Verstehe ich, aber ich hatte es schon mal geschrieben. Wenn du als Arzt dienen Dienst durch hast, der ggf. nicht nur 8 sondern auch mal 12 oder 24 h geht, hat auch dieser eine Familie und ggf. andere Hobbys, als wieder die Medizin. Da muss sich der Arzt eigentlich auf die Richtigkeit der Mitteilungen seiner Kammer verlassen. Ich denke, das ist in den meisten Berufen so, dass irgendwann Feierabend ist. Ein Architekt rechnet auch nicht die Typenstatik eines Bauteils am Abend nach, sondern verlässt sich auf die Richtigkeit der Information. Ja, es gab viele Indizien, das etwas nicht stimmt. Die kritische Schwarmintelligenz hat sie hier sauber herausgearbeitet. Aber außerhalb dieser Blase ...
Eines vorweg: Ich akzeptiere und respektiere deine Meinung. Sie ist sicherlich etwas differenzierter als mein dahingerotzter alttestamentarischer Beitrag.
Aber auch dein Beitrag hat so ein wenig was von "fressen kommt vor der Moral".
Was mir an deinem verlinkten Artikel gefehlt hat? Die Auseinandersetzung mit ihrem Verhalten als Ärztin. Fast ausschließlich Selbstmitleid...
Die meisten von uns werden irgendwann in unserem Job mit ethischem und moralischem Handeln konfrontiert. Und ich kann mich dann nicht hinter Unwissenheit verstecken. Gerade als Arzt sollten Ethik und Moral hoch angesiedelt sein. Und ich muss eine große Portion von Intelligenz mitbringen. Ich muss immer wieder Dinge hinterfragen, mich ständig weiterbilden. Jedem Mediziner hätte klar sein müssen, dass hier irgendwas nicht stimmt!
Ich verweise hierzu auch auf das Zitat von noli.melavo:
"Ich sag nur
"auf neuartiger mRNA-Basis"
"keine reguläre Zulassung"
"verkürzter Erprobungszeitraum"
Natürlich bringt das finanzielle Nachteile mit sich. Meine Hausärztin hat in ihrem Kampf gegen die Corona-Maßnahmen einen mittleren fünfstelligen Betrag hinlegen müssen. Bußgelder, Gerichtskosten, Anwaltskosten. In ihrer Praxis konnte man jederzeit ohne Maske rumlaufen. Sie hatte viele Feinde...musste zwischendurch um ihre Approbation kämpfen. Sie meinte auch dass jeder der Medizin studiert hat, das hätte sehen müssen. Zumindest sehen, dass irgendwas nicht stimmt. Und hätte hinterfragen müssen. Sich informieren müssen. Nicht nur bei Onkel Drosten.
Was mich am meisten ankotzt? Das jetzige Verhalten der meisten Mediziner. Es gibt so viele Anhaltspunkte. So viele Berichte. Hinweise. Aber die meisten ducken sich weg. Keine Auseinandersetzung mit dem Thema.
"Corona? War da was?"
Und dann der vor Selbstmitleid triefende Bericht... sorry aber da hab ich genauso wenig Verständnis wie für den Autofahrer der besoffen am Baum klebt. Wir alle haben mehr oder weniger auch etwas Verantwortung für unsere Mitmenschen. Hängt auch von der Art unseres Jobs ab.
Als Mediziner habe ich eine besondere Verantwortung für meine Mitmenschen. Wenn ich der nicht gerecht werden kann, muss ich mir was anderes suchen.
Blödes Beispiel, aber ich hatte eine Ausbildung zum Berater für vermögende Kunden. Hat richtig Spaß gemacht. Wir waren ein tolles und erfolgreiches Team. Dann kam Zahlendruck. Ich musste das erste mal etwas verkaufen, was nicht für den Kunden gut war, sondern für meinen Arbeitgeber. Am nächsten Tag habe ich meinen Chef um Versetzung gebeten. Hat er nicht gemacht. Ich musste mir selbst was anderes suchen. Hatte enorme finanzielle Nachteile. Aber ich kann in den Spiegel gucken.
Corona....wie viel Vertrauen wurde hier verspielt. Corona hat die Gesellschaft auf den Kopf gestellt. Verändert. Traumatisiert. Und die Medizin ist dafür mit verantwortlich.
Wenn dann jemand in die eigene Falle tappt, hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Und wenn es eine Neuauflage der Nürnberger Prozesse gibt, dann sitze ich in der ersten Reihe und klatsche Beifall. Sorry aber dieses alttestamentarische Gen in mir...