Polymetal International / POLY (LSS)

  • Heut mal wieder Zahlen: Produktion erstes Quartal. Und: Vorschlag für Sitzverlagerung nach Kasachstan :thumbup: Dateien jeweils im Anhang...


    Highlights AuszügeQ1 2023Q1 2022% сhange
    Waste mined, Mt44.155.0-20%
    Ore mined, Mt3.44.3-21%
    Production
    Gold, kOz296306-3%
    Silver, Moz3.94.5-13%
    Gold equivalent, kOz345362-5%
    Sales
    Gold, kOz318268+19%
    Silver, mOz6.44.4+48%
    Revenue, US$m733616+19%
    Net debt, US$m2,4282,393+1%


    Anmerkungen: AuÄq Based on 80:1 Au/Ag conversion ratio and excluding base metals. Discrepancies in calculations are due to rounding. Revenue Calculated based on the unaudited consolidated management accounts. Net debt Non-IFRS measure based on unaudited consolidated management accounts. Comparative information is presented for 31 December 2022.


    [smilie_denk]

  • Der erneute Kurstaucher ist ärgerlich – aktuell stabilisiert sich der Kurs wieder über 2 GBP. Aber für uns DACHler absolut irrelevant. Das Problem ist Folgendes:

    • Infolge der westlichen Sanktionen und der russischen Gegensanktionen kann Polymetal International seine russischen Assets nicht bewirtschaften und POLY kann auch keine Dividenden an russiche Aktionäre ausbezahlen, welche die Aktien in Moskau gekauft hatten.
    • Aktionäre aus dem DACH-Raum können Polymetal Internation seit über einem Jahr nicht mehr handeln – weder kaufen noch verkaufen.
    • In den letzten Monaten waren vor allem Kleinanleger aus Grossbritannien welche gekauft und verkauft hatten. Viele Brexitler halten POLY auch in einem steuerbefreiten Account für die Alterssicherung. Mit der Dekotierung werden diese Leute wahrscheinlich ein echtes Problem haben.
    • Im gegebenen rechtlichen Rahmen (Sanktionen/Gegensanktionen) hat Polymetal International gar keine andere Wahl, als das Unternehmen in einen Staat zu transferieren und anzusiedeln, welcher vom Westen nicht sanktioniert ist und von Russland nicht als «unfreundlichen Staat» betrachtet wird.


    Operativ dürfte Polymetal International sehr gut unterwegs sein: Die Produktion konnte plus/minus gehalten werden, der Goldpreis ist um die 2’000$ (10% höher als budgetiert) und der wichtige USD/Rubelkurs notiert auf 77 – budgetiert wurde 65. Je höher der USD gegenüber dem Rubel, desto besser: Einnahmen in USD und Kosten in Rubel.


    Uns bleibt nicht als übrig als passiv zu warten – und hoffen, dass die Re-Domizilierung Ende Mai von den Aktionären abgesegnet wird. Die paar anschliessenden Monate der Suspendierung und De-Kotierung ist für uns DACHler ein Non-Event. Die Primäre Kotierung wird in Kasachstan erfolgen – analog Kazatomprom. Wahrscheinlich gibt es eine sekundäre Notierung, voraussichtlich in Abu Dhabi.



    urai
    P.S. Der Kurs in Moskau notiert auf 657 Rubel (plus 3.5%) – umgerechnet: 6.75 GBP.

  • reden wir hier von der Adr-Variante (US73...) oder der "normalen" Variante (JE00...) ?
    Die JE wurde doch wesentlich früher ausgesetzt als die US.
    Wie würde die Handelbarkeit beim Ortswechsel aussehen? Gar nicht vermutlich... würden dann zumindest wieder Divis fließen?

  • reden wir hier von der Adr-Variante (US73...) oder der "normalen" Variante (JE00...) ?
    Wie würde die Handelbarkeit beim Ortswechsel aussehen? Gar nicht vermutlich... würden dann zumindest wieder Divis fließen?

    @Angelfreund


    Hier geht es um die Originalaktie mit JE00...


