Baby-Boomer, Rente, EMs, Steuerrecht, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, sinkende Immo-preise, etc.

Zitat von Wurschtler

Ja, da fängt man mit 15/16 an zu arbeiten und natürlich gehört es auch dazu, so lange wie möglich im Hotel Mama zu wohnen! Ist mir total egal, wie verpönt das sein mag. Wer meint, als junger Erwachsener eine eigene Wohnung haben zu müssen, der kann in jungen Jahren natürlich nichts sparen.
So kann man auch mit einem Ausbildungsgehalt schon ordentlich was weglegen.
Konsumschrott wird weitgehend vermieden. Ein Auto mit 18 gibt es dann eben auch nicht, sondern eine Jahreskarte für die Öffis.
Wenn man mit der Ausbildung fertig ist und dann auch mal deutlich mehr verdient, dann kann man sich auch eine eigene Wohnung anschaffen. Vorher würde ich das nicht tun.

15 Jahre monatlich 1000€ gespart (geht im Durchschnitt; am Anfang weniger, später dafür mehr) und verzinst mit 7% p.a. (= langfähriger Durchschnitt bei Standardaktien, also machbar), ergeben immerhin schon 313 T€. Damit hätte man bei weiterhin 7% bereits monatliche Zinserträge von 1825€ brutto. Für ein frugalistisches Leben völlig ausreichend.
Wer mehr will, kann länger sparen. Freiheit bedeutet außerdem auch nicht, nicht mehr zu arbeiten, sondern nur nicht mehr arbeiten zu müssen. Wenn man sich sein eigenes "bedingungsloses Grundeinkommen anspart" hat, dann hat man diese Freiheit.

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Ich hatte zu dem Thema mal ne Doku gesehen:

Hallo,

vorweg:
also, ich bin mein Leben lang echt sparsam unterwegs gewesen.
Keine tollen Butzen, keine tollen Autos, keine tollen Urlaube, Möbel, Hobbys, ... , usw.
Ich bin also selber so eine Art "light - Frugalist"... ?

Ich würde aber einem jungen Menschen "niemals nicht" "ernsthaft" raten,
bei Muddern zu bleiben (!!!), kein Auto / Urlaub/ Kneipe / Handy / Klamotten/ ....
zu konsumieren und jeden verdammten Cent zu sparen!

Zu meiner Zeit war man mit dem Ziel "Sparsamkeit" schon ein "Exot",
heutige junge Menschen wären
- sofern sie das Konzept auf allen Ebenen konsequent durchziehen -
extreme Außenseiter.

Ist es so eine Rolle - "der Dagobert sein" -
und das Resultat - irgendwann max. 30-50 Mille mehr auf dem Konto -
wert, im Extremfall praktisch keine Jugend und Freunde zu haben??
Diese Zeit kommt nicht wieder, ein paar Dolores soll man da m.E. ruhig "auf den Kopf hauen"...

Wie gesagt, nur meine Meinung.
Den Kids in meinem Umfeld rate ich übrigens zu "halbgas":
Leben zuerst, sparen als Nummer zwei.

Aber "nur sparen" ist kein Konzept für eine Jugend,
die sich zu über 90 % über Konsum und Selbstdarstellung definiert!

Liebe Grüße
Marek

Früher wars das Fahrrad, Mofa, Moped, Auto... die Backpacker-Reise in ein fernes Land oder irgendwas anderes...

heute...? bei vielen die neuste Spielkonsole, Spiele (Mikrotransaktionen für virtuellen Scheiß) oder Virtual-Reality Peripherie... ach ja und das neuest Smartphone.

Der Unterschied?

An die Sommertour mit der Freundin auf dem Soziussitz oder die Spritztour mit Kumpels erinnert man sich immer wieder zurück.

Die tausenden von Stunden im Computerspiel sind keine besondere Erinnerung. Die virtuellen Errungenschaften irgendwann im Nirvana verschwunden.

Und ich nehme mal stark an, sowohl für das Virtual Reality System als auch für das Auto hat man sich für ein paar Monate was von seinem Lehrlingsgehalt abgespart.

