Zitatquote='Delphin',
6. Zur Not wird mit Gold aus dem Fond glatt gestellt. Geht der Preis massiv hoch, reduziert das halt etwas das Geschäft.
Die entscheidende Frage bleibt nach wie vor, wie genau diese ETFs funktionieren mit ihren schwammigen Erklärungen à la "der überwiegende Teil der Fondsanteile besteht aus Gold". Sie behaupten im Grunde nur, Vehikel zu sein, um die Goldpreisentwicklung mit allerlei Methoden, darunter u.a. die Hortung von physischem Gold, zeitnah "abzubilden". Uraltes Streitthema, das hier nicht weiter ausgeführt werden muss.
Es geht darum, ob sie eventuelle, notwendige Glattstellungen dann wiederum vorbörslich durch ihren Papiersalat erledigen könnten, da dieser ja von der Comex als physischer Anteil vorbörslicher Transaktionen anerkannt wird - d. h. dies würde, sofern der Hase so läuft, eine potentielle Erhöhung von verfügbaren Beständen bedeuten, also eine nachträgliche Nobilitierung von außerbörslich vorgenommenen Derivatgeschäften durch die Comex, mit denen die Comex dann offiziell nichts mehr zu tun hat.
ZitatLetztlich ist es - falls die Short Position problematisch wird, doch egal, ob die Bank, Gold aus dem Fonds liefern muss oder ob er in Dollars ausgleicht. Er muss 'nur' sicherstellen, dass er die Bugs hat. Oder übersehe ich da etwas?
Das ist eine Schönwettervorstellung, die davon ausgeht, dass wirklich ausreichend physisches Gold aus z.B. solchen Gold-ETFs zur Verfügung stehen würde und auch zur Auslieferung käme. Noch ist ja die Glattstellung per Cash die Regel beim Weiterrollen von Terminkontrakten, zumal an der Comex. Einen Run auf physisches Gold würde die Comex als funktionierende Future-Börse nicht lange überleben, und sie würde zu einem Spotmarkt mutieren müssen. Wenn die Marktteilnehmer einer Rohstoffbörse zwangsweise zum Barausgleich gezwungen würden, weil die Börse nicht mehr an den physischen Stoff herankommt, ist sie bald erledigt. Das funktioniert nur solange gut, wie die Gewinnerseite der jeweiligen Transaktion es vorzieht, mit Cash bedient zu werden.
Grüße
auratico