    In Kasachstan wahrscheinlich nicht handelbar; jedoch bei einer sekundären Kotierung in Abu Dhabi eher möglich. Aber unabhängig davon: Die Rechte bleiben erhalten - und ganz - wichtig - Dividenden würden wieder gutgeschrieben. Wäre schon jetzt möglich, wenn in London gekauft - aber eben nicht für die russischen Aktionäre, welche in Moskau gekauft hatten. Zur ADR (US73...) kann ich nichts sagen.


    urai

  • Hier noch die ppt vom heutigen Webinar:
    https://www.polymetalinternati…nal_LINKS_TBU_website.pdf


    Handeln (Kaufen/Verkaufen) dürfte schwierig werden. Aber Dividenden - sollte es wieder dazu kommen - würden allenfalls vom Unternehmen direkt resp. über einen beauftragten Agent bezahlt. Siehe Slide Nr. 18: Dividend payments will be made either through the AIX CSD/AIX recognised broker, or directly paid by the Company or an agent on its behalf.


    Weiter ist geplant, dass nach Re-Domiciliation das Splitting geprüft wird. POLY-K und POLY-R. POLY-K würde dann wieder an der LSE kotiert werden. Siehe Slide Nr. 24


    urai5

  • Bei dem ganzen "Gegurke" welche die blödsinnige Sanktionitis anrichtet, liefert Polymetal International einen super Investor Relation Service. Im nachfolgenden Dokument sind - unter Berücksichtigung der gegebenen Umständen - alle Fragen beantwortet:


    https://www.polymetalinternati…domiciliation_QAs_eng.pdf


    Was man macht und wie es herauskommt ist wesentlich geprägt davon, welche (langfristigen) Interessen man mit dem Investment in Polymetal International verfolgt: Kaufen/Verkaufen, Abstimmen, Dividenden erhalten, etc.


    Persönlich beabsichtige ich Polymetal International (Originalaktie) langfristig zu halten. Ich brauche keinen Handel und ich muss mit meinen 0.00x% auch nicht abstimmen. Ich möchte - spätestens ab 2024/2025 regelmässig eine Dividende erhalten. Unter Berücksichtigung dieser Interessenslage, ist vor allem die Antwort auf die Fragen 9, Seite 4 und 21 auf Seite 7f massgebend (Auszug aus Tabelle):


    Frage 9:
    Dort geht es darum, ob die Depotbank bereit ist, POLY weiterhin zu halten. Falls ja, dann dürfte mindestens die Dividendenzahlung gesichert sein. Falls Nein: Dann müssen die Anteile mittels eines Zertifikates physisch bezogen werden.


    Dann gibt es gemäss Tabelle als Antwort auf Frage 21 drei mögliche Optionen:
    1. Übertrag auf Broker, welcher an der AIX handelt.
    2. Herunterladen und Aktivieren Tabys App (vorläufig nur physische Zertifikate, an Übertrag/Eintrag von elektronischen Zertifikaten wird gearbeitet.
    3. direkter Eintrag ins AIX Register.


    Falls es soweit kommen sollte - ist aktuell offen - dann bedeutet dies Folgendes (nur für Dividenden):


    Dividends:
    Payable by the Companydirectly rather thanthrough the AIX CSD. (Zahlbar durch das Unternehmen
    direkt statt über den AIX CSD.)


    Steps to be taken:
    If you don’t follow either of the two options in the adjoining columns and appear in the company’s register on the de-listing effective date, you will be automatically recorded as Shareholders by the AIX Registrar
     Holders of certificated (paper) shares should send to the Company updated details of their passport and Date of Birth - see answer to Q13
     You will be invited to register at the AIX Registrar portal as soon as it is launched.



    Fazit
    Kurz und bündig: machbar! Falls es soweit kommen sollte.


    Einerseits versucht Polymetal International eine sekundäre Notierung an einer Börse zu erreichen, welche (hoffentlich) von den DACH-Banken (eher) bedient werden - selbstverständlich über einen Broker.


    Andererseits besteht die Möglichkeit, das POLY ex AIX nach wie vor (passiv) im Depot gehalten werden und Dividenden gutgeschrieben werden können. Als Sofortmassnahme sollte jeder mit seiner Bank Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, ob POLY-Aktien ex AIX primär Notierung im Depot gehalten werden.