Zitat von Dark-End

Früher wars das Fahrrad, Mofa, Moped, Auto...

Mein erstes Fahrrad habe ich mit 13 Jahren aus Teilen zusammengebaut, welche ich auf dem Dachboden meiner Oma gefunden hatte. Muss ursprünglich Vorkriegsmodell gewesen sein, hatte am Vorderrad noch eine Stempelbremse.
War ein Damenrad, aber ich war stolz wie Bolle, da ich nun mobil war.
Mein nächstes Fahrrad hab ich mir wieder zusammenbauen müssen, da es keins zu kaufen gab.
Nunmehr ein Diamant-Sportrad in Blau-Metallic, finanziert durch die Zuwendungen der Familie zur Jugendweihe.
Ich bin im ganzen Land herumgefahren um die Einzelteile aufzutreiben.
Meinen ersten motorisierten Untersatz in Form einer MZ 150 konnte ich mir mit 16 leisten, mit sauer auf dem Bau verdienten Geld. Während meine Klassenkameraden sonntags den Vormittag verpennt haben (samstags war damals auch Schule), habe ich Kabelgräben im Neubaugebiet ausgehoben.
Habe nie was geschenkt bekommen, alles harte Arbeit. Das formt den Charakter.

Zitat von Marek

Ich würde aber einem jungen Menschen "niemals nicht" "ernsthaft" raten,

bei Muddern zu bleiben (!!!), kein Auto / Urlaub/ Kneipe / Handy / Klamotten/ ....
zu konsumieren und jeden verdammten Cent zu sparen!

ich auch nicht, denn wie darkend schon geschrieben hat, die zeit kommt nie wieder und grad als jugendlicher geht es doch um nix anderes als spass und weiber.
erst später mit zunehmender systemrelevanter lebenserfahrung kommt die freiheit wieder dazu/zurück, wenn man erkennt, dass sobald der sogenannte ernst des lebens beginnt, die ursprünglich gelebte und erfahrene freiheit immer weiter eingeschränkt wird, je mehr man an diesem geisteskranken system namens "schafffe schaffe häusle baue" mit allem was dazu gehört teilnimmt.
das leben ist viel zu kurz um nicht ausschliesslich dinge zu tun die man tun möchte, nicht muss.

Moin,

ich bin ja auch noch gerade so in der Baby-Boomer-Zeit geboren und da galt es, sich durch Leistung durchzusetzen.
Habe immer fest Ziele vor Augen gehabt, die ich in einem bestimmten Zeitraum erreichen wollte. Mit 15 Jahren habe ich wie bekloppt gearbeitet, um mir mit 18 ein eigenes Auto kaufen zu können. Darüber hinaus habe ich mich dann im Studium ein bisschen angestrengt, um in der Masse sichtbar zu werden. Das hat bei der beruflichen Karriere ungemein geholfen. Darüber hinaus habe ich mich ab dem 16. Lebensjahr für Geldanlagen (inkl. Aktien, Gold) aus Eigenantrieb interessiert und recht früh damit Kohle gemacht. Bis zum 25. Lebensjahr habe ich mir leider jedes Jahr ein neues Auto gekauft (das war dann mal eine etwas wildere Zeit ). Dann das erste Kind und der Wunsch nach einem Haus war nun vorhanden. Nach 4 Jahren die Kohle für das Grundstück und die Nebenkosten zusammen gehabt und mit ordentlich Eigenleistung ein nettes Haus in bester Lage gebaut. Anfangstilgung bei 8% gesetzt und die Bude letztendlich nach genau 10 Jahren bezahlt. Dann die ersten Mietobjekte gekauft, renoviert und vermietet. Das lief so gut, dass ich mich auch an größere Neubauprojekte gewagt habe. Jetzt habe ich den Stand erreicht, dass die Kinder erwachsen sind, ich nicht mehr arbeiten muss und noch kein halbes Jahrhundert voll habe. Ob das die heutige Jugend auch schafft? Habe das Gefühl, dass die kaum mehr belastbar und vor allem sehr freizeitorientiert sind. Später werden sie sich dann mal beschweren, so lange arbeiten zu müssen. Vielleicht schieben sie es sogar den Baby-Boomern in die Schuhe (die haben uns alles weggenommen ).
Meine Eltern waren finanziell nie auf Rosen gebettet und haben ihren 2 Kindern dennoch eine gute Ausbildung ermöglicht. Ich habe es ihnen "zurückgezahlt", indem sie nun in einer meiner besten Wohnungen für eine symbolische Miete (so dass das Finanzamt nicht meckert) wohnen. Für den fahrbaren Untersatz sorge ich ebenfalls regelmäßig

