hohe heizkosten- getreide verheizen?

  • ich denke es ist an der zeit, die diskussion hier etwas abstakter zu führen.


    ich sage hier allen, die das thema interessiert, die aber nicht über die backroundinfos verfügen:


    der rubicon ist überschritten!


    thomas malthus hat in seinem werk "Essay of the principle of population" bereits 1798 unmißverständlich dargelegt, daß eine, sich exponentiell vergrößernde weltbevölkerung eines tages in konflikt gerät, mit einer nur begrenzt linear wachsendenden landwirtschaftlichen produktion.


    geradezu peakartig hat die menschheit wegen der erfolge der medizin u.a. diesen balancepunkt längst überschritten und was nun folgt, ist das zurückstutzen auf normalmaß!


    es gibt sehr einflußreiche leute und die wissen um diese zusammenhänge.


    chefboss nennt sie in seiner signature.


    deshalb werden die bauern jetzt systhematisch an die wand gefahren, um sich die resourcen für die kommende produktionsschlacht im agrarsektor zu sichern, denn der mangel an nahrung wird kommen , weltweit, und wenn´s an´s verhungern geht, gibt doch jeder seinen letzten cent.


    da werden in zukunft billionen verdient. manche leute wissen das und bereiten sich mit ihren adäquaten möglichkeiten darauf vor.


    die nahrungsknappheit wird in den jahren nach 20212 ihren höhepunkt finden und der hälfte der menschheit das leben kosten. nwo läßt grüssen.


    mit meinen bescheidenen mitteln, setze ich, der das erkannt hat ,mich dieser entwicklung entgegen, indem ich derzeit, im zeitalter des nichterkannten überflußschwindens, getreide verheize! für nichtwissende ist das ein widerspruch, für wissende die logische konsequenz


    meinen acker kriegen die nicht!


    aufgabe: nachdenken!

  • alfy,


    die Mühle zahlt nicht genug, darum verheizt du es.


    Wohl wissend, daß eine Nahrungsmittelknappheit bevorsteht.


    Ist das nicht zu kurz gedacht?


    - Warum nicht einlagern?
    - warum nicht die "Mühle" umgehen und selbst verarbeiten bis zum fertigen Brot?


    - wenn sich Getreide auf der ganzen Fläche nicht rechnet, warum nicht was anderes anbauen?
    z.B. Obststräucher/Bäume, Sonnenblumen, Rüben, Kartoffeln, Kohl, Tomaten, Paprika, Chili, Ingwer, Salbei, andere Kräuter, Hopfen, Tee, Nüsse, Holunder, Weihnachtsbäume, um nur mal einzelne Beispiele zu nennen?


    - dazwischen Bienenstöcke...


    Und das alles dann regional vermarkten?



  • ich weiß das es zu einem Konflikt kommen wird weil immer mehr menschen und gleichviel oder sogar weniger Land
    nur verstehen ich jetzt nicht wie du durch Getreide verheizen dem entgegen wirken willst??
    Bist du selber Bauer??
    Meinst du es weils moentan fürn Bauer billiger ist sein Getreide zu verheizen statt Öl zu kaufen er gegen die nwo machen kann??
    ich bin selber BioEnergie Student und mache mir viele Gedanken über die Tank statt Essen Diskusion und versuche mir da ein klares Bild zu machen.

  • Ist doch logisch. Wenn er das Zeug verheizt, statt Kollegen auf dem Lebensmittelsektor zu ruinieren (ob in Afrika oder hier), dann erhält er Kapazität, und die steht bei Knappheit weiterhin zur Verfügung.
    "Einlagern" ist leichter gesagt als getan, wenn man selbst haftet, schließlich braucht er Einnahmen und erfordert sowas Investitionen. Genauso Selbstvermarktung. Der Verkauf an besserzahlende Müllverbrennungsanlagen nicht.
    "Verbraucher" die Getreide verheizen halten den Preis oben, retten damit gleichfalls Bauern vor dem Ruin, setzen sich aber dem Risiko aus wenns drauf ankommt kein Getreide mehr zu bekommen.


    Ich mach in meinen Grenzen mit, ich setz die ganze Zeit schon Obst- und Nußbäume...ist zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein, könnte aber zwei drei Leben retten.

