Ist physische Ware wirklich knapp?

  • nun mal halblang und tu nicht so als wenn du mir als mein papa den silbermarkt erklären müsstest.
    dass 1 0z münzen hier nicht zum spotpreis verkauft werden können, wusste ich auch vorher schon.
    was du aber offenbar nicht weißt ist, dass vor einem jahr, vor einem halben jahr, der aufpreis für 1 oz münzen wie maple leaf oder silver eagle, philharmoniker bei etwa 2,50 €/oz lag.
    wenn die münzen nicht knapp wären, in ausreichender anzahl gemünzt würden, dann dürfte die 1 oz münze heute nicht mehr als etwa 9,50 € kosten.
    für den preis gibbet aber nix.
    für unter 14 € bekommst du heute keine nennenswerte mengen. schau dich doch mal bei den bekannten münzhändlern um! dann wüsstest du das auch.
    selbst barren sind quasi ausverkauft oder werden nur mit hohen aufpreisen zum spot gehandelt.
    der preis für physische ware hat sich vom spotpreis abgekoppelt. und trotzdem gibbet nix.

  • Der Schlagsatz einer Silberunze dürfte maximal 100 Cents betragen, wahrscheinlich sind 50 oder weniger Cents/Stück. Darin enthalten ist die komplette Verarbeitung und alle Transporte bis zum Händler. Und wenn der bei Verkauf von 1.000 Stücken an einen Investor noch 50 Cent aufschlägt, dann is tman bei einem Aufpreis von 1,5 Euro je Stück auf den Metallpreis. Dazu kommen noch 7 Statt 19 v.H. Umsatzsteuer.....


    Mehr ist kostenmäßig nicht notwendig.

  • @gost_god ist entzaubert. Wenn er wirklich Silber an der Comex beschaffen könnte, wieso macht er es dann nicht? Ist doch ein Bombengeschäft. Klar ist, dass ER in Vorleistung gehen muss. Es kann nicht angehen, dass man als Privatkäufer Vorkasse zahlen, und dann 2-3 Monate auf eine Lieferung warten muss. Wieso soll der Endkunde das Risiko eines möglichen Lieferausfalls tragen? Wenn der Händler pleitegeht, ist das Geld weg.
    Klar hat man bei Vorkasse immer das Risiko der Händlerinsolvenz, aber in einer so angespannten Marktsituation, wie bei Silber, ist das Risiko schlicht unverantwortlich hoch.

  • @ Mesodor:


    Die Barren liefer ich Dir wenn Du (1) mindstens einen Kontrakt abnimmst und nich nur einen Bruchteil davon (Du bist der Silberbulle, also wirst Du die ueberschuessige Ware sicher auch wieder los), (2) anfallende Fracht-, Versicherungs- gg. Zoll und andere Gebuehren zahlst, (3) ich 10% Gewinnmarge fuer den Aufwand bekomme und (4) wir vorm Notar einen Kaufvertrag mit eben diesen Bedingungen machen und Dein Geld auf's Notaranderkonto eingezahlt ist.


    Wenn Du 10-20 Kontrakte abnimmst, senke ich meine Gewinnmarge auf 2-3%.


    Alternative: Du kaufst die Ware selbst in den USA. Da liegt genuegend rum. ;)

  • Der Schlagsatz einer Silberunze dürfte maximal 100 Cents betragen, wahrscheinlich sind 50 oder weniger Cents/Stück. Darin enthalten ist die komplette Verarbeitung und alle Transporte bis zum Händler. Und wenn der bei Verkauf von 1.000 Stücken an einen Investor noch 50 Cent aufschlägt, dann is tman bei einem Aufpreis von 1,5 Euro je Stück auf den Metallpreis. Dazu kommen noch 7 Statt 19 v.H. Umsatzsteuer.....


    Mehr ist kostenmäßig nicht notwendig.


    Und umso trauriger ist es, dass so viele hier wesentlich mehr hinlegen und die Gewinnmargen der Dienstleister steigen...

  • Das ist halt noch ein letztes Stück freier Markt! Wenn keiner mehr kauft, sinken auch die Aufschläge ;) ! Das war doch so: Angebot und Nachfrage oder so....... :whistling: Vergiss endlich den Spot!


    Genau, "freier Markt" ist das Stichwort. In einem wirklich freien Markt regelt der Preis Angebot und Nachfrage. Wenn Engpässe auftreten wie momentan, kann man definitiv nicht von einem freien Markt sprechen. Daher: an der Crimex wird durch gezielte Papier-Leerverkäufe der Preis massiv gedrückt. Ausgeliefert wird gar nicht mehr, oder nur in homöopathischen Dosen. Wenn es anders wäre, gäbe es überall noch Standardbarren zu kaufen.


  • Das ist nicht richtig und wurde schon mehrfach diskutiert! Die Scheideanstalten sind nicht auf den Kleinmengen-Handel mit 1KG und 5KG eingerichtet und kommen mit der Produktion nicht nach. Die Industrie wird pünktlich in ausreichenden Mengen versorgt!!