Grüße
Goldhut

Zitat von Goldhut

Später werden sie sich dann mal beschweren, so lange arbeiten zu müssen. Vielleicht schieben sie es sogar den Baby-Boomern in die Schuhe (die haben uns alles weggenommen ).

wieso müssen sie es denn? wieso musste man das früher nicht? da liegt doch der vogel begraben.
wieso sollten die jungen nachschuldner sich bis 70 abbuckeln, nur damit sich andere 3/4 dieser leistung zu nutze machen und alles nur in gesteigerter form weiter seinen gang geht?

@ JoldHut,

war dein €rster €en Manta mit FuchsSchwanz dat kann ick mir richtig vorstellen

Gruss
alibaba
PS: deine Geschichten lese ich auch immer gern, aus dem Leben der KaltMietHaie

Zitat von hui-buh

wieso müssen sie es denn? wieso musste man das früher nicht? da liegt doch der vogel begraben.wieso sollten die jungen nachschuldner sich bis 70 abbuckeln, nur damit sich andere 3/4 dieser leistung zu nutze machen und alles nur in gesteigerter form weiter seinen gang geht?

[Blockierte Grafik: https://flipper.de/WebRoot/Store7/Shops/21817511-d31f-47a2-a93d-f3174894e579/MediaGallery/FB_IMG_1581836530489.jpg]

Zitat von Wurschtler

15 Jahre monatlich 1000€ gespart (geht im Durchschnitt; am Anfang weniger, später dafür mehr) und verzinst mit 7% p.a. (= langfähriger Durchschnitt bei Standardaktien, also machbar), ergeben immerhin schon 313 T€. Damit hätte man bei weiterhin 7% bereits monatliche Zinserträge von 1825€ brutto.

und wo bekommt man die 7 %?

bzw. da das Thema BAY-BOOMER & RENTE ist:
Wie soll jemand "15 Jahre monatlich 1000€" Erpartes so anlegen, dass er die Ersparnisse DANN, wenn mehr Babyboomer ihre Ersparnisse flüssig machen und aufbrauchen als Generation Y für ihr fernes Alter was anspart?

Zitat von Gueldenkraut

........
Wenn ich an die 80er und 90er Jahre denke, da war mit 3 kDM netto King. Mit 3 k€ kommst du heute mal gerade so über die Runden und mit 48% = Rentennivau = 1.450,--€ mußt du schon haushalten.

...........

Man darf nicht den Fehler machen und nur an die 80er und 90er Jahre denken.
In den 50er, 60er und 70er Jahren konntest Du für 10 DM auch schon bedeutend mehr bekommen als später in den 90igern.
Diese Entwicklung gibt es doch nicht erst seit neuerer Zeit.

Zitat von Gueldenkraut

Wer glaubt einen brutalen Schläger mit sanften Worten vom Schlagen abzubringen...

kommt drauf an:

wenn die Gebrüder Dobermann auf´s Wort hören ...

Zitat von skeptisch4ever

und wo bekommt man die 7 %?
bzw. da das Thema BAY-BOOMER & RENTE ist:
Wie soll jemand "15 Jahre monatlich 1000€" Erpartes so anlegen, dass er die Ersparnisse DANN, wenn mehr Babyboomer ihre Ersparnisse flüssig machen und aufbrauchen als Generation Y für ihr fernes Alter was anspart?

7% ist der Durchschnitt, den der gesamte Weltaktienmarkt in sehr langfristiger Betrachtung einbringt.