    Erst wenn diese beiden Optionen ausgeschöpft und nicht machbar sind, müssten die POLY-Aktien als Zertifikat bezogen werden müssen. Im Idealfall elektronisch - und im Wort-Case physisch als Papier-Zertifikat.


    urai
    P.S. Bei allem Ärger, wir sind noch viel besser dran als die Opfer der Sanktionitis von Gazprom, Evraz, Polyus, Nornickel, um nur einige bekannte Namen zu nennen. Von der abgewickelten Petropavlovsk (POG, London), wo die Aktionäre "bösartig" abgezockten wurden, gar nicht zu sprechen.

  • Im Nachbarforum hat ein User die Frage nach den ADRs gestellt. Nachfolgende meine Antwort:


    Schaut zuerst einmal hier, da wird es von einem reddit-User erklärt, welcher bei Schwab angerufen hatte:
    https://www.reddit.com/r/POYYF…er_share_certificate_now/


    Danach gibt es die Aktienzertifikate ex ADR direkt - und nicht via Umweg Originalaktie. Aber es gibt schon einen Unterschied: Wer als ADR-Inhaber "nichts" unternimmt, der wird wahrscheinlich zwangsliquidiert, da das ADR-Programm mit der Re-Domizilierung geschlossen wird. (Ist im Link auch erklärt). Der "Verkaufskurs" dürfte - so wie ich die "Brüder" kenne - katastrophal schlecht sein.


    Wer als Aktieninhaber "nichts" unternimmt, dem gehen höchstens allfällige Dividenden für 1 oder 2 Jahre verlustig - sofern die Dividendenzahlung wieder aufgenommen werden sollte. Sobald der - mögliche - Split in POLY K und POLY R abgeschlossen ist, wird POLY K wieder an der LSE in London kotiert werden. Bis dann bleiben die Aktien im Register der AIX passiv liegen. Was dann mit POLY R passiert ist offen - möglich ist dann ein Verkauf und Gutschrift.


    Meine (persönlichen, geplanten) Schritte:


    1. Anfrage bei der Depot-DACH-Bank, ob POLY nach der Redom an die AIX nach wie vor im Depot gehalten werden kann und ob allfällige Dividenden gutgeschrieben werden können.


    2. Falls Antwort Nein: Dann Bezug der POLY Aktien als Aktienzertifikat.


    3. Registrierung bei der AIX und Offenlegen der Identität (Passkopie) direkt bei Polymetal International.


    4. Registrierung via Taby App prüfe ich nur, falls der ganze Prozess elektronisch abgewickelt werden kann. Aktuell offen - da "under development". Aber da ich "nur" die Dividenden möchte - und keine weiteren "Rechte", wähle ich wahrscheinlich der Weg direkt via Polymetal International.


    5. Unabhängig davon - wie bereits erwähnt: Im Worstcase bleiben bei der Redom an die AIX die Eigentumsrechte der Originalaktie gewahrt. Und bei einem Split wäre dann wieder die freie Verfügung der Kasachstan Assets, insbesondere der hochprofitablen Kyzyl-Mine, wieder gewährleistet - da dann mutmasslich wieder an der LSE London primär kotiert. POLY R: Offen.


    urai
    P.S. Der User Commodore64_ ist Amerikaner und wohnt mutmasslich in den USA. Er schreibt ausnahmslos sehr qualifizierte Beiträge zu POLY.
    P.P.S. Wer den 8-bit Heimcomputer mit "gigantischen" 64KB Arbeitsspeicher "Commodore64" in real kennt, der dürfte eher der "fortgeschrittenen" Generation angehören - und/oder wäre ein nostalgischer Freak. Kleiner Joke.

  • 2. Falls Antwort Nein: Dann Bezug der POLY Aktien als Aktienzertifikat.

    Ok, wenn Deine Bank Dir sowas liefert - super. WENN... :hae:


    Ich hab mal eben bei der Deutschen Bank angefragt (telefonisch) wegen meiner ADR. Das Thema POLY ist bei denen noch nicht so ganz angekommen. Aber: Die Umwandlung meiner US-ADR in JE-Originale kann ich nach deren Auskunft nicht "auf Kundenweisung" im Vorfeld anstoßen (Hotline-Mitarbeiter hat extra bei seinem Chef nachgefragt), sondern ausschließlich im Rahmen des Prozedere, wie wir es vom letzten Jahr kennen: Der Emittent schickt irgendwann vielleicht eine Nachricht, dann darf man (möglichst innerhalb von Stunden, nicht wahr) reagieren. Vergessen wir hier mal gleich die Frage nach "physisch" :evil:


    Also, wie C64 das schön darlegt, ja, schön und gut. Aber noch ein Aber: "Dies - ist nicht - Ameeeh-rikaah" :wall: gelle.


