AKTUELLE Rechtslage bei Tafelgeschäften

Zitat von Rhein-Main-Gebiet

@ Buckelfips: wo ist definiert, wieviel Umsatz ein Münzhändler bzw. ggf. Juwelier mit Altmetallankauf machen darf?

Zu Juwelieren kann ich gar keine Aussage machen, habe dies auch nur (in Klammern und mit Fragezeichen) aufgeführt, weil es weiter oben für jemanden wohl funktioniert hat. Wo es für Münzhändler geregelt ist, weiß ich nicht, da mein Gewerbe auf Edelmetallhandel läuft, ich die Information aber von Münzhändlern habe, die darauf Ihr Geschäft aufbauen.

Das man systematisch eine Gesetzeslage herbeiführt, die immer mehr hin zum komplett überwachten, bargeldlosen Verkehr geht, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Zitat von Buckelfips

Verkaufen darf jeder Händlertyp alles als Barverkauf bis zu einer Grenze, die 15.000 Euro nicht erreicht. Wer darunter einen Ausweis verlangt, der hat andere Gründe dafür als die gesetzliche Erfordernis nach GwG. Bei Banken gilt eine niedrigere Grenze (meines Wissens 5000 Euro). Meiner Erfahrung nach gilt ein Käufer auch dann als ausgewiesen bzw. nachvollziehbar, wenn dieser Geld überweist und man über die Kontotransaktion die Herkunft des Geldes (>15.000 Euro) nachvollziehen kann.

Hallo,

will mal kurz eine jüngst gemachte Erfahrung zum Besten geben. Habe bisher bei der Haspa Hamburg Edelmetalle gekauft, bis diese einen Ausweis sehen wollten- bei jeglichem Kauf, unabhängig von der Summe (Aussage des Angestellten: "Das sei jetzt gesetzliche Pflicht"). Habe daraufhin meine Käufe bei der International Exchange GmbH in St. Georg getätig, unkompliziert, anonym.
Beim letzten Kauf wollten sie hier auch einen Ausweis sehen. Dort sagte man mir, sie müssten jetzt ab einer Summe von 2.500 € den Kauf im Sinne des GwG registrieren. Die Daten würden für 10 Jahre in ihr dortiges Archiv wandern. Diskutierei hat nichts genützt- auf Wunsch/ Verdacht/ Generalverdacht??? müsse man sich sowieso immer ausweisen. Tja, neue Adresse suchen. Scheint um sich zu greifen.

Grüße

Eddie

So schön oder unschön die ganze Theorie zum Thema ist, so unterschiedlich wird es auch gehandhabt. Auf Münzbörsen beispielsweise ist es eher die Ausnahme, dass Legitimation eingefordert wird.
Auch bei Edelmetallhändler wird das unterschiedlich gehandhabt. Selbst Verkäufe ohne Erfassung der Personalien über der Grenze von 15000 € habe ich schon mehrfach erlebt.

Gruß
Bellini

Die Grenze für EInzahlungen (Käufe) ist dan sowieso bald 1000 Euro (also dürft ihr auch keinen Krügi auf euer Konto unbemerkteinzahlen....der kostet ja sagen wir 1300 Euro.

http://www.mmnews.de/index.php…es-geldwaeschegesetz-2012

Zitat von Friedrich_3

Also bei meinem Ankäufer war das völlig unproblematisch...Ich hatte ihn sogar gefragt ob der die Daten will..Er wollte nichts. Und das als Juwelier..

Ich sag's mal so: Wenn der der Ankäufer KEINE Personalien will, dann steht diese Geschäft auch NICHT in seinen (offiziellen) Büchern...so einfach ist das !

In Deutschland gibt es mindestens 200 Wechselstuben an Bahnhöfen, Fluplätzen etc.
Alle diese Betriebe nehmen für den ANKAUF von Dollar, YEN, Pfund und Kon-SORTEN keine Personalien auf wenn es sich um kleinere Beträge bis ca. 2.500 Euro handelt.
Da Gold- und Silber-Münzen ebenfalls SORTEN einer Währung sind praktizieren diese Unternehmen es analog dem Buntpapierankauf, keine Ausweispflicht bis 2.500 Euro.
Dies wird so seit mindestens 1975 praktiziert.

