Global Economic Collapse

  • musste den Text kürzen , weil er zu lange ist. Mein Kommentar, den ich woanders postete, habe ich unten eingefügt.



    Es ist schwer zu lesen, aber der Text haut rein.
    Ich habe manche Stellen hervorgehoben.
    Ausgangspunkt ist die MF Global Pleite, die einen unglaublichen Skandal offenbarte, nämlich, dass die Sicherheiten, die Kunden hinterlegten, hemmungslos zur weiteren Refinanzierung hergenommen wurden.
    Da dies am einfachsten in GB ging hat MF Global eine Tochterunternehmung gegründet u. damit die Sicherungs-Wertpapiere der Kunden nach London umgebucht.
    Damit wurde dann mit einem 4fach-Hebel spekuliert , hauptsächlich auf Europ. Anleihen, vorbei am Kundennutzen, vorbei an den Bilanzen , dafür aber zum Vollrisiken d. Kunden, für die nun ihr Geld nicht mehr sehen, verschwunden in schwarze Löchern.


    Wer glaubt, da traf es eh nur abgehobenen Hedgefonds betrifft, MF Global hatte viele Agrarfirmen, d.h. echte Brot-und-Butter-Firmen, die Future-Geschäfte zur Absicherung ihrer Produktion verwendeten.
    D.h. in der Essenz werden jetzt wohl viele echte UN, Bauern, Agrarfirmen..... hopps gehen.
    Was noch dazu kommt , über die "Besicherungsrichtlinien", die man besser "Besicherungspolitik" nennen können, werden Kunden hin- u. hergetrieben, was mittlerweile selbst für Profis schwer zu durchschauen ist.
    Da werden dann schnell mal Sicherheiten nur teilweise angerechnet oder gar nicht berücksichtigt, dadurch Margin-Calls ausgelöst u. nach belieben Future-Kontrakte auf den Markt geworfen.
    Kaum zu glauben, dass dies Banken nicht als Geschäftsmodell weiterer Frontrunning-Aktionen hernehmen *Ironie beachten*.


    Fazit: Der Kern des Finanzsystems ist mittlerweile dermaßen verottet, dass wohl kaum ein Bereich nicht erfasst ist.
    Wie bei einem Pyramidenspiel üblich , wird die Vernichtung v. Vermögenswerten horrend sein. Und wie bei jedem Pyramidenspiel ist Vertrauen, die wichtigste Zutat das und man kann nur spekulieren, wie lange die verschiedenen Sub-Betrugsysteme (Bilanzen, Banken-Refinanzierungen, Aktien-Leerverkäufe....) noch halten, aber klar ist auch, dass die Staats-Anleihenmärkte die zentrale Säule dieses ganzen stinkenden u. verlotterten Systems ist. Ein Sine-Qua-Non dieses stinkenden Schweinestalls genannt Finanzsystems.


  • Walter Wittmann, emeritierter Professor der VWL, Uni Freiburg, warnt vor einem Platzen der "Superblase". Die Schulden, die nur in die Zukunft gerollt werden und sich dabei immer weiter aufblähen, werden irgendwann kollabieren. Neben den Derivaten sind auch die Sozialversicherungssysteme zu einem Belastungsfaktor in den Industriestaaten geworden. Ein Platzen der Blase könne seiner Ansicht jeden Tag passieren. Die Folgen werden weitreichender als eine mehrjährige weltweite Depression sein.


    http://www.finews.ch/news/fina…nn-die-superblase-platztr

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • ...gilt es 2012 umzuschulden!

