Verfall des Hegemon USA

  • Hier ein Auszug aus einem wunderbaren Artikel von Matterhorn ...


    Ich bin mir sicher, dass 1981 zum Regierungsantritt Reagans auch niemand erwartet hatte, dass sich die damalige Verschuldung von 900 Milliarden Dollar innerhalb von 37 Jahren verdreiundzwanzigfachen (23x) und 21 Billionen Dollar erreichen würde. Keiner sagt gerne die Zukunft voraus, weil die Zukunft – mit Blick auf alle schlecht gemanagten Volkswirtschaften – schrecklich aussieht.


    UNGEDECKTE US-VERBINDLICHKEITEN: 220 BILLIONEN $
    Die größte Belastung werden die ungedeckten Verbindlichkeiten für Medicare und das Sozialversicherungssystem des Landes sein. Diese belaufen sich, nach den Berechnungen von Professor Laurence Kotlikoff, auf 220 Billionen Dollar. Das entspricht dem 10-fachen der derzeitigen Staatsverschuldung – eine Verbindlichkeit, die wahrscheinlich nie gedeckt werden wird. Die beste Lösung für dieses Dilemma wäre natürlich eine wundersame Steigerung des Wohlstands und der Steuereinnahmen. Sehr unwahrscheinlich.
    Alternativ könnten Debitor, der junge Amerikaner, und seine jungen Freunde ihr ganzes Arbeitsleben auch damit verbringen, allein die Pensions- und Gesundheitsversorgungskosten der älteren Generationen zu bezahlen. Das ist unwahrscheinlich und würde darüber hinaus zu einer Revolution führen.
    Wahrscheinlicher ist, dass die Regierung zur Finanzierung dieser Verbindlichkeiten einfach mehr Schulden machen wird. Natürlich weiß man, dass Schuldenprobleme nicht durch die Anhäufung weiterer Schulden gelöst werden können. Was auch immer die Regierung aus dem Nichts schöpft, es wird keinen Wert und somit auch keine Wirkung mehr haben.
    Somit bleibt noch die Option, dass es praktisch keine medizinische Versorgung oder Rente für Debitor und seine Mitbürger mehr geben wird. Das wird zu Unruhen, Armut, Hungersnot und Krankheit führen. Nicht sehr wünschenswert, aber leider sehr wahrscheinlich.
    JEDER AMERIKANER HAFTET FÜR 715.000 DOLLAR
    Unter allen 325 Millionen US-Bürgern wird auch Debitor für seinen Anteil an allen ausstehenden Schulden sowie ungedeckten Verbindlichkeiten verantwortlich sein. Somit kommen wir auf 325 Millionstel von 21 Billionen Dollar oder eben 65.000 Dollar Schulden, mit denen Debitor sein Schuldnerleben als Baby beginnt. Verdient hat er das mit Sicherheit nicht, auch wird er nicht in der Lage sein, diese Summe jemals zurückzuzahlen.
    Hinzu kommt Debitors Verantwortung für seinen Anteil an den ungedeckten Verbindlichkeiten, die sich auf 325 Millionstel von 220 Billionen Dollar oder aber 650.000 Dollar belaufen. Seine Eltern hatten es ihm nie erzählt, weil sie selbst noch in einer Zeit aufwuchsen, in der der Staat, wann immer es nötig war, einfach Geld druckte oder lieh. Debitors Schulden belaufen sich also insgesamt auf 715.000 Dollar. Seine Eltern hatten nie verstanden, dass ihr Staat ständig Geld ausgab, das es nicht gab.
    Offensichtlich hatten sie Charles Dickens’ David Copperfield nicht gelesen und ihre Regierung auch nicht:
    “Jährliches Einkommen: zwanzig Pfund. Jährliche Ausgaben: neunzehn Pfund, neunzehn Schilling sechs Pence. Resultat: Wohlergehen.
    Jährliches Einkommen: zwanzig Pfund, jährliche Ausgaben: zwanzig Pfund sechs Pence. Resultat: Elend.
    Charles Dickens, David Copperfield.