    Ebenso die Prägeanstalten, die können nicht mal gerade 5 / 6 neue Prägestanzen kaufen und hinstellen und die Produktion verdoppeln!!


    Wieso verkaufen die Händler dann nicht vorübergehend einfach Standardbarren? Die würden mangels Alternative mit Sicherheit auch weggehen wie warme Semmeln.


  • Weil die ganzen "Ich habe mir heute eine Tube Philis gegönnt"-Käufer nicht mal gerade 4.000 EUR für einen 12,5KG Barren oder gar einen 1000 OZ mit >7.000 EUR hinlegen können. Ich persönlich würde mir solche Trümmer auch nicht hinlegen. Wer kauft mir denn so etwas wieder ab, wenn es wieder Maples gibt????


    Gehst Du also auch davon aus (wie ghost_god), dass es 1000oz-Barren im Überfluss gibt, und diese lediglich niemand abnimmt?
    Wenn ja, wieso eigentlich nicht? Prägeanstalten könnten sich bei den momentan lächerlich niedrigen Preisen FETT mit Barren eindecken!

  • Zitat

    Gehst Du also auch davon aus (wie ghost_god), dass es 1000oz-Barren im Überfluss gibt, und diese lediglich niemand abnimmt?


    Hallo,


    irgendwann muss auch einer von beiden schlafen :D


    best regards
    BAAL

  • Weil die ganzen "Ich habe mir heute eine Tube Philis gegönnt"-Käufer nicht mal gerade 4.000 EUR für einen 12,5KG Barren oder gar einen 1000 OZ mit >7.000 EUR hinlegen können. Ich persönlich würde mir solche Trümmer auch nicht hinlegen.


    Wenn die Händler solche Barren im Angebot hätten, würden die wohl ziemlich sicher auch gekauft werden, wenn die Unze da 20% günstiger zu haben wäre.

  • @Ghost_Dog


    Deine Beiträge sind zwar fundamentiert, aber teilweise unlogisch. Es gibt hier - für mich zumindest - genug Beiträge die Belegen, dass bei den deutschen Grosshändlern Lieferschwierigkeiten bestehen. Und das unabhängig von der Barrengrösse Das bestreitest Du. Auf Nachfrage argumentierst Du mit der Comex und versuchst den Leuten einzureden wenn Sie 43000 Dollars investieren könnten würden sie selbstverständlich Ware geliefert bekommen. Als Beispiel führst Du einen Future für November an.


    Das ist nun aber gar keine Argument, gegen die derzeitige Lieferknappheit. Denn erstens bedeutet November nicht sofortige Lieferung. Und das kann entscheidend sein.
    Zweitens ist ein roter Faden der sich durch dieses Forum zieht, dass die Comex hauptsächlich mit Papier handelt, die Ware kann man sich zwar ausliefern lassen, aber fast niemand tut es. Würden es alle auf Auslieferung bestehen, gäbe es an der Comex sehr schnell keine Ware mehr - vielleicht sind wir uns da einig? (Der Sparkassen Effekt, holen alle ihr Geld zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab ist die Bank pleite!)
    Drittens und wegen Punkt 2 ist es nun mal so, dass eine Bestellung bei der Comex - mit dem Wunsch Ware physisch zu erhalten - ein Ausfallrisiko beinhaltet. Die meisten hier in diesem Forum erwarten das.


    BAAL flippt manchmal etwas aus, wenn jemand alle diese Grundsätze einfach ignoriert und so tut als gäbe es sie nicht. Zu recht, auch wenn ich ihm manchmal wünschen würde sachlicher zu bleiben. Aber jeder so wie er kann.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen


    Ein Mitglied macht darauf aufmerksam, daß eine Anzahl Postings hier mehrfach im Schlagabtausch mündet.
    Z.B.heute Nacht; die Übersichtlichkeit / Lesbarkeit leidet doch darunter !


    Bitte an die Beteiligten ;) um Einhaltung des interessanten Threadthemas.


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    Einmal editiert, zuletzt von Edel Man ()


  • Guten Morgen. Du musst mich missverstanden haben. Mit keinem Wort habe ich behauptet, dass es bei Deutschen Haendlern keine Lieferengpaesse gibt. Ich werde darueber keine Aussage treffen, weil ich kein Deutscher Haendler bin und die Lage vor Ort nicht beurteilen kann. Mir geht es um das Material Silber. Nicht um den Ort XYZ. Ich nehme allerdings an, dass die meisten Haendler in D prozentual am besten mit kleinen Privatanlegern verdienen. Die Nachfrage auf diesem Sub-Markt liegt im 1oz & 1-5kg Bereich, nicht im 1000oz - 1100oz Industriebereich. Wuerde ein Deutscher Haendler massenweise Industriebarren zum Einkaufspreis + sagen wir 10% Gewinnmarge anbieten, so wuerde er sie vermutlich nicht los, machte sich vermutlich seine Preise bei 31 Gramm Stueckchen kaputt und riskierte obendrein noch erhebliche Verluste fuer den Fall, dass der Preis weiter faellt und er die Ware nicht loswird. Das sind Annahmen, mehr nicht. Ich kenne den Deutschen Privatkunden Markt fuer Silber nicht.