Und die zweite Frage ist ebenfalls egal, solange die Geldanlage international verteilt ist. Der Boomer-Überschuss ist vor allem ein westliches Problem. Weltweit betrachtet wächst die Bevölkerung weiter.

Zitat von hegele

Man darf nicht den Fehler machen und nur an die 80er und 90er Jahre denken.In den 50er, 60er und 70er Jahren konntest Du für 10 DM auch schon bedeutend mehr bekommen als später in den 90igern.
Diese Entwicklung gibt es doch nicht erst seit neuerer Zeit.

Man kann dennoch festhalten, dass die 60er bis 90er historisch betrachtet für die breite Masse (in der westlichen Welt) die bisher beste Zeit in der gesamten Menschheitsgeschichte war.
In den 90ern hat dann allerdings der Abstieg eingesetzt. So richtig spürbar wurde er allerdings erst ab der Euro-Einführung.

Als Boomer hatte man in der Vergangeheit Möglichkeiten, die die heutige junge Generation nicht mehr hat. Wohl dem, der seinen Wohlstand in Form von Gold oder anderen Sachwerten für die Zukunft konserviert hat! Heute ist "Generation Praktikum" angesagt, wobei man in Deutschland noch froh sein kann, wenigstens ein unbezahltes Praktikum machen zu dürfen. In Ländern wie Italien oder Griechenland sind große Teile der jungen Erwachsenen arbeitslos und ohne irgendeine Perspektive. Eine komplett verlorene Generation ist das!

Zitat von Wurschtler

7% ist der Durchschnitt, den der gesamte Weltaktienmarkt in sehr langfristiger Betrachtung einbringt.

genau DESWEGEN die zweite Frage:

sobald beispielsweise die US-amerikanischen Pensionsfonds plötzlich zu Netto-Verkäufern werden
(da die US-Babyboomer ihre Auszahlungen wollen)
kann die Relation zwischen Nachfrage und Angebot kippen!

Zitat von skeptisch4ever

genau DESWEGEN die zweite Frage:
sobald beispielsweise die US-amerikanischen Pensionsfonds plötzlich zu Netto-Verkäufern werden
(da die US-Babyboomer ihre Auszahlungen wollen)
kann die Relation zwischen Nachfrage und Angebot kippen!

Siehe oben. Solange die Welt weiter wächst, kippt da nichts.

Zitat von Wurschtler

Man kann dennoch festhalten, dass die 60er bis 90er historisch betrachtet für die breite Masse (in der westlichen Welt) die bisher beste Zeit in der gesamten Menschheitsgeschichte war.

mit Betonung auf der WESTLICHEN WELT

die Rumänen oder die jetzt zu Wohlstand gekommenen 20 oder 30 % der CHinesen werden das anders sehen!

Zitat von Wurschtler

In den 90ern hat dann allerdings der Abstieg eingesetzt. So richtig spürbar wurde er allerdings erst ab der Euro-Einführung.

meine Interpretation wäre:
mit der Euro-Einführung hat man - NACHDEM die Staatsschulden und Finanzmärkte bereits aus dem Ruder gelaufen waren - im gegenseitigen Einverständnis die Verantwortung für die kommenden Verwerfungen/Inflation/usw. nach Brüssel delegiert und "kollektiviert" - so dass alle nationalen Politiker wenn´s irgendwann final kracht die politische Verantwortung von sich weisen können/werden

Zitat von Wurschtler

Solange die Welt weiter wächst, kippt da nichts.

und wie belastbar ist das Wachstum DER WELT?

https://de.statista.com/statis…en-bruttoinlandsprodukts/
zeigt für die 2010er Jahre WELTWEIT nur noch ein BIP-Wachstum von 3 bis 4 % ...
(real, also preisbereinigt)

pro Kopf der Weltbevölkerung wären das wohl eher 1 bis 2 % Zuwachs ...

und das OHNE irgendwelche Versorgungsengpässe ...
(Öl/Energie, Essen, was auch immer angebotsseitig das Wachstum bremsen könnte)