    Zitat

    Industrieländer brauchen gewaltige Kredite
    2012 müssen sich die OECD-Staaten acht Billionen Euro leihen. Die Wirtschaftsorganisation warnt vor Kreditengpässen und sieht die Stabilität vieler Regierungen in Gefahr.
    2005 hatten die Industrieländer nur etwa die Hälfte des Geldes benötigt. Für eine ganze Reihe von Staaten werde es daher eine "große Herausforderung", hohe Summen bei privaten Anlegern einzusammeln, so die Befürchtung der OECD. Die Stabilität vieler Regierungen und Volkswirtschaften werde dadurch gefährdet.
    Die 34 OECD-Staaten benötigen das Geld, um auslaufende Kredite zurückzuzahlen, Zinsen zu zahlen und Haushaltsdefizite zu decken.
    http://www.zeit.de/wirtschaft/…-industriestaaten-kredite


    Soviel zum Thema Schulden immer schön weiterplätschern zu lassen. Ergenis: ein krasse Verdoppelung binnen nur 7 Jahren. Das lässt übles ahnen, in der Tat stellt sich die Frage, ab wann ist Schluss?
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • dat schreibe ich schon seit ewigkeiten...


    und "platzen" ist wohlgemerkt deflationär
    das "aufblähen" dagegen inflationär


    aktuell haben wir die liquidesten märkte aller zeiten
    die spekulativsten sowieso
    das ende ist nahe

  • ...gilt es 2012 umzuschulden!

    Nicht drängeln. Du kriegst schon Deinen Schluck aus der Schuldenpulle. Jeder von uns. ;(

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Einziges Ziel ist die Überführung der Notenbanklager in private Hände ("Raub"). Peter Ziemann kommt der Wahrheit mittlerweile ziemlich nahe: http://www.bullionaer.de/ziema…dfaa8e0a660acea7a72a23def
    Monti ist der Vollstrecker.
    Der intellektuelle Überbau (Goldpreisdrückung, Barometerfunktion) ist nichts als Verschleierungstaktik.


    Die Strategie ist eigentlich ganz geschickt: Man lässt den Euro langsam sterben und die Investoren flüchten in den US-Dollarraum, obwohl dort derzeit wie der Teufel neues Geld aus dem Nichts erschaffen wird. Mit diesem Geld kann man jenseits des Atlantiks dann günstig die zum Verkauf angebotenen Gold-Reserven aufsaugen.


    Der Reichsprotektor von Italien hat ja selbst der Bundesregierung vor kurzem noch vorgeschlagen, weitere deutsche Rettungspakete mit den Goldreserven der Bundesbank decken zu wollen. Das sagt uns zweierlei: Ersten scheint es doch noch eine signifikante physische Goldmenge unter direkter Kontrolle der Bundesbank zu geben. Und zweitens möchte man sich dieses Gold durch deutsche Staatsgarantien schnellstmöglich unter den Nagel reißen.