  • Zweitens ist ein roter Faden der sich durch dieses Forum zieht, dass die Comex hauptsächlich mit Papier handelt, die Ware kann man sich zwar ausliefern lassen, aber fast niemand tut es. Würden es alle auf Auslieferung bestehen, gäbe es an der Comex sehr schnell keine Ware mehr - vielleicht sind wir uns da einig? (Der Sparkassen Effekt, holen alle ihr Geld zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab ist die Bank pleite!)


    Genau, die wenigsten an der Comex wollen das Silber wirklich haben. Soviel zur Nachfrage-Situation. Hier wird ein Luftschloss konstruiert indem philosophiert wird, wo der Silberpreis stuende, wenn all die Spekulanten an der Comex die Ware tatsaechlich zur Lieferung fordern wuerden. Und damit wird argumentiert, dass der Preis manipuliert sei und in einem fairen Markt hoeher stehen muesste. Durch diese Argumentation erschafft man gedanklich aber zusaetzliche Nachfrage nach Silber, die so auf der Welt z.Z. nicht existiert. Die Spekulanten an der Comex wollen das Silber nicht haben, sie sind keine Nachfrager nach tatsaechlichem Silber. Das muessen all die Silber-Anhaenger leider akzeptieren. Wuerden sie Silber nachfragen, so wuerden sie es sich auch anliefern lassen und dann wuerde der Preis vermutlich auch steigen.


    Die Kernaussage dieses Luftschlosses ist: Waere die Nachfrage nach physischem Silber hoeher, so stiege der Preis.


    Glueckwunsch, das ist so neu aber nicht. ;)

  • @ all:


    Ich denke zwar nicht, dass die Nachfrage hier zusammenkommt, aber wir koennen es ja mal versuchen. Vorab: Ich bin Privatmann und habe keine Ambitionen zum Silberhaendler zu avancieren. Ich muesste mich zudem ueber die juristischen Verordnungen zu Silber-Importen nach Deutschland erkundigen, die Frachtkosten, Versicherungsgebuehren, Zoll-Auflagen, etc. etc. in Erfahrung bringen aber ich wuerde mir die Muehe einmalig machen wenn wirklich genuegend Nachfrage nach angeblich knappen Industriebarren besteht.


    Ich wohne in London und da liegt es nahe, die Ware hier vor Ort ueber die LBMA zu kaufen und per LKW nach D transportieren zu lassen, statt in den USA bei Lieferung vor Ort sein zu muessen und die Ware per Schiffsfracht nach HH oder Rotterdam zu verschicken. Silber handelt in London OTC, also nicht ueber Boersen. Kleinste uebliche Handelseinheit sind 50,000 Unzen und die Vertragspartner schliessen direkte Vertraege ohne Clearing House als Intermediaer und ohne margin requirements ab. Klassische Haendler sind Zentralbanken, Investmentbanken und grosse Industriebetriebe. Das heisst fuer mich, dass diese Handelspartner mich als Privatmann fuer ein solches OTC Geschaeft akzeptieren muessen. Da ich gute Kontakte zu den Investment Banken habe, sehe ich da kein allzu grosses Risiko. Private Wealth Management ermoeglicht ueblicherweise auch Privatkunden die Teilnahme an solchen wholesale OTC Maerkten.


    Hier einige details zur London Bullion Market Association (LBMA): http://www.lbma.org.uk/london


    Bedingungen:


    (1) Wir bekommen im Forum mindestens 50,000 Unzen zusammen


    (2) Kaeufer unterschreiben (noch aufzusetzende) Kaufvertraege und zahlen das Geld bei einem Notaranderkonto ein, damit ich sicher gehen kann, dass auch wirkich gezahlt wird


    (3) Uebergabe wird mit einem Notar abgewickelt und das Geld danach von Notar an mich freigegeben (Ich werde das Geld zwischenfinanzieren)


    (4) Der Kaufpreis wird bei Vertragsunterschrift zum dann gueltigen Marktpreis fixiert (denn erst dann kann ich die Ware auch in London kaufen... wuerde ich vorher kaufen, haette ich ein unnoetiges Risiko die Barren nicht mehr loszuwerden)


    (5) Zum Kaufpreis zahlt der Kaeufer zudem alle anfallenden Fracht-, Versicherungs- und Zollgebuehren sowie 19% MwSt (diese Kosten kann ich vorab ausfindig machen und vertraglich fixieren)


    (6) Eine Gewinnmarge von 10% wird fuer den Aufwand erhoben


    Ich warte mit der Research-Arbeit bis wir hier zumindest die Haelfte der 50,000 Unzen verbindlich zusammenhaben.

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