    DIE USA SIND TOTAL PLEITE
    Die US-Regierungen, wie auch viele andere Regierungen, bestechen seit mehr als einem halben Jahrhundert das Volk mit sozialer Sicherheit, Wohlfahrt und medizinischer Versorgung – auf Kosten zukünftiger Generationen. Debitors Eltern oder deren Landsleute haben nie verstanden, dass sich das Land den Lebensstandard, den es bietet, nicht leisten kann. In den westlichen Volkswirtschaften herrscht heute der allgemeine Glaube, dass sich der Staat immer um sie kümmern wird. Kein Bürger fragt je: WOHER KOMMT DAS GELD?”
    Laut Kotlikoff kommt es nirgendwo her. Als er kürzlich Trumps Steuergesetze kommentierte, sagte er:
    Die USA sind total pleite. Über der wirtschaftlichen Zukunft unserer Kinder hängt also ein finanzpolitisches Damoklesschwert.
    Was ist also die Lösung? Nun, es gibt keine. Die USA, wie auch viele andere Länder der Welt, führen ihr Volk in die Verdammnis.
    Dazu werden auch massive Schuldenausfälle und eine deflationäre Implosion der meisten Vermögenswerte gehören.
    Doch bevor das passiert, werden die verschiedenen Regierungen und Staaten separat versuchen, ihre Wirtschaften zu retten, indem sie unbegrenzte Mengen an wertlosem Geld drucken. Natürlich werden damit keine Wirtschaften gerettet, sondern nur Hyperinflationen und Währungszusammenbrüche erzeugt.
    Was wird aus dem Kind Debitor werden, der das Pech hatte, am Höhepunkt der größten Wirtschaftsblase der Weltgeschichte geboren zu werden? Das Gute für ihn ist, dass alle seine Schulden zusammen mit den Schulden des Landes in einem schwarzen Loch verschwinden werden. Und auch seine Ersparnisse und Investitionen – obwohl er die wahrscheinlich nicht hat.


    https://goldswitzerland.com/de/die-usa-sind-total-pleite/

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein Auszug aus einem wunderbaren Artikel von Matterhorn ..

    Zitat


    Danke für das Einstellen der deutschen Fassung, @Salorius


    Am Montag hatte ich diesen Artikel von Egon von Greyertz im Goldfaden zitiert, ist natürlich so oder äusserst eindrucksvoll:


    GOLD : Märkte und Informationen


    Daß die USA inzwischen 3.Staat geworden ist , kann kein vernünftiger Mensch bezweifeln, umso mehr befremdet das größenwahnsinnige Auftreteten von Trump, von den lächerlichen Lügen der US Statistik ganz abgresehen.


    Das Ganze kann nur in einem Dilemma enden, mit Gold am langen Ende als Sicherheitsanker.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Das Ganze kann nur in einem Dilemma enden, mit Gold am langen Ende als Sicherheitsanker.


    Grüsse
    Edel

    Das sehe ich genauso, aber der sterbende Leviathan weiss auch, das genügend Gold in Privathand ist. Es wird also eine Phase der Repression von Goldbesitz geben, auf die der Kluge sich vorbereitet!
    Gold im Bankschliessfach ist keine gute Option, wenn es losgeht...
    Ebenso sollte man sich, falls man größere Bestände unter (gezwungener) Preisgabe von persönlichen Daten gekauft hat, darauf vorbereiten, dem Beamten mit der Kundenliste von z.B. Heraeus eine gute Story aufzutischen, wo das Gold geblieben ist ?
    Ich habe z.B. einige echte Einzelstücke äusserst wertvoller Kunst im Tausch gegen EM erhalten. Dummheit ist ja noch nicht verboten, wie wir an der Regierung täglich sehen ..... ;)

  • ... mit Gold am langen Ende als Sicherheitsanker.

    Ja, wenn man das einmal grundsätzlich verstanden hat und EM nicht als Spekulationsobjekt betrachtet, wird man auch aufhören zu jammern, wenn der aktuelle Umrechnungskurs in beliebig vermehrbaren Zetteln und Bites mal um ein paar Prozent nach unten geht.
    Nur nicht vergessen, genug der vom Staat geforderten Zettel verfügbar zu haben, um seine laufenden Ausgaben und auch die unplanmäßigen begleichen zu können. Nennt sich Liquidität.

