Die Inflation im Euroraum steigt auf 9,1 Prozent
Da geht doch bestimmt noch was.
19. Dezember 2024, 15:10
Die Inflation im Euroraum steigt auf 9,1 Prozent
Da geht doch bestimmt noch was.
[...] Eine Reihe von Mitgliedern des EZB-Rates hat sich aber angesichts der hohen Inflation aber auch schon für einen größeren Schritt um 0,75 Prozentpunkte ausgesprochen. Zumindest dürfe es in dieser Frage keine „Denkverbote“ geben, fordern sie. [...]
Die EZB hat nun um 0,75 Prozentpunkte den Leitzins auf 1,25 Prozent erhöht.
Die Teuerungsraten seien "nach wie vor deutlich zu hoch", begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Schritt. "Wir hatten unterschiedliche Ansichten am Tisch, eine gründliche Diskussion, aber das Ergebnis unserer Diskussionen war eine einstimmige Entscheidung." Die EZB stellte zugleich weitere Zinserhöhungen in den nächsten Monaten in Aussicht.
[...] Bankenverbände und Volkswirte in Deutschland begrüßten die Zinserhöhung, forderten aber weitere Schritte. Ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte: "Besser spät als nie." Dennoch bleibe die Geldpolitik sehr expansiv. "In den nächsten Monaten werden weitere Zinserhöhungen folgen müssen." Nach wie vor seien die Zinsen sehr niedrig. Auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, sagte, es müssten weitere Anhebungen folgen. Die Entscheidungen seien "nur eine Etappe auf dem Weg zu einem angemessenen Zinsniveau". Weitere Zinserhöhungen seien notwendig, um den Kaufkraftverlust zu stoppen, forderte auch die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak.
„Die EZB hat heute ein Ausrufezeichen gesetzt. Sie kämpft entschlossen gegen die Inflation und hat die Schlagzahl deutlich erhöht“, sagt Henriette Peucker, Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers des Bankenverbandes Bundesverband deutscher Banken (BdB), mit Blick auf die Entscheidung der EZB, die Zinsen um 75 Basispunkte heraufzusetzen. „Es ist gut, wenn sich die europäischen Währungshüter in den kommenden Monaten weiterhin darauf konzentrieren, Inflation und vor allem Inflationserwartungen entschlossen zu bekämpfen. Dauerhaft hohe Inflationserwartungen der Menschen in der Währungsunion wären mit hohen Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden.“
Zur Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) erklärt Iris Bethge-Krauß, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB: „Die EZB hat heute eine schwierige, aber dennoch richtige Entscheidung getroffen. Die Inflation ist im August erneut gestiegen und weitere Preissprünge könnten im Herbst folgen. Daher ist der historische Anstieg um 75 Basispunkte nur folgerichtig. So einen großen Zinsschritt nach oben hat die EZB noch nie gemacht. Die Zentralbank darf in ihrer Entschlossenheit, sich der Inflation entgegenzustellen, nicht nachlassen. Ein Zögern in der Geldpolitik würden wir am Ende in der Realwirtschaft teuer bezahlen. Die EZB verstärkt ihren Kurs und das ist gut so.“
... die deutsche Finanzwirtschaft scheint geschlossen den Zinsschritt zu begrüßen ... mal schauen was die Politiker in den nächsten Tagen dazu sagen werden.
An diesem Schritt kann man erkennen, was die EZB selbst an inflationärer Entwicklung erwartet. Da hätte auch eine Zinserhöhung um 1,5% keine wirkliche Wirkung gebracht - zu spät ist halt zu spät!
Auf jeden fall senken kräftige Zinserhöhungen das verfügbare Einkommen all derer die schon heute das Konto zu Wucherzinsen bis zum Anschlag überzogen haben. Ob das Ausschalten des Fernsehers all dieser Personen den Energieverbrauch einer Grossbäckerei ersetzen kann bezweifle ich. Wie soll da die Inflation der Preise von allem möglichen fallen?