  • @ALFY...es ist sinnlos mit Nichtprofis über Landwirtschaft zu diskutieren.


    Also Alfy soll völlig neue Geschäftsfelder erschließen nur um sein bißchen Getreide mit einer höheren Wertschöpfung versehen???????


    Häh???????????????? Er ist schnelller pleite wie er Brot bäckt...da ist es richtig die Äcker eher zu verpachten oder Gründüngung anbauen..hat der Boden was davon.


    cu DL....wieso soll getreide verheizen ethisch inkorrekt sein.....und ÖL und Kohle dafür nicht.....grünes Gutmenschengesaich [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]

  • @ rainer


    was du da vorschlägst, erfordert investitionen im millionenbereich.


    die kohle hab ich nicht. außerdem verstehe ich nichts davon. ich bin landwirt und kein müller oder bäcker.


    lagern: meine lagerkapazitäten sind begrenzt. weizen lagere ich für max 10 monate, darüber wird das risiko wegen schädlings- und pilzbefallbefall zu hoch.


    einen einzigen kornkäfer wenn die mühle findet, kannst du deine ware wieder abholen und...verbrennen !


    alfy

  • ... max 10 monate, darüber wird das risiko wegen schädlings- und pilzbefallbefall zu hoch.


    einen einzigen kornkäfer wenn die mühle findet, kannst du deine ware wieder abholen und...verbrennen !


    Verständnisfrage eines Nicht-Landwirtes:
    wie oft kommt es vor, dass Getreide-Lieferungen wegen Kornkäfer/Schimmel/Mutterkorn/ect. nicht lebensmitteltauglich sind und von der Mühle zurückgewiesen werden?
    und was ist "Stand der Technik" zur Verwertung dieses "Ausschusses"?

  • das kann ich auch nur abschätzen.
    prinzipiell ist es so, daß getreide im august geerntet wird.
    man läuft dann jahreszeitlich bedingt in die kalte zeit und kann getreide im silo mit kalter trockener außenluft kühlen. mit gebläse wird luft in das silo geblasen.
    das setzt das wachstum von schaderregern auf ein minimum herab, ab 5°C tutsich gar nichts mehr.
    im frühjahr sieht es anders aus. es fehlt zunehmend die kalte luft zu lüften.
    da getreide ja keine tote materie ist, sondern jedes korn ein lebender organismus, kommt es bei höheren temp. zu zunehmenden stoffwechselprozessen, was zu einer gewissen selbsterwärmung führt. je trockener das getreide, um so langsamer geht das. getreide hat aber immer einen wassergehalt von mindestens 12-13%.
    wenn man also getreide über die warme jahreszeit überlagern will, braucht man ein gebläse mit kühlaggregat. das haben aber nur lagerhäuser sehr große landw. betriebe.
    also: lagern heißt nicht, in den silo schütten und warten, ein lager muß geführt, kontrolliert und betreut werden, belüftung ,kühlung, temperatursensoren, usw. das kostet auch einiges an geld.
    wenn man nicht kühlen kann, ist eine kerntemperatur des silos von 15°c der kritische punkt, ab da wird´s gefählich, daß sich pilzwachstum und schädlingsbefall einstellen.
    so und jetzt schätze ich mal: im mai liegt die gefahr von kornkäfern vielleicht bei 0,5% der partien, im juni bei 5% im juli bei 15% und im juli des darauffolgenden jahres wohl bei 75-100%


    verwertung des ausschusses: mülldeponie oder müllbverbrennung oder herstellung von bioethanol

  • so und jetzt schätze ich mal: im mai liegt die gefahr von kornkäfern vielleicht bei 0,5% der partien, im juni bei 5% im juli bei 15% ...


    verwertung des ausschusses: mülldeponie oder müllbverbrennung oder...


    ... im nächsten Winter in eine (hinsichtlich des Brennstoffs flexibel ausgelegte) Pelletheizung?


