Rohstoff-Recycling-AGs (insbes. Befesa & Derichebourg)

Im Juni war mir ein Artikel in der Börse Online unter gekommen zum Thema "Rohstoff-Recycling".

Als "Top-Favoriten" wurden benannt:

• Aurubis (Kupfer)
• Befesa (Aufbereitung von Stahl- und Aluminiumstaub, Verzinkungsrückständen, salzhaltige Schlacken)
• Derichebourg (Metallrecycling)
• Norsk Hydro (mir und Wikipedia eher als Aluminiumproduzent bekannt und nicht als Recycling-Konzern?)
• Tomra Systems (sichtbarstes Produkt sind die Pfandflaschen-Rücknahmeautomaten, daneben wird deren "Sensortechnologie ... auch zur Sortierung von Kunststoffen, Metall, Papier, Holz und anderen Rohstoffen eingesetzt.")

Tomra ist mir mit einem P/E von 40, KBV von 5,5, usw. zu teuer

Norsk Hydro liegt eh schon im Depot, und ich sehe hierzu keinen akuten Diskussionbedarf.

Einen Posten Aurubis habe ich kürzlich geerbt, steht auch aktuell nicht zur Diskussion.

--> wie sind Eure Einschätzungen zu Befesa und Derichebourg?

bzw. hat sich schon mal jemand mit dem einen oder anderen dieser beiden Unternehmen befasst?

zu Befesa:

war bis 1987 ein Teil der Metallgesellschaft, ist nach einigen Zwischenstationen seit irgendwann 2017/´18 eine AG (in D notiert und im MDAX, mit Firmensitz in Luxembourg)

Hat gemäß BEFESA AKTIE Bilanz GuV | Umsatz und Gewinn | A2H5Z1 seit 2017 jedes Jahr Gewinn erwirtschaftet und Dividende gezahlt;

Das Eigenkapital ist von 343 Mio € in 2018 auf 877 Mio € in 2023 angestiegen.

Der Kurs ist von einem Hoch bei ca. 70 € Ende 2021/Anfang 2022 auf aktuell knapp über 21 € (und zwischenzeitlich schon unter 20 €) übel abgestürzt:

Greift der Kursverlauf schlechten Nachrichten vor?

Oder ergibt sich hier (mangels Krypto- und KI-Phantasie?) eine Unterbewertung, die bald wieder ausgeglichen werden könnte?

zu Derichebourg:

ist schon länger an der Börse - ich finde folgenden 24 5/12-Jahres-Chart

Wurde anscheinend zur Jahrtausendwende ziemlich gehypt und ist dann von 70 € auf 1,51 € im Jahr 2009 abgeschmiert ...

Über die letzten 15 Jahre würde ich in dem Chart einen gemächlichen Aufwärtstrend sehen?

Beim aktuellen Kurs (ca. 5,20 Euro) finde ich

DERICHEBOURG SA AKTIE | Aktienkurs | FR0000053381 | 893619 | News | finanzen.net

Buchwert/Aktie 6,21 € --> KBV = 0,77

Cashflow/Aktie 1,29 € --> also ein Kurs-Cashflow-Verhältnis von ca, 4

Gewinn(einbruch) auf 0,47 €/Aktie in 2024 --> KGV = 11

Also fundamental gesehen eher günstige Kennzahlen ...

zum Unternehmensprofil:

1956 mit einem Lieferwagen als Schrotthändler [gegründet] ... 1963 wurden die Aktien an der Pariser Börse eingeführt. 1966 installierte die Gesellschaft den ersten Autoshredder in Frankreich, ... Neben dem Schrotthandel wurde das Recycling von gewerblichen Abfallstoffen als Geschäftszweig ausgebaut. ...

"neben" dem Recyclinggeschäfts beinhaltet der Konzern auch noch

Derichebourg Environnement ... ein Entsorgungsunternehmen, das Abfallstoffe sammelt, behandelt und recycelt sowie die gewonnenen Wertstoffe vermarktet. Kunden sind Gewerbe, Kommunen und Privatpersonen. Außerdem werden Dienstleistungen zur Stadtreinigung und zur Trink- sowie Abwasserbehandlung angeboten. Die Sparte erzielte 2021 einen Umsatz von 2,7 Mrd. € (was mehr als der halbe Konzernumsatz ist) und beschäftigte 4626 Mitarbeiter.

(mit Bild eines "Derichebourg Müllwagen in Paris";

sollte eigentlich eine beständige "Cash Cow" sein?)

Zitat von GermanLong

Solarzellen-Recycling ... Erlös auch aus der "Entsorgungsgebühr".

Wie tragfähig ist der "Markt"?

WENN in größeren Mengen Erstewelt-Solarzellen aus dem "Repowering" anfallen

(mit zu schlechtem Wirkungsgrad für knappe Flächen)

Warum diese nicht in der Sahara oder in Namibia in die Wüstensonne legen - und mit dem DANN billigstdenkbaren Solarstrom energieaufwendige Prozesse wie Ammoniaksynthese, Aluminiumhütten, usw. betreiben?