    Bei den Interaktiehf-Brokern gab es auch schon Auskunft. Nein, ich kann meine ADR nicht zu ihnen transferieren. Und nein, deshalb kann ich sie auch nicht bei ihnen wandeln. Und selbst wenn ich das könnte, eine irgendwie wie auch immer geartete Verbindung nach Astana haben sie auch nicht. Immerhin lobenswert: Auf meine individuellen Fragen tatsächlich individuell eingegangen, wenn auch das Ergebnis natürlich ein anderes als gehofft ist.


    Dieser ganze Lagerstellenquatsch hier in Europa mit diesen bornierten Sanktionsidioten ist halt wirklich nur zum Kotzen. Einen (negativen) Lichtblick hätte ich noch: Wenigstens der Verkauf in Frankfurt wäre jetzt wieder zumindest technisch möglich - aber zu welchem Kurs... 8o :whistling: :wall: :wacko:



    oh manno :boese: :wall: :boese: :wall: :wall: :wall: :boese: ;(

  • Mit diesen hier :
    JE00B6T5S470
    Bin ich erstmal save?

    Nein; ich habe das Skript von Polymetal International nochmals (sehr genau) gelesen. Es ist aktuell völlig offen, was die Verwahrstellen unternehmen. Daher dringend und sofort sich mit der Depotbank in Verbindung setzen.


    Hier noch Auszug Antwort auf Frage 27:
    27. What happens if I do nothing?


    (...)


    Shares held via a broker (including investor share platforms) – Please refer to Q9. If your broker is unable tocontinue to hold the Ordinary Shares, following the Re-domiciliation and/or any London Suspension, your interestsmay be liquidated if you take no action.
    Über einen Broker gehaltene Aktien (einschließlich Anleger-Aktienplattformen) – Bitte beachten Sie Frage 9. Wenn Ihr Broker nach der Neudomizilierung und/oder einer Londoner Aussetzung nicht in der Lage ist, die Stammaktien weiterhin zu halten, werden Ihre Anteile möglicherweise liquidiert, wenn Sie nichts unternehmen.


    ---------------


    Ich habe inzwischen eine Antwort auf Fragen bekommen: Selbstverständlich! kann POLY nach der Re-Domizilierung an die AIX nicht mehr im Depot gehalten werden. Das machen die nicht. Offen ist jetzt, ob ich das (verflixte) Zertifikat wirklich erhalte. Wenn nicht, dann wird (zwangs)liquidiert. Jetzt werden Abklärungen mit der Verwahrstelle getätigt. Ausgang offen ...


    urai

  • Re-Domizilierung POLY an die AIX, Kasachstan: Was sollte ein DACH-Aktionär JETZT machen.


    Vowort:
    Ich habe jetzt den ganzen Case nochmals eingehend studiert. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass ich mich einigermassen qualifiziert nur zur Situation der Originalaktie Polymetal International (JE00B6T5S470) äussern kann. Selber arbeite ich NICHT in der Finanzindustrie.


    Vor allem zu den ADRs kann ich mich nicht weiter äussern. Offen ist hier, ob es hier zuerst einen Transfer zur Originalaktie (LSE) braucht und auch möglich ist – oder ob ein direkter Transfer an die AIX (was ich nicht ganz glaube) erfolgen kann – oder ob liquidiert wird.


    Auch offen ist, ob es eine Sekundär-Notierung z.B. Abu Dhabi geben wird. Gespräche laufen; aber Entscheide sind b.a.w. nicht in Sicht. Was ganz sicher nicht erfolgt, ist eine GDR (gleiches Instrument wie die ADR USA), welche in London kotiert würde, analog Kazatomprom.


    Anschliessend (weitere Beiträge) erfolgt ein sehr langer Text. Sorry. Da ist genau erklärt (inkl. Muster-Mail an die Depotbank) was zu unternehmen ist.



