Ich muss mal wieder laut denken. Mir hilft es, wenn ich Wochen später meinen eigenen Müll erneut lesen kann. Sorry, wenn es jemanden auf den Zeiger geht.
Für mich persönlich ist dieses WE durch Trumps (absichtliche oder versehentliche?) Äußerungen zu den BRICS ähnlich relevant wie damals im Frühjahr 2022 das Einfrieren der russischen Vermögenswerte. Ich würde es sogar fast auf eine Stufe stellen.
Damals wurde für alle Welt öffentlich, was der Westen schon immer im Hintergrund gemacht hat. Den Dollar als Waffe zu nutzen. Seit gestern ist für alle Welt öffentlich, dass im Westen offensichtlich nahezu schon Panik hinsichtlich der Bestrebungen des globalen Südens, die Dollardominanz zu brechen, herrscht.
Für mich steht nicht erst seit gestern fest, dass keine Seite freiwillig zurück ziehen wird. Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass derjenige "gewinnt", der am längsten aufrecht stehen kann. Diplomatie können wir wohl vergessen, so sehr ich das bedaure. Damit wird das Zollthema sicher wieder prominenter, schaden wird auch das beiden Seiten. Die Krisen- und Kriegsherde werden tendenziell auch eher mehr als weniger, wie wir gerade ohnehin erleben. Mögliche Teuerungsschübe durch Zölle und damit gestörten Lieferketten stehen die brutalen deflationären Tendenzen durch Arbeitsplatzabbau und den Auswirkungen der Zinsen auf die Nachfrage gegenüber. Und das alles in einem Umfeld von Aktien, Edelmetallen, Rohstoffen und Zinsen, die so sind wie sie sind.
Wie übersetzt man das alles in Anlagestrategie?
Aktien halte ich privat momentan für zu gefährlich, deshalb beträgt meine Depotquote dort weniger als 2%. Trotz saisonal hervorragender Zeit.
Mein knapp 50%-iger Depotanteil in US- Anleihen wurde aufgebaut um von den (eigentlich zwangsläufigen) Zinssenkungen und dem (eigentlich auch zwangsläufigen) Euroabsturz zu profitieren.
Nur mit diesen Äußerungen Trumps, sind da noch beide Annahmen gerechtfertigt?