Die EZB Bilanz ist in der vergangenen Woche um >20 Mrd. € auf 8.777,4 Mrd. € gestiegen, nur 58,6 Mrd. € von ihrem Allzeithoch entfernt. Die Bilanzsumme entspricht nun 81 % des BIP der Eurozone gegenüber 35,4 % bei der Fed, 128,1 % bei der BoJ und 39 % bei der BoE
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Quelle: Holger Zschaepitz
Übersicht Zentralbanken
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What ever it takes ...
ECB must keep raising rates even if recession risks rise, Lagarde says
FRANKFURT, Nov 1 (Reuters) - The European Central Bank must keep raising interest rates to fight off inflation, even if the probability of a euro zone recession has increased, ECB President Christine Lagarde said in an interview published on Tuesday.
"Our mandate is price stability and we have to deliver on that using all the tools we have available," Lagarde told Latvian news outlet Delfi, largely repeating last week's policy message. "We are determined to do what is necessary to bring inflation back to our 2% target."
The ECB has raised interest rates by a combined 200 basis points over the past three meetings, and markets are pricing in a string of further moves that would take the 1.5% deposit rate close to 3% in 2023.
"The destination is clear, and we are not there yet," Lagarde said without specifying where rate hikes might end. "We will have further rate increases in the future." [...]
Lagarde Says ECB Rate Peak Must Ensure Inflation Goes to 2%
European Central Bank President Christine Lagarde said the peak of the current cycle of interest-rate increases must ensure that inflation returns to the 2% target over the medium term.
Without specifying a level for the so-called terminal rate, Lagarde said borrowing costs have further to rise following last week’s second straight 75 basis-point hike.
“The destination is clear, and we haven’t reached it yet,” she told the Latvian website Delfi Bizness in an interview published Tuesday. [...]
Lagarde acknowledged that the likelihood of a recession has increased but warned of the dangers of not stepping in to tame inflation, calling stable prices “the basis for a smoothly functioning economy in which everyone benefits.”
“Inflation is still too high throughout the eurozone,” she said. “The longer inflation remains at this high level, the greater the risk that it will spread throughout the economy.
Lagarde: EZB-Höchstzins muss Inflation auf 2 Prozent drücken
as Maximalniveau, das die Leitzinsen im Euroraum im derzeitigen Erhöhungszyklus erreichen, muss laut Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), sicherstellen, dass die Inflation mittelfristig wieder zum Zielwert von 2 Prozent zurückkehrt. Die Zinsen hätten weiteren Raum zu steigen, sagte Lagarde in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der lettischen Webseite Delfi Bizness. „Das Ziel ist klar, und wir haben es noch nicht erreicht.“ Eine Zahl zum Maximalniveau, das die Zinsen letztlich erreichen werden, nannte sie nicht. Vergangene Woche hatte die EZB die Zinsen um weitere 75 Basispunkte angehoben. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 2 Prozent und der Einlagensatz bei 1,5 Prozent.
Lagarde: EZB würde Zinsen trotz Rezession erhöhen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) würde nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Zweifelsfall auch in einer Rezession ihre Geldpolitik straffen, wenn das nötig ist. "Es stimmt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zugenommen hat und die Unsicherheit weiterhin groß ist. Unter diesen Umständen müssen wir alle unsere Arbeit machen", sagte Lagarde der lettischen Zeitung Delfi und fügte hinzu: "Eine Zentralbank muss sich auf ihr Mandat konzentrieren. Unser Mandat ist die Preisstabilität, und wir müssen dieses Ziel mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln erreichen, wobei wir diejenigen auswählen, die am geeignetsten und effizientesten sind." [...]
Eine schönere Demonstration der Stümperhaftigkeit von "Expertinnen" kann es kaum geben.
Zuerst zu lasch, nun verbissen scharf.
Ich weiss nicht, wie lange das durchgehalten werden kann, und unter welchen Ausreden, Konstruktionen "vorübergehender Art" man dann wieder davon abrücken wird. Beim Geldvermehrungs-Express-Zug war man ja auch sehr kreativ in der Wortwal gewesen...