    (anstatt dass man das "Heizgetreide" extra dafür anbaut)

  • also lieber bruder, ganz so einfach kann man es sich nicht machen.
    ich stelle jetzt hier mal meine deckungsbeitragsrechnung aus dem jahr 2009 rein.
    das sind keine tabellenzahlen sondern meine ganz betriebsspezifischen:


    produktionsverfahren winterweizen, bezugsgröße ein hektar


    kosten:
    saatgut 72,00
    dünger 283,37
    unkrautbekämpfung 53,99
    pilzbekämpfung 85,40
    insektizide 12,27
    wachstumsregulator 4,04
    pacht 200,00
    hagelversicherung 39,70
    unfallversicherung 38,24
    vermarktungsgebühren 85,00
    transport und lagerkosten 85,00
    anteilige traktorkosten incl. kraftstoff 103,79
    anteilige maschinen- und ersatzteilkosten
    (sämaschine, düngerstreuer,
    spritze, pflug, egge,grubber) 117,85
    erntekosten mähdrescher incl fahrer und diesel 120,00
    kosten für arbeitserledigung eigen 8,5std x 15,00 = 127,50


    gesamt: 1428,15


    diesen kosten stehen folgende einnahmen gegenüber:
    erlös aus dem verkauf des weizens 85dt x 11,25 956,25
    eu-subvention 294,58


    gesamt: 1250,83


    ergibt einen deckungsbeitrag von -177,32


    und davon sind dann noch gebäudeunterhalt, grundsteuer, sozialvers. etc zu bezahlen und rücklagen für ersatzinvestitionen sollte man auch noch bilden ?) ;(


    der heizwert dieser 85dt weizen beträgt derzeit bei einem heizölpreis von 0.60€/l 1870€ (2,7 kg weizen = 1l heizöl)
    wenn ich also diese 85dt weizen nicht verkaufe, sondern verheize und mir dadurch heizzölkosten von 1870 € einspare, erhöht sich der deckungsbeitrag von -177,32 auf +736,43
    da aber, wenn ich gezielt weizen zum heizen produziere, fallen auch noch einige positionen auf der kostenseite niedriger aus, da bei gleichem ertrag weniger gedüngt und gespritzt werden muß.
    düngung -100, pflanzenschutz -40 erhöht sich der db auf 876,43€


    ich selbst brauche rund 3ha weizen als brennstoff
    das erhöht meinen gesamtdeckungsbeitrag im betrieb um 2629€
    wenn ich aber z.b. in kooperation und kofinanzierung mit meinen umliegenden nachbarn ein kleines fernwärmenetz aufbauen könnte und sagen wir mal 50ha weizen auf diese art vermarkte,
    erhöhte sich mein gesamtdeckungsbeitrag um 43.821 € und das ist dann schon eine relevante größe die über die weitere existenzfähigkeit meines betriebes entscheidend sein kann.


    nichts produzieren ist nur kurzfristig eine maßnahme der verlustbegrenzung, eröffnet aber keinerlei zukunftperspektiven sondern führt zwangläufig zur schließung meiner hoftore.


    alfy

  • danke für diese Kostenaufstellung, sehr aufschlussreich.


    Würde dies bei "Großbetrieben" etwas anders aussehen?
    Also ist es überhaupt noch möglich (egal welche Quantität/Qualität) mit existenzsicherndem Gewinn
    Getreibe als Lebensmittel anzubauen, hier in Deutschland?


    Wenn ja: Dann sicher nur bei richtigen Landwirtschafskonzernen, wo dann die Feldarbeiter irgendnen Hungerlohn bekommen?
    Oder bei miserabler Qualität?


    Wenn nein: Warum wird dann überhaupt noch in D Getreide als Lebensmittel angebaut? Zwang durch Staat (auch indirekt)?
    Oder merken viele Bauern den Verlust, geblendet durch die EU-Subventionen, garnicht?
    Oder wird in D alles Getreide bereits zum Verheizen angebaut und Lebensmittelgetreide/Mehl wird von den Ostländern bezogen?


    Wenn das so weiter geht, kann ich mir - bei einer schlimmer werdenden Wirtschaftskrise mit Schwächung/Zusammenbruch wesentlicher Versorgungsinfrastruktur / Import, etc. - eine ernsthafte Lebensmittelkrise vorstellen! Die Vorräte vom BBK reichen grade mal 2 Wochen für die gesamte Bevölkerung.


    Ein Grund mehr zur eigenen Vorsorge/Versorgung/Bevorratung.