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Ich würde es darauf ankommen lassen. Deutschland sollte sich souverän verhalten, wollen doch mal sehen, ob der Ami es wagt, mit Waffengewalt gegen uns vorzugehen. Jedenfalls könnte man dann aufrecht leben, in dem Bewusstsein, es wenigstens versucht zu haben. Und dann würde auch jedem das wahre Gesicht des Hegemons offensichtlich werden.


    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit."
    (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Wobei Rom und die britischen Inseln im Vergleich zu den Vereinigten Staaten nur extrem kleine Ursprungsländer sind/waren und von diesem kleinen Fundament aus riesige Territorien kontrollieren mussten. Die USA sind von Natur aus ein riesiges, reiches Land und verfügen über große Rohstoffmengen und beste Agrarflächen. Von daher hinkt der Vergleich.

  • Die USA würden keinen offenen Krieg gegen Deutschland anfangen. Aber ich denke, wir hätten es mit einer starken Zunahme des islamischen Terrorismus zu tun.
    Verübt von Terroristen, die mit der Zeit immer besser werden, also sagen erstaunlich gut ausgebildet und ausgerüstet sind.
    Das könnte ein Ausmaß annehmen, welches das öffentliche Leben in D sehr stark beeinflusst, ja fast lahmlegt.


    Es wird immer davon ausgegangen, dass Merkel gekauft ist. Vielleicht wird sie ja auch erpresst und hat nicht den Mut, sich hinzustellen und das offen einzuräumen.
    Und in ihrer Schlichtheit fällt ihr natürlich auch sonst keine Lösung ein.


    BTW gab es vor ein paar Wochen mal ausnahmsweise eine Interessante historische Sendung auf n-tv oder Welt TV (früher N24).
    Sonst kommt da ja nur US-Propagandadreck entweder über Hitler, oder die Amerikaner mit der tollsten Armee der Welt.
    Aber diesmal ging es um die 1920er Jahre, von der goldenen Zeit bis zur Weltwirtschaftskrise.
    Aussage: Damals, also vor fast 100 Jahren hatte der durchschnittliche US-Bürger kaum Ersparnisse, lebte über seine Verhältnisse und finanzierte seinen Konsum mit Krediten.
    Wie gesagt, das war zwischen 1920 und 1929.

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

  • ...


    Es wird immer davon ausgegangen, dass Merkel gekauft ist. Vielleicht wird sie ja auch erpresst und hat nicht den Mut, sich hinzustellen und das offen einzuräumen.
    Und in ihrer Schlichtheit fällt ihr natürlich auch sonst keine Lösung ein.
    ...

    Da könnte es sich ja nur um Ihre SED/DDR/IM Vergangenheit handeln. Aber Ihr Ruf im Lande ist mittlerweile so schlecht, dass das auch nichts mehr ausmachen würde. Außerdem hat Sie keine Nachkommen die Repressalien fürchten müssten, Sie könnte/sollte also reinen Tisch machen.

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

    • Offizieller Beitrag

    Ttrump droht den Chinahandel mit Zöllen in Höhe von 500 Mrd $ zu belegen.


    Mein äusserster Ernst : Dieser Präsident ist reif für eine Psychotherapie.Er verliert inzwischen jedes Augenmaß. Aus persönlicher Sicht ist er inzwischen völlig ungeeignet für seine Aufgaben.
    Dabei kommt mir in Eriinerung, daß eine Anzahl von US Senatoren seine Fähigkeit, sein Amt noch auszuüben, infrage stellt.


    Clinton sah sich aus lächerlichem Anlaß -- "I had no sex...." -- einem Amtsenthebungsverfahren ausgeliefert....


    Will er die USA im Eiltempo von den Handelspartenern isolieren ? Inzwischen sinkt die Bereitschaft, in den USA zu investieren, offensichtlich in rapidem Umfang. Vice versa steigt zB. die Bereitschaft in D, weiter den Handel und Investitionen mit China zu erhöhen.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Isolieren um dann hoffentlich innen aufzuräumen...Da gibt es genug imperialisten und Teufelsanbeter, die die Welt in den letzten 100 Jahren in Schutt und Asche gelegt haben.


    Wir werden sehen, Russland mit Putin ist auf einen guten weg sich von dem zu distanzieren. Hoffentlich geht er dem nach!

