Bei Hartgeld auch nur noch Durchalteparolen. "Ein Kilo Silber ist ein Kilo Silber".
Super! Und ein Kilo Schei**e ist ein Kilo Schei**e. Was nutzt das Gewicht, wenn der Wert nur noch fällt?
EM ist 2010/11 einfach zu stark gestiegen. Jetzt wird es seit 3 Jahren auf Normalmaß zurückgestutzt. Verkaufen tu ich nichts, bin aber sehr enttäuscht.
Kann man so sehen. Gold und Silber hatten allerdings auch zuerst einiges nachzuholen, nämlich zwei Jahrzehnte der schweren Underperformance gegenüber Aktien, Anleihen und Immobilien, die im darauffolgenden Anstieg weitgehend, je nach Ansicht, wettgemacht wurde. Bei ca. USD 1.900/Oz trat ein veritabler Käuferstreik ein, da hat wohl auch kein einziger der Goldseitenleser noch eine einzige Unze Gold gekauft.
Doch anstatt zu verkaufen angesichts einer solchen Überlegung („Mir selbst jetzt entschieden zu teuer, aber die anderen sollen gefälligst zuschlagen ..), wurde von vielen ausschließlich das immergleiche Manipulationsmantra aufgefahren. Am Goldpreis wird herummanipuliert wie an anderen heutigen Märkten eines kleptokratischen Finanzsystems auch - um sich Insidervorteile zu verschaffen, die sich, wie bei Libor, Euribor, Fusionen usw. für die am Tisch Sitzenden auszahlen. Ein zugrunde liegender übergeordneter globaler Trend jedoch läßt sich damit weder in Gang setzen noch aufhalten, sondern abzocken in der jeweiligen Richtung.
Wenn die alternativmediale Beschäftigung mit Edelmetallinvestments durch diese lange Durststrecke hinkünftig dadurch rationaler verläuft, ist das zumindest ein kleiner Trost, denn die Hysterie in dieser „Szene“ ist mitunter himmeltraurig anzusehen, wenn man etwa an diesen im Traden und Abwägen völlig unerfahrenen Hartgeld-Mann aus Wien denkt, der seine hochneurotische, soziopathische Edelmetall-Webseite wie eine Sekte betreibt. Bad Company, die etliche aufgebrachte spätberufene Ünzchenbesitzer leider anzuziehen scheint.
Sehr schwer vorherzusehen war aber in der Tat, wie die jeweiligen Bevölkerungen auf die Krisen-Aktionen der Regierungen reagieren würden. In dieser Zeit der Unsicherheit stieg das Gold noch eine ganze Weile an. Man konnte wirklich nicht absehen, dass die Leute die vom Finanzsektor verschobene und nunmehr ihnen in Form von enorm gestiegenen Staatsschulden aufgebürdete zusätzlich Schuldenbelastung schlucken würden, ohne die derart „gerettete“, aber für die weitere Staatsschuldenorgie noch gebrauchte Finanzoligarchie nachgerade tätlich anzugreifen bis hin zum Bank Run. Dies geschah nicht, der Goldpreis fiel und hat sich seitdem noch nicht wieder erholt.
Edelmetalle sind eine brauchbare (nicht die einzige) Absicherung gegen einen möglichen „Systemausfall“. Eine solche Versicherung schien zumal in der westlichen Hemisphäre vielen zuvor aufgescheckten Anlegern nicht mehr erforderlich, da sie sahen, wie sich inmitten einer Großkrise gewaltige Schulden- und Vermögenstransfers unter staatlicher Orchestrierung zu ihren Gunsten durchführen ließen. Man konnte und kann daran auch als Privatinvestor teilnehmen, indem man etwa den nun schon jahrelang anhaltenden Aktienboom einigermaßen rechtzeitig mitgegangen wäre. Ein simpler Dax-Wert wie die zuvor in der Hochzeit der Krise hinuntergeprügelte Infineon stieg in dieser überschaubaren Zeit um deutlich über 1000%.
Das vielbeschworene Helicopter-Geld für alle von Herrn Bernanke, das hochinflationär, ja sogar hyperinflationär wirken sollte in der Vorausschau etlicher Goldbugs, ist nie über den Vorgärten abgeworfen worden, sondern findet sich bei Großinvestoren wieder, die es in internationale Aktienmärkte und großstädtische Immobilienmärkte stecken – selektive, langanhaltende Asset Inflation statt allumfassende Hyperinflation, doppelte Mietkosten für ein in München studierendes Töchterlein statt Lohnverdopplung beim zahlenden Herrn Papa. Hyperinflation has a different smell.
Beobachter wie Martin Armstrong sagen, dass es einen nächsten Monster-Bail-Out an der Wall Street aber nicht mehr geben würde, und dass sich darüber alle großen Finanzmarktakteure, zumal in USA, intern im Klaren seien. Das nächste Mal würde bestenfalls noch für die Spareinlagen eine beschränkte staatliche Garantie abgegeben werden. Für einen solchen Fall braucht man, neben anderem, dann wirklich Gold und Silber. Und Cash zur unmittelbaren Verfügung, das böse umlaufende Fiat-Geld.
Die sehr Vermögenden hingegen, sie setzen sich nun ab. Ein ehemaliger Goldpreisforecaster wie „Mr. Gold“ Jim Sinclair hält heute überall in den USA Vorträge vor seiner ( noch ) sehr wohlhabenden Klientel nach dem Motto: „Nichts wie raus hier, sie werden Euch demnächst bis aufs letzte Hemd ausziehen wollen und Euer Gold könnt Ihr dann auch nicht mehr wegschaffen !“
Grüße
auratico