnötig die Adrenalinproduktion angekurbelt.


    Jim Rogers ist ein begnadeter Geschichtenerzähler (habe ihn schon live erlebt) und die RICI-Produkte waren damals 'einmalig' anders. Viel gebracht haben sie dennoch nicht, da sie auch immer recht teuer waren. Wenn Du für ein paar Monate das Thema spielen möchtest, dann nehme lieber den WisdomTree wenn Du länger invesiert sein möchtest Rohstoffaktien.


    Das ist meine Meinung und keine Handlungsempfehlung.

  • Zunächst kommt es darauf an an welchem Ende der Forwardkurve die Preise steigen. Deine Aussage ist aber nicht korrekt oder zumindest stark mißverständlich.

    Ja, sehe ich nach nochmaligem Durchlesen ein, dass das missverständlich war.


    Bei steigenden Preisen am Spotmarkt (wie in Deinem Beispiel) sind meist Rohstoffschocks die Ursache (also punktuelle Verknappungen). Dabei steigt die Forward-Kuve am kurzen Ende stärker als am langen Ende an. Die Forwardkurve notiert daher tendenziell in "Backwardation". Das heißt es entstehen positive (und keine negativen) Rollgewinne. Daher ist also nicht von Rollverlusten (wie Du schreibst) auszugehen. Theoretisch müßten daher die Rollgewinne - und nicht verluste - beim 3M-Forward geringer ausfallen als beim nächstliegenden Kontrakt des Kurzen Endes. Allerdings steigt der Preis des im Vehicel gehaltenen Kontraktes am kurzen Ende stärker als der längere 3M-Kontrakt was den Effekt kompensiert. Welcher Index also der bessere ist daher nicht so klar.


    Bei Inflationserwartung (ohne aktuelle Rohstoffverknappung) steigen die Preise am langen Ende und die Rohstoffe notieren tendenziell in Contango. Die Folge sind Rollverluste. Diese sind am kurzen Ende kleiner als im 3M-Forward. Allerdings profitiert der Forward selbst stärker vom Anstieg da er sich am langen Ende befindet.


    Wie man sieht sind Rohstoffe-Vehicel und die Indizees leider kompliziert.

    Ja, das Thema ist sehr kompliziert (oder eher komplex und oftmals sprunghaft), deswegen habe ich mich in den letzten 15 Jahren aus diesem Markt sehr stark zurückgezogen. (meinen dreifach gehebelten Weizen werde ich nie vergessen)


    Ich bin von langsam steigenden Preisen ausgegangen (wegen Inflation und/oder Verknappung) und da wäre eine Spekulation auf 3M mit der höheren Wahrscheinlichkeit vorteilhafter gewesen, als auf die nächstfälligen Kontrakte zu setzen. Aber ich sehe, da sind wir einer Meinung.

    • Offizieller Beitrag

    Die Richtung stimmt... Mr.Copper brummt, Gold und Silber haben Nachholbedarf.


    Grüsse
    Edel

    • Offizieller Beitrag

    Der Zuckerpreis weist den Weg zur Inflation...


    Grüsse
    Edel


    [Blockierte Grafik: http://www.321gold.com/editorials/sfs/hubbartt032621/sgg_daily.png]


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • hier ein artikel von armstrong zum thema nahrungsmitteln, in dem er auch auf den fao eingeht den ich vor einiger zeit verlinkt hatte

    Food Crisis of 2021 in Europe
    We are staring in the face of a serious food crisis in Europe as food
    prices rise continuously, and with further draconian COVID measures
    within the EU, they are bringing the food supply chains to a standstill.
    Our models have been warned that this 8.6-year cyclical wave into 2024
    will be one of commodity inflation due to SHORTAGES
    rather than speculative demand. All the indications that the world is
    heading for a serious food price crisis are in play. The Food Price
    Index (FFPI) of the Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)
    averaged 107.5 points in December 2020, an increase of 2.3 points
    (2.2%) compared to November 2020, which represents an increase for the
    seventh consecutive month.
    With the exception of sugar, all sub-indices of the FFPI recorded slight gains in December, with the sub-index for vegetable oil again rising the most, followed by that for dairy products, meat, and cereals. For 2020 as a whole, the FFPI averaged 97.9 points, a three-year high, 2.9 points (3.1%) higher than in 2019, but still well below its 2011 high of 131.9 points. It is also interesting that the FFPI in 2002 was still 53.1 points. It only increased significantly from the financial crisis of 2007/08, only to then level off in the 90-point range. Since May 2020 it has increased by 18%.
    Our models project that the upward trend in the FFPI will intensify going into 2024. With the coronavirus mutating, as we warned ALL viruses do, as such, we have these various strains from Africa, Brazil, UK, and even California, are inspiring politicians to use this as an opportunity to restrict the population even further. These corona measures have extended to the food supply chains, disrupting them just as we see in electronics. For example, the German Fruit Trade Association sees the supply of fruit and vegetables from abroad is at a substantial risk whereby imports are suspended. The reason is the tightening of the corona entry regulation by the federal government. The tightening of the lockdown in Europe is beginning to restrict the supply chains reducing the food supply.


    vollständig unter:
    https://www.armstrongeconomics…9vu-Ur5Ln6dxblvxNhdnz-ivc


    bg bh

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    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als
    reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als
    Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3
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  • schau mal bei finviz freestock screener, da findest du ne menge, nahrungsmittelhändler und oder hersteller,
    oder gib einfach mal bei google ein.


