@ Teeri:
Da ist etwas Wahres dran, wenn ich's auch anders formuliert haette. Der urspruengliche Sinn der Aktie ist tatsaechlich mehr und mehr verlorengegangen. Aktionaere sind Firmeninhaber. Auf dem Primaermarkt werden Aktien emittiert um Kapital fuer Investitionen in die Zukunft zu beschaffen und Kaeufer moechten an eben diesem Wachstum als Eigentuemer teilhaben. Dem Eigentums- und Teilhaben-Gedanken widerspricht die mittlerweile oft dominierende Spekulation auf kursfristige Kursschwankungen. Die Daimler Zentrale z.B. sieht heute genau aus wie gestern. Die Auftragsbuecher haben sich im Vergleich zu gestern quasi nicht geaendert, die Mitarbeiter sind heute nicht staerker motiviert und leistungsbereiter als gestern, das Image eines Mercedes Benz ist heute das gleiche wie gestern um 17:00 Uhr. Trotzdem ist die Firma heute deutlich mehr wert als gestern. Und das begruendet sich in eben diesen Spekulationen. Sicherlich kommt viel Preis-treibendes Angebot und viel Preis-treibende Nachfrage auch nachwievor von solchen Anlegern die Eigentuemer an Daimler werden wollen oder dieses Eigentum nach Jahren aus wirtschaftlichen Beweggruenden aufgeben moechten. Aber der dominierende Effekt scheint mehr und mehr aus spekulativem Interessen-Lager zu kommen. Und das ist mit Sicherheit nicht der Sinn einer Aktie.
Man stelle sich einen Markt vor, in dem Aktien nur einmal pro Monat in Auktionen gehandelt werden. Wer sein Geld ueber Jahre in eine Unternehmung investiert wird eine Verkaufsentscheidung sicher nicht innerhalb von Minuten treffen oder wegen ein paar Prozent mehr oder weniger aus seinem Engagement aussteigen. GmbH oder KG Gesellschafter handeln ihre Eigentuemer-Anteile auch nicht alle paar Minuten sondern sind Unternehmer und somit am langfristigen Wohl der Firma interessiert.
In solchen Maerkten gaebe es weit weniger Exzesse, sowohl nach oben als auch nach unten.
Nur mal ein Gedanke ueber die Zweckentfremdung der Aktie als Unternehmensbeteiligung.