Warum solte daher ein erfahrener Edelmetallhändler oder ein Juwelier dieses Wirtschaftsgut anders klassifizieren und sich im Wettbewerb mit diesen Unternehmen um den Kunden und dessen Münzen sich selber ins Knie schießen und dieses umlauffähige Geld rechtlich wie Gebrauchtwaren oder Schrott behandeln und ggf. auf Geschäfte verzichten?!

Vor dem Gesetz sind angeblich alle gleich

Zitat von XiBalba

Ich sag's mal so: Wenn der der Ankäufer KEINE Personalien will, dann steht diese Geschäft auch NICHT in seinen (offiziellen) Büchern...so einfach ist das !

Und es versteht sich von selbst:
Schwarz muss schwarz bleiben!
Kann aber auch sein dass das Finanzamt so eine Rechnung anerkennt,wie bei uns, wo ja der Balkan beginnt.
Siehe auch:

Zitat von CARLOZ

Letzen September ging noch folgendes (Anhang)

Mit freundlichem Gruß.
CARLOZ

im Freistaat Bayern ist das Ankaufsprozedere wohl eh nicht so förmlich vorgeschrieben, in den normalen Bundesländern schon
wie kommts, daß du diesen relativ toten Thread aufwärmst?

Hallo Tilo
Während ich über den Goldpreis sinniere und ob ich mir
jetzt noch einen Babenberger zum EU-Bestpreis von 485€ leisten soll,
wenn pro-aurum Wien wieder Alpendollar hat

http://www.proaurum.at/home/ed…%2Fhome%2Fpreisliste.html

http://www.proaurum.at/home/ed…%2Fhome%2Fpreisliste.html

brauch
ich ja noch was, ebenfalls EU-Bestpreis (spot+3%) lese ich ein paar
alte Beiträge.Stoße zufällig auf aktuelle Rechtslage bei
Tafelgeschäften.Die Babenberger kauf ich in einer Raiffeisen Filiale
gleich ums Eck dort ist mein Name auf den Beleg den ich bekomme
Kunde.Dann hab ich den Beitrag von XiBalba gelesen und ich dachte
mir:Wenn bei uns dies in der Bank und bei pro-aurum Wien geht dann
solltet ihr euch das nicht wegnehmen lassen.

Wie kommts eigentlich, dass Du in Sachsen wohnst und meinen Beitrag auf Bayern beziehst?

Mit freundlichem Gruß.
CARLOZ

ich hab deinen Beitrag nicht auf Bayern bezogen, sondern einfach allgemein geschrieben, daß Ankaufstafelgeschäfte in Bayern auch heute noch so laufen können, wie bei deinem aktuell nochmal erwähnten österreichisch/balkanesischen anonymen proaurumbeleg, der in Bayern fürs FA wohl reicht, also je nach gegend nicht zwangsläufig von Schwarzgeschäften ausgegangen werden muß, wenn keine daten aufgenommen werden

Zitat von Smithm

So kenne ich das auch, jeder Schrotthändler muss mittlerweile Deine persönlichen Daten aufnehmen, selbst für ein paar Kilo Eisen. Offiziell jedenfalls. Ist ja auch Metallhandel. Die Fa. Exchange AG räuspert sich jedoch widersprüchlich.

http://www.exchange-ag.de/goldankauf.html

Quoted


Legimitation:

Zum Ankauf benötigen wir ab einer Summe von 15.000,- EUR Ihren Personalausweis zur Vorlage im Original oder als Fax.

Ruf doch einfach mal bei Exchange an.

