akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Ich hab nie behauptet das der Preis an der Tankstelle um 50% fallen soll. Auf 1 Liter Super Benzin sind 65,5 Eurocent Steuern drauf. Der Rohölpreis liegt auf dem Preisniveau vom Febuar - April 2006. Damals hat 1 Liter Super um die 1,25Eur gekostet. Als ich den Beitrag geschrieben habe war er über 1,30Eur.

    Wie war den damal der $/€-Kurs? Der Faktor muss ja auch noch berücksichtigt werden.

  • gestern 1,22
    heute 1,29


    naja tendenz geht richtung 1 euro

    Oelkosten pro l
    heute EUR 0.31
    peak (Juni 08) EUR 0.59
    Also Differenz EUR 0.28 !


    Zwar erzeugt man aus einem Fass Oel nur 30%-70% Benzin, allerdings ist der Rest kein Abfall und wird ebenfalls verkauft (z.B. Heizoel). Natuerlich kommen noch die Energiekosten dazu, aber alles andere sind Oelpreis-unabhaengige Kosten. Der groesste Posten in Deutschland sind natuerlich die Steuern.


    Bei mir sieht es schon anders aus. Im Sommer noch $4.50, heute morgen $2.91 bezahlt. Steuern betragen $0.58 (pro Gallon !).

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Lesenswerter Artikel aus dem Hause Casey Research: http://www.financialsense.com/…als/petrov/2008/1024.html


    "Other deflationists have raised a very powerful argument in their favor. Typically during an asset deflation, where the prices of stocks and real estate fall, there are no willing lenders and no willing borrowers, no matter how low the Fed lowers interest rates. This is dreaded condition is known as “pushing on a string”. The classic example is Japan since 1990.
    The counterargument is straightforward: in modern fiat monetary systems: the Central Bank is always a willing lender of last resort and the Government is always a willing borrower of last resort. In order to prevent contraction of credit, the government can always borrow and the Fed can always monetize – credit contraction and deflation do not have to occur when the Fed and the government do not allow it to happen."


    Dieses wichtige Argument der Deflationisten (die Pferde müssen zu saufen anfangen) wurde hier im Forum bereits öfters diskutiert. Der Autor vertritt jedoch die Ansicht, dass sich in einem papiergedeckten Währungssystem zur Not einfach der Staat verschuldet und die Zentralbank Wertpapiere monetarisiert.


    Exakt dieses Verhalten können wir im Augenblick bei den Zentralbanken beobachten, und es wird wohl früher oder später zu einer starken Inflation führen.


    Gruß


    goldlatte

  • Dieses wichtige Argument der Deflationisten (die Pferde müssen zu saufen anfangen) wurde hier im Forum bereits öfters diskutiert. Der Autor vertritt jedoch die Ansicht, dass sich in einem papiergedecktem Währungssystem zur Not einfach der Staat verschuldet und die Zentralbank Wertpapiere monetarisiert.


    Exakt dieses Verhalten können wir im Augenblick bei den Zentralbanken beobachten, und es wird früher oder später zu einer starken Inflation führen.

    Das sehe ich auch so, langfristig kann das zur Inflation fuehren. Doch ob es bis dahin kommt, die Regierung jemals erfolgreich re-inflaten kann (allein ein 23 trillion Immobilienmarkt deflated derzeit mit 15%/Jahr) steht in den Sternen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Das sehe ich auch so, langfristig kann das zur Inflation fuehren. Doch ob es bis dahin kommt, die Regierung jemals erfolgreich re-inflaten kann (allein ein 23 trillion Immobilienmarkt deflated derzeit mit 15%/Jahr) steht in den Sternen.

    Bei den bisherigen Krisen hat es die Regierung immer geschafft, zu reflationieren, warum sollte es dieses Mal anders sein?


    Die hierfür notwendigen Beträge werden natürlich immer größer und die Luft für weitere Verschuldung immer knapper.

  • Bei den bisherigen Krisen hat es die Regierung immer geschafft, zu reflationieren, warum sollte es dieses Mal anders sein?


    "The Worst Bubble Ever" bezeichnen es die Oekonomen einhellig. Ein Politiker, der diese Blase re-inflationieren kann, wird auch in der Lage sein, das oekonomische Perpetuum-Mobile zu erfinden. Wenn man Experten hier darueber diskutieren hoert und liest, lernt man, dass die Regierung hier an Grenzen ankommt, wo man die Probleme wegen der Dimensionen mit den bisherigen Mitteln nicht mehr loesen kann. Diesmal ist eben vieles anders.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Die Seuche bricht aus

    Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hat sich besorgt über die Versorgung mittelständischer Unternehmen mit Krediten geäußert. Derzeit sei eine Verknappung von Mitteln zwar noch nicht spürbar, doch gebe es erste Anzeichen für die Kündigung von Krediten.


    So gebe es Einzelfälle, "bei denen Kreditlinien von Mittelständlern bei kleinsten Zahlungsunregelmäßigkeiten gekündigt werden", sagte Glos der "Wirtschaftswoche". Generell sei zu befürchten, dass Kredite für den Mittelstand zurückgefahren würden.