  • Popp, Senf, Kennedy und andere behaupten ja, daß der Zinseszinseffekt die Wirtschaft abwürgt. Die Schulden wachsen zuerst nur langsam an, danach immer schneller, um am Ende fast senkrecht nach oben zu schießen. Die immer höheren Schulden von Staat und Privatpersonen erdrosseln die Wirtschaftstätigkeit, was die gegenwärtige Krise erklären kann und zum Untergang des Kapitalismus führt . Behaupten sie.
    Sie übersehen ein paar Dinge:
    Nicht nur die Schulden steigen ,sondern auch im gleichen Maß die Guthaben.
    Die vielen Guthaben, das viele Geld, läßt die Preise steigen, und zwar idealerweise im gleichen Maß wie die Geldmenge steigt. Doppelt so viel Geld = doppelt so hohe Preise.
    Sie fragen sich nicht, wie es sein kann, daß Schulden über Jahrzehnte nicht zurückgezahlt werden müssen. Würden sie tiefer forschen, dann würden sie sehen, daß es nur der Staat ist, der es sich erlauben kann, Schulden niemals zurückzuzahlen. Der Staat ist bei diesen Leuten aber der „Gute“, während die Horter die „Schlechten“ sind. Sie hinterfragen das System nicht tiefgehend genug, weil sie voreingenommen sind oder der Staat ihr Arbeit- und Geldgeber ist.
    Das Wichtigste: sie erkennen nicht, daß es gar keinen Zinseszinseffekt in dem Sinne gibt, wie sie es uns immer weismachen. Denn die Anschauung, daß die Schulden zuerst nur langsam steigen und danach irgendwann in die Senkrechte übergehen, ist grundlegend falsch. Denn die Schulden wachsen bei einem angenommenen konstanten Zinssatz von 5% IMMER jedes Jahr um 5%. Auch in der sogenannten senkrechten Phase wachsen die Schulden immer nur um 5%. Natürlich wachsen die Schulden absolut gesehen jedes Jahr um höhere Beträge. Das spielt wirtschaftlich aber KEINERLEI Rolle.
    Es ist wirtschaftlich vollkommen gleichgültig, ob ein Brötchen in Deutschland 0,20 Mark ( = 20 Pfennig) kostet und das gleiche Brötchen gleichzeitig in Italien 10.000 Lire. Man könnte nun annehmen, daß Italien in der senkrechten Phase sich befindet, da die Zahl absolut gesehen so hoch ist. Dem ist aber nicht so. Es gibt keine senkrechten oder flachen Phasen im Zinseszinssystem. Die Steigung der Kurve ist immer gleich, nämlich 5% im Jahr.
    Wer es fassen kann, der fasse es.
    Wer nun annimmt, daß es eine senkrechte Phase gibt, der soll doch eine einfache Währungsumstellung machen, wie es ja auch schon oft in Italien, Türkei und anderswo regelmäßig gemacht wurde. 10000 alte Lire = 1 neue Lire. Guthaben wie Schulden werden umgestellt. Danach sind wir dann, laut den Zinseszinskritikern wie Popp usw. ganz einfach wieder in der flachen Phase. Wenn Popp also recht hätte, dann wäre es die leichteste Übung, den Kapitalismus zu retten indem man einfach 4 Nullen vom Geldschein wegstreicht. Liebe Herren Popp und Senf: SO GEHT DAS NICHT. So einfach läßt sich der Kapitalismus nicht retten.
    Die Herren haben m.E. nicht begriffen, daß Geld = Schuld ist, daß Geld ein vermehrbares Gut ist weil es nur ein Versprechen ist, daß der Zins in einem sich aufschuldenden System gar nicht erwirtschaftet werden muß, daß der Staat eine Sonderrolle hat weil er als Einziger Schulden nicht zurückzahlen muß, was zu steigender Geldmenge und steigendem Wohlstand führt. Zumindest eine Zeitlang, bis dann die Katastrophe kommt. .