    Hier zuerst auf dem Punkt:


    1. De-quoi-s'agit-il:
    Unsere Aktien werden aktuell von einer Verwahrstelle (Computershare) gehalten und wir sind nicht namentlich im Aktienregister von Polymetal International eingetragen. Damit das erfolgt, muss via Depotbank ein Aktienzertifikat anbegehrt werden.


    2. Angedachter Prozess:
    Wahrscheinlich muss die Depotbank via Broker bei der Verwahrstelle (Computershare) das Aktienzertifikat einverlangen. Aktuell gibt es noch keinen Prozess, damit dies elektronisch erfolgen kann. Daher physisch in Papierform. Mittels Tabys App erfolgt dann die obligatorische namentliche Registrierung im Aktienregister der Börse AIX. Der Abgleich mit dem Aktienregister von Polymetal erfolgt durch das vorgängige Anfordern eines Codes per E-Mail bei Polymetal. Mit der E-Mail müssen Personendaten an Polymetal übermittelt werden: Name, Vorname, Geburtsdatum, Handynummer, E-Mail-Adresse.


    Geht weiter ...

  • Fortsetzung …




    Ich gehe von folgenden Fakten aus:


    1. Weder Polymetal International noch Directors/Officers noch ICT mit Oligarch Alexander Nesis sind vom Westen per dato sanktioniert.


    2. Polymetal International wird an der LSE ganz normal gehandelt. Der von den DACH-Banken beauftragte Broker verweigert jedoch jeglichen Handel. Wahrscheinlicher Grund: Compliance und Angst gegen das Sanktionsregime verstossen zu können.


    3. Am 30. Mai 2023 entscheiden die Aktionäre über eine Re-Domizilierung von Polymetal International von Jersey nach Astana, Kasachstan.


    4. Per 17. Juli 2023 werden POLY an der LSE dekotiert. Die primäre Kotierung erfolgt an der AIX, Kasachstan.


    5. Die DACH-Banken werden POLY ex AIX (wahrscheinlich) nicht mehr im Depot weiterführen. Wurde mir gestern so (für mein Depot) von meiner Bank bestätigt.


    6. Das Aktienregister von Computershare wird zum Aktienregister an die AIX verschoben. Jedoch werden die Aktien unverbrieft (keine namentliche Urkunde, kein namentliches Schriftstück) eingetragen. Bedeutet: Unser Name erscheint NICHT automatisch im Aktienregister der AIX.


    7. Dies hat zur Konsequenz, dass wir DACHler unseren Besitz gegenüber dem Aktienregister an der AIX «beweisen» müssen. Dies erfolgt durch den Abgleich mit dem Aktienregister von Polymetal International.


    8. Das geht jedoch nur, wenn die Aktien unter unserem Namen beim aktuellen Aktienregister (geführt durch Computershare) aufgeführt sind. Mit dem Ausstellen des Papierzertifikates werden wir gleichzeitig mit unserem Namen im Aktionärsregister – u.a. auch bei Polymetal International – eingetragen.


    P.S. Offen ist aktuell, ob es möglich ist, dass diese Depotstellen das Aktienregister rechtlich konform elektronisch an das Aktienregister der AIX übermitteln können. Das wäre der einfachste Weg – auch für uns. Aber das ist völlig offen – und leider erfahrungsgemäss nicht erwartet werden.



    9. Dies hat jetzt zur Konsequenz, dass wir von unseren Depotbanken «verlangen» müssen – und zwar vor der Dekotierung an der LSE vom 17. Juli 2023 – dass uns Zertifikate (papiermässig) ausgehändigt werden. Mit der Aushändigung wird unser Anspruch gleichzeitig im Aktienregister von Polymetal International verbrieft.


    10. Anschliessend müssen wir unseren Anspruch beim Aktienregister an der AIX eintragen. Dazu gibt es eine App: Tabys App. Diese App registriert unsere Aktien bei der AIX und stellt die Zahlung der Dividende via der registrierten Kreditkarte sicher.


