Nein das schadet nie.
Lachen ist aber gelegentlich auch ein Zeichen von Unsicherheit.
Also gut, oh Haar-in-der-Suppe-Finder' - das ist übrigens aus meiner Sicht tatsächlich typisch deutsch.
Um zunächst die Off-Topic-Fragen zu beantworten: ja, ich bin eine Frau. Nein, ich finde Aussehen bei Politikern nicht wichtig. Nach meinen Erfahrungen ist dies ein Kriterium bei Männern und auch nur dann, wenn es sich um weibliche Kandidaten handelt. Und nein, ich möchte nicht für "die Frauen" sprechen, denn die sind pluraler, als Du möglicherweise denkst.
Zitat von O.Jemineh
Glaubst du das wirklich, daß die Obertanen der Franzmänner hier andackeln und teutonische Vorausschau bewundern? Wohl eher glaubst dus selbst nicht, deshalb ja *Satire*.
Wahrscheinlicher ist entweder Schadenfreude oder Zukurzgekommensein. Also wenn sich wieder alles Erwarten ein Ausstieg als sinnvoll erweist, dann sollen wir den Franzosen auch einen Ausstieg bezahlen.
Von den Obertanen, wie gesagt. Die französischen Untertanen empfinden bisweilen Mitleid, wenn sie an Schland denken. Was die Ängstlichkeit und den Kontrollwahn angeht. Und Neid. Noch.
Ich bin aus grundsätzlichen Erwägungen gegen deutsche Sonderwege.
Ja, ich bin davon überzeugt, dass uns eine Vorreiterrolle bei der Energieerzeugung wirtschaftliche Vorteile bringen wird. Zum Einen hoffe ich, dass bei den MIttelständlern viele Arbeitsplätze entstehen werden - ein weitgehend dezentrales Konzept vorausgesetzt. Leider sieht es derzeit ganz danach aus, als würden vorwiegend die teuersten Konzepte (Offshore-Parks) realisiert werden - und dies nützt wohl wiederum nur den 4 Energie-Oligarchen. Positiv anzumerken wäre, dass die Stimmen immer lauter werden und das Merkel bereits jetzt verstärkt Widerspruch wegen ihres altbekanntem Zentralismus-Fimmels erntet. Diesbezüglich zähle ich auf die Opposition. Insgesamt gesehen, benötigen wir während des Ausstiegs viele Dinge: andere Autos, bessere Leitungen, Blockheizkraftwerke in Städten etc. pp. Es gibt viel zu tun, jede Hand wird gebraucht - und das ist zunächst einmal durchweg positiv.
Zum Anderen hat deutsche Ingenieursleistung im Ausland - besonders in Asien - nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf. Und an den Erneuerbaren wird ohnehin kein Land dieser Erde in absehbarer Zeit vorbei kommen. Selbst Mr. Obama möchte einen Anteil von 30% aus Erneuerbaren erreichen und die chin. Regierung investiert ohnehin jetzt schon den Löwenanteil in Solar-,Wasser-und Windtechnik. Sicher werden gerade viele asiatische Länder versuchen, die Hardware der Technik zu kopieren auf Deiwel komm raus. Dann verkaufen wir eben unsere Beratungsleistung so teuer wie irgend möglich. Gerade an kompetenter Beratung bei Um- und Neubauten fehlt es nämlich derzeit hierzulande. Es gibt bis jetzt nur wenige Firmen, welche in kompetenter Form den Gesamtüberblick über die Möglichkeiten der neuesten Haustechnik hätten.
Du hast schon recht, die deutsche Regelwütigkeit, Autoritätshörigkeit sowie das Perfektheitsstreben wird in Frankreich ein wenig belächelt. Der Atomausstieg wird jedoch aus meiner Sicht keineswegs belächelt, zumal sich viele Franzosen in Foren mindestens genauso heftig über ein zukunftsfähiges Energiekonzept streiten, wie die deutschen Foristen. Im Gegenteil, das 'Experiment' wird interessiert und zuweilen auch ein wenig neidisch beobachtet.
Deutsche Sonderwege sind eigentlich gar nichts Besonderes. Um nur ein Beispiel zu nennen: kein anderes, europäisches Land erhebt so viele verdeckte Steuern. Allerdings war das zu keiner Zeit ein solcher Aufreger, dass die Leute deswegen auf die Strasse gegangen wären. Es kann uns doch im Prinzip piepegal sein, was die Atomlobbyisten der umliegenden Länder am deutschen Ausstieg zu nörgeln haben. Ich muss ja auch nicht zwingend vom Hausdach hüpfen, nur weil mein Nachbar seinen Wahnsinn als 'Normalität' deklariert.
Einige Länder benötigen vermutlich noch ein paar Gau's, um endlich vollends wach zu werden. Viele Mathematiker in diversen Foren haben aufgrund der bisherigen (bekanntgewordenen) Störfälle (Tschernobyl, Harrisburg, Sellafield, Forsmark etc.) berechnet, dass es rein statistisch alle paar Jahre irgendwo zu einem weiteren Gau kommen wird. Ich hoffe inständig, dass nicht gerade Cattenom oder andere, an der Grenze befindliche AKW's, die Annahmen der Statistiker bestätigen werden.
PS: 'Rückrad' war doch eigentlich eine stimmige Formulierung, denn der Lupus'sche Gesinnungswandel war ja in der Tat die Rolle rückwärts.