LF
Top-Ökonom Thomas Mayer über das Dilemma der Notenbanken, die Zukunft der europäischen Gemeinschaftswährung und wie Privatanleger jetzt ihr Vermögen schützen können
[...] Fangen wir damit an, dass die EZB wohl technisch pleite ist. [...] Mit Beschlüssen der EZB hat das System Anleihen im Wert von etwa fünf Billionen Euro aufgekauft. Das haben sie durch die Ausgabe dieses Zentralbankgelds finanziert. Am 31. Dezember ist Bilanzstichtag. Und in der Bilanz müssten für diese Anleihen, die ja für geldpolitische Zwecke gekauft wurden, eigentlich die Marktwerte angesetzt werden. Die Papiere müssen ja wieder verkauft werden, um die Inflation zu bekämpfen. Dieses Jahr haben wir den größten Bond-Crash seit Jahrzehnten, vielleicht sogar des Jahrhunderts. Das heißt, das Anleihenportfolio des Euro-Systems hat massiv an Wert verloren. Bei ehrlicher Bilanzierung könnte der Verlust das Eigenkapital und die Reserven übersteigen. [...]
Man kann mal überschlagen, um welche Summen es hier geht. Wenn man annimmt, dass die Laufzeit der Staatsanleihen im Portfolio des Euro-Systems noch ungefähr acht Jahre beträgt, dann haben Sie für jede Zinserhöhung von einem Prozentpunkt einen Kursverlust von beinahe acht Prozent oder rund 400 Milliarden Euro zu verkraften. Die Reserven und das Eigenkapital der EZB betragen in Summe weniger als 700 Milliarden Euro. Bis jetzt sind die Zinsen inzwischen wahrscheinlich um die drei Prozentpunkte gestiegen. Auch wenn die Duration des Portfolios vielleicht etwas geringer als acht Jahre ist und damit der Verlust für jeden Prozentpunkt Zinsanstieg etwas kleiner ausfällt, so würde ich dennoch sagen: Pi mal Daumen ist das Euro-System technisch pleite. Das möchte man tunlichst unter der Decke halten. Denn es ist ein unheimlicher Gesichtsverlust, wenn man als Zentralbank das ganze Kapital verspielt. [...]
Hier auch als ungekürzter grob einstündiger Podcast
Mission Money | Thomas Mayer: Darum hat der Euro keine Zukunft
In Ergänzung zum Beitrag oben drüber ...
FAZ: Den Notenbanken drohen hohe Verluste
Die steigenden Zinsen machen betriebswirtschaftlich auch den Notenbanken selbst zu schaffen. [...] Den Notenbanken drohen mit dem Anstieg der Zinsen Verluste – dies kann dazu führen, dass die Zahlungen an die Finanzministerien versiegen oder sich sogar umkehren [...]
Bei der amerikanischen Notenbank Fed ist das Woche für Woche zu beobachten. „Die Ausschüttung von Überschüssen an das Finanzministerium ist seit Ende September weit unter null gesunken“, sagt Rieger. Nach den Regeln in Amerika werden zwar keine umgekehrten Zahlungen vom Finanzministerium an die Notenbank fällig. Die Überweisungen der Fed an den Staatshaushalt würden aber voraussichtlich für mindestens drei Jahre ausgesetzt.
Besonders stark seien die Auswirkungen des Phänomens schon in Großbritannien, [...] Bislang erhielt das Finanzministerium regelmäßig Ausschüttungen. „Dort kehrt sich das um, [...] vom Schatzamt an die Bank of England, [...] Im aktuellen Haushaltsjahr sollen sich diese Zahlungen schon auf mehr als 11 Milliarden Pfund belaufen. [...]
