Erstmal danke, dass Du bereit bist über Fakten zu diskutieren, die scheinbar schon lange bekannt sind.
Im Anschluss einige vielleicht naive/laienhafte Vermutungen meinerseits.
Physisch belieferbar ist ja wohl nur der jeweils fällige Kontrakt. Ein Shortsquezze kann also nur im aktuellen Monat passieren. Bei aktuell 466 offenen Kontrakten, kann das nicht dramatisch werden.
Der wirkliche Warenhandel an der Comex ist allein aufgrund dieser Kontraktstruktur schon eindeutig minimal. Im August werden wohl maximal 40.000 Unzen Gold physisch den Besitzer wechseln, im ganzen November keine Einzige! Welcher Produzent/Verbraucher kann es sich erlauben einen ganzen Monat nicht zu kaufen/verkaufen? Gut, Gold verdirbt nicht und ist gut lagerbar. Von dieser Seite ist kein Druck da, es ständig hin und her zu transportieren.
Andererseits können die 368.708 offenen Kontrakte für Dezember niemals physisch beliefert werden. Es muss also im grossen Stil gerollt werden. Und dafür müssen sich Handelspartner finden. Wieso finden sich diese Partner in nur ganz wenigen Monaten und nicht viel stärker verteilt? Ein Hedger der gedeckt verkauft, würde doch annähernd zu den Terminen verkaufen, wenn er das Metall aus dem Boden holt?? Ein Münzpräger will sich doch nicht im Dezember den Tresor voll machen und dann davon zehren?
Die typischen Swap Händler sind doch long in einer Laufzeit und short in einer anderen Laufzeit. Bei 368.708 von 556.464 insgesamt können die Swaps ja überhaupt keine Rolle spielen. Die anderen Laufzeiten haben überhaupt keine Luft mehr für Swaps.