  • Kommt mir manches zu teuer vor:

    Ich will ja nicht schon wieder mit dem boesen boesen Bolschwismus/Kommunismus/Stalinismus usw. anfangen, aber was fuer Vorteile haben bspw. vielleicht die Chinesen oder andere derartige VolksWirtschaften ?
    ==> Bei sog. "volkseigenen" ProduktionsMitteln fallen etliche der Posten oben viel guenstiger aus.


    Wer dann gegen solche Wirtschaften nicht antreten will und ImportZoelle usw. verhaengt,
    ==> der baut im Grunde e. Art Berliner Mauer,
    ==> nur eben fuer WirtschaftsGueter, und um die EU herum ...


    Ausserdem: Wenn das Getreide vom Heizwert her zu 30 bis 40 % verstromt wird (Holzgas), dann wird das vielleicht als gruene Energie beim Einspeisen ins Netz belohnt: Daher waere die Errichtung solch einer Anlage eine gute Idee zum bekaempfen der EnergieMonopole.
    Diese Monopole sind auch die eigentlichen Frevler: Wenn deren Strom/Gas usw. so teuer ist, dass es billiger ist, Getreide zu verheizen, dann ist eben deren Energie zu teuer.
    ==> Bei billigerer Energie wuerden wiederum einige der Posten oben niedriger ausfallen, auch bspw. der Duenger (zu dessen Herstellung neben Rohstoffen im wesentlichen Energie benoetigt wird; bspw. Stickstoff-Duenger wird im wesentlichen aus Luft, Kohle & Wasser hergestellt (Ammoniaksynthese, AmmoniakVerbrennung, fertig ist Salpetersaeure) ...

  • Zitat

    Diese Monopole sind auch die eigentlichen Frevler: Wenn deren Strom/Gas usw. so teuer ist, dass es billiger ist, Getreide zu verheizen, dann ist eben deren Energie zu teuer.
    ==> Bei billigerer Energie wuerden wiederum einige der Posten oben niedriger ausfallen,

    d'accord

  • chefboss....jetzt halt mal die Klappe.


    Du hast von Agro so viel ahnung wie ne Kuh vom Hammerwerfen. [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]


    Er muß den Pflug anhängen, mal die sämaschine, mal die spritze mal dies ,mal das....das sind total 8,5 AKH.


    Zeig mir mal ne chemikalie wo 15 % N als Nitrat, 15% Phospor als citratlösliches Phosphor und 20 K als Kaliumsulfat vorliegen zu dem Preis.


    Du hast wohl Kilo mit Tonnen verwechselt.


    cu DL.....und ALFY hat je ha noch Gemeinkosten wie RV,KV und sonstigen Käse von ca.150-200...die ließ er fast vollständig weg. :hae: :hae: :hae:

  • Patrone,



    Bauern werden mit nem dicken Stein auf der Brust geboren,damit sie das stöhnen lernen [smilie_happy]



    Bei uns in der Ecke,werden für dreissiger Böden fast 1000€ pacht bezahlt ! Wie würde das die Rechnung von alfi wohl verändern :P



    Das eigentliche Problem sind wohl eher Weltmarktpreis für Weizen - und der subventionierte Ankaufpreis der EU.



    Auf Bodenwertzahl und Niederschlagsmenge will ich mich hier garnicht festlegen,die für die geerntete Menge ausschlag gebend sind.Auch spielt die Qualität ( Proteine) des Weizens eine grosse Rolle.



    Sie haben schliesslich ihre Verkaufsstrukturen in andere Hände gelegt - und genau da !! werden sie ausgenommen wie die Weihnachtsgänse :wall:



    gruss

  • We feed the world




    http://www.nuoviso.tv/wirtschaft/we-feed-the-world.html


    Globalisierung ist einfach nur Wahnsinn, zumindest auf diesem Gebiet.


    1.000.000.000 Menschen leiden derzeit Hunger.


    100.000 Menschen sterben täglich an Hunger.


    Und in der zivilisierten Welt werden Nahrungsmittel vernichtet, verfahren, verheizt.