„Bei der Europäischen Zentralbank werden ähnliche Verluste auftreten“,[...] Die Masse der Verluste falle bei den nationalen Notenbanken der einzelnen Eurostaaten an. [..] „Es ist damit zu rechnen, dass auch im Euroraum die Zahlungen der Notenbanken an die Finanzministerien jetzt weitgehend versiegen werden – soweit das nicht schon passiert ist.“ Einige Notenbanken hätten ihre Finanzminister darüber informiert, die entsprechenden Mitteilungen könne man als eine Art Gewinnwarnung bezeichnen: „Das ist etwa gerade in den Niederlanden und Belgien passiert“,[...]
Der nächste Schritt für die Notenbanken sei nun der Abbau der Anleihebestände. Die Bank of England verkaufe schon Anleihen vor Laufzeitende und müsse zum Teil hohe Verluste realisieren. Die Fed und die EZB hätten bisher nicht gesagt, dass sie Anleihen auch vor Fälligkeit abstoßen wollten, sagt Rieger: „Wenn sie diese bis zur Endfälligkeit halten, entstehen nicht noch einmal zusätzliche Verluste – sondern lediglich während der Laufzeit durch eine Rendite unterhalb der von der Notenbank zu zahlenden Zinsen auf die Bankeinlagen auf der anderen Seite der Notenbankbilanz.“
„Wenn sie diese bis zur Endfälligkeit halten, entstehen nicht noch einmal zusätzliche Verluste
Vorausgesetzt der Emmitent ist am Laufzeitende liquide
Der Emitent hat bis dato immer mit neuen Papieren zurückgezahlt
cu DL....die Hoffnung stirbt zuletzt
Ja klar, wird auch so bleiben, aber im Text stand ja explizit "Der nächste Schritt für die Notenbanken sei nun der Abbau der Anleihebestände."
Wir können alles glauben was in einem Text steht aber wir sind dazu nicht verpflichtet.
Lagarde: EZB kämpft weiter entschlossen gegen Inflation
[...] EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die rekordhohe Inflation bekräftigt. „Wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze weiter anheben werden”, sagte Lagarde am Freitag [...] „Letztendlich werden wir die Zinsen auf ein Niveau anheben, das die Inflation rechtzeitig auf unser mittelfristiges Ziel zurückführt.” [...] „Die Inflation im Euroraum ist viel zu hoch” [...] Zudem sei das Risiko einer Rezession gestiegen [...] „Die Zinssätze sind und bleiben das wichtigste Instrument zur Anpassung unseres politischen Kurses. Aber wir müssen auch unsere anderen politischen Instrumente normalisieren und so den Impuls unserer Zinspolitik verstärken” [...] Die über Jahre durch milliardenschwere Wertpapierkäufe angeschwollene EZB-Bilanz müsse „maßvoll” und „auf vorhersehbare Weise” normalisiert werden. „Im Dezember werden wir die wichtigsten Grundsätze für den Abbau der Anleihebestände in unserem Ankaufprogramm darlegen”, kündigte Lagarde an. Der EZB-Rat tagt wieder am 15. Dezember.
In Ergänzung zu Post #30 und #31 ...
Schweizerische Nationalbank erleidet 2022 Milliardenverlust
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr infolge der schwächelnden Aktien- und Anleihenmärkte sowie der Franken-Aufwertung einen Rekordverlust verbucht. Wie die SNB heute mitteilte, verzeichnete sie zum Ende des Geschäftsjahres nach vorläufigen Berechnungen einen Fehlbetrag von 132 Milliarden Franken (134 Milliarden Euro). Dieser gehe fast ausschließlich auf wechselkursbedingte Verluste zurück. Die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone für 2022 falle aus. Es gebe auch keine Dividende. Nach der Verrechnung mit Rückstellungen und Ausschüttungsreserven ergebe sich ein Bilanzverlust von etwa 39 Milliarden Franken. 2021 hatte die Nationalbank noch einen Gewinn von 26,3 Milliarden Franken erzielt und 6 Milliarden Franken an Bund und Kantone ausgeschüttet. Der endgültige Jahresabschluss soll am 6. März veröffentlicht werden.