    Polymetal hat dazu einen Leitfaden (Guide) herausgegeben:https://www.polymetalinternati…/files/en/Tabys_guide.pdf



    11. Bevor die App heruntergeladen und aktiviert wird (nach dem 30. Mai 2023) braucht es zuerst folgende Schritte (ex Seite 2 Tabys App Guide von POLY):


    HOW TRANSFER OF SHARES TO AIX CSD WORKS THROUGH TABYS


    Anschliessend Tabys App herunterladen und im Schritt Nr. 6 den von POLY erhaltenen Code einfügen. Der Guide erklärt Schritt für Schritt welche Angaben gemacht werden müssen. Ich bin den durchgegenagen. Nicht verschrecken lassen wegen Passfoto und biometrischer (Video-Daten). Ist heute Standard bei den Apps mit Bedeutung. Beispiel Konto bei Airbnb.


    Nachdem die Aktionäre dem Antrag des BoD zustimmen, wovon ich persönlich ausgehe - und das Aktienzertifikat physisch im Besitz ist:


    1. Firstly, you need a unique access code to register in the application. To get the code, please send the following details to redom@polymetalinternational.com with the subject “Tabys access code request”:


    • First name
    • Last name
    • Date of birth
    • Mobile number with a country code
    • E-mail


    2. You will receive an access code soon after the General Meeting (30th of May 2023), and will need to follow this guide and register in the Tabys application using this code (step 5 below).


    3. After you complete registration, an account in AIX CSD will be created in your name.


    4. After the re-domiciliation, the Company’s shareholder register will be transferred to AIX. AIX will reconcile holders of paper certificates with a list of shareholders with accounts in AIX CSD, and allocate respective amount of shares to their accounts. Paper certificates will no longer be valid.


    Auf dem Punkt: E-Mail mit den geforderten Daten um den Tabys (POLY) Code zu erhalten. Damit können die POLY-Aktien im Aktienregister an der AIX unter unserem Namen eingetragen werden. Nach dem (elektronischen) Eintrag das Papierzertifikat keine Bedeutung mehr.



    Was sehr gut ist, es müssen keine Bankkontonummern eingegeben werden. Die Zahlung der Dividenden erfolgt – wie bereits schon erwähnt – via Kreditkarte auf das Konto des ausstellenden Finanzinstitutes.



    Geht weiter ...

  • Fortsetzung und Schluss ...



    Fazit:
    Die grösste Hürde ist, das Zertifikat in Papierform zu erhalten – mit dem gleichzeitigen Eintrag ins Aktienregister von Polymetal unter unserem Namen. Daher empfehle ich dringend, sich damit umgehend an die Depotbank zu wenden und dieses Zertifikat zu verlangen. (Mustertext siehe unter P.S.)


    Anschliessend muss bei Polymetal der Access Code wie folgt anbegehrt werden:


    E-Mail Adresse: redom@polymetalinternational.com


    Betreff: Tabys access code request


    Daten:
    First name
    Last name
    Date of birth
    Mobile number with a country code •
    E-mail




    urai


    P.S. Mustertext zuhanden Depotbank:
    Antrag zum Bezug von Aktienzertifikaten für Polymetal International


    Guten Tag


    1. Sachverhalt:
    Polymetal International plant seinen Geschäftssitz von Jersey, GB nach Astana, Kasachstan zu verlegen. Am 30. Mai werden am AGM die Aktionäre über den Antrag des BoD befinden. Ich gehe davon aus, dass dieser Antrag - unter den gegebenen Umständen - durchkommt. Mit der Verlegung des Geschäftssitzes erfolgt die wahrscheinliche Dekotierung von POLY an der LSE in London. Gleichzeitig erfolgt die primäre Kotierung an der Börse von Kasachstan, AIX in Astana. Ihr Finanzinstitut bietet die Börse AIX via Broker nicht zum Handeln an. Dadurch kann die Originalaktie Polymetal International nicht mehr in meinem Depot gehalten werden.


    2. Problematik:
    Aktuell kann das Aktienregister von der (mutmasslichen) Verwahrstelle Computershare nicht elektronisch und automatisch an die AIX verschoben werden. Zusätzlich müssen die Aktien von privaten Anlegern namentlich ins Aktienregister der von Polymetal International und anschliessend ins Aktienregister der AIX eingetragen werden.