  • 500 Mrd.$, will er die auf Waren im Wert von oder Zölle in Höhe von erheben?


    In jedem Falle würde ich mit den USA gar nicht mehr handeln, weil da am Ende gar nichts mehr raus springt.


    Das Handelsbilanzdefizit mit China beläuft sich bereits auf 390 Mrd.$, +500Mrd.$ ?


    Warum sollte ich mit den Amis da noch handeln?

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

    Einmal editiert, zuletzt von hammwolln ()

  • Weil Du sonst nicht weißt, wohin mit Deinem Zeug.
    Gruß! Fritz

    Das ist aber ähnlich wie mit den Target2 Salden. Du leihst den anderen das Geld, damit sie damit bei Dir einkaufen.... Dann bist Du dein Zeug los ....und später auch dein Geld.
    Die Chinesen erhalten den unglaublich werthaltigen US $, kaufen damit US Anleihen und sind ihr Zeug auch los....

  • 500 MRD sind ungefähr die chinesischen Exporte in die USA pro Jahr, ich meine ca. knapp 1/4 der Gesamtexporte, ergo ein wichtiger Posten für die Chinesen.

    Wenn ich aber mit Zöllen nur noch 200 Mrd.$ exportiere , weil es einfach keine Käufer mehr gibt da zu teuer?


    Und für den Rest erhalte ich ja eh nur die grüne Krätze, die ja bald wertlos ist.

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Zu einem steigenden USD (und damit sinkenden Edelmetallpreisen) haben fundamental zuletzt gute US-Wirtschaftsdaten (niedrige Arbeitslosigkeit,positive PIB-Entwicklung etc.) beigetragen. Schon seit längerer Zeit fällt jedoch auf, dass die Daten vom US-Immobilienmarkt hierbei nicht mehr mitziehen.


    In
    https://www.focus.de/finanzen/…zt-gerade_id_9317681.html
    wird aufgezeigt, dass diese Entwicklung ein sehr viel massiveres Potential besitzt, als ihr zugestanden und vom Markt eingepreist wird:


    Die US-Notenbank behauptet regelmäßig, dass die US-Wirtschaft besser laufe als selten zuvor, weshalb die Fed die Zinsen weiter erhöhen werde. Dabei ignoriert die US-Notenbank einmal mehr die deutlichen Warnsignale die der Häusermarkt sendet. Das dürfte sich erneut als schwerer Fehler erweisen.
    Wenn man sich ein paar Zahlen anschaut könnte man glauben, der US-Wirtschaft gehe es blendend: Der S&P500 notiert nur knapp unterhalb des Rekordhochs vom Ende Januar, die Arbeitslosenquote liegt in der Nähe des tiefsten Niveaus seit Jahrzehnten und weil die Wirtschaft so brummt sei die Inflationsquote auf 2,9 Prozent nach oben geschossen. Wenn es nach der US-Notenbank und US-Präsident Donald Trump geht herrscht also eitel Sonnenschein.
    Dennoch hat Trump zuletzt Fed-Chef Jay Powell für die anhaltenden Zinserhöhungen kritisiert. Trump ist sich sehr wohl bewusst, dass die explodierende Neuverschuldung zu zunehmend höheren Zinsbelastungen für den Staat führt. Zudem weiß Trump, dass die Zinserhöhungen zunehmenden Gegenwind für die privaten Haushalte bedeuten. Das zeigen vor allem die Zahlen der vergangenen Monate vom Immobilienmarkt – ein für die US-Wirtschaft sehr wichtiger Sektor - eindrucksvoll. Sie deuten darauf hin, dass erneut eine gigantische, von den Niedrigzinsen der Fed geschaffene Blase am US-Immobilienmarkt geplatzt ist.


    US-Immobiliendaten sind durch die Bank schwach
    Das Problem ist, dass die Häuserpreise in den vergangenen Jahren von einem Rekordhoch zum nächsten geklettert sind und dabei viel stärker gestiegen sind als die Löhne und Gehälter. Damit sind die Immobilien zusehends unerschwinglicher geworden. Umso mehr belastet der Anstieg der Hypothekenzinsen der vergangenen Monate die Hausbesitzer. So sind die Zinsen für Hypotheken mit einer Zinsbindung von 30 Jahren auf 4,5 Prozent geklettert, gegenüber 3,8 Prozent im September 2017. Das belastet den Sektor enorm, weshalb die Daten aus dem Sektor reihenweise unter den Prognosen der Volkswirte liegen.