  • Der Autor vertritt jedoch die Ansicht, dass sich in einem papiergedeckten Währungssystem zur Not einfach der Staat verschuldet und die Zentralbank Wertpapiere monetarisiert.


    Exakt dieses Verhalten können wir im Augenblick bei den Zentralbanken beobachten, und es wird wohl früher oder später zu einer starken Inflation führen.

    Neues Geld bewirkt zuerst dort Inflation wo es hinfließt. Würde der Staat sich massiv neu verschulden um Kartoffeln zu kaufen, dann würden zuerst die Kartoffelpreise stark steigen. Momentan stopft der Staat die neuen Schulden in Banken und genau dort tritt auch aktuell die Inflation auf: weniger abstürtzende Preise der Bankaktien und nicht bei Kartoffeln, Milch, Mieten, ...
    In Japan hat der Staat sogar Einkaufsgutscheine zur Ankurbelung des Konsums und der Inflation ausgeteilt. Was ist passiert? Das Volk hat die Gutscheine zwar natürlich ausgegeben, aber dafür etwa im gleichen Ausmaß von seinem privaten Geld noch mehr gespart. Unterm Strich war der Inflationsversuch des Staates erfolglos.


    Aber die Inflation tritt nur ZUERST dort auf wo das NEUE Geld hinfließt, SPÄTER überallhin. Erst wenn die Krise vorüber ist und die Leute wieder frohmütig meinen eine Zweitwohnung, Drittauto, Vierthandy, Fünftflachfernseher zu brauchen, dann wird das große Inflationsmonster ganz schnell hervorkommen. Davor geht es eher weiter in Richtung Deflation, wie bereits bei Aktien, Immos, Rohstoffe, Silber.

  • Zitat

    Aber die Inflation tritt nur ZUERST dort auf wo das NEUE Geld hinfließt, SPÄTER überallhin. Erst wenn die Krise vorüber ist und die Leute wieder frohmütig meinen eine Zweitwohnung, Drittauto, Vierthandy, Fünftflachfernseher zu brauchen, dann wird das große Inflationsmonster ganz schnell hervorkommen. Davor geht es eher weiter in Richtung Deflation, wie bereits bei Aktien, Immos, Rohstoffe, Silber.

    Schließe mich dieser Ansicht an... die Leute werden wieder ihren normalen, verschwenderischen, von der hand in den Mund lebensstiel aufnehmen/weiterführen... ist doch im Alltag super zu bemerken: Normalität ist schon längst wieder eingekehrt, die SB-Räume der Banken sind wieder leer, die Leute zahlen ihr Geld wieder auf Konten (evtl. anderer "sicherer" Banken) ein, die Leute vertrauen Merkel und der Bild-Zeitung und somit auch unserem schicken Euro... die aktuellen Meldungen dringen doch fast garnicht mehr in den Mainstream bzw. werden vom "normalen" Bürger gar nicht mehr wahrgenommen... genauso schnell wie die Panik da war (leider war es nicht genug Panik um das Verbrechen auffliegen zu lassen, danke Staatsgarantie.) ist sie auch wieder verschwunden.... und die "DOOMER" oder Leute, die alles vorausgeahnt haben und vor der Krise warnten, werden nicht mehr ernstgenommen..... dabei sind wir nur im Auge des Sturms... der Augenrand wird dann viele, die wieder die schöne Ruhe genießen, umso heftiger erwischen.

  • Die massiven Hedge-Funds-Sell-Offs fuehren zu Veringerung der Geldmenge, da die ueberschuldeten Funds ihre Schulden an die Banken zurueckzahlen = Kredit eingezogen wird, aber von den Banken kaum neue Kredite ausgegeben werden.


    Hunderte Hedge-Fonds säßen auf riesigen Schuldenbergen und versuchten in blanker Panik, Vermögenswerte zu verkaufen, um die eigene Pleite zu verhindern.
    Q

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • "The Worst Bubble Ever" bezeichnen es die Oekonomen einhellig. Ein Politiker, der diese Blase re-inflationieren kann, wird auch in der Lage sein, das oekonomische Perpetuum-Mobile zu erfinden. Wenn man Experten hier darueber diskutieren hoert und liest, lernt man, dass die Regierung hier an Grenzen ankommt, wo man die Probleme wegen der Dimensionen mit den bisherigen Mitteln nicht mehr loesen kann. Diesmal ist eben vieles anders.

    Schwierig wirds halt, wenn die Leute und Unternehmen partou keine Kredite mehr haben wollen aus Angst vor der Zukunft. Dann wird das re-inflationieren wirklich schwierig. In Japan ging ja auch Jahrelang nix, trotz z.B. null Zinsen. Notfalls muss man halt physisches verteilen, physisches Geld. :D Bei gleichzeitig null Zinsen würden vermutlich die Leute doch versuchen, es möglichst schnell auszugeben. Das wären dann Bens Helikopter ganz wörtlich genommen......

  • Erst halten die Banken das Geld zurück
    http://de.reuters.com/article/…ews/idDEBEE49Q0FG20081027
    Später wollen sie vielleicht wieder, aber die Kunden wollen oder können dann nichts mehr aufnehmen.


