das system von free banking wird durch solche versuche der errichtung eines privaten monopols, was letztlich genauso schlecht wäre wie das derzeitige staatliche monopol, sicher nicht diskreditiert. jede gute idee kann misbraucht werden.
Ist das, was in dem Artikel beschrieben wird nicht das genaue Gegenteil von Monopol?
"Jeder kann wählen womit er bezahlt". Schön, das heisst dann aber doch auch "Jeder kann wählen, gegen was er verkauft".
Also eine babylonische Sprachverwirrung ersten Ranges.
Wir haben ein einheitliches Geld (in dem Sinne Monopol) in erster Linie deshalb, weil damit die Transaktionskosten des Handels (= der arbeitsteiligen Gesellschaft) minimiert werden. Das ist wie beim Stromsystem. Müsste jeder Häuslebauer sich entscheiden, ob er auf Gleichstrom oder Wechselstrom, 110V, 240V, 380V, runde oder eckige Stecker etc. setzt und gäbe es auf der Anbieterseite entsprechend zig Leitungsnetze und Gerätetypen, dann wäre das derart ineffizient, da verblassen Eon's Gewinne oder die Ineffizienzen eines gedachten staatsmonopolistischen Anbieters dagegen völlig.
Unter gewissen Bedingungen sind Monopole mit riesigem Abstand die effizienteste Anbieterstruktur. Nennt man dann "natürliches Monopol". Stromversorgung als klassisches Beispiel. Tauschmittel gehört da sicher auch dazu. Die Frage ist nur, wie diese Effizienzgewinne zwischen allen Beteiligten aufgeteilt werden. Daher entweder Privatunternehmen, aber staatlich reguliert (Staat setzt Rahmen für Angebotsqualität und Preisfindung) so wie in D heute der Strommarkt. Oder gleich als Staatsbehörde. So wie die Geldversorgung.
Ich teile den Verdacht, daß der Vorschlag von Polleit alles andere als gemeinnützig ist. In einem ineffizienten zersplitterten Geldsystem liegen sehr viel mehr Chancen für gutinformierte professionelle Akteure, die kleinen schlechterinformierten Verbraucher kräftig über den Tisch zu ziehen. Und vielleicht hat man ja Glück, und kann ein privates Quasi-Monopol etablieren (wie z.B. Microsoft). Bingo!