    Wer Geld nur als Geldschein sieht, und nicht als Schuld, für den bleibt ewig rätselhaft, wie der Zins erwirtschaftet wird, wo doch die Menge an gedruckten Geldscheinen konstant bleibt. Aus dieser Sicht heraus sind Zinsverlanger und Geldscheinhorter die Wurzel allen Übels und die Ursache warum plötzlich in der Krise Geld fehlt, und diese Geldscheinhorter müssen scheinbar bestraft werden.
    Ich kann schauen wohin ich will: ich habe noch niemals Bargeldhorter kennengelernt (es soll aber hie und da solche geben). Für die Freigeldler wie auch für den alten Marx hocken die reichen „Kapitalisten“ (wer immer das auch ist) auf Truhen voller Bargeld, das sie dem Wirtschaftskreislauf verweigern. Sie meinen das wirklich! Sie meinen der „Reiche“ spart sein Vermögen in Form von Truhen voller Bargeld. Welch primitive Vorstellung!
    Sie können auch nicht begreifen, daß Geld einfach so verschwinden kann, indem Schulden zurückgezahlt werden oder Schulden „verrecken“. Schulden sind in ihren Augen schädlich. Sie verstehen deswegen nicht, daß die Wirtschaft in die Krise kommt, wenn Schulden aus irgendeinem Grund gestrichen werden, zurückgezahlt werden oder uneinbringbar werden.
    Herren wie Senf wollen, daß Geld nicht mehr durch geleistete Arbeit gedeckt ist (Gold), und sie wollen auch, daß Geld nicht mehr durch zukünftig zu leistende Arbeit gedeckt ist (Fiat). Diese Geld funktioniert dann halt bestenfalls so gut, wie es in der DDR funktioniert hat, und diese wurde aber vom Westen und vom großen Bruder bezuschußt. Ohne staatlichem Zwang und Diktatur schuftet niemand gegen wertlose Papierscheine. So wie auch niemand hart arbeitet gegen einen Schnipsel Zeitungspapier.
    Manche sehen die Lösung aller Probleme in Jubeljahren. Alle 7 Jahre sollen die Schulden per Gesetz erlassen werden. Herrlich naive Vorstellung! Dann leihe ich als Gläubiger natürlich mein Geld nur noch für 6 Jahre aus, oder will es nach 6,9 Jahren wiederhaben. Oder ich leihe meinem in Not geratenen Nachbarn eben gar kein Geld mehr aus, sondern investiere es gleich im eigenen Haus und Hof und lasse den Nachbarn darben.
    Nein nein. Jubeljahre funktionieren nur, wenn die Schuldenstreichung nicht regelmäßig erfolgt, sondern mit Überraschungsmoment (Betrug). Dann allerdings kalkuliere ich das Streichungsrisiko in meinen Zins mit ein und verlange 40% Zins(für 1 Jahr), bzw. 1000% (wenn ich 6,9 Jahre lang ausleihe), denn wer will schon freiwillig enteignet werden. Ich kenne keinen.
    Wer mich nun fragt: wie könnte man den Kapitalismus dann retten, dem müßte ich sagen: man kann ihn gar nicht retten, mit keiner Maßnahme der Welt. Ein System, in dem ein Schuldner (Staat) nicht zurückzahlen muß, muß mit mathematischer Gewißheit untergehen.
    Wer mich nun fragen würde, wie dann ein künftiges „gutes“ System aussehen soll, dann würde ich sagen: entweder wir gehen in die vorantike Zeit zurück mit Tauschwirtschaft, was nicht unbedingt erstrebenswert ist. Oder: es darf in einem künftigen Wirtschaftssystem keinen Schuldner geben, der nicht zurückzahlen muß. Also ein Verbot von Staatsschulden. Oder ein System, in dem das Geld mit zeitlich schon früher geleisteter Arbeit gedeckt ist (Goldwährung).
    Alle drei haben den Nachteil, daß es ehrliche Systeme wären. Und wer will schon ehrlich arbeiten, wenn man das Geld auch unehrlich erzeugen kann. Das Intelligenzgefälle in der Bevölkerung ist leider so groß, daß die Elite dem Volk immer wieder zugestehen wird, was das Volk händeringend haben will, ja geradezu schreiend fordert: Fiatgeld.