    Gerade beim Thema Aktien sehe ich bei mir persönlich ja schon deflationäre Tendenzen.
    Obwohl es bei manchen Kursen in den Fingern juckt, denke ich mir, nein morgen können sie ja noch günstiger sein.


  • Bei dem momentanen Geldmengenwachstum durch die 500 Milliarden für die Banken ist nur eine ausufernde Inflation denkbar.


    Das werden wir ab dem nächsten Jahr deutlich zu spüren bekommen, weil die Inflationsrate auf weit über 10% steigen wird.


    Eine Deflation ist nur nach einer Währungsreform möglich, wenn die Geldmenge durch eine neue Währung mit einem Umtauschkurs von z.B. 10 : 1 entsprechend verknappt wird.


    Egal wie`s kommt, der Normalbürger wird in jedem Falle der Betrogene sein, weil die Preise nach einer Währungsreform nicht im gleichen Verhältnis fallen werden.


    Noch ein wichtiger Nebeneffekt einer Währungsreform: der Staat ist seine Schulden in Höhe von 1,5 -2,0 Billionen mit einem Schlag weitestgehend los!


    wogert

  • Schwierig wirds halt, wenn die Leute und Unternehmen partou keine Kredite mehr haben wollen aus Angst vor der Zukunft. Dann wird das re-inflationieren wirklich schwierig. In Japan ging ja auch Jahrelang nix, trotz z.B. null Zinsen.


    Ich sehe das eher umgekehrt: Unternehmen erhalten trotz guter Auftragslage keinen Kredit mehr, koennen Auftraege somit nicht abwicklen. Haendler koennen Waren trotz Nachfrage nicht mehr finanzieren, weil Banken die Finanzierung verweigern. Dazu gibt es mehrere Meldungen, die das bestaetigen. In der Folge macht das die Wirtschaft kaputt, und die Auftrage gehen tatsaechlich zurueck. Wenn wir dann noch annehmen, was vielerorts vermutet wird, dass es eine kontrollierte und konstruierte (Deutsche Bank will ja Kreditvolumen um 40% runterfahren) Krise des Finanzsystems ist, wird einem klar, welchen Zweck das alles verfolgt: Kleine und mittelstaendische Unternehmen werden vom Markt gefegt, waehrend sich grosse Konzerne diese billig einverleiben koennen oder einfach laestige Konkurrenz vernichtet wird. Genau diese Entwicklung sehen wir in der US-Bankenwelt: die grossen 7 erhalten Finanzspritzen, waehrend die meisten kleinen Banken den Geist gerade aufgeben und aufgeben werden. Das gleiche wird sich bald in der Industrie abspielen. Eine Konzentrationswelle ungeahnten Ausmasses kuendigt sich da an, die Grossen werden immer maechtiger, die Kleinen werden geschluckt oder verschwinden. Kurz- und mittelfristig sieht diese Krise wie eine Katastrophe fuer alle aus, langfristig ermoeglicht das eine wahnsinnige Profitmaximierung der "Grossen", weil ein Grossteil der "Kleinen" in ein paar Jahren nicht mehr existieren wird.


    Was Japan betrifft: Dort betrug der Zinsatz lange Zeit weniger als ein Prozent, doch konnte kein Konsument oder Produzent zu diesem Satz Geld leihen, da die Banken nichts verliehen haben. Um an Kredit zu kommen, musste man 10-15% Zinsen an Kredithaie zahlen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zwischendurch kurz neues Futter zum Thema.


    Zitat

    Die Finanzkrise schlägt auf die Kreditvergabe an Unternehmen in Deutschland durch. Noch gibt es keine Kreditklemme wie beim Interbankenhandel - doch Unternehmen mit Kapitalbedarf müssen sich auf eine restriktivere Kreditvergabe, größere Sicherheitsforderungen und vor allem höhere Zinsen einstellen.


    http://www.ftd.de/politik/deut…euert-Kredite/431000.html


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Hier ein, wahrscheinlich ungeprüfter, Kommentar von heute bei Hartgeld

    Zitat

    [16:15] Leserzuschrift - Info bezüglich Kreditvergabe bei der Deutschen Bank:
    Ich habe eine Kollegin, die bei der Deutschen Bank in der Kreditabteilung arbeitet. Die Kollegin teilte mir mit, dass die Anträge auf Kreditvergabe bei Privatkunden fast zu 100% eingebrochen sind.
    Nun vergibt die Bank sog. "schwarze Kredite", d.h. Kunden mit schlechter und ganz schlechter Bonität bekommen das Geld, obwohl sie in "normalen"
    Zeiten auf jeden Fall abgeleht worden wären...
    Fragt sich nur, welche Geschäftspolitik dahinter steckt ? Wollen sie den Laden noch schneller in die Pleite führen ???
    Joe will wohl in der nächsten Bilanz unbedingt ein Kreditwachstum zeiten, die Ausfälle kommen später. Das hat er überall gemacht, jetzt offenbar auch in Deutschland. Subprime-Joe.

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