Alles anzeigen

Hab voriges Jahr e Ladung, fuer mehr als 10 kEUR, bei Ex-Change-AG verhoekert ... und sie wollten _nicht_ meinen Ausweis sehen.
==> Ware hin, Buendel 500er her, fertig.

Mit dabei waren ca. 3 Angestellte von denen, die den Handel beschauten ; schien auch nix besonderes fuer die zu sein ; mit der Echtheitspruefung hatten sie auch keine Sorgen ...

Ein Edelmetallhändler meldet, dass eine neue EU-Richtlinie in nationales Recht bis zum 26. Juni 2017 umgesetzt werden muss. Es handelt sich um die Richtlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Dies hat Auswirkungen auf anonyme Tafelgeschäfte:

"...Dadurch können Gold- und Silberkäufer bis zu einem Betrag von 9.999,99 Euro anonym Edelmetalle erwerben, statt wie bisher bis 14.999,99 Euro. Die Richtlinie kann im Übrigen jederzeit vor dem Stichtag eine Umsetzung finden. In Deutschland liegt bereits eine von der Bundesregierung beschlossene Gesetzesvorlage vor. Mit einem Betrag von 10.000 Euro können Käufer dann je nach Kurs etwa acht Krügerrand-Münzen anonym erwerben, statt wie aktuell 12 Stück bei einem Schwellenwert von 15.000 Euro. Das zieht auch Konsequenzen für die Auswahl der Produkte durch den Anleger nach sich. Produkte, die bereits nahe der 10.000-Euro-Marke liegen, werden im anonymen Tafelgeschäft zukünftig keine Rolle mehr spielen – insbesondere, wenn man davon ausgeht, dass der Goldpreis langfristig steigen wird..."

besser mal nur noch 1/20oz kaufen, die bewegen sich dann erst in ca. 5 Jahren unterhalb der gesetzeskonformen richtlinen für bargeldgeschäfte.

Zitat von Rochade

Ein Edelmetallhändler meldet, dass eine neue EU-Richtlinie in nationales Recht bis zum 26. Juni 2017 umgesetzt werden muss. Es handelt sich um die Richtlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Dies hat Auswirkungen auf anonyme Tafelgeschäfte:

"...Dadurch können Gold- und Silberkäufer bis zu einem Betrag von 9.999,99 Euro anonym Edelmetalle erwerben, statt wie bisher bis 14.999,99 Euro. Die Richtlinie kann im Übrigen jederzeit vor dem Stichtag eine Umsetzung finden. In Deutschland liegt bereits eine von der Bundesregierung beschlossene Gesetzesvorlage vor. Mit einem Betrag von 10.000 Euro können Käufer dann je nach Kurs etwa acht Krügerrand-Münzen anonym erwerben, statt wie aktuell 12 Stück bei einem Schwellenwert von 15.000 Euro. Das zieht auch Konsequenzen für die Auswahl der Produkte durch den Anleger nach sich. Produkte, die bereits nahe der 10.000-Euro-Marke liegen, werden im anonymen Tafelgeschäft zukünftig keine Rolle mehr spielen – insbesondere, wenn man davon ausgeht, dass der Goldpreis langfristig steigen wird..."

Schau mal hier in den GWG-Thread Post #63, da geht es um die von Dir genannte neuerliche Anpassung...
GWG Modifizierung ab 2012: ab 1.000€ Meldepflicht?

Verschärfung des deutschen Geldwäschegesetzes
Verschärfung des deutschen Geldwäschegesetzes durch die Umsetzung der Vierten EU-Geldwäscherichtlinie (RL (EU) 2015/849), die spätestens bis zum 26. Juni 2017 umgesetzt werden muss. [...]

Danke Bembelpetzer, das hatte ich übersehen .

Hat sich in den letzten Jahren, außer das wir bezüglich Ausweispflicht nicht mehr bei 15.000 sondern bei 10.000 € sind, was geändert?
Ist es üblich, dass ein EM Händler beim Ankauf einen Herkunftsnachweis resp. eine Rechnung über das EM sehen will, das man verkauft?