    Wir können wohl noch froh sein, daß diese nicht täglich über uns herfallen...


    aber:


    Deutsche Schweine fressen den brasilianischen Regenwald kahl...
    Nicht direkt in Brasilien, sondern von Deutschland aus. ;(


    Nur mal so zum Nachdenken... ;(

  • und warum fressen deutsche schweine den regenwald auf?
    wenn du nachsenkst, reiner, dann denk den gedanken auch zu ende:
    weil der großteil der europ. verbraucher, besonders tun sich hier wiederum die deutschen hervor,
    nur noch den billigsten ramsch kaufen bei aldi und co.
    ein schwein kostet auf der erzeugerstufe derzeit in bayern 1,15€/kg
    schweineschnitzel sind bei aldi billiger ,als hunde-und katzenfutter.
    muß das so sein, frag ich dich. ist das so in ordnung????
    wenn der erzeuger nun gezwungen ist, für 1,15€/kg zu produzieren, kann er das nur, wenn er billigstes getreide und billigstes soja verfüttert.
    das soja kommt u.a. aus brasilien.
    ein schwein müßte aber nicht mit getreide und soja gemästet werden.
    das ideale mastfutter für schweine sind kartoffeln und molke.
    da is aber dann nix mehr mit 1,15€/kg fleisch, dann kostet es mindestens 2,50€/kg
    aber aldi kauft so teures fleisch nicht, weil so teures fleisch dem verbraucher nicht zuzumuten ist, geiz ist ja so geil :wall: :wall: :wall: :wall:


    also nur mal so zum nachdenken!! wer frißt den brasilianischen regenwald kahl??? antwort:der deutsche aldi und lidl - kunde, denn der steht am ende der nahrungskette!!! :wall: :wall: :wall:

  • Zitat

    der deutsche aldi und lidl - kunde, denn der steht am ende der nahrungskette


    das ist eine sehr interessante Überlegung. Aber ist das nicht eher so, dass es egal ist bei welchem Anbieter man sein Fleisch kauft. Ob ich nun 12 Eur für ein Kilo Fleisch bezahle oder 5Eur bei Aldi. Selbst der teure Fleischer wird immer auf das günstigere Mastfutter zurückgreifen, wenn er so seine Marge steigern kann.


    Was mir fehlt ist eine Fairtrade Fleischmarke, ähnlich wie es sie beim Kaffee gibt.
    Bei Kaffee verhält sich das ganze doch genauso. Kaufe ich den Aldi Kaffee oder den fast doppelt so teuren Dalmeyer macht für den Bauern kaum einen Unterschied. Der wird weiterhin über den Tisch gezogen und das Geld kassiert nur der Vertreiber.


    Solange es solche Fairtrade Handelswaren nicht gibt. Spielt es keine große Rolle wo man einkauft. Dem Urwald hilft auch ein hoher Verkaufspreis wenig.
    Glücklich können sich diejenigen schätzen, die einen Bauern kennen der noch selber schlachtet oder die einen vertrauenwürdigen Schlachter haben.

  • Was mir fehlt ist eine Fairtrade Fleischmarke, ähnlich wie es sie beim Kaffee gibt.

    Du glaubst doch nicht etwa, dass beim sog. Fair-Trade-Handel die Welt in Ordnung ist ?
    ==> Der dumme Konsument hier zahlt bspw. fuer Kaffe noch doppelt so viel wie der normale,
    ==> der Bauer in X bekommt dann vielleicht das doppelte, aber von seinem Hungerlohn ...
    Wenn bspw. die gewoehnliche HandelsSpanne 2000 % ist (wahrscheinlich hoeher),
    --> also des Bauern erzielter Preis zu 100 % angesetzt wird
    --> dann verdienen im NormalFall die ZwischenHandler/Veredler/Roester usw. 1900 %
    ---> beim "Fair"-Kaffee zahlt der EndKunde doppelt, der Bauer bekommt 200 %, die ZwischenHandler usw. teilen sich dann 3800 % (!)
    ---> Dazu kommt: Einige ArbeitsSchritte fallen weg: Der "Fair"-Kaffe wird einfacher hergestellt ... also bleiben von den 3800% mehr uebrig ...


