Japans Zentralbanker stellten 2002 geschockt fest: Von acht Yen, die man den Geschäftsbanken geliehen hatte, kam nur ein einziger bei den Unternehmen an! Ihre geldpolitischen Maßnahmen verpufften offenbar wirkungslos
WICHTIG! LESEN UND VERSTEHEN:
Und was liest man da?
Nachdem sich der Autor darüber ausgelassen hat, daß man unter Wirtschaft nicht Tausch verstehen dürfe, liefert er sowas ab, als er über das von den Banken verliehene Kreditgeld schreibt:
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Dieser Verlust an Freiheit ist es, über sein Eigentum uneingeschränkt verfügen zu können, der mit Zins ausgeglichen werden muss;
Nein, nicht die Bank erschafft Geld aus dem Nichts, das sie gar nicht hat, sd. man höre und staune - sie muß darauf verzichten, solange sie es ausgeliehen hat.
Und dann schreibt er vom Eigenkapital der Notenbanken.
Oder:
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Wer kein verpfändbares Eigentum als Sicherheit stellen kann, der kann auch 100 Prozent und mehr an Zins bieten: er wird trotzdem keinen Kredit bekommen.
Auch das ist falsch. Und trifft nur beim kleinen Mann zu. Da setzt sich die Bank ins Grundbuch und als Sicherheit wird nicht der Verkehrswert, sd. nur der Einheitswert angenommen. Aber kein Großinvestor arbeitet mit dem eigenem Geld, sd. nur mit Versprechungen und Aussichten für die Kreditgeber.
Was für ein saublöder Artikel.
Aber es geht noch weiter:
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Und würde ihm - etwa direkt von der Zentralbank - ein Nullzins angeboten, käme er mangels Pfand trotzdem nicht an das Geld: Da Banknoten eine Forderung gegen das Eigenkapital der Zentralbank verkörpern, wäre es kaufmännisch unverantwortlich, diese ohne Hereinnahme entsprechender Pfänder zu emittieren. Aus genau diesem Grund schlichen damals die japanischen Weltfirmen auch zu den Kredithaien: Die verzichteten nämlich auf Pfänder, forderten dafür aber auch 20 Prozent Zins.
Ja, aber die toxischen Wertpapiere, die sind ein gutes Pfand, wie? Oder Staatsanleihen, die nur durch die Aufnahme neuer Anleihen bedient werden können. Das ist kein Pyramidenspiel, nein, das ist ein echtes, werthaltiges Pfand. FAZ, die Qualitätszeitung.
War es vielleicht eher so, daß die japanischen Banken sich lieber Geld zum Nullzins geliehen haben und gegen andere, höher verzinste Währung getauscht haben? Daß ihnen die heimischen Firmen zu unsicher waren, als Kreditnehmer, weil sie ja das leichte Geld woanders machen konnten?
Und welche ominösen "Kredithaie" im rauchigen Hinterzimmer einer Kneipe soll man sich da vorstellen, die dem weltgrößten Autokonzern Toyota aus der Kreditpatsche helfen konnten?
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Unternehmen verschulden sich mithin also zur Verteidigung ihres Eigentums und nicht wegen eines geringen Zinses, wie dies in Ökonomenkreisen noch immer geglaubt wird.
Somit sind also Unternehmen, die sich über 100% Eigenkapital finanzieren gar nicht überlebensfähig, wenn es nach der FAZ geht.
Wir lernen daraus: der Zins ist ein göttliches Geschenk, das demjenigen Reichtum bringt, der sich verschuldet. Würg.
Es wird noch besser:
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In großen Crashs aber, nach Innovationssprüngen auf dem Gebiet des Transports, der Kommunikation oder der Materialien, die alle Branchen umsetzen müssen - wie im Jahr 2000 nach dem Internet-Boom -, führt der Abbau der unvermeidlichen Überkapazitäten zu einem allgemeinen Einbruch von Unternehmenswerten wie auch Eigenkapitalpositionen;
Man höre und staune: der Internet-Boom wurde nicht durch eine Spekulationsblase ausgelöst, NEIN! Der Absturz danach hat nur die Überkapazitäten freigelegt. Welche Überkapazitäten mag wohl "Softbank" gehabt haben, die es kurze Zeit vorher noch gar nicht gegeben hat?
Hat derselbe Autor im selben Artikel wenige Absätze davor noch davon geschrieben, daß die Firmen keine Kredite erhalten hätten, wegen mangelnder Sicherheiten, so schreibt er nun aber das:
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Bei den Geschäftsbanken hingegen verhält sich die Sache anders: Was machen die mit den 80 bis 90 Prozent der Zentralbankkredite, die bei den Firmen mangels verfügbarer Kreditsicherheiten trotz Nullzins nicht ankommen? Sie kaufen sämtliche Anlageklassen mit Renditen über null auf - von Rohstoffen über Immobilien bis hin zu Kunstwerken, Staatsanleihen, Firmenaktien oder -anleihen, Hypotheken von pfandlosen Schuldnern oder gleich ganze Konkurrenzbanken. Sie tun das nicht aus Gier, sondern weil sie selbst vom Wertverlust oder vom Verkauf bedroht wären, würden sie auf Fünf-Prozent-Geld beharren, während andere mit den Nullzinsangeboten der Zentralbank profitable Investments tätigen.
Nicht aus Gier haben die armen Banken den Unternehmen die Kredite vorenthalten, sd. weil sie ja nicht anders können. Und ich dachte doch glatt, daß es Banken gibt, deren Geschäftsfelder sich unterscheiden! Na ja, wenn alle Kunstsammler sind, dann bleibt schon mal der Autoschrauber auf der Strecke. Nicht aus Gier, versteht sich. Wahnsinn.
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Gunnar Heinsohn lehrt Sozialwissenschaft an der Universität Bremen.
Achso, ein Sozialwissenschafter. Alles klar.