    So waren die Verkäufe neuer Häuser im Juni um 5,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, während die Daten für Mai kräftig nach unten korrigiert worden sind. Die aufs Jahr hochgerechnete Rate von 631.000 war das niedrigste Niveau seit Oktober 2017. Gleichzeitig ist der Durchschnittspreis auf 302.100 gesunken – das ist der niedrigste Wert seit Februar 2017. Gegenüber dem Rekordhoch vom November 2017 steht damit ein Rückgang von 12,0 Prozent zu Buche.
    Ebenso wie die Verkäufe neuer Häuser sind auch jene bestehender Häuser schwach. Sie waren im Juni um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, das war der dritte Rückgang in Folge. Mit einer Jahresrate von 5,38 Mio. Einheiten liegt der Wert um 2,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau und damit in der Nähe des niedrigsten Wertes seit Januar 2016. Dabei war der Preis für bestehende Häuser auf den Rekord von 276.900 Dollar gestiegen – das war der 76. Monat in Folge, in dem die Preise gegenüber dem Vorjahr geklettert sind. Was dürfte allerdings mit den Preisen bestehender Häuser passieren, wenn jene für neue Häuser im Rückwärtsgang bleiben? Die Preise für bestehende Häuser dürften allmählich nach unten drehen.


    Aktien der Hausbaufirmen brechen ein
    Die Daten vom Häusermarkt zeigen zudem, dass der Druck auf die Branche zunehmen könnte. So waren die Neubaubeginne im Juni um 12,3 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Damit lagen sie um 4,2 Prozent unter dem Vorjahr. Der US-Wirtschaft geht es also so „blendend“, dass die Neubaubeginne unter dem Vorjahreswert liegen. Im gleichen Monat sind die Baugenehmigungen um 2,2 Prozent auf eine Jahresrate von 1,173 Mio. Einheiten gegenüber Mai gesunken – die allzeit optimistischen Volkswirte hatten allerdings einen Anstieg um 2,2 Prozent vorhergesagt. Das war der größte Rückgang seit November 2016 und zugleich der dritte Monat in Folge mit einem Minus. Damit lagen sie um 3,0 Prozent unter dem Vorjahr.

    Das sind wohlgemerkt die in den USA üblichen und von den Investoren beachteten saisonal bereinigten Zahlen. Die tatsächlichen Zahlen sehen noch deutlich schlechter aus: So lag der Wert für Juni bei lediglich 119.800 Einheiten – das war ein Einbruch um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aktien der Hausbaufirmen reagiert kräftig auf die sich deutlich verschlechternden Perspektiven: der S&P Homebuilders Index, mit Unternehmen wir DR Horton, Toll Brothers und Pulte Group, ist um 16,3 Prozent gegenüber dem Mehr-Jahres-Hoch vom Januar abgerutscht und notiert in der Nähe Zehn-Monats-Tiefs. Das Problem ist, dass der Sektor üblicherweise ein hervorragender Indikator für die Gesamtwirtschaft und damit den S&P500 ist.
    Von umso größerer Bedeutung ist die Zinsentwicklung. Sollten die Zinsen für US-Staatsanleihen weiter steigen, dürften auch die Hypothekenzinsen klettern, sind sie doch häufig an die Renditen für Staatsanleihen gekoppelt. In dem Umfeld dürften sich die Daten vom Häusermarkt weiter verschlechtern, weshalb bei Investoren die Sorge hochkochen könnte, dass die größte Blase aller Zeiten am US-Immobilienmarkt geplatzt sei. Umso spannender wird es sein, wie Powell und seine Kollegen derartige Daten kommentieren werden. Sollte Powell sagen, dass die Lage am Immobilienmarkt eingegrenzt und unter Kontrolle sei und daher keine Gefahr für die Branche und die US-Wirtschaft insgesamt bestünde, müssen bei Anlegern sämtliche Warnlampen angehen.

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