    3. Unternehmenseigene Lösung Polymetal International:
    Das Unternehmen hat die Problematik erkannt und bietet für private Anleger eine Registrierung der Aktien via der Tabys App der AIX. Voraussetzung dafür ist, dass die Aktien namentlich verbrieft sind und in der Folge ein «auf den Namen lautendes» Aktienzertifikat ausgestellt wird – in Papierform. Mit der Ausstellung des Aktienzertifikates erfolgt gleichzeitig der (zwingende) namentliche Eintrag im Aktienregister von Polymetal International.


    4. Antrag:
    Hiermit beantrage ich, das auf mich ausgestellte Aktienzertifikat in Papierform für meine im Depot gehaltenen Polymetal International Aktien termingerecht zu erhalten.


    5. Dazu ergänzend meine Fragen:


    1. Was muss ich konkret beachten und unternehmen, damit ich das beantragte Aktienzertifikat erhalten kann?
    2. Welche Fristen muss ich zwingend einhalten?
    3. Mit welchen Kosten muss ich rechnen?



    6. Meine Erwartung:
    Seit über einem Jahr bietet Ihre Bank den Handel mit Polymetal Aktien nicht mehr an. Obwohl Polymetal nicht sanktioniert wurde und der Handel an der LSE (London) mit ausgewählten Brokern weitergeführt wurde. Der damalige Stopp im Februar kam absolut überraschend und ohne jede Vorwarnzeit – und kann nicht nachvollzogen werden.


    Daher bitte ich Sie höflich, diesem Case und meinem Antrag gebührend Beachtung zu schenken. Und ich erwarte eine kundenfreundliche Lösung. Auch erwarte ich, dass Sie mich über erfolgte Schritte zeitnah informieren. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihren Support und Ihr Verständnis für die nicht ganz einfache Situation als aktueller Aktionär von Polymetal International.



    Freundliche Grüsse
    Vorname Name


    P.S. Mein Vorgehen zur Registrierung bei der AIX wird sich nach folgendem Guide richten:
    https://www.polymetalinternati…/files/en/Tabys_guide.pdf


    P.P.S. Hier die Ausführungen von Polymetal International zur geplanten Re-Domilizierung:
    https://www.polymetalinternati…domiciliation_QAs_eng.pdf

  • Hallo @urai,


    vielen Dank, dass du deine intensiven Recherchearbeiten mit uns teilst, um eine drohende Enteignung abzuwenden.
    Ich werde gleich eine Anfrage an meine Bank stellen und deinen Mustertext als Basis verwenden.


    Was ich mich noch frage:
    Was genau passiert, wenn wir nichts unternehmen?
    Wäre ein Zwangsverkauf rechtlich überhaupt zulässig? Oder müsste der Registrar nicht ohnehin ein physisches Aktienzertifikat ausstellen, weil er das nicht darf? Der Verkauf ist im DACH-Raum sogar sanktioniert, d.h. damit wäre rein logisch auch ein Zwangsverkauf nicht möglich. Da beißt sich die Sanktionskatze selbt in den Schwanz. Vielleicht ist da eine Chance, kostenlos an das physische Aktienzertifikat zu kommen.

  • Was ich mich noch frage:
    Was genau passiert, wenn wir nichts unternehmen?
    Wäre ein Zwangsverkauf rechtlich überhaupt zulässig? Oder müsste der Registrar nicht ohnehin ein physisches Aktienzertifikat ausstellen, weil er das nicht darf?

    Vielen Dank @Wurschtler für Dein Feedback


    Du hast Die Problematik genau getroffen. Im Grundsatz hast du recht: Polymetal ist nicht sanktioniert - also müsste die Verwahrstelle physische Zertifikate herausgeben. Die Gefahr einer Zwangsliquidation sehe ich bei der Originalaktie wesentlich geringer als bei den ADRs.


    Denn es wäre ja auch möglich, ein Konto bei einem Broker mit Zugang zu Kasachstan zu eröffnen. Polymetal empfiehlt bspw. Freedom Finance, Hayk oder Wood. Dann müssten die Aktien auch namentlich übertragen werden. Denn bei der AIX können Aktien nur namentlich ins Register eingetragen werden - und nicht pauschal durch eine Verwahrstelle.