  • Endlich mal einer, der es kapiert hat !
    Kompliment



    Zitat

    Die Steigung der Kurve ist immer gleich, nämlich 5% im Jahr.

    7%



    Zitat

    Die Herren haben m.E. nicht begriffen, daß Geld = Schuld ist, daß Geld ein vermehrbares Gut ist weil es nur ein Versprechen ist, daß der Zins in einem sich aufschuldenden System gar nicht erwirtschaftet werden muß

    Nochmal Bravo
    Aber ich denke gemeint war eher, dass das System wachsen muß.
    Sonst bricht es wie ein Schneeballsystem zusammen.



    Zitat

    Sie meinen das wirklich! Sie meinen der „Reiche“ spart sein Vermögen in Form von Truhen voller Bargeld. Welch primitive Vorstellung!
    Sie können auch nicht begreifen, daß Geld einfach so verschwinden kann, indem Schulden zurückgezahlt werden oder Schulden „verrecken“. Schulden sind in ihren Augen schädlich. Sie verstehen deswegen nicht, daß die Wirtschaft in die Krise kommt, wenn Schulden aus irgendeinem Grund gestrichen werden, zurückgezahlt werden oder uneinbringbar werden.

    [smilie_blume]


    Zitat

    Wer mich nun fragt: wie könnte man den Kapitalismus dann retten, dem
    müßte ich sagen: man kann ihn gar nicht retten, mit keiner Maßnahme der
    Welt. Ein System, in dem ein Schuldner (Staat) nicht zurückzahlen muß,
    muß mit mathematischer Gewißheit untergehen.

    Jede Währung ist Mist - Dollar, Euro, Pfund...
    Alle gehen unter?

  • das ganze system mit schulden und wachstum im gleichen verhältniss würde schon funktionieren, zumindest eine weile. leider wird da die umverteilung von unten nach oben vergessen, fiat ist das einzige was von unten nach oben fliesen kann. wenn löhne und gehälter im absolut gleichenm maße wie schulden, preise und wachstum mitwachsen immer im gleichen verhältnis, kein problem dann wärs ja auch egal ob so oder goldstandard, es würden sich ja tatsächlich nur die zahlen ändern. nur leider sind die löhne dem wachstum hinterher und die preise vorweg. also muss das restliche fiat ja wohl den weg nach oben genommen haben und oxidiert irgendwo vor sich hin und oder wird in sachwerte ganz langsam und vorsichtig umgeschichtet, wie der frosch im kochtopf-plötzlich isser gar und hats nich mal gemerkt, keiner käme ja wohl auf die idee das gebunkerte sofort auf den markt zu schmeisen und damit eine kräftige infla auszulösen. das gebunkerte kommt erst auf den markt, was zur infla führt, wenn die wichtigsten sachen in den falschen händen sind, und dann können wir alle wieder von vorn anfangen weil das ersparte nur noch altpapier ist. und so geht die scheiße jedesmal.

    Spuren oder größere Ansammlungen von Zynismus, Sarkasmus und/oder Ironie sind Bestandteil dieser Signatur/Beitrag zu einem Fred. Die Beiträge des Verfassers zu einem Fred geben unter Umständen die Gedanken des Schreibenden wieder oder auch nicht. Rescht/Lingsschreibefähla sind bewosst eingebout worden um den Schaafsinn der Läsenten gezield zubrovoziern.
    Die Movies " Idiogracy " und "Demolition Man" sind zur puren Realität geworden.
    Alle Macht dem Kampf gegen den Verschissmus. :D

  • Tiberius, Dein Text geht richtig an das Herz. Deine Gedanken sind dennoch wirr, in der Sackgasse des bisherigen Systems gefangen. Grünundblau`s Antwort ist auf den Nachweis seiner fast religiösen Überzeugungen bedacht, während Cheep das Salz in die offenen Wunden streut. Dottore nicht ausgenommen, rennen alle Ökonomen mit ihren Erklärmodellen, erstmals seit der Erfindung von Staatspapiergeld um einen heißen Brei herum.


    Ich möchte daher an dieser Stelle auf einige Basic´s eingehen:


    1. Die Familie als kleinstem Wirtschaftsteilnehmer, egal ob Einzelperson oder intakter Großfamilie mit dem Recht zum Vererben oder Weitergeben.


    2. Kapitalismus ist eine marxistische Kategorie. Jeder versteht mittlerweile etwas Anderes darunter, man sollte sich auschließlich auf das Recht, zum Privaten Eigentum einigen, welches in einem echtdemokratischem Wirtschaftsraum per Staatsgewalt gesichert ist.


    3. Der wunde Punkt, das Tauschmittel. Geld entsprechend seiner Definition, muß Wertaufbewahrungsmittel sein. Im Staatspapiergeldsystem nicht möglich. Kollektiver Selbstmord. Das eigentliche Ausschlußkriterium im aktuellem System.


