Man sieht (noch?) keine langen Schlangen vor den Geldautomaten, aber
was in Griechenland vor sich geht, ist gewissermaßen ein bank run in
Zeitlupe. Nun stehen zwei Ereignisse an, die für den heutigen Freitag
weitere Abhebungen in ganz erheblichen Umfang erwarten lassen: erstens
das heutige Treffen der Euogruppe (ab 15Uhr). Hier stehen die Vorzeichen
stehen nicht wirklich günstig, dass es zu einer Lösung kommt,nachdem der griechische Regierungssprecher heute betont hat, dass Athen nicht bereit sei, das Hilfsprogramm mit den derzeitigen Reform- und Sparauflagen fortzusetzen.
Erschwerend kommt hinzu, dass am kommenden Montag in Griechenland ein
Bankfeiertag ist – viele Griechen fürchten nun, dass – sollte auch
heute keine Lösung gefunden werden – die Banken in Griechenland auch
nach dem Montag geschlossen bleiben könnten.
Seit Ende Dezember sind laut Insidern 25 Milliarden Euro abgehoben worden.
70% davon durch griechische Unternehmen, die die Gelder vorwiegend in
“sichere Häfen” wie die Schweiz oder nach UK transferiert haben. Die
restlichen 30% sind von Privatpersonen abgehoben worden – und werden zu
Hause versteckt. In den letzten Tagen häufen sich Berichte über
Einbrüche, es kam zu Raubmorden.