    "Fair-Trade" ist was fuer VermarktungsLinien, bei denen fuer schlechtere Qualitaet _noch_mehr_ abgezockt wird.
    Wer alles schon mal in e. solchen 3.Welt-Laden war, glaubt vermutlich auch selber nicht, dass da alles koscher ist:
    ==> Was da e. europaeisches Tagesgehalt kostet wird sonstwo vielleicht fuer e. dortiges TagesGehalt hergestellt: In soweit fair ...; aber das gesamte ArmutsGefaelle (Tagesgehalt dort: 1 $ ?, hier 100 $) wird von den Betreibern solchen Handels abgeschoepft ...
    ===> Im EndEffekt: Schlechtere Ware, aber hoeherer Preis.


    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++=


    Die og. Dokumentation (ca. 3-4 Beitraege weiter oben), ist sehr beeindruckend: Genau das, was ich immer sage:
    ==> Eine totale Agrar-UeberProduktion waere moeglich bzw. findet sogar statt, wird aber so gesteuert, so dass hier wie in der 3. Welt die Bauern dabei draufgehen
    ==> und gleichzeitig die Konsumenten auch wirklich ganz bestimmt e. signifikanten Teil des Einkommens dafuer ausgeben muessen, egal wieviel im jeweiligen Land gerade verdient wird ...
    ===> :: Das nennt sich im allgemeinen _Abzocke_: Das rausholen, was drin ist ...


    Dass die einfachen Bauern nebenbei auch Opfer sind (wie die meisten anderen auch ...): Scheint _tlw._
    wirklich so zu sein ... : Muss hier mal deren Vertretern e. wenig mein Beileid bekunden ... [smilie_blume]


    ====> Abzocke auch bei Energie, WohnPreisen (Miete/Eigentum) und fast ueberall sonst ... : Der Normalo heute arbeitet immer noch genauso 100 % seiner Zeit fuer was er braucht wie sein Vorfahre vor 100 oder 200 Jahren; damals unter haerteren physischen Bedingungen, heute wohl tlw. unter haerteren psycho-Bedeingungen ... (wo ja jeder 2. Manager das Regal voller "ErfolgsRatgeber" hat und sich nebenbei als HobbyPsychologe an seinen Angestellten versucht)



    Dem og. Video zufolge koennte die _jetztige_ ArgrarWirtschaft ca. 12 Mia Menschen ernaehren ...; natuerlich e. Skandal, wenn da noch welche verhungern ("100 000 pro Tag")


    Aber ein's ist doch jederzeit klar: Der Bauer, der noch hoehere Preise verlangt, damit er weiterexistieren kann, loest nicht das Problem, sondern treibt die Schraube weiter: In Wirklichkeit sind viele Rohstoffe einfach zu teuer, und die OrganisationsForm der Gesellschaft ist nicht mehr zeitgemaess:
    ==> Allein schon wenn das gesamte Geld, welches durch Korruption/Vetternwirtschaft etc. in den falschen Kanaelen landet, verfuegbar waere, koennte die Wirtschaft wahrscheinlich 10 Jahre lang bergauf fahren (zum Stand von 1999/2000 :D ) ...
    ==> Aber e. obere Schranke fuer den Wohlstand der Menschen existiert jederzeit: Die voranschreitende Automatisierung ...: Wer sich das og. Video angeschaut hat, der sieht in den Beispielen aus der 3. Welt viele Leute arbeiten ... die in EU alle arbeitslos waeren ... und auch ihre Felder usw. schon lange verkauft haetten ...


    Die Automatisierung beendet das Zeitalter der MenschenArbeit, wenn nix dazwischenkommt ... ; das Problem dabei ist eigentlich nur die Verteilung:
    ==> Wem die ProduktionsMittel gehoeren (ProduktionsMittel == Maschinen, Ackerland, Rohstoffquellen (Bergwerke, Oelquellen usw.) ...), der faehrt die Gewinne ein (und "versteuert" diese in Oasen ...)
    ==> Da dem Volk fast keine ProduktionsMittel gehoeren, macht das Volk auch keinen Gewinn ... sondern im Darwinschen Sinne schaffen es die ueberlebensfaehigsten Vertreter, gerade mal noch e. "Job" zu erhaschen ...: LebensInhalt: Versklavt werden ...


    (.. aber dagegen was zu unternehmen, so dass die Mehrheit den Nutzen zieht ... waere ja boeser boeser Bolschewismus :wall:
    ... (Bolschewismus == MehrheitsHerrschaft; "bolsch" -- mehr ...))

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