    DK bietet eine menge bio-stocks.

  • Haha, nein natürlich nicht. Das Konto Opt in wäre mir für ETF Werbung zu umständlich [smilie_happy]


    Nur Europa:
    DE000A0H08H3 Stoxx 600 Food & Beverage
    Da hat Nestle allerdings 30% Anteil!


    USA:
    IE00BWBXM385 S&P US Consumer Staples



    Welt:
    IE00BM67HN09 Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF 1C

  • brilliantes invest - muss ich gleich kaufen /sarkasm


    sind eigentlich keine "hersteller" sondern wenn "weiterverarbeitende/ veredelnde unternehmen"


    Summe Top 10 83,70 %

    1Nestle S.A.BasiskonsumgüterSchweiz30,51 %
    2Diageo plcBasiskonsumgüterVereinigtes Königreich (England)14,73 %
    3Anheuser-Busch InBev SA/NVBasiskonsumgüterBelgien8,57 %
    4Danone SABasiskonsumgüterFrankreich7,12 %
    5Pernod Ricard SABasiskonsumgüterFrankreich6,23 %
    6Koninklijke DSM N.V.GrundmaterialienNiederlande4,94 %
    7Heineken NVBasiskonsumgüterNiederlande3,96 %
    8Kerry Group Plc Class ABasiskonsumgüterIrland3,13 %
    9Carlsberg A/S Class BBasiskonsumgüterDänemark2,56 %
    10Associated British Foods plcBasiskonsumgüterVereinigtes Königreich (England)1,96 %


    bg bh

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    2 Mal editiert, zuletzt von Blue Horseshoe ()

  • Um die Reaktionen ein bisschen einzuordnen: Die Leute stehen hier i.d.R. nicht so sonderlich auf ETFs ("Jehova"), da das Ausfallrisiko des Emittenten nicht genommen werden will (Gilt für mich auch). Bekehren lässt sich erfahrungsgemäß in diese Richtung keiner.

  • Ok. Danke für die Info.


    Ich persönlich bin auch kein großer Freund von ETF‘s. Macht allerdings einen kleinen Teil meines Depots aus.


    Ist natürlich richtig, diese Unternehmen sind hauptsächlich weiterverarbeitende Betriebe. Dennoch gehe ich davon aus, dass diese die Preise an die Verbraucher weitergeben und auch davon profitieren.


    Reine Nahrungsmittelhersteller sind definitiv die bessere Variante. Nur wird es hier nicht so viele Börsennotierte geben, oder sehe ich das falsch?

  • ich habe ein paar im depot, da diese gleichzeitig ein investment in wasser abbilden.


    eine meiner größten positionen ist rusagro https://www.rusagrogroup.ru/en/ die ich im ru dividenen thread eingestellt hatte. hatte sie 2015 nach den sanktionen günstig schnappen können und es ist ein absolutes langfristinvestment für mich(15+ jahre).


    bg bh

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  • Reckitt Benckiser kann die Preise relativ schnell weiter geben. UK.
    Auf Zucker gibt es ein 3er Hebel Zerti
    Der Capped Russia für eine Diversifikation rüber
    Für Wasser gibt es ganz gute Fonds... Lieferanten von Infrastruktur
    Gazprom und Equinor und noch einige Kupferlinge. CMMC, CBK,CS, MIN
    Rutil gibt es im Forum was zu Sovereign metals
    Aluminium/Scandium mit IPG
    Lithium gibt es gute Fonds, Vanadium spannende Einzelwerte und natürlich Uran die laufen wie erwartet.


    Man weiß gar nicht mehr wo hingucken.

  • ich möchte nur gern auf den artikel verweisen


    https://ihsmarkit.com/research…erates-sharply-Apr21.html


    den ich ebenfalls im gold thread eingestellt habe Gold ... Meinungen und Diskussionen





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    [Blockierte Grafik: https://cdn.ihsmarkit.com/www/blog/3938211_3938208_1.0.PNG]


    [Blockierte Grafik: https://cdn.ihsmarkit.com/www/blog/3938211_3938205_1.0.PNG]


    @Edel Man sollte ein teilweiser doppelpost stören bitte löschen


    bg bh

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  • Agrar ist manchmal sehr gut....aber meist sehr träge.


    Aktien gibts nur in Amerika, australien und Russen...das andere sind immer Konglomerate.


    Aber so Dinger wie cargill und co....die sitzen an den Hebeln.....Baywa und co....das sind diejenigen bei denen das Fett in den Pfoten bleibt....da gibts auch in d manche Rapshändler


    cu DL

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