Bundesbank bildete bereits Rückstellungen
Anderen Zentralbanken im Euroraum drohen im Zuge der raschen Zinswende ebenfalls Fehlbeträge. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits Ende November davor gewarnt. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel erklärte unlängst, dass die deutsche Notenbank Rückstellungen von rund 20 Milliarden Euro für den Fall eines Zinsanstiegs gebildet habe. Zudem schloss Nagel Verluste für die Bundesbank nicht aus. Auch die Notenbanken Belgiens und der Niederlande hatten im vergangenen Jahr auf mögliche Bilanzverluste im Zuge der EZB-Zinswende hingewiesen.
wiwo: https://www.wiwo.de/politik/ko…ken-verlust/28778818.html
srf: https://www.srf.ch/news/wirtsc…eld-fuer-bund-und-kantone
faz: https://www.faz.net/aktuell/fi…den-franken-18588478.html
spon: https://www.spiegel.de/wirtsch…99-40ca-b28f-496b17f46e8a
Der Vorteil der SNB ist, sie ist Börsennotiert und man hat ein wenig Einblick ...
1Y-Chart & Bilanz per 2021 in MioCHF
Bloomberg 18. Januar 2023
Lagardes Halbpunkt-Guidance noch immer gültig, sagt Villeroy
Die Ankündigung von Christine Lagarde, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen noch einige Zeit in Halbprozentpunkt-Schritten anheben wird, haben laut Ratsmitglied François Villeroy de Galhau weiterhin Bestand.
Im Gespräch mit Bloomberg TV auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte der Chef der französischen Notenbank, es sei noch zu früh, um über den Umfang der wahrscheinlichen Zinserhöhung im März zu sprechen. [...]
“Wir haben ganz klar gesagt, dass wir immer noch von Sitzung zu Sitzung entscheiden, wir sind datengesteuert, also ist es viel zu früh, darüber zu spekulieren, was wir im März tun werden”, sagte Villeroy. “Ich möchte Sie an die Worte von Präsidentin Lagarde auf ihrer letzten Pressekonferenz im Dezember erinnern: Wir sollten davon ausgehen, dass wir die Zinsen für gewisse Zeit um 50 Basispunkte anheben werden. Diese Worte sind auch heute noch gültig.”
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Lagarde am 15. Dezember:
“Wir werden also in gleichmäßigem Tempo weitermachen. Auf der Grundlage der Informationen, die uns heute zur Verfügung stehen, bedeutet dies eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei unserer nächsten Sitzung und möglicherweise bei der übernächsten Sitzung und möglicherweise auch danach, aber alles wird auch von der Überprüfung der Daten abhängen. Gehen Sie also nicht davon aus, dass es sich um eine einmalige Erhöhung um 50 Punkte handelt, sondern um mehr als das.”
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EZB erhöht Zinsen um einen halben Prozentpunkt
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hebt ihre drei Leitzinssätze um jeweils 50 Basispunkte an. ”Dementsprechend werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung zum 8. Februar 2023 auf 3,00 Prozent, 3,25 Prozent beziehungsweise 2,50 Prozent erhöht”, wie es in der EZB-Mitteilung heißt.
Weitere Erhöhung im März geplant
Es soll nach Angaben der Notenbank auch noch nicht die letzte Erhöhung gewesen sein. Damit wolle die EZB eine ”zeitnahe Rückkehr der Inflation zu seinem mittelfristigen Zwei-Prozent-Ziel” gewährleisten. Sie kündigte bereits jetzt eine weitere Zinserhöhung von 50 Basispunkten für März dieses Jahres an.
Zudem beschloss der EZB-Rat, ihr Asset-Purchase-Programme-Portfolio (APP) zwischen Anfang März und Ende Juni 2023 um monatlich 15 Mrd. Euro zu verringern. Das weitere Tempo soll später festgelegt werden.
Eurozone Leitzins & Realzinsen inflationsbereinigt