    Ich werde die Eröffnung eines Kontos bei den genannten Broker nicht in Betracht ziehen. Denn dann muss man noch viel mehr Daten angeben - und das möchte ich nicht. Daher ist die Tabys-Lösung von Polymetal bestechend. Musste ich auch zuerst draufkommen.


    urai

  • Die Katze beißt sich doch schon dadurch in den Schwanz, daß ein Verkauf durch die Verwahrstelle rein gar nichts bringt, denn irgendjemand wird die Aktien ja weiterhin halten müssen - und der wird bei der gleichen Verwahrstelle registriert sein - wenn es einen Übertrag zur AIX gibt, wo Polymetal derzeit schon handelbar ist (vermutlich dann auch dort gelagert?), dann würde das Problem so nicht existieren. Es ändert sich bloß der Inhaber. Und wenn sie am letzten Handelstag verkaufen, wer hält die Aktien dann? Was passiert mit denen?
    Bei den ADRs ist es im Unterschied ja immerhin möglich, die zugrundeliegenden Aktien zu verkaufen und den ADR damit aufzulösen.

  • Damit zeigt sich immer mehr, das mittlerweile der Aktienmarkt ebenfalls zum politischen Vehikel im Sanktionswahn zwischen 2 grossen Blöcken verkommt. Angelsachsen-BRICS.
    Das traurige daran ist, das im angelsächsischen Markt immer mehr Vertrauens-und Bestandsschutzverlust einhergeht. Von der ehemals Dividendenperle Gazprom ganz abgesehen.
    In der politischen Weltlage empfiehlt es sich momentan von selbst, auf evtl. Dividenden zu verzichten und rein zur Sicherheit in den physischen Markt umzuswitchen. Ggfs. je nach Grössenordnung sehr aufwendig, aber Alternativlos. Und auch einer Sammelverwahrung ist abzuraten- denn diese sind ruckzuck ebenfalls irgendwann im Sanktionsdschungel ausgeliefert und können durchaus konfisziert werden-egal ob Schweiz,London,Österreich oder sonstwo.
    Die sicherste Lagerung ist mittlerweile die "Einbrecherlagerung" rein privat zuhause-da weiß man meist, welcher Feind zuschlägt und ist sich dieser Situation bewußt.
    Traurig , aber bis zum Systemabriss mit all seinen Folgen Alternativlos [smilie_blume]

  • Ich habe neulich das französische Forum devenir-rentier.fr (= Privatier werden) gefunden.
    Dort hat am Freitag ein Forist ein Thema zu ausländischen Brokern (die für Franzosen interessant wären) gestartet.
    Courtiers étrangers acceptant les investisseurs français résidents en France ?

    Den Franzosen im oben erwähnten Forum geht es auch nicht besser.
    Actions russes ou chinoises cotant sur des bourses européennes ou US?


    Was die Sanktionen betrifft, folgendes Zitat (übersetzt):

    Zitat

    Polymetal ist tatsächlich nicht namentlich genannt, aber das 9. Sanktionspaket, das Ende 2022 von der EU beschlossen wurde, erwähnt explizit den Bergbaubereich:


    Les Échos (französisches Börsen- und Wirtschaftsportal) schrieb am 17.12.2022:
    (...) Zusätzlich zum bestehenden Verbot von Investitionen in den russischen Energiesektor wird es auch verboten sein, von der EU aus neue Investitionen in den russischen Bergbausektor zu tätigen, ausgenommen sind die Gewinnung und der Abbau von bestimmten kritische Rohstoffe: Titan, Aluminium, Kupfer, Nickel, Eisenerz, Radium, Chrom, Kobalt und seltene Erden, die für die die von der europäischen Industrie benötigt werden. (...)
    Die Firma ist kasachisch, da sind wir uns einig, aber mit 8 Standorten, die in Russland betrieben werden und 2 in Kasachstan wurde sie seit diesem Zeitpunkt wahrscheinlich als ein wenig etwas zu sehr "mit dem Feind verbunden" eingestuft.


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

    Auch deren Broker weigern sich, bestehende Positionen zu verkaufen oder zu übertragen.
    Also wird auch dort versucht, den Weg über Wandlung in physische Namensaktien zu gehen.
    Bisher noch ohne Erfolgsmeldung.


    Erwähnt wurden auch dort folgende Broker mit Zugang zur kasachischen Börse (Angaben ohne Gewähr):
    Halyk Finance in Kazachstan, Freedom Finance Europe, Wood & Co in der Tschechischen Republik.


    saludos

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