    4. Der Zins im einzelnen Kontrakt ist völlig in Ordnung. Systembedingter oder staatlich verordneter Zinseszins jedoch und in jedem Falle, tödlich.


    Eine umfassende Antwort würde Bücherregale füllen. Es sei an dieser Stelle nur zart bemerkt, daß eine Weltwährung "Gold" , verbunden mit einem simplen Umsatzsteuersystem für Unternehmen, alle wirtschaftlichen- und Verteilungsprobleme global und nachhaltig wirklich:


    "Gerecht!"


    lösen könnte.

    Edit: Bitte bedenken, wer für Gerechtigkeit ist, steht sicher unter Rechts Verdacht!


    Schöne Grüße

  • Kapitalismus ist nicht das Gegenteil von Sozialismus. Sondern definiert sich als Wirtschaftsform, in dem es Eigentum gibt das beliehen werden kann und in das vollstreckt werden kann. Und das auch beliehen WIRD und in das auch vollstreckt WIRD. Ganz im Gegensatz zur vorantiken Tauschwirtschaft, zur antiken Stammesgesellschaft, zur Sippengesellschaft der Steinzeit, der Indianer, der Indios, im Gegensatz zur Feudalgesellschaft des Mittelalters, wo der Bauer teilweise zwar Eigentum hatte, aber unfrei war. Im Gegensatz zur Adelsgesellschaft des späten Mittelalters, wo die Adeligen zwar Eigentum hatten, in das aber nur sehr erschwert vollstreckt werden konnte. Im Gegensatz zum 30jährigen Krieg, in dem zwar Eigentum vorhanden war, aber dieses kaum beliehen wurde. Im Gegenteil zur DDR wo es kein beleihbares Eigentum gab. Im Gegensatz teilweise zum 3. Reich, wo Äcker nicht beliehen werden konnten (Erbhofgesetze) und Fabriken nicht einfach so verkauft ohne Grund. Und und und.
    Unser heutiges System, in dem jeder im Prinzip die Möglichkeit hat, Eigentum zu erwerben und dieses zu beleihen, (UND DIESES AUCH MACHT) nenne ich Kapitalismus. Das ist eine ganz andere Definition als wie sie Honecker gebracht hätte.
    Ich glaube also nicht, daß ich altem Denken verhaftet bin.

  • Tiberius, Du hast in Deiner Aufzählung den antiken Kapitalismus außen vor gelassen. Den gab es! Ich wollte Dich doch mit meinem Vortext nicht persönlich angreifen, jedoch darauf hinweisen, daß die aktuell, vieldiskutierten volkswirtschaftlichen Religionen, allein aus der Staatspapiergeldwirtschaft entstammen. Die wenigsten Diskutanten kommen wirklich auf den Boden. Du ebenfalls nicht.


    Schöne Grüße

  • Ja, das römische Reich hatte in der Tat eine Art Kapitalismus gemäß meiner Definition und ist deswegen auch untergegangen. Denn die Staatsschulden-Orgien, die unter Nero begonnen hatten und in der Soldatenkaiserzeit ihren Höhepunkt fanden, ließen das Reich bankrott gehen. 260 war es so finanziell ruiniert, daß die Alemannen dies als Geglegenheit sahen, über den Limes zu gehen. In diesem schrecklichen Jahr 260 wurde der römische Kaiser Valerian von den Parthern gefangengenommen und ist später dort gestorben. Der römische gottgleiche Kaiser in den Händern der Erzfeinde. Das ist als ob Bush in die Hände vom Osama gefallen wäre.
    Boden? Du meinst die Familie als kleinste Wirtschaftseinheit?
    Du hast schon recht, unser Denken ("volkswirtschaftliche Religion") ist vom Papiergeld beherrscht. Aber soll ich das Hauptmerkmal unserer Volkswirtschaft in den Überlegungen außen vor lassen?

Schriftgröße:  A A A A A